Catch & Release

Einigen Themen kann man einfach nicht entgehen.
Falls Diskussionsbedarf besteht, dann hier!
Karstein

Beitrag von Karstein »

BlackZulu hat geschrieben:kommen zwei Tierschützer vorbei, wärend du einen Fisch fängst und sehen, wie du ihn wieder schwimmen läßt
Ist ein nicht greifendes Argument - sofern ich Mawill einigermaßen kennengelesen habe, fischt er an ausländischen Gewässern, wo C&R nicht nur gerne gesehen, sondern auch gefördert wird. Zugunsten des Bestandes.

Soll noch andere Länder mit Wandersalmoniden geben, die schon vor Jahren erkannt haben, wie sie ihre Populationen wieder ins Lot bekommen - ob nun durch Aufkauf der Netzangellizenzen und/ oder der Entnahmebestimmungen. Schottland lag viele Jahre brach wegen unmaßvoller Entnahme, nur als Beispiel. Und mittlererweile kann ein Lachsangler dort sogar wieder eine Reise hin planen...
ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Ích habe die Diskussion jetzt sehr aufmerksam verfolgt und ersteinmal ein Kompliment: es wurde auf die persönliche Ebene weitestgehend verzichtet! Spricht für das Format der Akteure! :+++:

Ich habe persönlich den Eindruck, dass man sich bei dem Für und Wieder des C&R langfristig nur im Kreis drehen kann. Das Dilemma besteht doch darin, dass beide Positionen für sich genommen durchaus triftig begründet werden können. Bis zu dem Moment, wo der Knüppel dann fällt oder eben nicht, wird ein und derselbe Weg beschritten. Und dieser Weg hat mit Liebe und Verbundenheit zur Kreatur wenig bis gar nichts zu tun. Wer das Gegenteil behauptet, lügt sich kräftigst in die eigene Tasche.
Die Argumentation kann folglich also nicht darauf basieren, dem Wohl des Fisches zu dienen. Egal wie man es macht, man handelt im Sinne der Liebe zur Natur falsch. Leider ist die Rechnung im Grundwesen so einfach. Und leider kann man Angelkritikern und Tierliebhabern in diesem Punkt nur Recht geben. Also zusammenfassend: aus der Nummer kommen wir Angler nicht raus, auch wenn wir uns wie die Aale winden. EINE UNANGENEHME WAHRHEIT.

Ob nun reines C&R zu befürworten oder abzulehnen ist, kann nur jeder vor seiner eigenen Wertesozialisation entscheiden. Damit wird die Angelegenheit dann doch zu einer persönlichen Zwickmühle. Ganz entscheidend: Entnahme oder Nichtentnahme macht keinen zu einem besseren oder schlechteren Menschen.

Ich halte es für mich so:
Angeln ist in erster Linie Erholung und Entspannung. Einen Fisch zu fangen, bereitet mir Freude. Einen Fisch auf dem Teller zu haben, bereitet mir Gaumenfreude. Während des Mahles frage ich mich hin und wieder: waren die 15 Minuten Geschmackserlebnis das genommene Leben wert? Der Fisch wüsste die Antwort. Aber der hat nicht die Chance zu antworten. Egal, ob auf seinem Lebenslauf der Stempel C oder R steht. Er geht auf die Jagd, um zu Überleben. Wir Menschen haben die Wahl.

P.S.
Flüsse zu befischen, die nur und ausschließlich durch hegerisches Releasen im Bestand aufrecht erhalten werden können, wäre nix für mich.
Zuletzt geändert von ChristianD am 21.03.2010, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
Karstein

Beitrag von Karstein »

ChristianD hat geschrieben:auch wenn wir uns wie die Aale winden.
Um den Bild-Vergleich gleich mal rauszupicken: jeder sieht heutzutage, wie die maßlose Aal-Entnahme von Jedermann - ob Glasaal-Killer, Räucheraal-Produzenten oder der 08/15 Stipper mit seinen Entnahmen - zum absoluten Gau geendet hat....

Makelloses Posting, Christian - jupp! :+++:
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Uecki
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Beitrag von Uecki »

Karstein hat geschrieben:
ChristianD hat geschrieben:auch wenn wir uns wie die Aale winden.
Um den Bild-Vergleich gleich mal rauszupicken: jeder sieht heutzutage, wie die maßlose Aal-Entnahme von Jedermann - ob Glasaal-Killer, Räucheraal-Produzenten oder der 08/15 Stipper mit seinen Entnahmen - zum absoluten Gau geendet hat....

Makelloses Posting, Christian - jupp! :+++:
Den Aal kann man aber nicht Züchten >>> Da wäre ein absoluter Fang Verbot sinnvoll >>> Lachs und Mefos würde es ohne Besatzmaßnahmen auch nicht mehr geben Selbst Länder wie Kanada müssen Besetzen weil sonst die Flüsse Leer wären. Ein Fluss wie der Dee würde wenn er nur über Releasen den Bestand erhalten sollte auch nach ein paar Jahren wieder fast leer sein.
Wo kein Fisch ist kannste auch kein zurück setzen!
Das beste wäre gute Schonzeiten und Fangbegrenzung und das nicht nur an den Flüssen sondern auch im Meer .
:wink:
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Christian06
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Beitrag von Christian06 »

Das beste wäre Fangverbot für Nebenerwerbfischer.Aber davon
können wir wohl nur träumen.Das was der Angler entnimmt macht
höchstens 0,1 % aus,der Gesamtfangmenge.
Seht Euch mal an was alles in den Netzen landet,dann wird Euch schlecht. :q: :q: :q: :q:
Gruß Christian
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Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

@ ChristianD: Volltreffer :+++: . Sauber bilanziert.

Gruß,

Ingo :wink:

PS: Aber einmal Kola wenn ich mal reich bin? Nur ein klitzekleines Mal?
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

ChristianD hat geschrieben:Das Dilemma besteht doch darin, dass beide Positionen für sich genommen durchaus triftig begründet werden können.
Hallo Christian :wink:
Gutes Posting insgesamt :+++: .

Was ich nicht so gut finde, ist einer der Positionen anzugehören, welche Du hier andeutest, in der Summe herausgelesen zu haben - womit Du aber aus meiner Sicht richtig interpretierst!

Ich sehe die Entnahme oder das Zurücksetzen immer zu einem großen Teil abhängig von dem jeweiligen Gewässer mit seinem jeweiligen Fischbestand.

An manchen Gewässern hat jegliche Entnahme sensible Auswirkungen auf den Bestand und an manchen Gewässern ist dies nicht der Fall.

Für mich liegt die beste Verhaltensweise in der Mitte.

Das Entnehmen und/oder Zurücksetzen von Fischen sollte man in Abhängigkeit der Auswirkungen auf das jeweilige Gewässer mit seinem Fischbestand in sinnvolle Relation bringen.

Gruß
Bernd
www.first-cast.de
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