Fliege kippt zur Seite ?!

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Black-Fly
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Fliege kippt zur Seite ?!

Beitrag von Black-Fly »

Hallo,

Pattegriesen, Tangläufer und Fyggi gebunden. Zum größten Teil nach Anleitung, aber bei allen Feldversuchen sehe ich immer das selbe Bild im Wasser. Die Fliege kippt beim Absinken auf den Rücken und sinkt mit dem Hakenschenkel nach oben, beim Strippen kippt Sie zur Seite und dreht sich sogar.
Sieht leider sehr unnatürlich aus.

Woran kann das liegen?
1000 Würfe oder so ähnlich...
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ostseelicht
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Beitrag von ostseelicht »

Wo hast du denn das Gewicht (Bleidraht) eingebunden?

Ich nehm' z.B. mittlerweile nicht mehr den dünnen Bleidraht (0.15er), und den auch nicht doppelt untern Schenkel, sondern den etwas dickeren Lötzinn-(draht), den lege ich einfach gelegt untern Schenkel an und fixiere ihn mit dem Garn. Den kann man besser positionieren. Der doppelt gelegte dünne wird u.U. mit dem Bindegarn ev. verzogen und ist nicht mehr gerade unterm Schenkel. Zudem sind auch die eingebundenen Fühlerchen entscheidend, dass die Fliege im Wasser schwebt und nicht zur Seite kippt.

werner
Harzer99
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Fliege kippt ...

Beitrag von Harzer99 »

Also ich habe das auch schön öfters gelesen, dass sich andere daran gestört haben. Ich bin aber der Meinung dass diese Sache überbewertet wird. Wenn man eine Immitation mit normalen Geschwindigkeit durchs Wasser zieht verschwimmt die so präziese gebundenen Siluette sowieso und der Fisch denkt sich nicht: "Oh diese Garneele schwimmt auf dem Rücken. Das schmeckt bestimmt anders als die mit dem Bauch nach unten."
Also nicht weiter nervös werden und fischen gehen.

Gruß Harzer! :wink:
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Moin.

Auch wenn die schief laufende Fliege trotzdem Bisse bringt, dürfte das Problem eher sein,
dass bei einer schief laufenden oder sogar unkontrolliert taumelnden Fliege der Haken nicht
so nett sicher im Fischmaul hängt als wenn die Fliege kontrolliert läuft.

Generell sollte es also nicht falsch sein zu versuchen, die Fliege stabil in der gewünschten
Position zum Laufen zu bringen 8) .
Manchmal erlebe ich da aber durchaus auch so meine Rückschläge... :grin:

Grüße,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Harzer99
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Flicke läuft schief

Beitrag von Harzer99 »

Ja klar ist es von Vorteil wenn die Fliege entweder schön in der Ober- oder Unterlippe hakt, aber da spielen natürlich noch andere Faktoren eine Rolle wie Anbisswinkel des Fisches, Strömung usw.

Gruss Harzer :wink:
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Black-Fly
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Beitrag von Black-Fly »

Danke schonmal für die ersten Antworten.

Beim Bleidraht versuche ich immer sehr konzentriert diesen unter den Steg zu binden, da das der erste Grund wäre, der plausibel ist.

Vielleicht einige Fehlerquellen:
- Haken mit gebogener Öse in Richtung der Hakenbogenseite
- was, wenn die gebundenen Beine (die ausgebürsteten Fussel in Richtung Hakenbogen) des Tangläufers einen zu großen Auftrieb haben?

:roll:
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ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Ein Bild und eine detailierte Auflösung deiner verwendeten Materialien würde uns bei der Ferndiagnose wirklich weiterhelfen! So ist es kaum möglich, die Ursachen für das Laufverhalten zu diagnostizieren! Wäre prima, wenn du mal ein Foto reinstellen könntest! Daran kann man immer eine Menge erkennen, was das Laufverhalten angeht!
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hells-angler
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Beitrag von hells-angler »

Moin,
führst du die Fliegen in einer offenen Schlaufe am Vorfach ,oder angeknotet?

Cheerio
Jan
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht,werfen auch Zwerge enge Schlaufen......
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angellein
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Beitrag von angellein »

solange ich noch nicht gebunden habe und auf kaufstreamer zurückgegriffen habe, hat nur die optik beim kauf entschieden, oder ist einer von euch mal mit einem wassereimer ins geschäft gegangen ? :D
diverse bunte " brumkreisel " habe ich in meinem besitz gehabt, die auch den ein oder anderen biss gebracht haben.
jedoch den fisch haken steht meiner meinung nach auf einem anderen blatt.
alles was ich mit pazer baue, da habe ich noch heute schwierigkeiten mit der ausrichtung. überlange fühler minimieren das gekreiseln.
aber wer möchte einen kleine tl fischen mit 5cm fühlern, keiner. :D

die übung wirds bringen

:wink:
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CDC-Dun
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Beitrag von CDC-Dun »

Hallo Black Fly,

letztlich ist die Lage des Schwerpunktes und der Widerstand im Wasser dafür verantwortlich wie die Fliege läuft.
-Durch einbinden von Fühlern, erreicht man eine "längere" Fliege die stabil im Wasser läuft, diese kann aber Aufgrund eines ungünstigen Schwerpunktes, dennoch USD fischen.
-Beim Einbinden von Blei ist darauf zu achten, dass es möglichst konzentriert am Öhr angebracht wird, dies ist oft viel besser wie ein oder zwei Lagen "unter" den Hakenschenkel anzubringen.
-Bei Tangläufern mit Rückenpanzer hat man oft das Problem das der Schwerpunkt am Hakenschenkel liegt. Da viel "leichtes" Material wie Hechel oder Beinchen Richtung Hakenbogen zeigen. Am besten lässt man den Rückenpanzer weg, ist eh nur für die Optik und fischt den TL so.

Beim Binden würde ich an Deiner Stelle erstmal immer ein bis zwei Testmuster binden und diese dann erstmal Probefischen, danach geht es wieder an den Bindestock und die Muster werden noch mal "verbessert".

Gruß
Stefan
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Black-Fly
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Beitrag von Black-Fly »

Hört sich gut an!

Zu Eurer Hilfestellung hier mal drei Fotos von den bisher gebundenen:

Zum Material:
Als Dubbing habe ich Filzwolle aus Schafswolle aus dem Bastelladen benutzt.
Dateianhänge
Resize of IMG_7745.JPG
Resize of IMG_7745.JPG (35.02 KiB) 6570 mal betrachtet
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CDC-Dun
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Beitrag von CDC-Dun »

Hallo BlackFly,

wie Du schon erkannt hast sind die Beine deines TL zu lang über den Hakenbogen und verlagern dementsprechend den Schwerpunkt.
Lösungsansatz zum TL: 1. deutlich weniger Körpermaterial, 2. kürzere Hechel für die Beinchen und 3. den Rückenpanzer nicht so breit machen.

zur Garnele:
viel zu viel Körper, versuch das Material das über den Haken hinausgeht so einzubinden bzw. so hinzutrimmen das es mit dem Körper fast in einer Linie ist. Binde weniger Körpermaterial ein und Bürste es nach hinten aus mit z.B. Klettband oder einer alten Zahnbürste.

zur Fyggi:
weniger Körpermaterial nehmen und ebenfalls nach hinten ausbürsten.

Da Du Material benutzt das keine Reflektion erzeugt, wäre es noch gut eine Rippung aus Tinsel oder ähnlichen Material anzubringen.

Viel Spaß beim Binden :+++:
irgendwann haben wir alle damit angefangen.

Gruß
Stefan
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Frank Buchholz
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Beitrag von Frank Buchholz »

Black fly,

ich rate mal die fyggy mit den roten Beinen läuft ganz vernünftig?

stell Dir vor der bleidraht will nach unten, und die Haare(fibern etc) bremsen dabei - danach richtet sich die Fliege aus. Für die Garnele heißt dass:
Wenn die Haare nicht so weit in den Hakenbogen eingebunden werden sondern gerade hinausstehen und gleichzeittig ein "Horn" z.B. aus schwimmenden Anthron über den Augen steht, hast Du eine ganz andere Balance. Genauso kannst Du aber auch das Rückenschild weglassen.

Der Tangläufer wird immer kippen, und das ist gut so weil der das in echt auch macht.

Die Fyggi mit den Kugelaugen kippt weil die Kugelaugen nun mal nach unten wollen und recht groß sind für den Haken, da hält der Bogen nicht gegen. Ist auch nicht Original, Fyggi mit Augen, weiss nicht
:roll:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Black Fly, Du hast die Haken mit den abgewinkelten Öhren schon selbst genannt. Beim Tangläufer und der Garnele drängt der ganze Aufbau durch das Öhr und die Hecheln nach oben, also andersrum, als Du möchtest, was aber nicht schlecht sein muss. Beim Tangläufer sind die Beinchen klar überdimensioniert.

Falls Du viele dieser Haken hast, würde ich beide Muster gleich Upsidedown binden, ansonsten auf Haken mit geradem Öhr wechseln. Ein weiterer Punkt sind die kleinen Hakenbögen, ein großer Hakenbogen verlagert den Schwerpunkt und kann Bindefehler übertünchen. Ein sehr schöner Haken dieser Art für die Garnele ist zum Beispiel der Gamakatsu F 314 in Größe 2 oder 4. Für Tangläufer beispielsweise ein Kamasan B 220 in Größe 8 oder 10, der sich auch für Fyggies eignet. Der Kamasan B 100 eignet sich ebenso und hat einen sehr großen Hakenbogen, aber das Material ist leichter, perfekt für sehr flache Bereiche (und Flohkrebse im Süßwasser).

Für die richtige Schwimmlage sorgt ansonsten ein Stückchen Schaumstoff, bei der Garnele und dem Tangläufer auf dem Rücken angebracht, bringt der Schaum die buckelige Silhuette und gleichzeitig den richtigen Auftrieb, um die Beinchen (Hecheln) auszugleichen. Allerdings muß dann etwas Blei addiert werden, bis man die gewünschte Sinkgeschwindigkeit hat.

Die Fyggies sind da ein Fall für sich, lustig gebastelt, aber ohne die typisch langen Gummibeine wird der Schwerpunkt immer wuselig sein. Auch hier besser ein gerades Öhr.

Noch eine Alternative, falls Du noch viele der Haken mit dem Up-Eye hast, biege den Haken etwas, etwa 0,5 cm vor dem Öhr nach oben und konzentriere das Blei direkt am Knick. So in der Art eines Twisters, der Zug des Vorfachs wirkt dann auf das Gewicht und die Hecheln werden "übergangen" (sofern genug Gewicht).
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Zur Erklärung mit den Knick am Haken, so sieht das dann aus. Die Gewichtskonzentration vor dem Knick ist ein 0,5 Gramm schweres Tungstenstück, welches man sonst für Flohkrebse nimmt.

Der Haken ist hier besagter Gamakatsu F 314 mit geradem Öhr, der sich ohne Beschädigung der Beschichtung perfekt biegen lässt.
Dateianhänge
Gustav III USD.jpg
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