Wurfphysik der Wasserwürfe
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tubefly77
Moin, nochmal..
@tobsen 77:
Das hab ich auch gedacht , bis ich letztes Jahr 3 Tage mit Henrik Mortensen verbracht habe. Der Typ hat einen "diagnostischen Blick" und ich konnte echt viel mitnehmen , von dem ich bis jetzt profitiere.
Wichtig ist auf jeden fall das der jenige mit dem du losziehst einen plan von phisik hat. ( ich bin da eher unbegabt) Ich lerne nur aus der praksis. Warscheinlich liegt das aber nur daran das ich mir Theoretisch eher keine Ruten und leinen vorstellen kann. Versuch und fehlerbehebung funktionieren bei mir halt nur mit der Rute in der Hand. Ich bin bestimmt kein Topwerfer, allerdings werfe ich mit links und rechts gleich (schlecht oder gut das sollten andere beurteilen). Allerdings zwingen einen Flüße wie Mörrum und Kolariver dazu.
Grüße aus HH
@tobsen 77:
Das hab ich auch gedacht , bis ich letztes Jahr 3 Tage mit Henrik Mortensen verbracht habe. Der Typ hat einen "diagnostischen Blick" und ich konnte echt viel mitnehmen , von dem ich bis jetzt profitiere.
Wichtig ist auf jeden fall das der jenige mit dem du losziehst einen plan von phisik hat. ( ich bin da eher unbegabt) Ich lerne nur aus der praksis. Warscheinlich liegt das aber nur daran das ich mir Theoretisch eher keine Ruten und leinen vorstellen kann. Versuch und fehlerbehebung funktionieren bei mir halt nur mit der Rute in der Hand. Ich bin bestimmt kein Topwerfer, allerdings werfe ich mit links und rechts gleich (schlecht oder gut das sollten andere beurteilen). Allerdings zwingen einen Flüße wie Mörrum und Kolariver dazu.
Grüße aus HH
Abend,
ich glaub da stimmen wir im großen und ganzen auch überein. Wie gesagt beschränkt sich das Fliegenfischen bei mir leider nur auf die Küste. Bevor ich ´ne Reise nach Norwegen unternehme, würde ich auch erst ´nen Zweihandkurs besuchen. Denn wahrscheinlich wäre das für mich ein seltenes Vergnügen, in das ich denn auch gut vorbereitet gehen möchte.
Tobias
ich glaub da stimmen wir im großen und ganzen auch überein. Wie gesagt beschränkt sich das Fliegenfischen bei mir leider nur auf die Küste. Bevor ich ´ne Reise nach Norwegen unternehme, würde ich auch erst ´nen Zweihandkurs besuchen. Denn wahrscheinlich wäre das für mich ein seltenes Vergnügen, in das ich denn auch gut vorbereitet gehen möchte.
Tobias
Hello again!
Toddy, Du bist also der felsenfesten Überzeugung, das der Anker eine Rolle beim aufladen der Rute Spielt?? Ich weiss Deine Definition nicht, da Du mir meine Frage noch nicht beantwortet hast:
Was ist unter dem Begriff laden der Rute zu verstehen? Ganz simpel aber doch so schwer?
Wäre ja irgendwie mal nett die Basics festzulegen, dann können wir fröhlich weiterdiskutieren :l:
Was macht man in der frühen Lachssaison bei Hochwasser, wo es heisst: sinking ShootingHeads, kurzes Vorfach. "...Mmmh, Underhandcasting kommt ausser Frage, weil mein Vorfach mindesten 1,5 fache Rutenlänge haben muss..." Da hat man dann als erfahrener Underhandcaster die A****karte gezogen und besäuft sich lieber in der Hütte oder was??
Zum Schluss ein kleiner Clip von einem sehr guten Freund. Er hat die Praxis und Theorie in der Tasche, seine Tochter hat Talent :l: (nein, es bin nicht ich )
http://www.stsflyfishing.com/lee-cummin ... apcast.mpg
gruss und jute Nacht
Toddy, Du bist also der felsenfesten Überzeugung, das der Anker eine Rolle beim aufladen der Rute Spielt?? Ich weiss Deine Definition nicht, da Du mir meine Frage noch nicht beantwortet hast:
Was ist unter dem Begriff laden der Rute zu verstehen? Ganz simpel aber doch so schwer?
Wäre ja irgendwie mal nett die Basics festzulegen, dann können wir fröhlich weiterdiskutieren :l:
Was macht man in der frühen Lachssaison bei Hochwasser, wo es heisst: sinking ShootingHeads, kurzes Vorfach. "...Mmmh, Underhandcasting kommt ausser Frage, weil mein Vorfach mindesten 1,5 fache Rutenlänge haben muss..." Da hat man dann als erfahrener Underhandcaster die A****karte gezogen und besäuft sich lieber in der Hütte oder was??
Zum Schluss ein kleiner Clip von einem sehr guten Freund. Er hat die Praxis und Theorie in der Tasche, seine Tochter hat Talent :l: (nein, es bin nicht ich )
http://www.stsflyfishing.com/lee-cummin ... apcast.mpg
gruss und jute Nacht
"..Laksedronning.."
- Bernd Ziesche

- Beiträge: 3060
- Registriert: 20.09.2006, 14:49
- Wohnort: am Fischwasser
- Kontaktdaten:
Ahoi
@Tobsn77:
Der einfache Unterhandwurf oder Switchcast in wenigen Schritten als Einstiegsanleitung:
Ausgangsvoraussetzung: Rute bis zur Wasseroberfläche gesenkt und auf die Fliege zuzeigend. Die Schnur und das Vorfach sind bis zur Fliege gestreckt.
1. Schritt: leichtes Anheben der Rute (senkrecht ca. 70 - 90cm)
2. Schritt: seitlich steigend zum Stopp-Punkt nach hinten führen (stetig steigende Bewegung, im letzten Drittel steigt die Rutenspitze am stärksten) >> Die Rutenspitze sollte sich hierbei von Beginn bis zum Stopp-Punkt nicht wieder senken, sonst fällt der Anker in einem Punkt zusammen. Typisches Einsteigerproblem.
3. Schritt: Die Rute leicht in Richtung vertikale Position "einschwenken".
4. Schritt: Vorwurf
Tipp: Im Wurfablauf den Ankerpunkt beobachten, um so das Timing automatisch zu optimieren.
Stopp der Rute auf 10 Uhr im Vorwurf.
Zugunterstützung nur mit Einfachzug im Vorwurf. Im Rückwurf (ins D) den Zug mit der Schnurhand weglassen (funktioniert, aber ist sehr schwer dies fehlerfrei zu schaffen)!
Die ganze Theorie hinter dem D und dem Laden der Rute ist von dem Erfolg in der Praxis erst einmal unabhängig.
Aber grundsätzlich hat Sil es auf den Punkt gebracht:
Die Fliegenrute wird gegen den Widerstand der Fliegenschnur geladen.
Und zwar gegen die Trägheit der Masse von der Fliegenschnur.
Wenn die Schnur im Überkopfwurf noch nicht gestreckt ist, geht die Beschleunigung der Rute quasi ins Leere. Es gibt einen Peitschenknall.
Dies liegt daran, dass ein Großteil der Schnur noch in der Bewegung ist.
Von Trägheit der Masse also keine Spur. Wenn die Schlaufe dann plötzlich gestreckt ist, kommt plötzlich Druck besser Widerstand auf die Rute ...
Beim Unterhandwurf ist die Schnur auch nicht gestreckt. Der Anker verhindert aber wirksam, dass sie weiterhin in Bewegung nach hinten ist.
Im Wesentlichen ist es das Gewicht der Oberschnur im D, gegen dessen Widerstand wir die Rute laden. Wenn der Anker nicht hält und die Schnur zu stark durchschiesst, kommt es auch nicht zu einer gleichmäßigen Ladung der Rute, weil der Widerstand der Schnur inkonstant ist.
In der Praxis heisst es aber Schritt 1 bis 4 zu üben ...
Anheben, seitlich steigend zum Stopp ("back, back, up"), einschwenken (in Richtung Vertikale) und raus (Stopp 10 Uhr).
Mit der Übung wird dies dann mehr und mehr ein fliessender Übergang.
Gruß
Bernd
@Tobsn77:
Der einfache Unterhandwurf oder Switchcast in wenigen Schritten als Einstiegsanleitung:
Ausgangsvoraussetzung: Rute bis zur Wasseroberfläche gesenkt und auf die Fliege zuzeigend. Die Schnur und das Vorfach sind bis zur Fliege gestreckt.
1. Schritt: leichtes Anheben der Rute (senkrecht ca. 70 - 90cm)
2. Schritt: seitlich steigend zum Stopp-Punkt nach hinten führen (stetig steigende Bewegung, im letzten Drittel steigt die Rutenspitze am stärksten) >> Die Rutenspitze sollte sich hierbei von Beginn bis zum Stopp-Punkt nicht wieder senken, sonst fällt der Anker in einem Punkt zusammen. Typisches Einsteigerproblem.
3. Schritt: Die Rute leicht in Richtung vertikale Position "einschwenken".
4. Schritt: Vorwurf
Tipp: Im Wurfablauf den Ankerpunkt beobachten, um so das Timing automatisch zu optimieren.
Stopp der Rute auf 10 Uhr im Vorwurf.
Zugunterstützung nur mit Einfachzug im Vorwurf. Im Rückwurf (ins D) den Zug mit der Schnurhand weglassen (funktioniert, aber ist sehr schwer dies fehlerfrei zu schaffen)!
Die ganze Theorie hinter dem D und dem Laden der Rute ist von dem Erfolg in der Praxis erst einmal unabhängig.
Aber grundsätzlich hat Sil es auf den Punkt gebracht:
Die Fliegenrute wird gegen den Widerstand der Fliegenschnur geladen.
Und zwar gegen die Trägheit der Masse von der Fliegenschnur.
Wenn die Schnur im Überkopfwurf noch nicht gestreckt ist, geht die Beschleunigung der Rute quasi ins Leere. Es gibt einen Peitschenknall.
Dies liegt daran, dass ein Großteil der Schnur noch in der Bewegung ist.
Von Trägheit der Masse also keine Spur. Wenn die Schlaufe dann plötzlich gestreckt ist, kommt plötzlich Druck besser Widerstand auf die Rute ...
Beim Unterhandwurf ist die Schnur auch nicht gestreckt. Der Anker verhindert aber wirksam, dass sie weiterhin in Bewegung nach hinten ist.
Im Wesentlichen ist es das Gewicht der Oberschnur im D, gegen dessen Widerstand wir die Rute laden. Wenn der Anker nicht hält und die Schnur zu stark durchschiesst, kommt es auch nicht zu einer gleichmäßigen Ladung der Rute, weil der Widerstand der Schnur inkonstant ist.
In der Praxis heisst es aber Schritt 1 bis 4 zu üben ...
Anheben, seitlich steigend zum Stopp ("back, back, up"), einschwenken (in Richtung Vertikale) und raus (Stopp 10 Uhr).
Mit der Übung wird dies dann mehr und mehr ein fliessender Übergang.
Gruß
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Fliegenfischerschule
Als Neueinsteiger mit der Zweihandrute fand ich den Auftakt dieses Threads eigentlich sehr spannend.
Wasserwürfe!
Ich habe noch nicht einmal Luftwürfe hinbekommen.
Der weitere Verlauf, so ab Seite 2, ließ mich dann allerdings beinahe verzweifeln.
Eine seeehr wissenschaftliche und sicher auch lustige Abhandlung.
Ich hatte mich schon mental ausgeklinkt.
Die Ausführungen von Bernd finde ich allerdings sehr verständlich
und ich werde die Wedelei mit dieser riesigen Angel nun doch versuchen.
Gruß
Peter
Wasserwürfe!
Ich habe noch nicht einmal Luftwürfe hinbekommen.
Der weitere Verlauf, so ab Seite 2, ließ mich dann allerdings beinahe verzweifeln.
Eine seeehr wissenschaftliche und sicher auch lustige Abhandlung.
Ich hatte mich schon mental ausgeklinkt.
Die Ausführungen von Bernd finde ich allerdings sehr verständlich
und ich werde die Wedelei mit dieser riesigen Angel nun doch versuchen.
Gruß
Peter
Ich sitze meinen Stein gern platt!
Er duldet mich.
Nicht immer sitzt ein netter Arsch auf mir, sagt mein Stein!
Er duldet mich.
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- tangathotty

- Beiträge: 1767
- Registriert: 09.05.2005, 11:09
- Wohnort: 24211 Preetz
@ all,
verzeiht mir, dass ich erst jetzt schreibe, ich war ein paar tage unterwegs..
boaah,
leute mich überkommt das kalte grausen, was ich hier im thread lese, das ist ein niveau was echt so nicht haltbar ist. seid mir nicht böse Sil und Bernd, aber das geht so echt nicht, ich weiss, dass ich mich damit jetzt echt unbeliebt mache, aber man kann das wirklich nicht so stehen lassen.
hey, ich mein
das forum wird halt auch von nicht membern gelesen und daher finde ich ganz ehrlich, dass das nicht unkommentiert so stehen bleiben darf.
aber mal der reihe nach:
Sil, meine liebe, um nochmal auf deinen laxfluß bei hochwasser zurückzukommen: die kurzen 5ft sinkpolyleader anstelle der 14ft laxleader, werden die denn jetzt in anbetracht ihrer kürze beim unterhand wurf garnicht mehr gewassert und (der fussballer würde sagen: volley) abgeschossen. oder nimmt man da vielleicht noch 2-3 meter schusskopf im unterhandwurf dazu, um sie zu ankern ? und was sind da so die erfahrungen der lachsfischerfraktion hier im forum ?
ich mein, und bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch bei Sil herauslese
hier wird für mich der eindruck erweckt, ein unterhandwurf brauche keinen ankerpunkt auf der wasseroberfläche.
und das ist so schlicht und einfach falsch, sorry.
Mauri schreibt in FliegenFischen 5/2006
..Wir bekommen dann denn Wasserkontakt in der grade begonnenen Vorwärtsbewegung und über dieses "Ankern" der schnur bekommen sie die maximal mögliche Ladung für ihren Wurf! (...) wichtig dabei ist, je größer die wurfdistanz ist, desto mehr schnur und/oder Vorfach müssen sie ankern, damit das immer größer werdende Gewicht nicht "durchswitcht"!
und um hier nicht als Mauri Jünger zu gelten noch worte von "God himself"
Paul Arden von seiner page
"Some instructors recommend kissing the water surface with just the fly and leader, others recommend putting down a couple of feet of fly line - it all depends on what sort of roll caster you are: the more power you apply early on in the forward stroke - the more line you will need on the water."
und mit dem erfinder der unterhandwürfe Goran Andersson will ich jetzt hier zitate mäßig garnicht anfangen, weil der sein pferd von einer ganz anderen seite aufzäumt, und dafür hier anscheinend eh die basics fehlen.
gell, à propos basics
ab einem bestimmten niveau springt man nicht mehr über jedes stöckchen was einem hingehalten wird, aber wenn`s denn sein soll dann also doch nochmal zum thema ladung der rute:
im gegensatz zum überkopfwurf, bei dem die aufladung der rute in dem moment beginnt, in dem der fischer wie ein olympischer speerwerfer (wie mancher übrigens auch in solchen momenten auch aussieht) die vorwärtsbewegung seines sportgeräts einleitet (und zugegeben im ersten drittel des bewegungsablaufs die aufladung der rute dafür gebraucht die dellen und wellen in der schnur glattzuziehen - aber das ist ein effizienzproblen, kein definitionsproblem)
fängt die aufladung der rute beim unterhandwurf nicht mit einer bewegung, sondern mit einem stop an.
wie kommt das ?
eine ungebremmst vor sich hinfliegende leine entfaltet keine kraft, sondern benutzt diese nämlich zum fliegen..
in dem moment in dem die leine im rückschwung auf dem wasser ankert und die rutenhand gleichzeitig stoppt passiert folgendes: der impuls der beschleunigung in der schnur wird nun umgewandelt (die leine fliegt ja nicht mehr weiter) und zerrt stattdessen unten am vorfach (deshalb heißtes ja ankern und nicht baden) und oben in der rutenspitze. denn auf deutsch: wir halten die leine ja an zwei seiten fest, damit die nicht wegfliegt. weder oben noch unten...
und dieser impuls in der leine bleibt ja eine zeitlang bestehen, bis die schwerkraft ihren tribut fordert. deshalb kann ich mir ja meinen entfalteten "D" loop auch 2,34 sekunden anschauen, bevor er in sich zusammenfällt, wenn ich keinen wurf mache.
durch das "zerren" der leine wirkt oben in der rutenspitze eine kraft. man nennt das im englischen eine "preloading energie" eine aufladung der rute
weil wir mit dem aktiven prozess des ladens der rute durch bewegung ja noch garnicht angefangen haben. deshalb auch mein beispiel mit der laden der rute im drill. wie geladen so eine rute sein kann, kennt der ein oder andere, dem schon mal ein großer fisch abgerissen ist.
Sil`s skizze beschreibt also den moment des rückschwungs vor dem aufwassern des vorfachs, denn die rute ist ja noch grade, (un- pre-loaded) aber ein "D" haben wir schon in der leine.
und noch was zum thema definitionen und basics:
es gibt den im deutschen so genannten "pendelwurf":
das ist ein horizontal ausgeführter rückschwung bei dem der anschließende vorschwung oben drüber geführt wird. dadurch bekommt die leine einen "D" loop wie beim unterhandwurf. zumindest eine zeitlang.
der pendelwurf wird im englischen mit "underhand cast" übersetzt, jeder kundige fischer würde sich aber dagegen verwehren, den "underhand cast" als switch oder spey cast zu bezeichnen. denn das ist er nicht. er ankert nämlich nicht.
aber wenn man keine klarheit in der nomenklatur hat, dann kann man natürlich fröhlich vor sich hin diskutieren.
und natürlich kann ich meinen "underhand cast" so führen, dass meine fliege neben mir durch das wasser furcht und ich währenddessen kontrollieren kann, ob die flügel noch dran sind. aber auch das lassen wir nicht als "ankern" durchgehen.
und selbstverständlich kann ich diesen wurf so timen, das ich ihn "zu früh" ausführe und sich die schlaufe eben noch nicht entrollt hat, und der "D" loop grade völlig unverankert hinter mir über dem wasser schwebt, wenn ich den wurf ausführe.
man kann mit einer fliegenschnur so wahnsinnig viel machen kann, weil uns die physik eben dies grade ermöglicht.
man kann auch unterhandwürfe ohne anker in einer turnhalle machen.
Paul Arden schreibt dazu:
"My advice, contrary to everyone else's, is to practice your roll and switch casting over grass, concrete, sand; in fact anything but water. Once you have mastered the slip and the forced stop then go find some water and learn how to lift and sweep."
klingt ja auf den ersten blick haargenau wie dass, was Sil beschreibt.
aber was meint er denn mit Once you have mastered the slip ?
er sagt damit doch, dass man mit kundiger hand, die Sil unzweifelhaft besitzt, dinge "kompensieren" kann.
und wenn man erkannt hat, dass der unterhandwurf aus den getimeten komponenten anker, "D" und ladung bestehen, dann kann man sie auch physikalisch beherrschen und gegeneinander ausspielen und verdammt weit kompensieren.
aber dann muss man das auch so sagen, insbesondere dann, wenn man wurfkurse anbietet.
womit ich mich leider beim zweiten netten menschen hier im forum unbeliebt machen muss, und das mit dem leider meine ich wirklich ernst:
Bernd, und wenn man wurfkurse anbietet, und unzweifelhaft sehr sauber werfen kann, dann muss man trotzdem auch eine saubere beschreibung des wurfs abliefern. das gehört in dem fall nämlich dazu. das nennt sich dann nämlich "professionell"
die fliegenrute wird nämlich mit dem widerstand der fliegenschnur geladen (hey, womit denn sonst ? wird sie denn gegen oder mit nem bleigewicht ge-worfen? zwar wird die rute gegen das gewicht gespannt, aber mit ihm geladen), und zwar genau gesagt gegen die bewegungsrichtung (mit) der beschleunigten masse der fliegenschnur
ja spätestens hier werd ich dann konsequent inkontinent
hey Sil und Bernd, seid mir bitte nicht böse. aber so larifari kann man das nicht schreiben, insbesondere dann nicht, wenn man sich da ernsthaft mit auseinandersetzt. und den anspruch habt ihr nun mal.
und wer sich aus dem fenster lehnt, der muss dann auch kritik mal aushalten.
und wenn diese basics nicht sitzen, dann muss man halt nochmal ein wenig von der theorie lesen und nicht immer nur auf der wiese stehen.
so, sorry für diesen langen ärgerlichen post, aber das musste sein.
grüßung
Thorsten
verzeiht mir, dass ich erst jetzt schreibe, ich war ein paar tage unterwegs..
boaah,
leute mich überkommt das kalte grausen, was ich hier im thread lese, das ist ein niveau was echt so nicht haltbar ist. seid mir nicht böse Sil und Bernd, aber das geht so echt nicht, ich weiss, dass ich mich damit jetzt echt unbeliebt mache, aber man kann das wirklich nicht so stehen lassen.
hey, ich mein
das forum wird halt auch von nicht membern gelesen und daher finde ich ganz ehrlich, dass das nicht unkommentiert so stehen bleiben darf.
aber mal der reihe nach:
Sil, meine liebe, um nochmal auf deinen laxfluß bei hochwasser zurückzukommen: die kurzen 5ft sinkpolyleader anstelle der 14ft laxleader, werden die denn jetzt in anbetracht ihrer kürze beim unterhand wurf garnicht mehr gewassert und (der fussballer würde sagen: volley) abgeschossen. oder nimmt man da vielleicht noch 2-3 meter schusskopf im unterhandwurf dazu, um sie zu ankern ? und was sind da so die erfahrungen der lachsfischerfraktion hier im forum ?
ich mein, und bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch bei Sil herauslese
hier wird für mich der eindruck erweckt, ein unterhandwurf brauche keinen ankerpunkt auf der wasseroberfläche.
und das ist so schlicht und einfach falsch, sorry.
Mauri schreibt in FliegenFischen 5/2006
..Wir bekommen dann denn Wasserkontakt in der grade begonnenen Vorwärtsbewegung und über dieses "Ankern" der schnur bekommen sie die maximal mögliche Ladung für ihren Wurf! (...) wichtig dabei ist, je größer die wurfdistanz ist, desto mehr schnur und/oder Vorfach müssen sie ankern, damit das immer größer werdende Gewicht nicht "durchswitcht"!
und um hier nicht als Mauri Jünger zu gelten noch worte von "God himself"
Paul Arden von seiner page
"Some instructors recommend kissing the water surface with just the fly and leader, others recommend putting down a couple of feet of fly line - it all depends on what sort of roll caster you are: the more power you apply early on in the forward stroke - the more line you will need on the water."
und mit dem erfinder der unterhandwürfe Goran Andersson will ich jetzt hier zitate mäßig garnicht anfangen, weil der sein pferd von einer ganz anderen seite aufzäumt, und dafür hier anscheinend eh die basics fehlen.
gell, à propos basics
ab einem bestimmten niveau springt man nicht mehr über jedes stöckchen was einem hingehalten wird, aber wenn`s denn sein soll dann also doch nochmal zum thema ladung der rute:
im gegensatz zum überkopfwurf, bei dem die aufladung der rute in dem moment beginnt, in dem der fischer wie ein olympischer speerwerfer (wie mancher übrigens auch in solchen momenten auch aussieht) die vorwärtsbewegung seines sportgeräts einleitet (und zugegeben im ersten drittel des bewegungsablaufs die aufladung der rute dafür gebraucht die dellen und wellen in der schnur glattzuziehen - aber das ist ein effizienzproblen, kein definitionsproblem)
fängt die aufladung der rute beim unterhandwurf nicht mit einer bewegung, sondern mit einem stop an.
wie kommt das ?
eine ungebremmst vor sich hinfliegende leine entfaltet keine kraft, sondern benutzt diese nämlich zum fliegen..
in dem moment in dem die leine im rückschwung auf dem wasser ankert und die rutenhand gleichzeitig stoppt passiert folgendes: der impuls der beschleunigung in der schnur wird nun umgewandelt (die leine fliegt ja nicht mehr weiter) und zerrt stattdessen unten am vorfach (deshalb heißtes ja ankern und nicht baden) und oben in der rutenspitze. denn auf deutsch: wir halten die leine ja an zwei seiten fest, damit die nicht wegfliegt. weder oben noch unten...
und dieser impuls in der leine bleibt ja eine zeitlang bestehen, bis die schwerkraft ihren tribut fordert. deshalb kann ich mir ja meinen entfalteten "D" loop auch 2,34 sekunden anschauen, bevor er in sich zusammenfällt, wenn ich keinen wurf mache.
durch das "zerren" der leine wirkt oben in der rutenspitze eine kraft. man nennt das im englischen eine "preloading energie" eine aufladung der rute
weil wir mit dem aktiven prozess des ladens der rute durch bewegung ja noch garnicht angefangen haben. deshalb auch mein beispiel mit der laden der rute im drill. wie geladen so eine rute sein kann, kennt der ein oder andere, dem schon mal ein großer fisch abgerissen ist.
Sil`s skizze beschreibt also den moment des rückschwungs vor dem aufwassern des vorfachs, denn die rute ist ja noch grade, (un- pre-loaded) aber ein "D" haben wir schon in der leine.
und noch was zum thema definitionen und basics:
es gibt den im deutschen so genannten "pendelwurf":
das ist ein horizontal ausgeführter rückschwung bei dem der anschließende vorschwung oben drüber geführt wird. dadurch bekommt die leine einen "D" loop wie beim unterhandwurf. zumindest eine zeitlang.
der pendelwurf wird im englischen mit "underhand cast" übersetzt, jeder kundige fischer würde sich aber dagegen verwehren, den "underhand cast" als switch oder spey cast zu bezeichnen. denn das ist er nicht. er ankert nämlich nicht.
aber wenn man keine klarheit in der nomenklatur hat, dann kann man natürlich fröhlich vor sich hin diskutieren.
und natürlich kann ich meinen "underhand cast" so führen, dass meine fliege neben mir durch das wasser furcht und ich währenddessen kontrollieren kann, ob die flügel noch dran sind. aber auch das lassen wir nicht als "ankern" durchgehen.
und selbstverständlich kann ich diesen wurf so timen, das ich ihn "zu früh" ausführe und sich die schlaufe eben noch nicht entrollt hat, und der "D" loop grade völlig unverankert hinter mir über dem wasser schwebt, wenn ich den wurf ausführe.
man kann mit einer fliegenschnur so wahnsinnig viel machen kann, weil uns die physik eben dies grade ermöglicht.
man kann auch unterhandwürfe ohne anker in einer turnhalle machen.
Paul Arden schreibt dazu:
"My advice, contrary to everyone else's, is to practice your roll and switch casting over grass, concrete, sand; in fact anything but water. Once you have mastered the slip and the forced stop then go find some water and learn how to lift and sweep."
klingt ja auf den ersten blick haargenau wie dass, was Sil beschreibt.
aber was meint er denn mit Once you have mastered the slip ?
er sagt damit doch, dass man mit kundiger hand, die Sil unzweifelhaft besitzt, dinge "kompensieren" kann.
und wenn man erkannt hat, dass der unterhandwurf aus den getimeten komponenten anker, "D" und ladung bestehen, dann kann man sie auch physikalisch beherrschen und gegeneinander ausspielen und verdammt weit kompensieren.
aber dann muss man das auch so sagen, insbesondere dann, wenn man wurfkurse anbietet.
womit ich mich leider beim zweiten netten menschen hier im forum unbeliebt machen muss, und das mit dem leider meine ich wirklich ernst:
Bernd, und wenn man wurfkurse anbietet, und unzweifelhaft sehr sauber werfen kann, dann muss man trotzdem auch eine saubere beschreibung des wurfs abliefern. das gehört in dem fall nämlich dazu. das nennt sich dann nämlich "professionell"
ist nämlich kompletter blödsinn.Die Fliegenrute wird gegen den Widerstand der Fliegenschnur geladen.
Und zwar gegen die Trägheit der Masse von der Fliegenschnur.
die fliegenrute wird nämlich mit dem widerstand der fliegenschnur geladen (hey, womit denn sonst ? wird sie denn gegen oder mit nem bleigewicht ge-worfen? zwar wird die rute gegen das gewicht gespannt, aber mit ihm geladen), und zwar genau gesagt gegen die bewegungsrichtung (mit) der beschleunigten masse der fliegenschnur
eeh nein, die beschleunigung der rute geht immer in die schnur, die ist da nämlich "drangebunden". und dadurch dass die schnur ein eigengewicht hat wird sich da auch immer ein effekt zeigen. so rum oder so rum.. das ist dann die kunst des werfersWenn die Schnur im Überkopfwurf noch nicht gestreckt ist, geht die Beschleunigung der Rute quasi ins Leere. Es gibt einen Peitschenknall.
der peitschenknall kommt daher, dass das schnurende grade die schallmauer durchbrochen hat. das nennt man bitte nicht "noch in bewegung"Es gibt einen Peitschenknall.Dies liegt daran, dass ein Großteil der Schnur noch in der Bewegung ist.
ja was denn jetzt ? wie nennt man dass denn als wurflehrer bitte jetzt exakt ? wenn die schlaufe gestreckt ist und ich eine vorwärtsbewegung mit der rute ausführe, dann....Von Trägheit der Masse also keine Spur. Wenn die Schlaufe dann plötzlich gestreckt ist, kommt plötzlich Druck besser Widerstand auf die Rute ...
nein, natürlich ist die schnur nicht gestreckt, schließlich reden wir ja auch grade vom "D", irgendwie logisch dass sie nicht gestreckt ist..Beim Unterhandwurf ist die Schnur auch nicht gestreckt. Der Anker verhindert aber wirksam, dass sie weiterhin in Bewegung nach hinten ist.
ja wovon rede ich denn die ganze zeit in diesem thread ? aber frag mal Sil, was die davon hält...Wenn der Anker nicht hält und die Schnur zu stark durchschiesst, kommt es auch nicht zu einer gleichmäßigen Ladung der Rute,
weil der Widerstand der Schnur inkonstant ist.
ja spätestens hier werd ich dann konsequent inkontinent
hey Sil und Bernd, seid mir bitte nicht böse. aber so larifari kann man das nicht schreiben, insbesondere dann nicht, wenn man sich da ernsthaft mit auseinandersetzt. und den anspruch habt ihr nun mal.
und wer sich aus dem fenster lehnt, der muss dann auch kritik mal aushalten.
und wenn diese basics nicht sitzen, dann muss man halt nochmal ein wenig von der theorie lesen und nicht immer nur auf der wiese stehen.
so, sorry für diesen langen ärgerlichen post, aber das musste sein.
grüßung
Thorsten
-- dry or die --
- Bernd Ziesche

- Beiträge: 3060
- Registriert: 20.09.2006, 14:49
- Wohnort: am Fischwasser
- Kontaktdaten:
@all: Dieses Posting ist weit offtopic (sorry, also bitte NICHT lesen) und ist primär eine Antwort für ...
Ahoi Thotty
ich versuche Dein Posting - auf mir wesentlich erscheinende Punkte, zu reduzierenen
.
.
Das ist einfach zu verstehen.
Paul's Satz "to apply power early in the stroke" bedeutet nicht eine anfangs stärkere Beschleunigung als zum Ende des Beschleunigungsweges. Dies könnte man allerdings leicht so interpretieren. Paul hat dies aber nicht für den Einsteiger geschrieben!
Auch Göran Andersson hat immernoch den Ankerpunkt, das D-Loop, und auch er wechselt die Richtung, wenn er seine Leine wieder ausbringt.

Tatsächlich erhalten wir eine Spannung (tension) im D-Loop. Dies führt nicht dazu, dass die Rute bereits geladen ist, bevor wir den Vorwurf starten, sondern unsere Vorwärtsbeschleunigung erhält hierdurch von Beginn an Effizienz in Punkto die Rute gegen (oder mit = das wäre jetzt Wortklauberei
) den Widerstand der Schnur zu laden.
Wenn Du Bilder vom Stopp-Punkt machst, steht die Rute gerade. Es sei denn jemand hat den Umkehrpunkt zwischen Rückwurf und Vorwurf nicht in einem Punkt mit dem Stopp-Punkt zusammen. Damit meine ich, jemand führt die Rute ein Stück wieder nach vorne, bevor er sie stoppt! DANN hat man wenig Biegung erzeugt.
Was denkst Du, was passiert, wenn Du die Rute im Stopp stehen lässt?
Entläd sich die GELADENE Rute dann?
Der "Wurf" bricht schlicht zusammen, weil die Rute NICHT geladen ist.
Von einem unerheblichen winzigen Wert an Ladung besser Spannung wollen wir hier ja nicht reden. Das wird aus meiner Sicht zu theoretisch und kaum messbar / belegbar.
Der Unterhandwurf hat in meiner Definition allerdings einen Ankerpunkt. Und dies ist bei Göran Andersson gewiß ebenfalls so.
Am Ende waren wir uns in allen Punkten unserer Definitionen einig. Ich schrieb zum Ende folgendes Fazit:
“The simplest definition won't be the best one always.
But the best one will always be simple!
To find the best defintion is everything but not simple.
Seine Antwort:
“Very well stated!”
Bruce hat zusammen mit einem Kreis von sehr renommierten Wurflehrern sehr lange und intensiv an der Definition der Basis des Fliegenwerfens gearbeitet. Sein Fazit sinngemäß: Er hätte nie erwartet, dass es so schwer werden würde, herauszufinden, dass fast alle das gleiche meinen, es aber unterschiedlich formulieren, und man sich oft schlicht missversteht.
Thotty, deswegen sind das aber ganz sicher nicht alles unwissende Wurflehrer, die nichts von Ihrem Job verstehen!
Es gibt keine weltweit übereinstimmenden Definitionen der gesamten Basis des Fliegenwerfens. Das solltest Du vielleicht bedenken, bevor Du …
Dies ist nicht meine Art der Konversation untereinander.
Für mich ist alleine wichtig, dass mich meine Schülerin oder mein Schüler versteht. Denn diejenige oder derjenige möchte zu 95% seine Fliege zum Fisch bekommen. That's it! Und das ist gut so.
Ich stehe übrigens sehr wenig auf der Wiese verglichen mit den Stunden, die ich im Wasser stehe. :grin: 8)
Bezüglich der Theorie war es Mel Krieger … „In Fly Fishing there are no absolutes.“
Mel hatte verstanden, dass es unsinnig ist, andere in Ihrem Wissen beurteilen (oder gar verurteilen) zu wollen, als viel mehr offen gegenüber anderen Definitionen zu sein und dazu zu lernen!
Wie ich finde, sehr weise.
Gruss
Bernd
p.s. Ich lese Deine Postings seit langer Zeit stets sehr gerne.
Und das ist auch weiterhin so. :l:
Dieses eine Posting war in einigen Formulierungen vielleicht ein klein wenig über das Ziel hinaus geschossen?
Lasse Karlsson hat einmal sinngemäß geschrieben, man solle Kritik gegenüber anderen Formulierungsweisen anderer Fliegenfischer/innen oder Wurflehrer/innen nur äußern, wenn man selbst alles weiß. Und wer weiß schon alles.
Ich meine, Lasse hatte damit den Nagel auf den Kopf getroffen!
Wenn ich in dänischer Sprache derart gut formulieren könnte, wie Silja das in der deutschen Sprache schafft, wäre ich mächtig stolz darauf.
"Larifari" kann das bei der Voraussetzung wahrlich nicht sein, meine ich. Und aus all Ihren Postings kann ich nur sagen: Theoriekenntnisse: Sehr gut! Aber wie schon erwähnt, das finde ich weniger wichtig, als Sie zu lesen und einfach zu lernen!
offtopic aus.
@Tobs77:
Nochmal:
Anheben, seitlich steigend zum Stopp, reinpendeln und raus.
Dabei den Ankerpunkt beobachten und diesen beim Üben mal etwas vor und zurück verlagern. Das ist eine klasse Übung.
Ob man teils die Fliegenschnur, nur das Vorfach, nur die Fliege oder alles drei zusammen aufwässert (ankert), hängt von unzähligen Faktoren ab, und ist sehr komplex. Wichtig aber:
Der aufgewässerte Teil muss parallel aufgewässert werden!
Dies stellt man sicher, durch das Back, Back, !UP! - also dem signifikanten (stetigen) Steigen im letzten Drittel des Rückwurfes (der Bewegung ins D).
B
Ahoi Thotty
ich versuche Dein Posting - auf mir wesentlich erscheinende Punkte, zu reduzierenen
Der Ankerpunkt ist für mich ein MUSS im Wurfablauf, wenn ich ohne Überkopfwurf am Lachsfluss die Fliege erneut ausbringe. Deswegen ist er auch in meiner Beschreibung enthaltenund was sind da so die erfahrungen der lachsfischerfraktion hier im forum ?
Damit schreibt Michi nichts, was dem widerspricht, was ich geschrieben habe und umgekehrt...Wir bekommen dann denn Wasserkontakt in der grade begonnenen Vorwärtsbewegung und über dieses "Ankern" der schnur bekommen sie die maximal mögliche Ladung für ihren Wurf! (...) wichtig dabei ist, je größer die wurfdistanz ist, desto mehr schnur und/oder Vorfach müssen sie ankern, damit das immer größer werdende Gewicht nicht "durchswitcht"!
Ich empfehle IMMER eine gleichmäßige Beschleunigung über den gesamten Beschleunigungsweg anzusteuern."Some instructors recommend kissing the water surface with just the fly and leader, others recommend putting down a couple of feet of fly line - it all depends on what sort of roll caster you are: the more power you apply early on in the forward stroke - the more line you will need on the water."
Das ist einfach zu verstehen.
Paul's Satz "to apply power early in the stroke" bedeutet nicht eine anfangs stärkere Beschleunigung als zum Ende des Beschleunigungsweges. Dies könnte man allerdings leicht so interpretieren. Paul hat dies aber nicht für den Einsteiger geschrieben!
Für mich ist ein Unterhandwurf, so wie ihn Göran Andersson definiert, keine Neuerfindung, sondern lediglich eine Weiterentwicklung des ursprünglichen einfachen Spey Casts. Und dieser wird gewissermassen auch unter der Hand geworfen.und mit dem erfinder der unterhandwürfe Goran Andersson
Auch Göran Andersson hat immernoch den Ankerpunkt, das D-Loop, und auch er wechselt die Richtung, wenn er seine Leine wieder ausbringt.
Wenn der vergleichsweise schwache Rückwurf des Unterhandwurfes die Rute laden kann (bevor man die Rute nach vorne beschleunigt), wieso denkst Du dann, dass der viel kräftigere Rückwurf beim Überkopfwurf dies nicht kann ???im gegensatz zum überkopfwurf, bei dem die aufladung der rute in dem moment beginnt, in dem der fischer die vorwärtsbewegung seines sportgeräts einleitet
in dem moment in dem die leine im rückschwung auf dem wasser ankert und die rutenhand gleichzeitig stoppt passiert folgendes: der impuls der beschleunigung in der schnur wird nun umgewandelt (die leine fliegt ja nicht mehr weiter) und zerrt stattdessen unten am vorfach (deshalb heißtes ja ankern und nicht baden) und oben in der rutenspitze.
Tatsächlich erhalten wir eine Spannung (tension) im D-Loop. Dies führt nicht dazu, dass die Rute bereits geladen ist, bevor wir den Vorwurf starten, sondern unsere Vorwärtsbeschleunigung erhält hierdurch von Beginn an Effizienz in Punkto die Rute gegen (oder mit = das wäre jetzt Wortklauberei
Wenn Du Bilder vom Stopp-Punkt machst, steht die Rute gerade. Es sei denn jemand hat den Umkehrpunkt zwischen Rückwurf und Vorwurf nicht in einem Punkt mit dem Stopp-Punkt zusammen. Damit meine ich, jemand führt die Rute ein Stück wieder nach vorne, bevor er sie stoppt! DANN hat man wenig Biegung erzeugt.
Was denkst Du, was passiert, wenn Du die Rute im Stopp stehen lässt?
Entläd sich die GELADENE Rute dann?
Der "Wurf" bricht schlicht zusammen, weil die Rute NICHT geladen ist.
Von einem unerheblichen winzigen Wert an Ladung besser Spannung wollen wir hier ja nicht reden. Das wird aus meiner Sicht zu theoretisch und kaum messbar / belegbar.
Der underahnd cast wurde von Göran Andersson erfunden (schriebst Du weiter oben) und ankert nicht ?der pendelwurf wird im englischen mit "underhand cast" übersetzt, jeder kundige fischer würde sich aber dagegen verwehren, den "underhand cast" als switch oder spey cast zu bezeichnen. denn das ist er nicht. er ankert nämlich nicht.
Der Unterhandwurf hat in meiner Definition allerdings einen Ankerpunkt. Und dies ist bei Göran Andersson gewiß ebenfalls so.
Ich hatte vor kurzem eine beinahe endlos lange Email-Konversation mit Bruce Richards. Er hat den Vorsitz des Casting Boards der weltweit größten Vereinigung von Wurflehrern und ist einer der wirklich führenden Wurflehrer in Sachen Definitionen.aber wenn man keine klarheit in der nomenklatur hat, dann kann man natürlich fröhlich vor sich hin diskutieren.
Am Ende waren wir uns in allen Punkten unserer Definitionen einig. Ich schrieb zum Ende folgendes Fazit:
“The simplest definition won't be the best one always.
But the best one will always be simple!
To find the best defintion is everything but not simple.
Seine Antwort:
“Very well stated!”
Bruce hat zusammen mit einem Kreis von sehr renommierten Wurflehrern sehr lange und intensiv an der Definition der Basis des Fliegenwerfens gearbeitet. Sein Fazit sinngemäß: Er hätte nie erwartet, dass es so schwer werden würde, herauszufinden, dass fast alle das gleiche meinen, es aber unterschiedlich formulieren, und man sich oft schlicht missversteht.
Thotty, deswegen sind das aber ganz sicher nicht alles unwissende Wurflehrer, die nichts von Ihrem Job verstehen!
Es gibt keine weltweit übereinstimmenden Definitionen der gesamten Basis des Fliegenwerfens. Das solltest Du vielleicht bedenken, bevor Du …
„Mit dem Widerstand“ oder „gegen den Widerstand“, wegen so einer Kleinigkeit (für mich Wortklauberei), ist das kompletter Blödsinn?ist nämlich kompletter blödsinn."Die Fliegenrute wird gegen den Widerstand der Fliegenschnur geladen.
Und zwar gegen die Trägheit der Masse von der Fliegenschnur."
die fliegenrute wird nämlich mit dem widerstand der fliegenschnur geladen (hey, womit denn sonst ? wird sie denn gegen oder mit nem bleigewicht geworfen? zwar wird die rute gegen das gewicht gespannt, aber mit ihm geladen), und zwar genau gesagt gegen die bewegungsrichtung (mit) der beschleunigten masse der fliegenschnur
Dies ist nicht meine Art der Konversation untereinander.
Für mich ist alleine wichtig, dass mich meine Schülerin oder mein Schüler versteht. Denn diejenige oder derjenige möchte zu 95% seine Fliege zum Fisch bekommen. That's it! Und das ist gut so.
Beschleunige doch mal die Rute, ohne Rotation dieser oder lasse dabei die Schnur in der Schnurhand los, dann siehst Du den (in beiden Fällen unsinnigen) Effekt und wie viel Wahrheit in dem von Dir gewählten Wort „immer“ liegt. Aber ganz ehrlich, an so Kleinigkeiten wollen wir uns doch wohl nun nicht aufhängen!!! Ich bitte Dich. 8)eeh nein, die beschleunigung der rute geht immer in die schnur, die ist da nämlich "drangebunden". und dadurch dass die schnur ein eigengewicht hat wird sich da auch immer ein effekt zeigen.
„noch in Bewegung“ bezog sich auf den zeitlichen Ablaufpunkt im Rückwurf und nicht auf das Level der Geschwindigkeit der Schnur. Wenn man die Schnurstreckung nämlich abwartet, die Schnur also nicht mehr „noch in Bewegung“ ist, kann man sie gegen den oder mit dem Widerstand ihrer selbst nicht so hoch beschleunigen, dass es knallt. Das funktioniert nur, wenn die Beschleunigung der Rute gewissermaßen „ins Leere“ geht. Die Rute wird in dem Moment auch nicht signifikant und sinnvoll geladen.der peitschenknall kommt daher, dass das schnurende grade die schallmauer durchbrochen hat. das nennt man bitte nicht "noch in bewegung"Es gibt einen Peitschenknall. Dies liegt daran, dass ein Großteil der Schnur noch in der Bewegung ist.
Wie Du durchaus an dieser Stelle richtig erkannt hast, sind wir im wesentlichsten Punkt einer Meinung. Erinnert mich an die oben erwähnte Aussage von Bruce Richards… :pja wovon rede ich denn die ganze zeit in diesem thread ? aber frag mal Sil, was die davon hält...Wenn der Anker nicht hält und die Schnur zu stark durchschiesst, kommt es auch nicht zu einer gleichmäßigen Ladung der Rute,
Ich stehe übrigens sehr wenig auf der Wiese verglichen mit den Stunden, die ich im Wasser stehe. :grin: 8)
Bezüglich der Theorie war es Mel Krieger … „In Fly Fishing there are no absolutes.“
Mel hatte verstanden, dass es unsinnig ist, andere in Ihrem Wissen beurteilen (oder gar verurteilen) zu wollen, als viel mehr offen gegenüber anderen Definitionen zu sein und dazu zu lernen!
Wie ich finde, sehr weise.
Gruss
Bernd
p.s. Ich lese Deine Postings seit langer Zeit stets sehr gerne.
Lasse Karlsson hat einmal sinngemäß geschrieben, man solle Kritik gegenüber anderen Formulierungsweisen anderer Fliegenfischer/innen oder Wurflehrer/innen nur äußern, wenn man selbst alles weiß. Und wer weiß schon alles.
Ich meine, Lasse hatte damit den Nagel auf den Kopf getroffen!
Wenn ich in dänischer Sprache derart gut formulieren könnte, wie Silja das in der deutschen Sprache schafft, wäre ich mächtig stolz darauf.
offtopic aus.
@Tobs77:
Nochmal:
Anheben, seitlich steigend zum Stopp, reinpendeln und raus.
Dabei den Ankerpunkt beobachten und diesen beim Üben mal etwas vor und zurück verlagern. Das ist eine klasse Übung.
Ob man teils die Fliegenschnur, nur das Vorfach, nur die Fliege oder alles drei zusammen aufwässert (ankert), hängt von unzähligen Faktoren ab, und ist sehr komplex. Wichtig aber:
Der aufgewässerte Teil muss parallel aufgewässert werden!
Dies stellt man sicher, durch das Back, Back, !UP! - also dem signifikanten (stetigen) Steigen im letzten Drittel des Rückwurfes (der Bewegung ins D).
B
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Fliegenfischerschule
Eigentlich steige ich bei solchen Wettbewerben ja gerne ein. Dieses Mal gebe ich mich kampflos geschlagen! :grin: :grin: :grin:Jürgen hat geschrieben:Echt geil,
ist das hier ein Wettbewerb für das längste Posting
Gruß & Petri ALEX
Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Vor allem ist dat echt viel zu lesen, wenn man spät eingestiegen ist ;-). Ich finde das auch gar nicht so kompliziert, teile aber Toddies Sorge um die Reputation des Furums nicht.
Wenn die Schnur nicht gewassert wird, schwippt sie beim Vorschwung nach hinten durch und die Energie verpufft im Strecken der Leine (sieht man oft bei Zwohand-Anfängern, die die Rute zu hoch führen beim Rückschwung.
Darum sind UH-Würfe auf der Wiese ja auch nicht sooo effektiv wie am Wasser, weil das Vorfach doch immer ein bisschen durchrutscht. Man versucht das meist mit einem speziellen Vorfach zu kompensieren, z.B. mit einem Stück Backking als Tippet o.Ä.
Manchmal ist es schwer, die Ursache der Rutenladung klar zu definieren, z.B. wenn man die Schnur gestreckt abtreiben lässt und dann stromauf schnippt. Da würde ich Schurgewicht und Adhäsivkraft des Wassers fast als gleichwertig einstufen.
Wie immer im Leben ist die Wahrheit oft in der Mitte. (obwohl, so im Vergleich ;-))
LG
Nico
PS: Jetzt habe ich doch auch einen so langen Beitrag verfasst...
Wenn die Schnur nicht gewassert wird, schwippt sie beim Vorschwung nach hinten durch und die Energie verpufft im Strecken der Leine (sieht man oft bei Zwohand-Anfängern, die die Rute zu hoch führen beim Rückschwung.
Darum sind UH-Würfe auf der Wiese ja auch nicht sooo effektiv wie am Wasser, weil das Vorfach doch immer ein bisschen durchrutscht. Man versucht das meist mit einem speziellen Vorfach zu kompensieren, z.B. mit einem Stück Backking als Tippet o.Ä.
Manchmal ist es schwer, die Ursache der Rutenladung klar zu definieren, z.B. wenn man die Schnur gestreckt abtreiben lässt und dann stromauf schnippt. Da würde ich Schurgewicht und Adhäsivkraft des Wassers fast als gleichwertig einstufen.
Wie immer im Leben ist die Wahrheit oft in der Mitte. (obwohl, so im Vergleich ;-))
LG
Nico
PS: Jetzt habe ich doch auch einen so langen Beitrag verfasst...
Zuletzt geändert von Nico am 27.01.2009, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
Unterhandwurf
J a h a l l o -
was ist das denn hier - wie soll ich da was lernen?
Spannend zu lesen, aber kontrovers.
Bin ganz verwirrt.
Ich muss wohl doch lieber wieder zum Wurfkurs, oder?
Grüß euch -
Hanne
was ist das denn hier - wie soll ich da was lernen?
Spannend zu lesen, aber kontrovers.
Bin ganz verwirrt.
Ich muss wohl doch lieber wieder zum Wurfkurs, oder?
Grüß euch -
Hanne
Tight Lines
Hanne
Hanne
Moin nochmal,
wir hatten ja im letzten Sommer hier mal so ein klitzekleines praktisches Wasserwurf-Treffen auf den Kitzeberger Flats. Das könnte man ja mal wiederholen -- obwohl, beim letzte mal war die Beteiligung auch eher minimal. Aber wenns ein bisschen wärmer wird könnte man das ja nochmal wieder ins Auge fassen.
Jürgen
PS: ja ds stimmt das war echt viel zu lesen -- ca 3 BuddelBier
wir hatten ja im letzten Sommer hier mal so ein klitzekleines praktisches Wasserwurf-Treffen auf den Kitzeberger Flats. Das könnte man ja mal wiederholen -- obwohl, beim letzte mal war die Beteiligung auch eher minimal. Aber wenns ein bisschen wärmer wird könnte man das ja nochmal wieder ins Auge fassen.
Jürgen
PS: ja ds stimmt das war echt viel zu lesen -- ca 3 BuddelBier
- tangathotty

- Beiträge: 1767
- Registriert: 09.05.2005, 11:09
- Wohnort: 24211 Preetz
huhu Bernd,
ja respekt für dein posting, und du hast recht, wenn du dich von mir missverstanden fühlst,
der obere teil von meinem post geht an Sil und nur der untere an dich.
es lag mir fern, euch in einen sack zu stecken. entschuldige das bitte, wenn das so rüberkam.
und natürlich hast du recht, denn Goran Andresson hat weder den "underhand cast" erfunden,
den kannten die engländer nämlich schon, als die deutschen noch nicht mal an ihren "pendelwurf"
gedacht hatten, noch hat Goran Andersson die unterhandwürfe wie "switch oder spey cast" erfunden.
die kannten die engländer eben auch schon, bevor auf dem kontinent überhaupt jemand angeln konnte..
nicht ohne grund heißen sie nämlich Angel-sachsen
aber er hat bei letzteren würfen (switch und spey) hat Goran Andersson eine entscheidende entdeckung gemacht,
die er so als erster formuliert hat.
und mit dieser ausführung möchte ich gerne im thread weitergehen, ohne die Rosinen des bereits geschriebenen
jetzt wieder zitierend weiter aufzuarbeiten. und ja ich gebe zu, ich hatte ein wenig brast
Goran Andersson hat nämlich das Rad neu erfunden..
Andersson hat als erster erkannt, dass es bei allen würfen, die wir fliegenfischer so machen
immer um das verhältnis von oberer und unterer leine geht.
man kann sich, so schreibt er, in den würfen ein rad vorstellen, dass sich in der schlaufe der leine dreht.
und es dreht sich entweder vorwärts herum, rückwärts herum oder garnicht. und dieses rad kann sich eben
im vorschwung vorwärtsbewegen, im rückschwung rückwärts bewegen oder es kann bei beiden bewegungen
auch einfach nur runter fallen.
ein beliebter anfängerfehler, sich mit großem getöse im vorschwung die gesamte leine vor die füsse zu peitschen..
man hat vergessen in der unteren leine noch einfach schnur einschießen zu lassen und oben rum mit zuviel kraft gearbeitet
hatte man als anfänger ja sowieso...
und man kann sich dieses rad prinzip eben auch zunutze machen, wenn man merkt dass sich im wurf die schlaufe
in der oberen leine dann wohl doch nicht mehr ganz entrollen wird indem man in der unteren leine nochmal ein wenig zurück zieht.
eine beliebte frage im forum:
"ich werfe mit schußkopf zwar mittlerweile 35m aber mein vorfach rollt nicht mehr ab und landet samt fliege auf einem haufen.."
verzeihung: natürlich ist die schlaufe selbstverständlich nicht in der oberen leine, sondern obere und untere leine sind die schlaufe..
wir wollten es ja genau nehmen..
oder das rad prinzip beim "tuck cast" wenn man mit dem dreifach zug oder "tripple haul" die nymphe aber mal satte zwei etagen
tiefer unter die wasseroberfläche drischt.
und so schreibt auch Mauri in FliFi 5/2006 über die "D" - schlaufe
"..sie formen diesen "D" loop noch, während die schnur in der luft ist, (..) und durch das nach vorne
über den ellenbogen ziehen bekommt der loop eine keilform. deshalb bitte nicht nervös werden,
dieser keil spiegelt hohe energie wieder."
und jeder fliegenfischer unter uns weiss ja: je kleiner das rad, also "je enger die schlaufe", desto größer ist die energie darin.
und jeder der Mauri mal life oder auf fotos gesehen hat sieht, bei ihm wird die schlaufe zum keil. spitze... der hat`s Typ nämlich echt raus...
und Goran Andersson hat diese erkenntnis des rads auf die unterhandwürfe angewendet, die die engländer ja mehr
oder weniger unbewußt richtig machten, und sie mit dieser erkenntnis weiter entwickelt.
und diese leistung von Göran Andersson muss man anerkennen.
aber man muss jetzt nicht jeden wurf nach ihm benennen, denn das bringt wieder nur die nomenklatur durcheinander,
abschließend:
und wenn du dieses prinzip des rades erkannt hast, dann kannst du mit diesem rad beinahe alles machen, auch switch casts ohne anker. ich gebe zu üben muss man trotzdem, aber zu wissen was man eigentlich macht, hilft ungemein
weil es dir die physik der fliegenschnur nämlich beinahe erlaubt zu zaubern. und Sil ist auch eine zauberin. nicht nur bezaubernd.. :l:
grüßung
Thotty
ja respekt für dein posting, und du hast recht, wenn du dich von mir missverstanden fühlst,
der obere teil von meinem post geht an Sil und nur der untere an dich.
es lag mir fern, euch in einen sack zu stecken. entschuldige das bitte, wenn das so rüberkam.
und natürlich hast du recht, denn Goran Andresson hat weder den "underhand cast" erfunden,
den kannten die engländer nämlich schon, als die deutschen noch nicht mal an ihren "pendelwurf"
gedacht hatten, noch hat Goran Andersson die unterhandwürfe wie "switch oder spey cast" erfunden.
die kannten die engländer eben auch schon, bevor auf dem kontinent überhaupt jemand angeln konnte..
nicht ohne grund heißen sie nämlich Angel-sachsen
aber er hat bei letzteren würfen (switch und spey) hat Goran Andersson eine entscheidende entdeckung gemacht,
die er so als erster formuliert hat.
und mit dieser ausführung möchte ich gerne im thread weitergehen, ohne die Rosinen des bereits geschriebenen
jetzt wieder zitierend weiter aufzuarbeiten. und ja ich gebe zu, ich hatte ein wenig brast
Goran Andersson hat nämlich das Rad neu erfunden..
Andersson hat als erster erkannt, dass es bei allen würfen, die wir fliegenfischer so machen
immer um das verhältnis von oberer und unterer leine geht.
man kann sich, so schreibt er, in den würfen ein rad vorstellen, dass sich in der schlaufe der leine dreht.
und es dreht sich entweder vorwärts herum, rückwärts herum oder garnicht. und dieses rad kann sich eben
im vorschwung vorwärtsbewegen, im rückschwung rückwärts bewegen oder es kann bei beiden bewegungen
auch einfach nur runter fallen.
ein beliebter anfängerfehler, sich mit großem getöse im vorschwung die gesamte leine vor die füsse zu peitschen..
man hat vergessen in der unteren leine noch einfach schnur einschießen zu lassen und oben rum mit zuviel kraft gearbeitet
hatte man als anfänger ja sowieso...
und man kann sich dieses rad prinzip eben auch zunutze machen, wenn man merkt dass sich im wurf die schlaufe
in der oberen leine dann wohl doch nicht mehr ganz entrollen wird indem man in der unteren leine nochmal ein wenig zurück zieht.
eine beliebte frage im forum:
"ich werfe mit schußkopf zwar mittlerweile 35m aber mein vorfach rollt nicht mehr ab und landet samt fliege auf einem haufen.."
verzeihung: natürlich ist die schlaufe selbstverständlich nicht in der oberen leine, sondern obere und untere leine sind die schlaufe..
wir wollten es ja genau nehmen..
oder das rad prinzip beim "tuck cast" wenn man mit dem dreifach zug oder "tripple haul" die nymphe aber mal satte zwei etagen
tiefer unter die wasseroberfläche drischt.
und so schreibt auch Mauri in FliFi 5/2006 über die "D" - schlaufe
"..sie formen diesen "D" loop noch, während die schnur in der luft ist, (..) und durch das nach vorne
über den ellenbogen ziehen bekommt der loop eine keilform. deshalb bitte nicht nervös werden,
dieser keil spiegelt hohe energie wieder."
und jeder fliegenfischer unter uns weiss ja: je kleiner das rad, also "je enger die schlaufe", desto größer ist die energie darin.
und jeder der Mauri mal life oder auf fotos gesehen hat sieht, bei ihm wird die schlaufe zum keil. spitze... der hat`s Typ nämlich echt raus...
und Goran Andersson hat diese erkenntnis des rads auf die unterhandwürfe angewendet, die die engländer ja mehr
oder weniger unbewußt richtig machten, und sie mit dieser erkenntnis weiter entwickelt.
und diese leistung von Göran Andersson muss man anerkennen.
aber man muss jetzt nicht jeden wurf nach ihm benennen, denn das bringt wieder nur die nomenklatur durcheinander,
abschließend:
und wenn du dieses prinzip des rades erkannt hast, dann kannst du mit diesem rad beinahe alles machen, auch switch casts ohne anker. ich gebe zu üben muss man trotzdem, aber zu wissen was man eigentlich macht, hilft ungemein
weil es dir die physik der fliegenschnur nämlich beinahe erlaubt zu zaubern. und Sil ist auch eine zauberin. nicht nur bezaubernd.. :l:
grüßung
Thotty
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