Wurfphysik der Wasserwürfe

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Benutzeravatar
Tobsen77
...
Beiträge: 178
Registriert: 07.01.2008, 11:19

Wurfphysik der Wasserwürfe

Beitrag von Tobsen77 »

Moin,
da ich mit meinen Unterhandwürfen mehr als unzufrieden bin ist mir folgende Aussage beim recherchieren öfters ins Auge gesprungen. "Das sich hinter dem Werfer bildende D sorgt für die Aufladung der Rute".
Bei einigen Wasserwurfvarianten liegt die Schnur aber oft auf einem Haufen bevor der finale Vorschwung durchgeführt wird. Daher hab ich eher die Vermutung, das das Aufladen der Rute hauptsächlich!! über die Trägheit der Rute zu stande kommt. Also die Rute aus der Ruheposition schnell nach vorne beschleunigt wird.
Mir erscheint es durchaus plausibel, das sich dieses D-förmige Schlaufenbild beim Rückwurf positiv auf lange Unterhandwürfe auswirkt.
Dennoch wäre es schön wenn mich jemand über diese Phase des Unterhandwurfs aufklären könnte. Natürlich bin ich auch für grundsätzliche Tips zum Thema sehr dankbar.

TL Tobias
Gast

Beitrag von Gast »

(ohne Worte) :grin: ... tut mir leid ich bin Praktiker :roll: ... aber echt goile Tröts momentan, nee mal ganz ohne Spaß, nech


Klick mich


*edit by gnilftz, bitte nur Bilder hoch laden, an denen Ihr auch die Nutzungsrechte habt!*

Self-Edit: okeyyy :l: ... danke für den Link, so geht dat auch :grin:
Zuletzt geändert von Gast am 22.01.2009, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Tobsen77
...
Beiträge: 178
Registriert: 07.01.2008, 11:19

Beitrag von Tobsen77 »

Ich glaube das ist es was ich brauch.
Einen Praktiker
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hi Tobias,

so weit ich weiß, ist nicht das "D" in der Schnür für die Aufladung der Rute verantwortlich, sondern das (eher) lange Vorfach, das neben dem Werfer auf der Wasseroberfläche "verankert" wird - natürlich im Zusammenspiel mit der Oberflächenspannung des Wassers.
So, ich hoffe ich habe mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt.... :roll:
Ansonsten scheint mir das eher ein Fall für Bernd Z. aus G., der kann das viel genauer erklären...

Gruß Jan
LG Jan
Benutzeravatar
Alex
...
Beiträge: 12188
Registriert: 03.09.2004, 19:41
Wohnort: Nähe Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von Alex »

Ich glaube das ist es was ich brauch.
Einen Praktiker
Auf dem nächsten Forentreffen sind eventuell ein bis zwei dabei! ;)
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
cozmo
Wieder da
...
Beiträge: 1178
Registriert: 04.01.2007, 19:37
Wohnort: 24114

Beitrag von cozmo »

Ich kann es auch nicht..
Geilomat!!!!!
Benutzeravatar
Ammaluschi
1. Vogelfänger Altona
...
Beiträge: 4957
Registriert: 13.03.2005, 07:29
Wohnort: Tornesch

Beitrag von Ammaluschi »

Alex hat geschrieben:
Ich glaube das ist es was ich brauch.
Einen Praktiker
Auf dem nächsten Forentreffen sind eventuell ein bis zwei dabei! ;)
Naja, eigentlich kenne ich nur einen, der das wirklich sehr bildhaft erklären könnte, aber der schreibt schon lange nicht mehr ;) :grin: :grin: :insider:
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
Benutzeravatar
meyfisch
...
Beiträge: 780
Registriert: 05.11.2004, 23:13
Wohnort: hamburg

ja,......

Beitrag von meyfisch »

leider, leider ist das so. irgendwie verstummt.

gr

mf
Benutzeravatar
Tobsen77
...
Beiträge: 178
Registriert: 07.01.2008, 11:19

Beitrag von Tobsen77 »

@ all das läßt sich vielleicht auch nicht so genau erörtern und ist praktisch besser zu vermitteln

@ Alex
wenn ich das zum Forentreffen schaffe, schnack ich Andreas mal an. Seine Unterhanwürfe auf dem Trocken bei Achim haben mich schon beeindruckt.
Benutzeravatar
tangathotty
...
Beiträge: 1767
Registriert: 09.05.2005, 11:09
Wohnort: 24211 Preetz

Beitrag von tangathotty »

was heißt denn hier, "dass ist nicht so genau zu erörtern..?"

hey, das ist hier doch ein internetforum...also:

wenn ich bei meiner fliege kontrolliere, ob der haken noch taug hat, dann hängt die fliegenschnur
zwischen meiner hand und dem spitzenring auch in einem eleganten D herunter... geladen ist da aber nix....

soll heißen:

die bewegung der rute ist für die ladung der rute zuständig, sonst nix.
keine bewegung :arrow: keine aufladung.
und der joke waren ruten von RST die mit der "self loading energie" werbung gemacht hatten.. :lol:
hmm, es gibt natürlich noch geladenen ruten, ohne das ICH sie bewegt habe. und zwar im drill:
wie geladen die rute war, merke ich spätestens dann, wenn mir das vorfach reisst.

zum thema "D"
ja es gibt das berühmte elegante "D", es gibt aber auch birnen, eier und sämtlich anderen schlaufenformen.
gewollte und leider auch ungewollte..

das "D" fungiert hierbei durch seine trägheit als umlenklager zwischen der aufladungskraft der rute und der
verankerungskraft des vorfachs. es ist nicht die rute, die träge ist !!
und weil wir ja mega weit werfen wollen ?! brauchen wir viel verankertes vorfach, ein riesiges "D" umlenklager,
damit wir dann mit extrem viel power in unsere rute reinhämmern können, um sie aufzuladen...
(experten verwenden statt kraft ganz gerne abstimmung bzw "timing", funktioniert auch und sieht echt pro mäßig aus..)

immer feste druff kloppe

zum thema: langes vorfach, anker, "D" etc
entscheidendes merkmal der unterhandwürfe ist die verankerung des vorfachs vor, neben oder hinter dem werfer im wasser.
und hier gibt es anker die verankern sollen und eben auch anker die gleiten.. (das sind bestimmte trick würfe)

wenn ein anker gleitet, obwohl er es nicht soll, dann liegt ein mißverhältnis von ankerlänge des vorfachs und zug am selben vor.
(das ist die masse des "D" zwischen rute und vorfach)
wenn ein anker immer noch ankert, obwohl ich mit meinem wurf schon fertig gezogen habe.. :-q:
tja, dann war er wohl zu feste verankert. :+q:

das heißt aber nicht, dass es immer ein perfekt abgemessenes vorfach sein muss, dass verankert wird.
nimm halt noch ein stückchen fliegenschnur dazu, oder anker nur 2/3 des vorfachs..

Mauri..!! spätestens hier verabschiedet man sich vom "D"

also: es handelt sich um ein zusammenspiel von drei faktoren: ankerlänge, masse des "D" und aufladung der rute...

tip: übe unterhandwürfe immer ohne doppelzug.
der doppelzug bügelt durch seine power mißverhältnisse von ankerlänge, "D" und rutenaufladung aus und bringt daher wurfweiten.
erreiche diese wurfweiten durch abstimmung und timing, nicht durch kraft..!!!

grüßung
Thotty
-- dry or die --
Benutzeravatar
piscator
Grasfuchtler
...
Beiträge: 5094
Registriert: 19.04.2005, 08:02
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von piscator »

Moin Thotty,
das hast du wunderbar beschrieben, das hätte Bernd Z nicht besser gekonnt -- obwohl es natürlich noch ein paar Finessen gibt -- wie Polyleader sind als Anker völlig ungeeignet und solche Spezialthemen. Aber im Prinzip ist das große D der Vater aller Wasserwürfe, während das kleine d nur für Rückhandspeycasts mit Einhandruten gilt. Da ist dann ein halber Doppelzug -- ist das dann eigentlich ein Einfachzug? -- Pflicht.
Ich hör jetzt mal lieber auf, sonst werd ich wieder bezichtigt alle Tröds zu zersabbeln -- Sorry
Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
Benutzeravatar
Alex
...
Beiträge: 12188
Registriert: 03.09.2004, 19:41
Wohnort: Nähe Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von Alex »

Jürgen hat geschrieben:Ich hör jetzt mal lieber auf, sonst werd ich wieder bezichtigt alle Tröds zu zersabbeln -- Sorry
Nun musst Du das auf dem Treffen erklären! :l:

@ Tobsen77:
Jürgen erläutert Dir das auf dem Frühjahrstreffen! :oops
Der ist ein Praktiker! :+++:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Benutzeravatar
tangathotty
...
Beiträge: 1767
Registriert: 09.05.2005, 11:09
Wohnort: 24211 Preetz

Beitrag von tangathotty »

huhu Jürgen,

du kleiner schlingel...

dank dir ganz lieb für dein kompliment, und du hast selbstverständlich recht :+++:

beim backhandwurf wird aus dem D ganz fix ein d
da isses nämlich genau andersherum und da darf sich niemand ein x für ein u vormachen lassen...

mein großer Guru ist ja übrigens der auffassung, dass man mit zweihandruten nicht backhand werfen sollte:
die zeit, die das zum lernen braucht, kann man genauso gut mit links werfen lernen. und DAS kommt extrem lässig.. :-o

und natürlich gibt`s da noch ne menge finessen, aber das ist ja nen thread über eine anfängerfrage.. ;)

und hmm, wenn man mich fragt, was der "Vater" aller wasserwürfe ist, dann ist das für mich der rollwurf !
von vorne kommend, nach vorne gehend, haben wir nur ein paar kleine (zugegeben aber wesentliche)
unterschiede in der art, wie die leine angeschleppt wird, wie das timing ist etc.. aber im prinzip... !?!! :lol:

hmm, aber wenn mein schwimmendes 12ft polyleader als anker echt ungeeignet für unterhandwürfe ist,
hey, was mach ich dann erst wenn ich mal sinkende schußköpfe fische ??

übrigens erkennt man spätestens beim double spey in der sicht von hinten (im RIO video) das die geschichte
mit dem "D" echt zweidimensional gesehen ist. in wahrheit steckt da mehr dahinter...

ganz spitze finde ich aber deine sehr philosophische frage über den doppelzug:
meinste der heisst doppelzug, weil man im vorschwung und im rückschwung zieht ?

ich denke da an Mel Kriegers worten "you have to think of: down/up"
da zieh einmal ich, und einmal die schnur... :+q:
so herum gedacht, kann ich nämlich alle würfe normal, oder mit doppelzug machen, gelle ?

aber ist schon ein tolles thema, oder ?!!

grüßung
Thotty
-- dry or die --
Benutzeravatar
Tobsen77
...
Beiträge: 178
Registriert: 07.01.2008, 11:19

Beitrag von Tobsen77 »

ähhh...jo. Vielen Dank Thotty für die ausführliche Abhandlung und die verlinkten Videos. Da war schon mehr brauchbares dabei als ich zu hoffen gewagt hab. Mit der Definition des "D" als Umlenklager kann ich was anfangen und den Tip die aktive Schnurhand aus dem Spiel zu lassen werde ich auch beherzigen. Eine letzte Frage habe ich aber noch. Ist es von Vorteil, wenn man beim Unterhandwurf eine etwas schwerere Schnur als beim Überkopfwurf verwendet?

TL Tobias
Benutzeravatar
piscator
Grasfuchtler
...
Beiträge: 5094
Registriert: 19.04.2005, 08:02
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von piscator »

Hi Tobsen77,
braucht man eine spezielle Schnur -- wenn man nur Unterhand werfen will, oder nur Spey, dann ja, aber wenn es einem ums Fischen geht nimmt man am Besten eine Schnur (SK oder KurzSpeyKeule) mit der man alles gut machen kann, insbesondere auch Überkopf werfen.

Auch wenn man gut Wasserwürfe kann, ist besseres Fischen meist mit ÜK Würfen -- ist auch wesentlich sozialer, wenn man sich eine Strecke mit anderen Ruten teilt.


Neben Spezialschnüren gibts auch Spezialruten: Lang und mit Masse in der Spitze für Spey, schlank und straff für Unterhand und ÜK und Kurtz und straff für Skagit. Die meisten hier verfügbaren Ruten sind für UH und ÜK.
Nur als Daumenregel -- geht alles auch mit Einhand -- und den Mauri-Quatsch braucht kein Mensch. Ich kann am Besten Collision-Switch
Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
Antworten