Frage zur Stoats tail und anderen Lachsfliegen

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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barschfliege
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Frage zur Stoats tail und anderen Lachsfliegen

Beitrag von barschfliege »

Hallo alle miteinander,
wie im Thema beschrieben habe ich eine Frage zum Binden der Stoats tail und anderer Lachsfliegen. Ich habe eine Bindeanleitung gefunden, in der die Schwinge aus dunklem Eichhörnchenhaar gebunden wird. Nun habe ich aber noch jede Menge schwarzes Bucktail, kann ich das auch verwenden, oder ist es zu hart?
Schöne Grüße,
Martin
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
Stoatstail und ähnlich sind ja eher kleine Sommerfliegen und für die ist Bucktail zu steif. Neben schwarzem Eichhorn geht auch Fuchs, das ist dann noch etwas flauschiger.
Bei großen Tuben in klassischem Stil (Z.B. Willy Gunn) wird auch heute noch Bucktail verwendet -- ich fisch die allerdings nicht mehr.

Jürgen
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Heiländer
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Beitrag von Heiländer »

Hallo, ich würde mich an deiner Stelle von den klassischen Bindematerialien entfernen und Ihnen wie Jürgen schon geschrieben hat mit Polarfuchs oder für die Deckwinge (gerade bei großen Fliegen) mit Tanuki oder Tempelhund mehr Spiel verleihen. Gruß
TL Christopher
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Martin, so weich wie möglich, würde ich sagen.

Jürgen hat recht (und die meiste Erfahrung ;)), eine kleine Fliege mit wenig Material sollte mit möglichst weichen Materialien gebunden werden.

Im Wiederspruch dazu anbei eine Variante der Stoats Tail, welche mir mal ein Norweger zeigte, der mir am Fluss gerade mit zwei feinen blanken Fischen entgegen kam.

Seine Theorie war, lieber ein feines und spielendes Schwänzchen, als eine feine Hechel oder Schwinge. Als ich die Fliege so nachgebunden habe, benutzte ich daher mal die ultraweichen buschigen Flaumfedern einer Sattelhechel und am Köpfchen nur einen kleinen Kranz aus einer schwarzen Henne. Der Effekt, dass so mehr vom Silberkörper zu sehen war, gefiel mir zuerst, doch schnell kamen Bedenken. Doch zuviel des Guten?

Bei der Fliege des Norwegers gab es weniger Silber, da er kürzere Doppelhaken hatte. Und da mir bisher nicht wieder das Glück wiederfuhr, an einem entsprechenden Fluss zu stehen, warten so einige Varianten der Stoats Tails auf ihre Erprobung.

Ich habe später mehr Wert auf die Schwinge gelegt und diese aus flauschigem schwarzem Marabou gebunden, gestützt auf einen ganz kleinen Hechelkranz aus Henne, aber dazu das weiche Schwänzchen aus den Sattelfibern beibehalten.

Eine Variante nur mit den feinen Haarspitzen aus Polar Fuchs habe ich allerdings auch noch und eindeutig zu wenig Gelegenheiten, um da einen Unterschied beurteilen zu können.
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Stoats Tail III.jpg
barschfliege
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Beitrag von barschfliege »

Hallo nochmal,
das mit dem besseren Spiel kann ich gut nachvollziehen. Aber Mirkos Beitrag mit dem Bild, das doch deutlich von der "klassischen" Form abweicht, hat mich schon gewundert. Ich überlege da schon wieder, in wie weit ich mich an die üblichen Muster halte, und doch lieber sowas wie allgemeine Typen/Farbkombinationen binde, statt auf einzelne Details viel Wert zu legen. Zumal ich im Herbst nur zwei Tage Zeit zum Fischen habe, da werde ich nicht zig Fliegen verbrauchen.
Übrigens wurde mir die Stoats Tail für einen kleinen Fluss in Cornwall Ende September/ Anfang Oktober empfohlen.
Schöne Grüße,
Martin
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piscator
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Beitrag von piscator »

Hey Martin, hier ist alles gesagt: http://www.trout-salmon-fishing.com/stoats-tail.htm und die entsprechenden Varianten beschrieben (Silver ST, Mirko) oder mit orangener Hechel als Thunder ST. Und die gehen auch als Sommer Meerforellen Fliegen. Was gibts da in Südengland? Meerforelle und/oder Lachs?
Jürgen
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Beitrag von barschfliege »

Hallo Jürgen,
beides gibt's da. Die Empfehlungen sind bislang eben die Varianten der Stoats Tail, Munro Killer, Black Doctor, also schon alles etwas dunkler, aber auch Fliegen wie Bloody Butcher oder Teal/Blue and Silver, weil ich bislang auch mal gefragt habe, ob es inden Flüssen Fliegen gibt, auf die beide Parteien beißen könnten.
Gruß,
Martin
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Martin, es klingt ein wenig so, als hätte der Ratgeber zu den Fliegen schon 92 Jahre fischige Erfahrung und nie mit anderen Fliegen gefischt...
barschfliege hat geschrieben:...weil ich bislang auch mal gefragt habe, ob es inden Flüssen Fliegen gibt, auf die beide Parteien beißen könnten.
...und vielleicht hat er da nie drüber nachgedacht, weil ja der Lachs das A und O ist?
(allerdings kommen solche Fliegen im Fluss nicht natürlicherweise vor :grin: )

Jedenfalls finde ich Deinen Gedanken prima, denn so entsteht auch Hoffnung in ein Muster. Vergleiche doch mal erfolgreiche Fliegen für Lachs mit denen für Meerforellen, querbeet durch Tuben, Einzelhaken, Doppelhaken, Hochwasser und Niedrigwasser, dazu noch den Nachtmustern.
Es gibt wenige sehr spezielle Fliegen, aber es gibt sehr viele Muster, die neben Lachs und Meerforelle auch noch andere Salmoniden ansprechen können und eben solche Muster haben oft Potential, auch wenn sie von der Norm mal abweichen.

Du entscheidest und wirst dort am Ufer stehen und die Fliege anknoten müssen, zumal Dir auch nur wenig Zeit bleibt.

Und wenn dort an diesem Fluss nur die ganzen, zugegebenermaßen schönen und guten Fliegen, fangen sollten, dann wären solche Muster wie meine hier ein reines...
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Teufelswerk.jpg
barschfliege
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Beitrag von barschfliege »

Also, im Moment sehe ich das so:
Ich werde mir ein paar Sachen gönnen, um Lachsfliegen (z.B. mit Schwinge aus Eichhörnchen) in verschiedenen Farbkombinationen (den klassikern nachempfunden) zu binden, das ganz noch in zwei Hakengrößen (6 und 10, es sollen angeblich die kleineren sein, die zu der Zeit in der Gegend besser laufen).
Wie ich übrigens auf die Muster komme, sieht man hier:
http://www.flyforums.co.uk/salmon-fishi ... trout.html
Vielen Dank schonmal,
Gruß,
Martin
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