Keine Aale bei EDEKA

Einigen Themen kann man einfach nicht entgehen.
Falls Diskussionsbedarf besteht, dann hier!
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Borsti
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Beitrag von Borsti »

Die Wirksamkeit muss auch angezweifelt werden, da auch diese Unternehmen wohl nicht die künstliche Vermehrung von Aalen erfunden haben werden. Jeder Aal, auch aus Aquakultur, kommt aus natürlichen Beständen von Jungaalen. Der einzige Unterschied ist, dass Besatzaale woanders gefangen, dann aufgezogen und schließlich hier besetzt werden. Solange sich die Anzahl der laichenden Elterntiere durch Fischfang, Wasserkraft, ... weiter verringert steht es schlecht um die Aale.
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CDC-Dun
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Beitrag von CDC-Dun »

Das der WWF käuflich ist wissen wir seit Lachsfieber.
Warum sollte ich solch eine Naturschutzorganisation noch trauen, obwohl sie mal viel Gutes bewirkt haben und sicher auch gute Absichten verfolgen.
Je mehr ich mich mit der Materie auskennen, um so fraglicher erscheint mir die Berichterstattungen, bzw. Werbebotschaften.

Gruß
Stefan
Kuddel
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Beitrag von Kuddel »

Richtig! Die Aktion von Edeka trifft nicht den wahren Zweck. Solange Frankreich, Portugal und Marokko jedes Jahr mehere 10 Tonnen Glasaale fangen und nach China exportieren dürfen (dort werden die Aale gefarmt und dann tiefgefroren wieder nach Europa exportiert), solange es Wasserkraftwerke gibt, macht es relativ wenig Sinn den Aal zu boykottieren. Außerdem gibt es eine "Schutzgemeinschaft Aal", die für jeden verkauften Räucheraal 3 Jungaale aussetzt. Dann gibt es noch die tolle Vereinigung "MSC" (Marine Stewardship Council), in meinen Augen auch nicht mehr als ein reines Marketinginstrument des LEH. Am allerlächerlichsten ist der "Einkaufsratgeber Fisch" von Greenpeace, da wird Pangasius empfohlen... Wer sich mit der Aquakultur auskennt, kann darüber nur lachen... Also, ab und an mal Dinge hinterfragen...
Von nix kommt nix
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franco 123
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Beitrag von franco 123 »

Du hast recht, Kuddel, aber wenn ich gerne Seefisch essen möchte, nicht an der Küste wohne (im Übrigen ist die Kutterfischerei nach dem Willen der EU auch eine aussterbende Zunft) und "die Dinge mal hinterfrage", fällt mir außer MSC nichts ein. Das ist meines Wissens das einzige zertifizierte Siegel (ich lasse mich aber gern belehren). Alternative? Keinen Fisch essen?
Gruß Frank
Kuddel
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Beitrag von Kuddel »

Alle Fischbestände werden durch Fangquoten (pro Schiff) oder TAC (absolut erlaubte Fangmengen) reglementiert und "geschützt". Wildlachs aus Kanada z.B. wird nicht MSC zertifiziert, ist aber auch durch Quoten geschützt. Norwegen arbeitet an einer Zertifizierung für atlantischen Kabeljau... Man sollte lieber darauf achten, wo der Fisch seinen Ursprung hat bzw. verarbeitet wurde. Im Einzelhandel findet man vermehr Filets in bunten Beuteln (Rotbarsch, Seelachs, Kabeljau), der als AOK- Fisch (ausgenommen, ohne Kopf) tiefgefroren wurde und zum Filetieren nach China verschifft wurde. Dort dann nach dem Auftauen und Filetieren nochmal mit Phosphat aufgepumpt, hochglasiert, in bunte Beutel gesteckt und wieder nach Europa verschifft. Solange so etwas Sinn macht und der Verbraucher es kauft, steht es um Qualität allgemein schlecht. Um den europäischen Aal zu schützen müsste man den Fang und Export von Glasaalen verbieten. Ein Handelsverbot für Aal in Europa würde nix bringen, da China einen größeren Markt für Aal hat (auch Export nach Japan, Taiwan etc) als Europa. Der springende Punkt ist also, in den Hauptfangländern für Glasaal (Frankreich, Portugal, Spanien, Marokko) ein Fangverbot durchzusetzen und Schwatzfischerei und Schmuggel zu kontrollieren. Wenn man den Konsum von Aal in Deutschland verbieten wollen würde, müsste man auch mehr Kormorane abschießen und Wasserkraftwerke etc. als Todesfalle minimieren. Um nochmal auf Deine Frage nach dem Fischkauf zu antworten: Geh uns Fischfachgeschäft und kaufe ordentliche Qualität, auch wenn es etwas mehr kostet ist der Großteil der Tiefkühlware, die man im LEH bekommt einfach nur "China- Schrott", zu sehen an der Produzentennummer auf der Rückseite des Beutels, z.B.: "3700/ 02456". Das ist die EU- Zulassungsnummer des Verarbeitungsbetriebes in China. Selbst, wenn eine Deutsche EU- Nummer (z.B: "D-NI-EFB 1115") auf dem Beutel steht, ist die Ware meistens chinesischen Ursprungs und hier nur umgepackt.
Von nix kommt nix
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