Dieses Material ist in vielen Farben erhältlich (meins stammt von FFE, Go Fishing und Marios Fliegendose) und ist letztlich ein verdrallter, dünner und flexibler Draht, in den Kunstfibern eingedreht wurden. Es gibt das Material mit mehr oder weniger Glanz sowie in Silber und einem sehr schönem Kupfer und in zwei Ausführungen, die mir bisher bekannt sind, nämlich als kurzes „Streamer Brush“ und als längeres „Long Hair Brush“.
Bereits vor etwa vier Jahren fiel mir in Odense ein ähnliches Material in die Hände, es nannte sich EP Streamer Brush und EP Shrimp Brush. Dies wurde natürlich sofort ausprobiert, aber die Garnele aus dem Shrimp Brush missfiel mir und so landete das Zeug vorerst in der Schublade, bis ich es nun brauchen konnte.
Die Verarbeitung ist sehr einfach, das Drahtende einbinden und das Streamer Brush wickeln, dabei die Fibern nach hinten streichen. Nach dem Binden wird es ausgebürstet und man erhält eine sehr hübsche Fischchenform. Man kann es pur benutzen oder mit anderen Materialien verbinden, dazu gleich ein paar Beispiele auf den Fotos.
Streamer Brush nimmt kein Wasser auf und man braucht wenig davon. Bei den gelben Zandertuben zum Beispiel habe ich nur 5 Wicklungen mit dem Long Hair Brush gelegt (bei dem kürzeren Brush braucht man etwas mehr), wobei die vordersten drei Windungen näher aneinander liegen, als die beiden hinteren. So ist ein kleiner Buckel entstanden, der einen leicht hochrückigen Beutefisch imitieren kann. Ebenso verstecken die engeren Windungen das Blei darunter.
Streamer Brush hat sehr feine Fibern, die sehr schön spielen, aber auch nicht ganz leicht zu bändigen sind, wenn das Köpfchen Augen und Epoxy bekommen soll. Ein kleiner Trick dazu, nach dem Binden die Fliege abschliessen und etwas Lack auf die Garnwicklung geben, mit einem Klettband nach hinten ausbürsten und danach rund um das Tubenköpfchen (oder das Hakenöhr) einen transparenten flüssigen Kleber geben (Uhu Flex & Clean) und diesen mit den Fingern rund um das Köpfchen nach hinten streichen, soweit, wie das Epoxy später verlaufen soll. Nach dem schnellen Trocknen des Klebers erhält man so eine feste Unterlage ohne Flusen für eine saubere Epoxyschicht.
Selbiges Verfahren wende ich bei allen Fliegen an, die Epoxy bekommen sollen. Lachstuben habe ich so versucht und eine sehr kräftige Tube, die für Wels gedacht ist. Der Aufbau der Tube erfolgt wie bei einer Lachstube mit mehreren Phasen der Oberschwinge, also vielen kleinen Portionen.
Den Abschluss bildet hier das Streamer Brush, bzw. Long Hair Brush mit jeweils zwei bis drei Windungen. Ob eine solche Tube immer teuren Djungle Cock haben muß, weiß ich nicht. Aber etwas wie ein Auge schon, warum also nicht mal einen Green Highlander mit Streamer Brush abschliessen und Augen aufkleben? Eine Tube mit Augen sieht die Steine im Lachsfluss, sagte Herr Mortensen mal.
Schaut Euch die Beispielfliegen mal an, manche werden Euch vielleicht gefallen, manche nicht. So denke ich auch, aber manche Tuben werden auch in Zukunft mit Streamer Brush aus meinem Stock kommen. Viel Spaß beim Probieren.

