Wie packt die Meerforelle einen Sandaal?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

Hallo Mirko,

ich mache mir inzw. keine Gedanken mehr über die Fliege selbst.
Ich fische zwei Muster die funktionieren sehr gut und fangen, den Flat-Wing und BZ-Toby.

Ich mache mir nur Gedanken am Wasser wann ich diese fische und wie ich sie führe, sehr schnell !

Ich fische den Flat-Wing auch nur mit einem Hacken und nicht wie von Go-Fishing gebunden als Tandem und ich habe kein Problem mit nur einem Hacken. Der Flat-Wing ist auch kleiner als der BZ-Toby und wurde bisher immer vollständig inhaliert.
In der ersten Zeit hatte ich den zwar schon schnell geführt allerdings nicht so schnell wie ich diese heute fische, da hatte ich dann auch mehrere Fische auf dem hintersten Hacken.
Irgendwann habe ich dann viel schneller geführt und hatte dann immer Probleme beim lösen der Fische weil beide Hacken im Schlund waren.
Lasse seit dem immer den hintersten Hacken einfach weg.
Fische die Fliege jetzt seit ca. 1,5 Jahren.


Gruß aus Kiel Alex
udokausk
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Beitrag von udokausk »

Hallo Mirko,
tolle Geschichte und Petri.
Ich fische sehr gerne den Salty als Quasi-Sandaal.
Den Köder dann mit Einzelhaken.
Und den auch noch USD.
Damit hat man schon mal eine stabile Ausgangslage für
weitere Betrachtungen, wa?

Die Zeichnung unten zeigt den unterschiedlichen Sitz des Hakens.

a) ist für mich klar. Mefo kommt von hinten heran, Maul auf. Biss.
So mag ich es am liebsten. Harter Oberkiefer. Weniger Aussteiger.
Häufigster Fall.
c) ist für mich klar. Spinnstop. Köder sinkt durch.
Haken am 2ten Sprengring sinkt. Dann Ankurbeln,
Der Haken kommt dadurch in die Ausgangslage und trifft
von außen auf den Unterkiefer.
Die Mefo muß in diesem Fall ganz kurz vor dem
Schwanzende des Koders gewesen sein.
a) und c) bestätigen einen Teil Deiner These.

b) und d): Ganz selten.
Da müssen irgendwelche "Drehungen" vorgekommen sein?
Geheimnis der Mefo 8+9.

Die Sache mit dem Blick auf die Lage der Sandaale geht klar!
Grüße aus Kiel
Udo
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Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo Mirko,
interessantes Thema. Ich denke da gibt es kein immer so oder so, Hauptsache die Beute wird erwischt, wobei ich denke, das das häufiger im letzten Drittel ist, denn Sandaale sind auch sehr schnell. Wenn du dir die Sandaalblinker anschaust haben die fast alle den Haken hinten, was für diese These sprechen würde. Seitlich wie die meisten Hechte glaube ich nicht. Der Zander packt übrigens in den meisten Fällen, zumindest bei Fliege, auch ganz langsam von hinten zu, saugt die Fliege quasi ein.
Gruß
Torsten
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Fliegendose
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Beitrag von Fliegendose »

Moin

Ich würde sagen, dass das Angriffsverhalten klar von der Größe des Sandaals abhängt. Kleine werden einfach inhaliert. Bei großen Sandaalen packt die Forelle erstmal zu und dreht den Sandaal zum schlucken, wenn es nötig ist. Ob sie von der Seite oder hinten angreift hängt sicher einfach davon ab, von welcher Seite sie gerade kommt.
Das geht unter Wasser alles so schnell, dass die Forellen keine Zeit zum Pläneschmieden haben.

Hier mal mein neuester Sandaal. Nach längerer Testphase bin ich endlich richtig zufrieden :l:
[/img]
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Moin, super Beiträge von Euch, herzlichen Dank!

Auf meine Sandaalfliege hatte ich insgesamt drei Bisse, allerdings könnte es derselbe Fisch gewesen sein. Ganz kurz hintereinander, erst ein kurzer Rumms, dann sofort ein zweiter Rumms und die ersten beiden Bisse dieser Art quittierte ich. Erfolglos.

Der dritte Biss erfolgte ebenso, aber nach dem zweiten Rumms ließ ich den Sandaal "stehen", es folgte der dritte Rumms und ein nicht so zu nennender Drill, denn der kleine Fisch kam einfach nur auf mich zu und lag schneller auf dem Strand, als die Jungs fotografieren konnten.

So fand ich meine Verdacht vorerst bestätigt, wobei es sich ja nur um diese Bisse handelte.
Ich glaube an zwei Möglichkeiten, die Ihr vielleicht bekräftigen könntet. 1. die Erfahrung von Alex, schnelle Führung (wie auch bei Bernd) und kompletter Angriff mit Inhalieren. Sicherlich gibts da noch Unterschiede in den Jahreszeiten.

2. das endgültige Fressen nach den betäubenden Bissen auf das Schwanzende, also das endgültige Nehmen der Fliege im Glauben, die "Fliege" sei betäubt.

Beides setzt eine Fliege voraus, welche am Hintern weiches Material hat. Fuchs beim EZ-Tobi von Bernd, oder halt weiches Mylar, das halt nur einen Fisch aushält.

Beim Sandaalblinker (mit Drilling) hat die Forelle kaum eine Chance, nicht beim ersten Biss hängen zu bleiben, glaube ich. Wenn es darauf einen Fehlbiss gibt, könnte vielleicht ein seitlicher Angriff erfolgt sein.

Ich bin aber kein Freund (mehr) vom Spinnfischen und der ganztägigen schnellen Führung, sondern fische auch gerne im Sinne der Präsentation und Silhuette. Das Abtaumeln des Sandaals nach der Betäubung erscheint mir eine sichere Sache, daher denke ich über die Beschwerung nach. Wenn die Fliege nicht sofort gänzlich genommen wird, aber sehr stark am Kopf beschwert ist (Dartpfeil), funktioniert das natürliche Absinken nicht.

Der eine (echte) Sandaal sank gestern in der Badewanne eher langsam und mit taumelnden Bewegungen. Mein Ziel ist es nun, den Mittelweg zu finden. Eine Beschwerung, die den Wurf aus freier Hand gelingen lässt mit einem Körperaufbau, der trotz der Beschwerung eher taumelnd absinkt.

Da war ich, meine ich, schon mal nah dran, hab es aber verworfen. Der Sandaal soll ein durchgängiges Farbmuster haben und soll der Meerforelle etwas Biss geben, sie soll etwas mehr Material zwischen den Kiefern haben, daher werde ich keinen Fuchs verwenden, sondern zurück kommen auf die Mylarsandaale.

Denn dieser Sandaal aus reinem Mylar hat funktioniert, war aber nach dem dritten Biss zerstört. Und leider der Einzige dieser Art.

Und die neue Fliege bekommt nur einen Haken, denn nach diesen Erfahrungen und Euren Meinungen bin ich nun auch überzeugt, dass selbst ein 15 cm Tobi keine wirkliche Chance hat, einer Forelle zu entkommen.

@ Mario, auf diese Fliege (von Dir sogar :D ) hatte ich im Januar einen richtigen Hammerbiss, ganz kurz vor dem Spülsaum. Das war sicherlich ein guter Fisch oder eine größere Regenbogen, aber ich Trottel habe sofort Kontra gegeben. :c

Die Bindeart von Dir habe ich so übernommen und die Muster lassen sich perfekt werfen und führen! :+++: Aber auch mit dem Mylar werde ich mal weiter rumfummeln.

Danke nochmal für Eure Meinungen! :wink:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Nachfolgend noch ein Bildchen des Mylar-Sandaals. Gehangen hat der Fisch erst, nachdem ich noch ein Bleischrot davor geklemmt habe. :oops

Die Länge der Fliege passte aber recht gut und der Moment war sicherlich glücklich.
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Test-Sandaale.jpg
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

Ostsee-Silber hat geschrieben:Das Abtaumeln des Sandaals nach der Betäubung erscheint mir eine sichere Sache, daher denke ich über die Beschwerung nach. Wenn die Fliege nicht sofort gänzlich genommen wird, aber sehr stark am Kopf beschwert ist (Dartpfeil), funktioniert das natürliche Absinken nicht.
Der eine (echte) Sandaal sank gestern in der Badewanne eher langsam und mit taumelnden Bewegungen. Mein Ziel ist es nun, den Mittelweg zu finden. :
Hallo Mirko,

ich möchte eine Fliege die vor der Attacke natürlich wirkt, die Sandaale schlängeln immer wieder sehr schnell/deutlich zu Boden und bei Gefahr versuchen sie sich auch im Boden zu verstecken, dies funktioniert am besten mit deutlicher Beschwerung im vorderen Drittel.
Ich will nicht das "natürliche" Taumeln unmittelbar nach der Attacke simulieren, dann hat sie bereits meine Fliege angegfiffen und wird sicherlich nicht lange verharren um zu sehen wie sie abtaumelt. Insbesondere bin ich ein Fan vom strip-strike, ich stippe also eh schnell weiter wenn der Hacken noch nicht sitzt und lasse die Fliege nicht stehen...

Meine Meinung...

Gruß aus Kiel Alex
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Fliegendose
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Beitrag von Fliegendose »

Hi Alex

Ich sehe das auch so, dass die Sandaale schnell geführt werden solten mit kleinen Stops, in denen der Sandaal zum Boden sinken sollte. Da sieht es so aus, als wenn sich der Sandaal vergraben will. Das klappt eigentlich ganz gut bei mir.

Ich strippe die Fliegen auch mit Rute unterm Arm und beiden Händen an der Schnur ein. So kann ich die Führung besser variieren und richtig schnell werden. Bekomme ich eine Attacke strippe ich schneller, oder mache einen Stop um ein verletztes Beutetier nachzuahmen. Die Fische beißen in über 90% aller Fälle noch mal zu und dann auch vehementer und bleiben hängen. Der Anhieb erfolgt immer über die Schnurhand, wenn ich deutlich das Gewicht des Fisches spüre.

Gruß
Mario
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Alex und Mario, ich habe nicht so viel Erfahrung mit einer Sandaalfliege.

Aber wichtig ist bestimmt, die Fliege für alle Führungsarten auszurichten. So wie Marios Sandaal, damit kann man alles im Wasser machen.

Hab da eine Idee mit Mylar und Pfauengras, muß mal Mittagspause machen. ;) Zumal da der Küstenfunk soeben eine frische blitzeblanke 60er vermeldet. :x

Glückwunsch Malte!!! Wars auf Sandaal? :lol:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Ein Mittagspausenversuch auf die Schnelle.

Erneut die Mylarvariante, Pfauengras durch den gesamten Körper (dadurch wird das Mylar schön Grün im Wasser), am Schwänzchen zur Flosse geformt mit integrierter Minitube zum Wasserablauf nach der Idee von Snoekbaars.

Das Gewicht gibt der Haken und das Epoxy, eine zweite Variante mit zusätzlicher Kopfbeschwerung folgt.

Das Fischchen kann man biegen und es fühlt sich so lecker an, dass ich den nachher wohl mit ins Bad nehme. :l:
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Sandaal Mylar neu 2.jpg
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ahoi :wink:

als kleiner Junge hatte ich des öfteren Hechte im Aquarium. Ich habe sie studiert, dressiert und ihr Verhalten analysiert:
Der Hecht packt den Köderfisch, ob tot oder lebendig, und dreht ihn im Maul. Er schluckt ihn immer mit dem Kopf voran. Selbst, wenn er Gefahr läuft, dass die Beute doch nochmal entwischt.

Die Meerforelle hingegen schluckt einen Fisch mit dem Schwanz voran. Und so tut sie es sehr häufig, aber nicht ausnahmslos.
Dies ist so im Falle von Heringen und Tobiasfischen.
Ich erinnere mich an eine Meerforelle, die hatte 15 Hornhechte im Magen. Und die waren allesamt nicht klein. Die Meerforelle war ebenfalls nicht klein :grin: (bei gerade mal 73 cm wog sie knapp unter 6 Kg).
Die Hornhechte wurden mit dem Schwanz voran geschluckt. Sie lagen um die 20cm Länge!
Sowohl Heringe, Tobis als auch jene Hornhechte waren in den allermeisten Fällen bei großen Meerforellen unversehrt im Magen gelandet. Lediglich die Spuren der Magensäure waren zeitlich abhängig mehr oder weniger stark sichtbar geworden.
Bei kleineren Meerforellen hingegen kann man häufiger heftige Bissspuren auf den Tobis erkennen. Nicht selten sogar sind sie fast durchgebissen.

Wir müssen bei dieser Fragestellung mindestens drei Punkte differenzieren:
1. Die Größe des Beutefisches
2. Die Größe der Meerforelle
3. Die Situation unter Wasser

Für Punkte 1. und 2. kann ich aus meiner Erfahrung schreiben:
Eine blanke Meerforelle oberhalb von 3Kg hat die Tobyfliege in den meisten Fällen deutlich im Maul drin sitzen = sie hat voll rübergefasst.
Und entsprechend sind auch die meisten Bisse gewesen:
Ein deutlicher Schlag in die Rute, und der Fisch hing fest.
Anmerkung: Ebenso wie Alex strippe ich sehr schnell.
Die kleineren Meerforellen hingegen bringen öfters mal Fehlbisse mit sich, fassen aber in den meisten Situationen unmittelbar nach und hängen dann gut. Die Bisse hierbei sind oft vehement. Also kein Vergleich zu einem Aufsteigerfisch, der gerne mal die Fliege "anstubst".

Punkt 3. können wir nicht sehen. Klar ist, es gibt Situationen, in denen die Meerforelle fressen will, und welche, in denen sie es nicht will. Und doch nimmt sie durchaus in beiden Situationen unsere Fliege oder auch nicht.
Die Übergänge sind fließend. Dass dies Auswirkungen auf das Beißverhalten hat, steht außer Frage.

Ich strippe schnell ein.
Vorteile u.a.:

- Der Haken wird automatisch unmittelbar beim Biss über den direkten Zug mit der Schnurhand kräftig gesetzt.
- Fasst die Meerforelle auf die Schwinge, hat sie bei schneller Führung wenig Chance die Unechtigkeit meiner Fliege zu erkennen und wird eher nachfassen.
- Die Meerforelle hat weniger Zeit zum Reagieren. Ich provoziere also mehr die sofortige Reaktion.
- Ich komme dem natürlichen Verhalten der Beute näher.

Die Meerforelle wird extrem selten einen Tobis von vorne packen. Denn dieser schwimmt ihr nicht ins Maul, sondern dreht um und nimmt Reißaus. Das behaupte ich jetzt mal auf der Grundlage von einigen Beobachtungen im karibischen Salzwasser.
In den Florida Keys zum Beispiel erkennt der Bonefish zu 99% die Unechtigkeit der Fliege, sobald diese auch nur schräg auf ihn zukommt!

Fazit:
Die große Meerforelle packt den Tobis mit einem Zupacken und schluckt ihn weg.
Die kleinere Meerforelle muss je nach Größe des Tobis auch schon mal nachfassen. Dies tut sie kräftig.
Und dann gibt es noch die Situationen, in denen die Meerforelle unsere Fliege eben gar nicht fressen will und wir sie trotzdem fangen können. In dem Fall halte ich viel Spiel und Geschwindigkeit in der (Toby)Fliege für am besten.

Nun noch etwas:
Ein alter Freund von mir fischt einen Tobis: Einzelhaken ins Maul, halben Schlag um die Schwanzflosse. Rauswerfen, langsam einholen. Beim Biss etwas warten und dann kräftig anschlagen.
Bei den kleineren Meerforellen (unter 55cm) führt es zu sehr vielen Fehlkontakten. Die größeren Meerforellen sitzen zumeist gut.
Ergo scheinen die kleineren Meerforellen den Tobis nicht so rabiat wegzuschlucken.
Ein kleiner Drilling übrigens führte hier meistens zum Loslassen des Tobis!

Gruß
Bernd

p.s. @Mirko: schönes Thema :+++:
@jene Gruppe von Anglern, die hier erfolgreich waren: Ihr hättet dem jungen Mann mit dem Wasser in der Hose auch mal einen Fisch an den Haken schicken können ! ;) :insider: Kampfgeist muss doch belohnt werden...
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aus einer Meerforelle von 3,5 Kg
aus einer Meerforelle von 3,5 Kg
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 25.02.2009, 00:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

Ostsee-Silber hat geschrieben: Hab da eine Idee mit Mylar und Pfauengras, muß mal Mittagspause machen. ;) Zumal da der Küstenfunk soeben eine frische blitzeblanke 60er vermeldet. :x

Glückwunsch Malte!!! Wars auf Sandaal? :lol:
Jepp ganz genau.
Auf Grund der Meldungen hier habe ich es heute Mal mit Sandaal probiert.

Gleich beim ersten Wurf gab es einen Anfasser, der jedoch nicht nachgesetzt hat.
Beim 2ten Wurf das gleiche Spiel.

10 Minuten lang war Ruhe, aber dann hatte ich einen knapp untermaßigen Grönländer, der die Fliege schon sehr tief geschluckt hatte, zum Glück ließ sie sich schnell lösen.
5 Minuten später biss die 60er, sie hatte den Haken im Mundwinkel sitzen.

Ich gehe mal davon aus die kleine Mefo die Fliege von hinten gepackt hat, und die 60er von der Seite angegriffen hat.

Gestrippt hab ich auch schnell, allerdings saßen beide Fische gleich beim ersten Biss.
Gruß Malte

"Leidenschaft Meerforelle" - Die Leidenschaft, die Leiden schafft
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Vielen Dank Bernd und Malte!

@ Bernd, Du hast bald Post. ;)

Und der junge Mann mit der porösen Wathose hat Alles gegeben und als Letzter noch die Rute geschwungen. Drei Tage nasse und kalte Beine und Füße bei eisigem Wind, aber durchgehalten und uns werferisch noch was vorgemacht. :+++:

Ich hätte Holger so sehr eine richtig dicke Meerforelle gewünscht, aber die holt er sich halt später.
Gardenfly
Nichtlosgeher
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Beitrag von Gardenfly »

Habe mal beim Hechtangeln mit Stint eine 43er Bachforelle gefangen,die hat den Stint in der mitte genommen und U-Förmig inhaliert.
Könnte mir gut vorstellen das die Mefos dies auch schaffen.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Noch einmal zum Thema „Beissen und Fressen“.

Meine letzte Meerforelle hatte einen einzigen Sandaal im Magen, der noch sehr frisch war und 17 Zentimeter maß.

Was mir bei diesem Sandaal auffiel, waren andere Bissspuren, als ich sie bisher sah. Es gab keine Verletzungen an den Flanken des Sandaals, welche die Sandaale bisher aufwiesen, sondern nur eine Kerbe auf dem Rücken, 4,5 Zentimeter vor dem Schwänzchen.
Nun frage ich mich erneut, wie hat sie ihn gepackt?

Es gab einen kurzen Ruck, bevor sie das zweite Mal zufasste und festsaß. Aber was hat sie gemacht bei diesem Ruck? Die Verletzung lässt mich denken, sie hat nur ihren Oberkiefer auf den Rücken des Tobys schnappen lassen, aber geht das überhaupt? Sie kam halb aus dem Wasser beim Biss und „stülpte“ sich zweimal über meine Fliege.

Der Haken bei meiner Sandaalfliege saß wieder am Schwänzchen und die Hakenspitze war nach unten ausgerichtet. Hätte der Haken schon beim ersten Biss gefasst, wenn die Spitze nach oben gezeigt hätte?

Diese Verletzung verwirrt mich, sie passt nicht in das sonstige Schema. Fast alle anderen Verletzungen und Bissspuren gehen auch über die Flanken der Sandaale und ich vermutete bisher, die Meerforelle dreht sich beim Biss und beißt seitlich in den Sandaal, sprich Ober- und Unterkiefer packen dabei in die Flanken. So sahen zumindest die meisten Bissverletzungen aus und an den Flanken einiger Sandaale konnte man sogar die feinen Zahnabdrücke der Meerforellen erkennen.

Dieser Sandaal weicht aber nun ab, kein Zahn war zu sehen, lediglich eine kräftige Kerbe am Rücken und an dieser Stelle ist die Wirbelsäule des Sandaales deutlich gebrochen, man kann ihn richtig hin und herwedeln.

Die Meerforelle hat also sehr wahrscheinlich nur mit dem Oberkiefer zugepackt, aber dies mit einer ausreichenden Kraft, um dem Toby die Gräte zu brechen.

Bild

Vom Schwanz zur Biss-Spur sind es genau 4,5 cm.
Bild

Hier die Biss-Spur im Detail:
Bild

Interessant finde ich noch, dass alle Bissspuren, die ich bisher an Tobys sah, zwischen 4 und 5 Zentimeter vor dem Schwänzchen lagen, da scheint es ein Schema zu geben.

Was meint Ihr, muss der Haken nach oben zeigen? War dies nur eine Ausnahme?
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