Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
Hallo leute
Mich würde mal interessieren wie es um den Bestand der Mefos in der Ostsee bestellt ist. Weis da vielleicht jemand bescheid,hat nen Link oder sonst etwas?
Wäre ja echt schade wenn wir irgendwann alles weg gefangen haben
Habe schon mal im inet gesucht aber irgrndwie nicht so richtig was gefunden.
Martin
So lange an vielen Flüssen jedes Jahr Besatz getätigt wird, brauchen wir uns um den "Bestand" wohl keine Sorgen machen.
Selbst erhaltend wären die Forellenpopulationen wohl an den wenigsten deutschen Flüssen. Die sind meist viel zu begradigt. Dadurch werden die Eier vom Sediment erstickt.
Mein persönlicher Eindruck ist sogar, dass die Zahl der Forellen mit den Jahren ordentlich gestiegen ist. Leider nicht so meine Fänge... Ich will öfter ans Wasser! :c
Wenn in Dänemark ordentlich besetzt wird,merken wir das auch in der Ostsee.Ich weiß im Augenblick nicht,ob zur Zeit die Dänen einsetzen.
Unser Problem sind aber die Nebenerwerbfischer ,die Mefos in Massen
fangen.(Selbst gesehen)Die paar Fische die wir mal fangen sind Peanuts. :c Ist traurig,aber nicht zu ändern.
Allein auf Fünen werden jedes Jahr ne halbe Millionen Meerforellen ausgesetzt...
Der "Bestand" an Fischen ist in den letzten beiden Dekaden allein durch den massenhaften Besatz sicherlich deutlich gestiegen. Damit ist aber nicht gesagt, ob sich heute deutlich mehr Forellen natürlich reproduzieren, respektive die Bedingungen für die meerwandernden Forellen besser geworden sind.
Wenn die Dänen weiter besetzen ,dann werden auch viele zu uns wandern.Darauf sind die Dänen auch etwas böse,weil bei uns nicht so viel besetzt wird und wir davon profitieren.
Sie haben auch schon überlegt,den Besatz einzustellen,aber die Touris
sind dann doch wichtiger.
ohne den Besatz würde es auf lange Zeit, unter den jetzigen Umweltbedingungen, relativ schlecht um die Meerforelle stehen. Die schon erwähnten Belastungen durch Fein- und Feinstsedimente machen es den Eiern nicht leicht. Auch die Gefahren auf dem Weg in die Laichhabitate ist für die Wandersalmoniden nicht zu unterschätzen. Robben/ Seehunde, Fischer, Kormoran, Reiher, teils schlechte Durchgängigkeit durch Bauwerke, sind nur Beispiele.
Beim Ablaichvorgang selber gehen im Schnitt nur 50% der Eier in die Laichgrube, davon sind natürlich nicht alle befruchtet. Hinzu kommen die "normalen biologischen" Abgänge und dann noch die Verluste durch Sedimente und Co. Die Literatur gibt Schlupfraten von (ganz grob) 10% für Flüsse des Östlichen Hügellandes und nur 1% für Flüsse der Geest an. Wie groß die Gefahren für die Larven bzw. Fische vom Schlupf bis zur Smoltifikation sind, brauche ich wohl erwähnen. Glücklicherweise sind Salmoniden Winterlaicher und der Prädatorendruck sowie die Nahrungskonkurrenz ist für die Larven im Gegensatz zu Sommerlaichern eher gering.
Doch die Dänen und Schleswig Holsteiner sind recht fleißig was die Unterstützung dieser Arten betrifft. Die Meerforelle und der Lachs profitieren bei uns durch das "Fischartenhilfsprogamm" vom MLUR (EU). Der Lachs wird außerdem noch durch zwei Sonderprojekte (Trave und Schafflunder Mühlenstrom) unterstützt.
In Dänemark hat man in den letzten Jahren sehr viele Smolts besetzt (in SH nur in kleinerem Maße). Nach meinem Wissen ist das im letzten Jahr eingestellt worden und es soll dort, wie hier auch, vorwiegend wieder Brut besetzt werden.
Das Fischartenhilfsprogamm wird zwar unterstützend wirken, aber es ist sicher kein Garant einen stabilen Bestand aufrecht zu erhalten. Maßnahmen wie Gewässerrenaturierungen (damit auch der Eintrag von Kiesbetten), Fischtreppen, etc. sind meines Erachtens mindestens genau so wichtig!
Auch in diesen Tagen gehen die Brütlinge (Bild) in Schleswig Holsteins Flüsse und wir hoffen, Sie in einigen Jahren als Laichfische wieder anzutreffen.
Aus dem MLUR weiß ich, dass in Schleswig-Holstein jedes Jahr ca. 1,2 Millionen Brütlinge Meerforellen ausgesetzt werden. Dazu gehört natürlich die Pflege der Flüsse mit der Einrichtung von Kiesbetten etc.. Wir sind auch nicht viel schlechter als DK. Finanziert wird die Aktion aus der Fischereiabgabe.