Ích habe die Diskussion jetzt sehr aufmerksam verfolgt und ersteinmal ein Kompliment: es wurde auf die persönliche Ebene weitestgehend verzichtet! Spricht für das Format der Akteure!
Ich habe persönlich den Eindruck, dass man sich bei dem Für und Wieder des C&R langfristig nur im Kreis drehen kann. Das Dilemma besteht doch darin, dass beide Positionen für sich genommen durchaus triftig begründet werden können. Bis zu dem Moment, wo der Knüppel dann fällt oder eben nicht, wird ein und derselbe Weg beschritten. Und dieser Weg hat mit Liebe und Verbundenheit zur Kreatur wenig bis gar nichts zu tun. Wer das Gegenteil behauptet, lügt sich kräftigst in die eigene Tasche.
Die Argumentation kann folglich also nicht darauf basieren, dem Wohl des Fisches zu dienen. Egal wie man es macht, man handelt im Sinne der Liebe zur Natur falsch. Leider ist die Rechnung im Grundwesen so einfach. Und leider kann man Angelkritikern und Tierliebhabern in diesem Punkt nur Recht geben. Also zusammenfassend: aus der Nummer kommen wir Angler nicht raus, auch wenn wir uns wie die Aale winden. EINE UNANGENEHME WAHRHEIT.
Ob nun reines C&R zu befürworten oder abzulehnen ist, kann nur jeder vor seiner eigenen Wertesozialisation entscheiden. Damit wird die Angelegenheit dann doch zu einer persönlichen Zwickmühle. Ganz entscheidend: Entnahme oder Nichtentnahme macht keinen zu einem besseren oder schlechteren Menschen.
Ich halte es für mich so:
Angeln ist in erster Linie Erholung und Entspannung. Einen Fisch zu fangen, bereitet mir Freude. Einen Fisch auf dem Teller zu haben, bereitet mir Gaumenfreude. Während des Mahles frage ich mich hin und wieder: waren die 15 Minuten Geschmackserlebnis das genommene Leben wert? Der Fisch wüsste die Antwort. Aber der hat nicht die Chance zu antworten. Egal, ob auf seinem Lebenslauf der Stempel C oder R steht. Er geht auf die Jagd, um zu Überleben. Wir Menschen haben die Wahl.
P.S.
Flüsse zu befischen, die nur und ausschließlich durch hegerisches Releasen im Bestand aufrecht erhalten werden können, wäre nix für mich.