Wurmhochzeit 2009 steht bevor?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Moin! Ich meinte damit nicht, dass die Wurmhochzeit genau die Phase ist, wo man Fische ohne Ende fängt.

Würmer sind schon längst da, bzw. das ganze Jahr über. Und sie werden das ganze Jahr über gefressen, sofern die Fische da rankommen, weil sich so ein Wurm gerne im Winter mal einbuddelt. Es kommt nur auf den Platz an und auf den Wind oder einen richtigen Wintersturm.
CDC-Dun hat geschrieben:entscheidend ist der erste Frühjahrs-Vollmond
und der fällt dieses Jahr in den April, immer die Woche vor Ostern.
Zumindest sagt das kein geringerer als Berry Ord Clark.
Hallo Stefan, da mag er recht haben. Aber er spricht sicher von Fyn oder zumindest DK und nur von einer Wurmart. Das ist nicht übertragbar auf Fehmarn oder Kiel. Und diese Aussage vernachlässigt das Wetter. Im letzten Jahr war es teils schon am letzten Februarwochenende in Ostholstein nach den ersten warmen Tagen und passendem Mond.
Vor einem Jahr (im April) habe ich das selbst gesehen auf Fyn, es waren drei Wurmarten, die in zahlreicher Fressmenge auftraten und darunter war auch der wohl gemeinte große blaugrüne Wurm.
Die Hauptphase war aber gerade vorbei und die Fische satt. Nur vereinzelt gab es noch Wurmkonzentrationen und auf einer kleinen Sandfläche biss bei meinem Freund eine 68er (auf Wurmfliege), die randvoll war damit.

Ich halte es aber für einen absoluten Fehler, dies in Bezug auf die Fangaussichten nur auf eine Wurmart zu beschränken. Diese ein zwei Tage, die immer so gelobt werden, sind meistens mehr als aussichtslos.
Bernd Ziesche hat geschrieben:Die Zeit kurz vor und kurz nach der Wurmhochzeit ist nicht selten viel fängiger.
Ahoi Bernd, das sehe ich ebenso. Und ich denke, ein Wurm ist über das gesamte Jahr sehr fängig, sofern der Platz und das Wetter stimmt. Früher dachte ich auch, wenn es in einer Zeitschrift steht, wird da was dran sein. Heute weiß ich, es gibt diese Situationen rund ums Jahr, wenn auch der Frühling eine Hauptphase ist. Tangläufer können auch das ganze Jahr über. :oops

Ich wollte mit meinem Beitrag keineswegs andeuten, dass die Hochzeit, also das große Schwärmen, eine tolle Chance ist. Im Gegenteil, wie Malte sagt, wenn man eine Wurmfliege in hunderte Würmer hält, gehört schon sehr viel Glück dazu.
Bernd Ziesche hat geschrieben:inmitten millionen von Ringlern stehend, noch nie eine Meerforelle auf meine eine Fliege aufmerksam machen können.
Eine kleine Hochzeit erscheint mir da erheblich geeigneter.
Das ist der Punkt! Jürgen deutete es an. ;)

Wenn wir den Zeitpunkt bestimmen können, für eine Wurmart, können wir Rückschlüsse ziehen auf eine mögliche gute Fischerei. Die aber garantiert außerhalb dieser Phase stattfindet. ;)
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Zum Thema Vollmond-Hochzeit der Seeesel noch ein interessanter Hinweis, den man dort mal nachlesen kann. :spass:

Aber erst mal Fußball schauen :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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Beitrag von xfishbone »

nabend
so wie ich das sehe 8) wird die hochzeit über ostern steigen :cry: :cry:
lg andre
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Mirko und Malte:
Ich glaube nicht unbedingt, dass die Meerforelle unsere Fliege inmitten der vielen Ringelwürmer nicht finden würde. Ich kenne genügend Beispiele dafür, wie ein Fisch ganz genau die Fliege inmitten millionen von echten Nahrungstierchen findet.
Doch eine Ringelwurm-Fressphase ist während einer Massenhochzeit sicherlich nach wenigen Minuten zu Ende, weil die Meerforelle randvoll gefressen ist.
Danach lässt sich vielleicht hier und da der Schnappreflex ansprechen.
Ich persönlich aber glaube, dass selbst der frisch aufgestiegene Lachs im Fluss mehr Schnappreflex zeigt, als dies eine Meerforelle tut, die randvoll gefressen und auf Verdauungsspaziergang ist.

Ein hoch interessantes Feld unserer Fischerei:
Welche Meerforellen sind wie und warum wie gut oder nicht gut "ansprechbar". Darüber findet man immernoch extrem wenig gute Ansätze. Wenn man sich darüber viele Gedanken macht, lassen sich im Laufe der Beobachtungen durchaus viele Puzzleteile zusammenfügen.

Gruss
Bernd
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Beitrag von NXP »

@Bernd: du sprichst mir aus der Seele - jedes Jahr der gleiche Trubel um die Wurmhochzeit. Ich bleibe da auch lieber zu Hause und warte bis zur Wurmscheidung ;)
„Wenn du einen Freund hast, schenke ihm einen Fisch, wenn du ihn wirklich liebst, lehre ihn das Fischen“ André Kostolany
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Ich persönlich aber glaube, dass selbst der frisch aufgestiegene Lachs im Fluss mehr Schnappreflex zeigt, als dies eine Meerforelle tut, die randvoll gefressen und auf Verdauungsspaziergang ist.
Hallo Bernd, ich habe dazu die Überlegung, dass es auf den Zeitpunkt ankommt.
Wie lange ist die Fressphase her, was wurde gefressen und wie schnell ist es verdaut?
Ein Wurm, egal welcher Gattung, ist viel schneller von den forellischen Magensäften zerlegt, als zum Beispiel eine Garnele mit ihrem Panzer oder auch ein Fischchen.

Dazu kommt natürlich auch die Größe der Meerforelle, die ihre Fressgewohnheiten ja umzustellen vermag.

Bei Fischen bis etwa 60 Zentimeter, davon habe ich jedenfalls die meisten auch ausgenommen, deren Fressphase ich glücklicherweise annähernd erwischt hatte, würde ich nicht unbedingt von Schnappreflex sprechen, sondern eher von einer Art "Nahrungsergänzung".

Der kleine Happen, vielleicht der Nachtisch, der geht erstaunlich oft. Natürlich eine Frage der Strategie, rechne ich mit reichlich Würmern im Wasser oder sehe diese sogar, knote ich einen kleinen Happen an.

Klein und bunt, sowas wie die Polar Magnus. Vielleicht der Snack für Fische, deren Fleisch noch rosa ist.

Wenn eine gewisse Nahrung im Überfluss da ist, besonders im Frühjahr, wenn das Leben erwacht, hatten meine Fische oft den Bauch randvoll. Eine kleine Fliege mit tiefem Lauf ging aber sehr oft. Nicht unbedingt als Schnapprefelex, sondern oft auch mit Nachfassen und vehementen Bissen. Vielleicht weil wenig Energie für den nachtisch aufgebracht werden mußte?

Bei den Fischfressern mag das anders sein, dafür fehlen mir eigene Eindrücke. :c
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ostsee-Silber hat geschrieben: Wenn eine gewisse Nahrung im Überfluss da ist, besonders im Frühjahr, wenn das Leben erwacht, hatten meine Fische oft den Bauch randvoll. Eine kleine Fliege mit tiefem Lauf ging aber sehr oft. Nicht unbedingt als Schnapprefelex, sondern oft auch mit Nachfassen und vehementen Bissen. Vielleicht weil wenig Energie für den nachtisch aufgebracht werden mußte?
Hallo Mirko,
ich erinnere mich an einen typischen Aufsteigerfisch aus dem letzten Jahr.
5 aufeinander folgende Würfe. Jedesmal Einfach- oder Mehrfachkontakte - sich durchaus sehr vehement anfühlend.
Ich dachte an einen Hornhecht, wollte den Spiess umdrehen und strippte extrem schnell. Dann hing der Fisch. 76cm Meerforelle.

Der Fisch wollte die vermeintliche Beute nicht fressen. Er wollte nur seine Überlegenheit zeigen.

Nachfassen auf kleinere Fliegen sind meiner Ansicht nach nicht das, was die Meerforelle produziert, die wirklich vehement fressen will.
Die packt zu und lässt Deiner Fliege keine Überlebenschance :grin: .

Übrigens konnte ich selektive Nahrungsaufnahme meistens dann feststellen, wenn viel Nahrung einer Sorte vorhanden war.
Und das nicht nur an der Ostsee...

Das Analyseproblem ist natürlich: Wir wissen ja nicht, dass wir mit zwei Fischen nur die zwei aus 10 überlisten konnten :p .
Selten einmal hat man das grosse Glück und wer anders kann es uns beweisen :grin: .

Gruss
Bernd
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