Die 15° Rutenmess-Methode

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Karstein

Die 15° Rutenmess-Methode

Beitrag von Karstein »

Wir wurden letztes Wochenende auf dieses Thema sensibilisiert, als wir
im Rahmen einer Teilnahme an einer FliFi-Veranstaltung davon lasen.

Theodor Matschewsky hat schon zur Messe Friedrichshafen gratis Rutenmessungen zwecks Bestimmung der eigentlichen (nicht werksseitigen) Rutenklasse plus Aktion der Rute (langsam-mittel-schnell) angeboten. Die Methode mit 15°-Winkelberechnung der an einer Halterung fixierten Rute und des notwendigen Gewichtseinsatzes hier zu beschreiben, wäre wohl zu kompliziert, deswegen ein Link zu den Erklärungen des Spezialisten am Ende.

Wir werden im April im Rahmen einer Messe in Franken die Möglichkeit haben, auch unsere Mefo-Ruten mal gratis dieser Methode zu unterziehen. Ganz besonders interessiert mich ein Statement zu meinen beiden Guideline RS, denn ich bin der Meinung, dass diese Rutenserie wesentlich mehr verkraftet als auf dem Blank angegeben.

Deswegen packe ich extra die #6 und #8 mit nach Franken ein, und Tanja wird ihre neue Sage Fli plus die ECHO SW #8 mal in den Prüfstand geben - wir sind gespannt, was die Mess-Methode an Ergebnissen parat haben wird. Die Liste von Theodor enthält noch kaum Ruten für unsere Küstenfischerei.

Wohl gemerkt: die Messungen werden von Theodor kostenlos durchgeführt!

Wer sich mal in die Methode einlesen möchte:

http://www.sotip.de/

dort

"15° Power Calculator"

Gruß

Karsten

PS: Theodor bietet auch den Aufbau weggeschossener Spitzen bis 35cm unterhalb des Endringes an. Aber dazu mehr, wenn wir das Ganze mal live gesehen und probiert haben Mitte April.

Gruß

Karsten
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meyer
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Beitrag von meyer »

Moin Karstein

Und wozu soll das gut sein ?
Wenn ich wissen will, wie schnell mein Auto fährt trete ich aufs Gas. Und wenn ich der Meinung bin meine Rute schmeisst X-Gramm schön und weit, prima ! Was soll ich da noch messen lassen :roll:

meyer

PS
Demnächst biete ich "Auraberatung" an. Feine Geschäftsidee :grin:
Zuletzt geändert von meyer am 19.03.2009, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Smutje
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Beitrag von Smutje »

@ meyer

Dem ist einfach nichts mehr hinzuzufügen.......
:+++: :+++: :+++:
"..........und aus der Mitte entspringt ein Fluss !"
Karstein

Beitrag von Karstein »

@ meyer: einfach für eine neue Art der genaueren AFTM-Rutenvermessung um eventuell zu sehen, ob die Hersteller was ganz anderes auf den Blank drucken als dieser leistet - die Liste umfasst schon viele Einträge über die "Süddeutschen" Ruten, zig leichte Sage, RST und ähnliche Leichtstecken sind vermessen.

Erhoffen? Tue ich erstmal nix, aber finde alles Neue und Ausgetüftelte erst ma spannend und diskussionswürdig. Verwerfen kann man(n) das Ganze später immer noch, wie auch mit der gefischten Rute, die nicht richtig klassifiziert ist. ;)

Erinnere mich noch an alte Berichte, wo dem Material Kohlefaser keine Zukunft für den Rutenbau zugesagt wurde.

Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine präzisere Klassifizierung für all diese unsere Ruten - wer war das mal, der auf seinen Ruten ein neues System aufgedruckt hatte? Loop? Alles Denkansätze. 8)

Gruß

Karsten
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

@Meyer, @all
so einfach ist es ja nicht. Die meisten Ruten sind in falschen AFTMA Klassen angegeben. Hier ist die 15 Grad Messmethode eine Möglichkeit die richtige Schnurklasse und dazu noch die Schnelligkeit der Rute zu testen. Danke Karstein, in einem anderen früheren Thread hatte ich das auch schon verlinkt. Ich finde es schön das Theo wieder am Start ist - also keine neue Idee, sondern schon wesentlich älter - als Liebhaber der MAC Sensifastruten bin ich da jedoch auch voreingenommen.
Auf alle Fälle stimmen die AFTMA - klassifizierungen auf allen MAC Ruten und wenn Theo diesen Service auf Messen anbietet, ist das doch nur gut.
Klar kann ich auch feststellen, welche Schnur meine Rute am besten wirft, aber es ist viel hilfreicher vorher zu wissen, ob ich eine 8er oder 6er Rute kaufe.
Gruß
Fjorden
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meyer
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Beitrag von meyer »

Karstein hat geschrieben: der genaueren AFTM-Rutenvermessung
Besser als meine oder deine Hand, wird niemals jemand messen können !

Wenn ich mir eine Rute kaufe, dann werfe ich sie im Vorfeld und mache mir ein Bild von der Rute und weiß dann welche Schnur passt. Ebenso fällt dann die Entscheidung ob #6 oder #7......
Und mache ich irgendwo ein Schnäppchen im I-Net oder sonst wo und kaufe blind, benötige ich auch keine Messung oder Tabelle.
Alles Andere ist wie MC-Doof. Immer die selbe Temperatur und Geschmack. Langweilig.
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Karstein

Beitrag von Karstein »

PS: natürlich man kann so arrogant sein und das Thema als belanglos ansehen.

Andererseits gibt es demnächst die größte deutsche Fliegenfischermesse, unter anderem mit diesem Thema:

http://www.erlebniswelt-fliegenfischen. ... -15d-power

Gruß

Karsten
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

meyer hat geschrieben:
Karstein hat geschrieben: der genaueren AFTM-Rutenvermessung
Besser als meine oder deine Hand, wird niemals jemand messen können !

Hallo,
...das ist richtig. Was machen aber die Händler_Innen, die nicht jede Rute werfen können, und Anfänger_Innen, da das schon längere Erfahrung bedarf, um die richtige Schnurklasse zu finden.
Ich finde so eine "genaue" Klassifizierung hilfreich und Geld sparend. M.E. sollte auf den Ruten auch die Gramzahl stehen, die sie werfen.
Schönen Abend
Fjorden
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meyer
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Beitrag von meyer »

Fjorden hat geschrieben: Ich finde so eine "genaue" Klassifizierung hilfreich und Geld sparend. M.E. sollte auf den Ruten auch die Gramzahl stehen, die sie werfen.
Fjorden
Es soll Menschen geben, die eine RS in #6 mit einer 6èr Schnur werfen und andere die eine 7èr benötigen. Evtl. ändert sich das im Laufe der Jahre, aber im Moment bringt es den Werfer nicht weiter, wenn da X-Gramm draufsteht.
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

Karstein hat geschrieben:PS: natürlich man kann so arrogant sein und das Thema als belanglos ansehen....
Ich weiss zwar nicht, was das mit Arroganz zu tun hat Karsten, aber wenn es Dich befriedigt, dann lassen wir das mal so im Raum stehen.

Und zum Thema....... wenn ich eine Rute werfe, dann entscheide ich ganz allein, welche Schnur am besten passt. Da interessiert mich eigentlich überhaupt nicht, wieviel Gramm die werfen kann, zumal die meisetn Schnüre diese Angabe auch nicht direkt beinhalten. Also werfen und für gut befinden....wo ist da, ausser für den Statistiker und Wenigfischer noch der Wert einer ordentlichen Vermessung ?
Die Wichtigkeit erschliesst sich mir einfach nicht....aber gut : Jedem das Seine
---------------------------
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Beitrag von AGV Furrer »

Hallo,

sicherlich mag eine deratige Vermessung ganz interessant sein, aber bringt sie wirklich etwas??

Wir haben doch beim Fliegenfischen, anders als z.B. bei einer Spinnrute, kein statisches Wurfgewicht (vom individuellen Wurfstil ein mal ganz abgesehen).
Eine DT der Klasse 5 wiegt die ersten 9,14 Meter (sofern der Hersteller nicht geschummelt hat) zwischen 8,7 und 9,5 gramm.
Wenn ich jetzt an einem großen Gewässer 18 Meter Schnur in der Luft habe und bewege, dann stellen diese ein deutlich höheres Gewicht dar. Muss ich dann für diesen Fall eine DT-3 Aufziehen nur weil nach dieser Messmethode meine Rute überladen ist?
Und hinter der nächsten Biegung, wo ich auf kurze Entfernung von 5 Meter fische, dann eine 6'er oder 7'er Schnur benutzen um das ideale Wurfgewicht zu erreichen?

Gibt es überhaupt ein ideales, alles berücksichtigendes Messverfahren für Fliegenruten???

Letztlich merkt doch jeder mit welcher Schnur-Ruten Kombination er am besten klarkommt.
Petri Heil


Volker
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sonarkollektiv
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Beitrag von sonarkollektiv »

stimmt schon, das mit dem selber werfen usw...
doch insgesamt finde ich das thema schon interessant! würde mal behaupten es zu dem "interessanten" drittel aller threads hier im forum zu zählen. ;)

(danke karsten!)

jaja, auch wenn der praxisnutzen, wie bei vielen theorien usw, vielleicht nich ganz so hoch ist...

buenas dias.
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Fliegendose
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Beitrag von Fliegendose »

Moin

Ich habe Theo in Friedrichshafen kennengelernt und 2 Ruten aus der gleichen Serie vermessen lassen bei ihm. Beide waren gleich und lagen genau bei der angegebenen Rutenklasse 7.

Hier sind wohl einge Mißverständnisse im Umlauf.
Es geht nicht darum zu sehen, ob die gekaufte Rute eine 5 oder 6 is, sondern um Ruten wirklich miteinander vergleichen zu können.

Wenn jemand eine schnelle 5er haben möche kann er in der Datenbank nachschauen, welche schnellen 5er es denn gibt und kann ihm bekannte Ruten direkt vergleichen. Habe ich eine Rute x und möchte eine schnellere schaue ich dort nach und kann zumindest schon mal einige in Betracht ziehen.
Es gibt bei einigen Rutenserien auch Schwankungen in einer Rutenklasse, oder jede einzelne Rutenklasse einer Serie unterscheidet sich in der Aktion von der anderen. Darum geht es in dieser Messaktion. Diese Unterschiede sollen erkannt und dargestellt werden, damit man sich das passende Rütchen raussuchen kann.

Gruß
Mario
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

@Mario, @all,
das ist der wichtigste Teil der Vermessung, die Theo von Ludwig Reim jetzt vereinfacht hat. Der andere ist m.E. genau so wichtig und hilft m.E. gerade Einsteiger_Innen ins Fliegenfischen.
Gruß
Fjorden
VolkerG
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Beitrag von VolkerG »

Der Vergleich mit dem Auto hinkt gewaltig. Solange kein GPS daneben liegt und man den vom Tacho abgelesenen Wert mit einer Referenz vergleichen kann, sind alle Angaben nur subjektiv. Mein alter Fiesta fuhr vor 20 Jahren bestimmt auch 180 :)
Ich finde es gut, wenn neben der rein subjektiven "Messmethode" auch eine unabhängige, und mit den Daten vergleichbare Methode eingesetzt wird. Vielleicht sollte das Resultat der Messung nicht in AFTMA sondern in, sagen wir mal "Reims" angegeben werden. Auf jeden Fall habe ich diese Methode schon mehrfach genutzt, um unfreiwillig eingekürzte Ruten neu zu bestimmen. Bisher lieferten die Ergebnisse gute Vergleichswerte und ich musste nicht, bepackt mit allen verfügbaren Schnüren, ans Wasser fahren, nur um eine Rute neu aus zu tarieren. Ausserdem finde ich es auch gut, wenn sich jemand mal von der technisch, wissenschaftlichen Seite mit dem Thema befasst. Schließlich ist auch nicht überall AFTMA drinn, wo es drauf steht (vergl. Gewicht der Guideline Tri-Cast). Es wird ja niemand gezwungen, seinem Bauchgefühl nicht weiter zu vertrauen, nur weil sich eine unabhängige Vergleichsmethode anbietet. Oder haben die Verfechter der Bauchmethode "Angst", sich einem Vergleich zu stellen? :) Hut ab, vor jedem, der soviel Praxis gesammelt hat, dass er eine Bestimmung aus dem Handgelenk vollziehen kann. Als Ingenieur vertraue ich jedoch lieber den Zahlen.
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