franco 123 hat geschrieben:Nun werden ja eingemachte Glasaale in Dosen oder Gläsern in jedem französischen Supermarkt als Delikatesse angeboten. In jeder Konserve sind wasweißichwieviel Aale, die in den Flussmündungen abgefischt wurden. Insgesamt ist das sicherlich ein Faktor. Vielleicht sollte ja über politische Wege Druck ausgeübt werden (EU). Oder gibts das schon?
Frank
Ja, das ist bei aller Diskussion allerdings der absolut größte Frevel, den man sich vorstellen, kann! Darüber haben sie in einer großen deutschen Angelzeitschrift schon in den Achtzigern berichtet!
Nichtsdestotrotz bin ich dennoch für ein vernünftiges Mindestmaß bei Aalen,
sofern sich ein generelles Fangverbot (auch zeitlich limitiert) nicht durchsetzen lässt. Ein zurückgesetzter Aal mag gegebenenfalls als Krebsfutter enden, Aale sind aber auch sehr zäh. In der selben Zeitzschrift gab es auch mal eine Fotodokumentatioon eines Schnürsenkels, der einen Haken wie oben beschrieben durch die Bauchdecke wieder losgeworden ist. Und ob ein 35cm Aal nun Krebsfutter wird oder aus "Vera...e" (Tschuldigung) in die Pfanne geworfen wird, gibt sich doch nichts. So bekommt wenigstens ein Teil der gefangenen Aale noch eine zweite Chance. Wenn schon unsere südeuropäischen Nachbarn es nicht auf die Reihe bekommen, den (Glas-)Aal zu schützen, sollten wir den Kopf nicht in den Sand stecken.
Nochwas zu dem Thema: In Großbrittanien konnte ich mal beobachten, wie Haubentaucher regelmäßig mit Winzaalen im Schnabel auftauchten und sich so Ihren Teil vom Aufsteig einverleibt haben. Und das war vor Rückkehr des "Vogels des Jahres". Was die aufsteigenden Jungaale heute alles mitmachen müssen, kann man nur erahnen. Die Aufsteiger leben ja davon, dass es in der Masse zu viele sind, als dass Fressfeinde sie alle erwischen könnten. Wenn aber nur ein (Bruch-)Teil der Fische im Fluss ankommt, wird sich zumindest für kurze Zeit der prozentuale Anteil an "abgefangenen" Jungtieren durch Fressfeinde erhöhen, so dass noch zusätzlich zum eh geringen Alttierbestand eine zukünftige Erholung des Bestandes stark gefährdet sein kann. Somit könnten späte Retttungsmaßnahmen eben genau zu spät sein, da die Räuber sich nicht ausschliesslich von Aalen ernähren und eine Bestandsabnahme der Aale nur geringfügige Auswirkungen auf die Population der Fressfeinde haben wird, zumal mit dem ausgewachsenen (Raub-)Aal auch ein Fressfeind der Weissfische entfallen würde.
Insgesamt also keine allzu rosigen Aussichten

Kann ich nicht beurteilen.
Müsste ich nackt sehen.