MoinMoin,
ich will nächste Woche das erste mal Nachts los ziehen, welche Fliegenmuster könnt ihr mir empfeheln? Es soll in den Norden von Fünen gehen.
Grüß Leroy
Nachtfliegen
- leine-leroy

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- Bernd Ziesche

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Hallo Leroy
Wenn Du die gleichen Fliegen wie am Tage verwendest, liegst Du ganz richtig.
Du kannst natürlich dem großen Mythos: "Nachts = schwarze Fliege ist ein MUSS" folgen, allerdings solltest Du in dem Fall eigentlich auch gar nicht im Sommer auf Meerforellen fischen. Denn der zweite Mythos besagt, dass die Sommerfischerei eher sinnlos ist.
Mein Tipp:
Vergiß auch den dritten der großen Mythen: "Wenn im Sommer, dann unbedingt nachts!" und fische ganz normal tagsüber wie im Frühjahr auch.
Gleiche Techniken, gleiche Fliegen etc..
Nur Deine Fänge (könnte ich mir vorstellen
) werden anders (nämlich üppiger) ausfallen - verglichen mit dem Frühjahr.
Rein physikalisch betrachtet, absorbiert schwarz die größte Lichtmenge. Der Kontrast ist somit am stärksten.
Dieser Aspekt ist allerdings mehr für den Kopf des Angelrs wichtig. Denn die Meerforelle findet auch eine winzige weisse Fliege.
Und die natürliche Nahrung hat gewiss andere Dinge im Verhaltensspektrum, als sich besonders leicht erkennbar zu geben, sobald es dunkel wird !
Gruß
Bernd
Wenn Du die gleichen Fliegen wie am Tage verwendest, liegst Du ganz richtig.
Du kannst natürlich dem großen Mythos: "Nachts = schwarze Fliege ist ein MUSS" folgen, allerdings solltest Du in dem Fall eigentlich auch gar nicht im Sommer auf Meerforellen fischen. Denn der zweite Mythos besagt, dass die Sommerfischerei eher sinnlos ist.
Mein Tipp:
Vergiß auch den dritten der großen Mythen: "Wenn im Sommer, dann unbedingt nachts!" und fische ganz normal tagsüber wie im Frühjahr auch.
Gleiche Techniken, gleiche Fliegen etc..
Nur Deine Fänge (könnte ich mir vorstellen
Rein physikalisch betrachtet, absorbiert schwarz die größte Lichtmenge. Der Kontrast ist somit am stärksten.
Dieser Aspekt ist allerdings mehr für den Kopf des Angelrs wichtig. Denn die Meerforelle findet auch eine winzige weisse Fliege.
Und die natürliche Nahrung hat gewiss andere Dinge im Verhaltensspektrum, als sich besonders leicht erkennbar zu geben, sobald es dunkel wird !
Gruß
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
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Ostsee-Silber
Hallo Bernd, ich denke, da kommt es sehr stark auf den Platz an.Bernd Ziesche hat geschrieben:Nur Deine Fänge (könnte ich mir vorstellen) werden anders (nämlich üppiger) ausfallen - verglichen mit dem Frühjahr.
Zur Zeit ist tagsüber an vielen Stränden eher Multenwetter und wenn man einigen bekannten Stränden mal von der Steilküste herunterschaut, dann gibt es da auf den ersten 50 Metern Wasser keine Fische im Sonnenschein, außer Multen.
Daher finde ich, sollte der Rat für Leroys erstes Mal im Dunkeln ähnlich lauten wie, such Dir ein Riff, an dem das Wasser bewegt ist, Strömung ist gut, gibt es häufig an Landspitzen, denen tiefes Wasser vorgelagert ist. Den Forellen, denen es vielleicht doch etwas zu warm und sichtig am Tage im flachen Wasser um so eine Landspitze ist, kommen manchmal im Schutz der Dunkelheit. Ob die Stelle gutausgesucht ist, wirst Du merken, wenn es auch Dorsche gibt, die zur Zeit häufig sind, aber klein und untermaßig.
Diese Stelle bietet dann Nahrung und sofern es ein Riff ist mit großen Steinen, Tangwäldern und davor im tieferen Bereich sogar noch Seegraswiesen und etwas Sand, bist Du ganz richtig. Ein altes Sprichwort sagt so was wie „sind die Dorsche satt, kommen die Meerforellen“ und das hat sich für mich schon sehr oft bestätigt. Oft beißen die Meerforellen aber auch schon zwischen den Dorschen oder verraten sich manchmal durch eifrige Jagdgeräusche an der Oberfläche, wenn sie flüchtende Sandaale und Stichlinge jagen.
An solchen Riffen gibt es viele Nährtierchen, wie Stichlinge, Grundeln, Tangäufer und vor allen Dingen Garnelen, die aktiv werden, wenn es etwas dämmert zum Abend hin, ebenso wird der Sandaal in der Dämmerung aktiv, wenn es dort auch ein paar Stellen mit Sand gibt.
Suche Dir dort einen Platz, wo Du auch im Dunkeln gut und sicher stehen kannst und den Rückweg ohne Probleme antreten kannst, falls Du mal in dunkler Nacht aus dem Wasser musst. Schau Dir das Riff aber schon im Hellen an und mache ein paar Würfe, um Hindernisse für die Fliege zu erkennen, ein Wurf nach links, nach rechts und einen geradeaus, so fächerst Du auch im Dunkeln das Riff gut ab und hast Du einen guten Standort für Dich gefunden, kann es hilfreich sein, in gerader Linie ein Knicklicht am Strand zu positionieren, auf welches Du im Dunkeln geradeaus zugehen kannst.
Wenn Du im Dunkeln auf dem Riff stehst, leuchte so wenig wie möglich mit der Kopflampe vor Dir ins Wasser, musst Du die Fliege kontrollieren oder austauschen, drehe Dich immer zum Ufer und leuchte dann so wenig und kurz wie möglich.
Es gibt zwei gute Möglichkeiten, das Riff nun zu befischen und dafür eignen sich drei Fliegen, mehr brauchst Du nicht, nur Vertrauen in die Muster. Eine schwarze Fliege hat Tradition und bietet die beste Sichtbarkeit für die jagende Meerforelle.
Mit der Schwimmschnur kannst Du die Fliegen an der Oberfläche anbieten, dafür eignet sich der Gurgler oder die klassische schwarze Cigarre. Das ist spannend, gibt aber oft auch Fehlbisse. Allerdings, wenn Du keine jagenden Fische ausmachen kannst, gibt Dir die Attacke auf eine solche Fliege die Gewissheit über die Anwesenheit der Forellen.
Eine weiße Schwimmschnur ist auch im Dunkeln noch ganz gut zu sehen und hilft Dir, Hänger in Tang oder Seegras zu minimieren.
Die zweite Fliege fischt eine Etage tiefer, sie sollte nicht zu groß sein und die Silhuette von Fischchen und Garnele im optimalen Fall verbinden können. Eine schwarze Magnus eignet sich hier prima, mit nicht zu schweren Kugelaugen. Oder eine Garnele in bräunlicher Farbe, die Du mal schnell und mal langsam abwechselnd anbietest.
Die dritte Fliege hat mehr Beschwerung und jiggt so richtig, dies kann ebenso eine Magnus sein oder eine Garnele, oder eine Kombination. Diese Fliege nehme ich, wenn ich das tiefere Wasser an einem Riff befische und schneller Fischen möchte. Oft wechsle ich auf dieses schwere Muster, wenn die Müdigkeit überhand nimmt, denn der Wurfrythmus wird dadurch kürzer und man ist mehr beschäftigt.
Ich würde Dir also vorschlagen, entscheide Dich für eine Variante. Oft liegst Du mit der zweiten Fliege richtig, eine leicht beschwerte Garnele oder Magnus, die ins Beuteschema passt und nachts am Riff aktiv wird. Eine suchende Forelle, die sich nicht unbedingt an der Oberfläche verrät, wird die Fliege selten verschmähen. Als Vorfachspitze würde ich ein 30er Fluocarbon nehmen mit hohem Abriebswiederstand, da die Forellen im Drill gerne mal den Kopf in die Tangwälder stecken und das Vorfach an Steinen reibt. Nach einem Drill zur Sicherheit die Vorfachspitze kontrollieren.
Im Dunkeln würde ich auch immer eine Brille tragen, um die Augen vor der Fliege zu schützen. Oft schläft der Wind abends ein, aber das Werfen im Dunkeln erfordert oft mehr Konzentration.
Das Fischen in der Nacht bis zum Sonnenaufgang hat schon seinen Reiz, vielleicht gefällt es Dir und ich drücke die Daumen, dass die Morgensonne auf ein silbernes Schuppenkleid fällt!
- Bernd Ziesche

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Hallo MirkoOstsee-Silber hat geschrieben:
Hallo Bernd, ich denke, da kommt es sehr stark auf den Platz an.
Zur Zeit ist tagsüber an vielen Stränden eher Multenwetter und wenn man einigen bekannten Stränden mal von der Steilküste herunterschaut, dann gibt es da auf den ersten 50 Metern Wasser keine Fische im Sonnenschein, außer Multen.
Ich erhalte seit ca. 7 bis 8 Wochen sehr viele beeindruckende Fangmeldungen von der Ostseeküste. Es waren erstaunlich viele gute (große) Meerforellen unter den Fängen.
Die Fänge stammten zu 90% aus der hellen Tageszeit - nicht selten aus der puren Mittagssonne.
Ich selber fische derzeit keine besonderen Plätze. Vielmehr sind es die gleichen Plätze wie im Frühjahr.
Eine Meerforelle von der Steilküste herunter beobachten zu können, ist eine ganz andere Geschichte, als die Meeräschen sehen zu können.
Schon die Meerforelle zwischen den Meeräschen ist ERHEBLICH schwerer zu sehen als die Meeräsche selbst.
Sobald leicht gekräuseltes Wasser vorliegt, sieht man die Meerforelle (ich behaupte) nicht mehr.
Ich habe insgesamt extrem selten Meerforellen von der Steilküste ausmachen können. Ausnahme: Sie durchbrechen die Wasseroberfläche (was sie aber gut zu vermeiden wissen ...).
Darüber hinaus bringt die Nachtfischerei Freude, sofern es optimales Wetter dafür ist. Die typische windige Küstensituation bringt des Nachtens gerade für Einsteiger viele Probleme mit sich, die man tagsüber nicht hat.
Im Endeffekt sollte man langfristig die besonders schönen Facetten aus beiden Phasen zu nutzen wissen. :l:
Gruss
Bernd
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Fliegenfischerschule
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das ist doch mal ein richtig netter Ratschlag......Bernd Ziesche hat geschrieben: Im Endeffekt sollte man langfristig die besonders schönen Facetten aus beiden Phasen zu nutzen wissen. :l:
Habe ich heute auch gleich "befolgt", musste aber feststellen, dass ich die falsche Mütze aufhatte
Kontakte und Fisch am Band hatte ich zur Genüge.....allerdings wollte keiner so richtig mit......
Ach ja....Köder zwischen 19:00 und 23:00 Uhr......
Garnele à la Jelle/Mirko mit tuning von mir
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