Marabou-Garnele (Pattegrisen)

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
Antworten
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Marabou-Garnele (Pattegrisen)

Beitrag von janw »

Hallo Leute,

ich habe eine Frage bezüglich der Bindetechnik einer Marabou-Garnele.
Geht Ihr mit dem Marabou genauso um wie mit Hecheln, soll heißen: windet Ihr die auch um den Hakenschenkel, oder werden die Marabou-Federn einfach parallel an den Schenkel gebunden und dann nach untern gestreift?

UAwg :wink:
Gruß

Jan
LG Jan
Benutzeravatar
Frank Buchholz
Haarjig Pionier
...
Beiträge: 1121
Registriert: 16.04.2008, 06:36
Wohnort: Kiel

Beitrag von Frank Buchholz »

Hallo Jan,

ich glaube auf eine Antwort kannst Du lange warten weil hier keiner mit Marabou Garnelen bindet. Das ist zu weich, klumpt und hängt nur schlaff hinterher.
Wenn du kein Spey hast, nimm lieber Zottelplüsch :l: oder Craft Fur in Schlaufentechnik (dünn!) oder eine langfiebrige Hechel die von nem Hanenbalg übrig ist.

Gruß

Frank :wink:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hi Frank,
danke für die Antwort. Ich habe bisher auch noch keine Marabou-Garnelen gebunden, habe aber auf der Go-Fishing-Website Marabou-Pattegrisen gesehen. Normalerweise scheinen die ja zu wissen was sie tun... ;) Ich habe selber schon einige Erfahrung mit Marabou und würde es nicht ganz so kritisch beurteilen, bin aber neugierig wie hier einige bindetechnisch mit Marabou-Hecheln umgehen.

Gruß

Jan
LG Jan
Benutzeravatar
meyer
...
Beiträge: 3620
Registriert: 22.02.2005, 19:05
Wohnort: Kiel

Beitrag von meyer »

Moin Jan

Marabou-Federn werden in Schlaufentechnik verarbeitet. Der Kiel ist zu dick, um ihn um den Haken zu winden.
Ich sehe das übrigens anders als Django. Das sieht schon gut aus im Wasser, ist aber leider nicht so haltbar. Forellenzähne machen da schnell kurzen Prozeß mit.

:wink:
Nicht ganz dicht...!
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hi Meyer,

danke für den Tip. Da ich kein Vielfänger bin, opfere ich gerne eine Fliege pro Forelle... :grin:

Gruß

Jan
LG Jan
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Jan, es gibt noch einen Weg.

Nimm´ eine schöne Maraboufeder und binde den dicken Kiel zum Hakenbogen hin ein. Dann legst Du ihn zum Hakenöhr und erhälts schöne Garnelenbeinchen, die vom Kopf der Garnele zum Öhr kürzer werden.

Am Hakenbogen stellt sich der dicke Kiel auf (mit den Fingern knicken) und da machst Du etwas Dubbing drüber (in frischen Lack) und hast somit den Abspreizer für die Augen aus Monofil. Zuvor würde ich ein paar Fibern Marabou als Fühler einbinden, da sonst die nasse Silhuette eher keilförmig erscheint.

Den Kiel der Maraboufeder (oder zweien, eine Pink und eine Grau) verdeckt danach eine (zuvor eingebundene) Rückenfolie aus Latex (bevor Du die Feder umlegst, muß da Dubbing drunter). Die Latexfolie (schmiegt sich besonders schön an) dann rippen, am Besten mit dünnem Monofil, der Kiel scheint durch (ein zwei Streifen Flash mit dem Kiel umgelegt schaden hier auch nicht), die Segmentierung des Panzers hast Du, das Spiel der Beinchen und da die Fibern quer abstehen, wirst Du wenig Probleme mit falsch laufenden Garnelen haben, sofern Du etwas Blei in Lagen unter den Haken bindest.

Reihenfolge: Grundwicklung (Lack drauf), Blei unter den Haken, Fühler (Marabou) einbinden, vielleicht etwas Flash dazwischen, Rückenfolie einbinden, Federkiel festlegen, anknicken, den Faden abschliessen und etwa 20 cm am Haken lassen, abschneiden, Faden neu anlegen, den Haken dubben, am Federkiel mehr für die Augen, Fadenabschluss am Hakenör, die Maraboufeder umlegen und am Öhr sichern, die Rückenfolie hinterher, Knoten machen, nun mit dem Faden rippen und dabei die Fibern auskämmen, am Öhr abschliessen, Faden knoten und den Abschlussknoten sowie die Rückenfolie mit Lack versehen.

Nach dem Trocknen das Dubbing ausbürsten, schön vorsichtig wegen der feinen Maraboufedern und ab ans Wasser. :x
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hi Mirko,

vielen Dank für die Mühe. So in diese Richtung habe ich auch ein wenig gedacht, war aber noch weit entfernt davon, sie so systematisch umsetzen zu können, aber durch Deine Hilfe kann ich jetzt loslegen.
LG

Jan
LG Jan
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Für Dich gerne, Jan.

Im Laufe der Zeit wird sich Dein Blickwinkel verändern, Du siehst eine Fliege und hast beinahe automatisch die logische Reihenfolge vor Augen. Zu diesem Zeitpunkt gelingt dann auch der Blick zwischen die Schritte mit anderen Möglichkeiten, da bin ich mir bei Dir sicher, es wird bald sein.

Sehr gerne würde ich ein Bild dieser Garnele aus Deiner Hand sehen, wenn Du es versucht hast.

Ich bin nur ein Binder, der viele Wege geht. Aber es gibt Situationen, die geben mir all die Zeit und Mühen zurück, erst heute sagte meine Frau, als sie eine Email sah, "die Fliege sieht sauberer aus als Deine".

Es war eine Fliege, die unser Anders (Svensk) lediglich nach einer Mail von mir nachgebunden hatte. Sie war besser als meine Fliege, sauberer, absolut korrekt gebunden, obwohl es für diese Fliege keinerlei Vorlagen gibt, außer einem Foto.

Danke an Anders und Jan, ich bin sicher, Du wirst mich ebenso überraschen. Aber lass´ Dir Zeit, einem Binder sagt die Uhr nur, wie spät es ist. :+++:
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Ostsee-Silber hat geschrieben:
Sehr gerne würde ich ein Bild dieser Garnele aus Deiner Hand sehen, wenn Du es versucht hast.
Klar doch, ich mach' gerne ein Bild, aber das braucht wirklich etwas Zeit, da ich ein paar Tage unterwegs bin (leider nicht zum Fischen :cry: ) und vorher viel Arbeit habe....

Bis bald

Jan
LG Jan
Benutzeravatar
holg_HL
zwischen Honk und Gott
...
Beiträge: 91
Registriert: 12.08.2005, 10:28
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von holg_HL »

Hallo Jan,
ich habe mir mal bei einem Boardpartner ein paar günstige Pattegrisen bestellt, und dann leider feststellen müssen, dass diese mit Marabou statt mit Speyhecheln gebunden waren. Gebunden waren sie wie eine "echte" Pattegrisen, wurden dadurch aber sehr voluminös, wirkten sehr groß, saugten viel Wasser auf, und liessen sich mit der Fliegenrute nicht mehr so gut werfen. Im Wasser sahen sie aber ganz gut aus, von daher habe ich sie an einen Freund verschenkt, der sie jetzt erfolgreich am Sbiro einsetzt.
Falls du Lust hast mal ein paar Pattegrisen mit Speyhecheln zu binden sag Bescheid, ich habe noch zwei günstige saddle-statt-cape-spey-Bälge zum fleddern hier liegen. :grin:

Viele Grüße
Holger

PS: Bei Erika habe ich letztens Pattegrisen aus Bird-fur entdeckt. Die sahen richtig gut aus. Nicht zu voluminös, die Größe stimmte, und die längsten Hecheln waren fast wie die Spey-Hecheln, nur nach hinten wurde es dann "fusseliger".
Tatsachen muß man kennen, bevor man sie verdrehen kann.
Mark Twain
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Winston Churchill
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
Oscar Wilde
Antworten