Binde-Disziplin

[Gast]

Hallo Fliegenfischer,
im Moment binde ich sehr viele Fliegen (schon für das nächste Jahr).Ich ahbe mir eine neue Bindestrategie angeeeignet. In der letzten Saison habe ich einige Dänen gesehen, die eine ganze Box voll dieselbe Fliege hatten. Eine 2. Box beinhaltete eine andere Fliege. Die Kollegen sind also mit 2, 3 oder 4 Mustern losgegangen.

Diese Strategie fahre ich beim Binden im Moment auch.

Ich nehme 4 Boxen für 4 Fliegen:

1) Sandaal (ein Muster aus der Zeitschrift Fliegenfischen)

2) Koppe (eine Box voll Muddler in verschiedenen Variationen)

3) Wurm ( aus dem Video Geheimnisse der Mefos 4 (aber mit Marabou gebunden)

4) Garnele (Aura-Garnelen)


** alle 4 Muster werden in verschiendenen Größen gebunden.
Die Wurm und Garnelenfliegen werden in verschiedenen Größen und Farben gebunden. So spare ich mir diverse Muster.

Damit dies so funktioniert habe ich festgestellt, dass eine Menge Disziplin notwendig ist. DIe Kreativität wird dabei eingeschränkt.
EIn großer Vorteil dessen ist aber. dass der Ausschuss verringert wird. MAn bindet so viele Fliegen, die auf dem Bindetisch fantastisch aussehen.
Agbesegnet werden sie dann jedoch alle von den Meerforellen. Und da gibts dann wirklich Muster die fangen viel, Muster die fangen und Muster die fast gar nicht fangen.

Die 4 Muster fangen nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen und decken das Beutespektrum der Meerforellen ganz gut ab.


Also wie haltet ihr es mit dem Binden. Ärgert ihr euch auch über die ganzen "unnützen" Fliegen oder lasst ihr euerer Kreativität freien Lauf?

Wenn ihr eure Muster eingrenzt, auf welche beschränkt ihr euch?

[südlicht]

Moin...

Also meine erfolgreichsten Favoriten haben natürlich einen festen Platz in der Box, doch ohne zu experimentieren oder das Neue zu suchen würde mir etwas grundlegendes fehlen.... Spaß!

An einigen Winterabenden würde ich dann meine 2,3, oder 4 Boxen füllen und den Rest des Jahres...? Ne ne, so kann ich immer wieder etwas anderes probieren, unbekannte Materialien testen und der Kreativität freien Lauf lassen.

Schönen Tag noch,

Eric

[Tobsen77]

Moin Multe,
ich hätte keinen Bock vier Boxen mit zu schleppen. Gerade wenn man neue Muster ausprobiert bin ich da recht sparsam, denn oft spielen die Fliegen dann nicht so wie man sich das vorher vorstellt oder lange Schwingen tailen ein auf Grund falscher Bindetechnik.
Meine Fliegen sind meistens recht einfache Muster wie wolly Bugger in braun, Fyggi in sand und schwarz, mini Zonker in grau u. schwarz. Das sind dann auch die ersten Fliegen, die ans Band kommen. Dazu noch ein paar Fliegen die ich seltener anbinde (Tangläufer in braun, Polar Magnus, Sandaal Imitation aus Polar Fuchs, black magnus mit roter fronthechel...). Alle bis auf ein paar schwarze sind beschwert gebunden.
So hab ich höchstens zwei Boxen, meistens nur eine mit am Wasser.
Tobias

[Bernd Ziesche]

Hallo Multe,
meine besten Fliegen sind meistens vor Ort direkt nach - also direkt vor dem Fischen entstanden. Oft aus einer Situation am Fischwasser heraus.
Viel auf Vorrat binden wäre bei mir oft damit geendet, dass ich ein neues Lieblingsmuster "entdecke" und die Vorratsfliegen "brach" liegen :grin: .
Am liebsten sitze ich abends am Bindestock und fische das Muster nächsten Tag.
Wenn man natürlich die Ostsee im Winter nur in weiter Ferne weiß... dann würde ich auch auf Vorrat binden. Das bringt ja auch viel Spaß .
Mir reichen heute 4 Muster.
Der Samsökiller, der BZ Toby, die Mysis (Ursprungsvariante) und ein schwarzer Kaninchenmuddler. Damit kann ich 90% aller Situationen, die ich bisher erlebt habe gut abdecken.
Ein bißchen variieren würde ich in der Farbe und Größe.

Gruß
Bernd

[Tobsen77]

varieren in der größe, innerhalb eines musters binde ich überhaupt nicht. Sprich wird der Wolly Bugger nicht genommen muß es die Fyggi richten

[HolgerLachmann]

Ich tue mich ehrlich gesagt sehr schwer 4 Fliegen gleicher Art zu binden.
Ich variiere immer wieder und probiere neue Materialien oder Techniken aus.

Klar fängt man auch mit 4 Standardmustern, aber ich brauche Abwechslung.

Ich bin immer noch auf der Suche nach dem perfekten Shrimp.

Am Wochenende habe ich wieder einige sehr interessante Muster gebunden, die sicherlich fangen, aber mir fehlt immer noch das gewisse Etwas.

Mein Problem ist, dass ich so weit weg von der Küste bin. Die Gefahr ist groß, dass viel Ausschuss entsteht, aber das nehme ich in Kauf.

Ich muß Bernd allerdings zustimmen, ich glaube, die besten Fliegen... nein, man muß das anders schreiben...die Fliegen denen ich am meisten vertraue habe ich vor Ort im Ferienhaus gebunden aus Beobachtungen heraus, die ich beim fischen gemacht habe.

Ich bin allerdings auch ein wenig behämmert, das gebe ich zu. Fliegen, mit denen ich schöne Fische gefangen habe, würde ich heute nicht mehr anknoten, weil mich irgendwas stört... auch wenn´s nur der Kopfknoten ist.

Ist vielleicht der Fluch eines Südelbieres... :grin:


Ich denke, das wichtigste ist, dass man eine Fliege mit Vertrauen und Zuversicht fischt. Dann ist man auch konzentriert bei der Sache.

[Tobsen77]

Moin Holger,
wenn ich so vorgehen würde, hätte ich das Gefühl die ganze Zeit nur Prototypen zu fischen...Allerdings bin ich alles andere als ´n Profi in Sachen Fliegenbinden. Aber es hat natürlich etwas für sich wenn man vielen sebstgebundenen Kreationen mit gefangenen Meerforellen in Verbindung setzen kann.
Tobias

[Gast]

Hallo Leute,

danke für die Beiträge.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht die fängigen Muster sind, die ich vorort im Ferienhaus binde. Vielmehr sind es die Fliegen, die man zu Hause am Tisch aus Zeitungen, Informatione aus em netz ect. gebunden, die dann einen scheinbar aussichtslosen Tag in eine Sternstunde verwandelt haben und dann auch die nächsten Monate immer wieder Fisch brachten. Es ist vielmehr.
Die Fische fressen Tobis= aha dann geht auf jeden Fall meine Toby-Fliege
......................Mysis = .........................
.....................Garnele = .........................
.....................Grundeln= ..........................

Da ich schon sehr viele JAhre 2 Fliegen auf einmal fische, kann ich mit meinen Mustern auch ganz gut austüfteln, was im Moment geht.
Und natürlich binde ich die paar Muster in sehr vielen verschiedenen Varianten und Farben.
Zum Beispiel binde ich die Wurmfliege auch mal in Marzipan oder Weiß und die geht dann schnell gezupft als sehr vieles durch.
Wichtig ist, dass ich auf die Fliegen schon was gefangen habe.
Den Muddler habe ich dieses Jahr erst "neu" entdeckt(Danke Bernd )
Wenn ich den schwimmenden Muddler (gefischt mit einer SInkschnur) betrachte. Dann kommt die hektisch zuckende und auftreibende Bewegung der einer Grundel schon sehr sehr nahe. Die Erfolge, die ich mit dem Muddler hatte zeigen dann zumindest mir auf jeden Fall, dass die Fische was an dem Ding gut finden.
Der Samsoe Killer zum Beispiel hat mir noch keinen Fisch gebracht (obwohl er fantastisch jiggt, super aussieht und ich ihn schon häufig verwendet habe)

Im Urlaub kann man sich außerdem leicht verunsichern lassen und Fliegen nachbinden auf die andere dann einen Fisch gefangen haben. Das bringt meistens nicht und hat mir in der vergangenheit nur unsinnige Fantasiemuster gebracht, die mich heute in der Box aufregen

[Charly_Brown]

@Bernd: Was verstehst du bzw. man unter der Ursprungsvariante der Mysis? Meinst du mit einem Kaninchenmuddler eine Muddler Minnow gebunden mit Kaninchen, oder wo liegt der Unterschied? (So wie diese hier? http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... ht=muddler)

[Bernd Ziesche]

Hallo Charly
Genau solch Variante meinte ich mit dem Kaninchen Muddler.
Holger hat den perfekt gebunden . Muddlerkopf und Kaninchen stripe hinten dran.
Diese Fliege fische ich sehr gerne im Dunklen.
Die Mysis im Original (wie sie anfangs in Dänemark gezeigt wurde) ist auf einem kleinen Haken gebunden. Der Körper ist in einem hellen braun bis beige Ton gedubbt. Außen herum kommt eine Hechel und ein Streifen Flashabou als Rippung. Das war es schon.
Dies Muster lasse ich im Sommer in sehr speziellen Situationen gerne einmal (unter sehr langsamen Einholbewegungen) mit der Strömung abdriften. Das provoziert manchmal Fische, die sonst schwer zu überlisten sind. Und diese Art der Fischerei bietet etwas Abwechslung.
Gruß
Bernd