WURFGEWICHT VON EINHANDRUTEN

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Benutzeravatar
Bernd Ziesche
...
Beiträge: 3060
Registriert: 20.09.2006, 14:49
Wohnort: am Fischwasser
Kontaktdaten:

Beitrag von Bernd Ziesche »

Da gibt es viele Einflußfaktoren.
Wenn Du den Besenstil kippst / rotierst, bewegt sich sofort die Spitze mit.
Bei der Fliegenrute entsteht die verzögerte Beschleunigung auf der Rutenspitze.
Allerdings wird der Besenstil schwieriger zu rotieren sein, als die leichte Fliegenrute, welche dann ja auch weniger Anfangswiderstand zeigt.
Hinzu kommt ein kleines bißchen Rückstellkraft aus der Rute heraus.
Dies ist aber wenig - nicht wie bei einem Flitzebogen.
Ich denke die Geschwindigkeit wäre unwesentlich unterschiedlich, da man sie ohnehin an den Wurfstil und die Schnurmenge und Schnurklasse anpasst.
Für den Besenstil bräuchte man einen kleinen Wurfwinkel und hätte somit eine sehr schnelle Rute quasi.

OT aus. ;)
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 03.11.2008, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Benutzeravatar
Mattes36
...
Beiträge: 2091
Registriert: 20.04.2006, 20:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Mattes36 »

Hi Bernd,
Bernd Ziesche hat geschrieben:Das ganze Wurfgewicht in einem Punkt - oder realistischer auf einer sehr kurzen Keule, zieht mehr zeitgleich nach vorne.
diese Erklärung halte ich auch für plausibel. Oder anders gesagt: mit einem höheren spezifischen Gewicht (g/m) muß die Rute mit weniger Schnur vor der Spitze mehr Gewicht bewältigen. Deshalb empfindet man wahrscheinlich einen kurzen SK schwerer als einen langen SK mit gleichem Gewicht?!
Bernd Ziesche hat geschrieben:Weil die Geschwindigkeit der Schnur nicht über die Rückstellgeschwindigkeit der Rute erzeugt wird!

Die Rotation der Rute macht die Geschwindigkeit. Nichts sonst.
Du meinst also, daß die Auf- und Entladung der Rute keinen Einfluß auf die Beschleunigung der Schnur hat?

Gruß, Matthias
Benutzeravatar
Bernd Ziesche
...
Beiträge: 3060
Registriert: 20.09.2006, 14:49
Wohnort: am Fischwasser
Kontaktdaten:

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Matthias,
das Auf- und Entladen der Rute beim Fliegenwerfen IST natürlich sehr wichtig. Man achte auf:

eine gleichmäßige Beschleunigung

das Vermeiden von loser Schnur

ein verzögertes Kippen

einen abrupten Stopp

den passenden Wurfwinkel

die gerade Linie

das richtige Timing

usw.

All diese Faktoren haben einen Einfluß auf den Beschleunigungsweg der Rutenspitze. Und diesem folgt die Schnur stets. Er sollte möglichst geradlinig sein.

Bei der Beschleunigung der Schnur sind ja zwei Hauptaspekte zu beachten:
1. Der (möglichst geradlinige) Beschleunigungsweg
2. die (möglichst gleichmäßige) Geschwindigkeitszunahme

Die Geschwindigkeitszunahme können wir auch mit dem Besenstil erzeugen. Ebenso können wir die notwendige Endgeschwindigkeit erreichen.

Folgendes Beispiel für einen Bogen:
Ist der Pfeil zu schwer, gibt der gespannte Bogen die volle Energie an den Pfeil ab, aber dieser fliegt nicht mehr.
Ist er zu leicht, sinkt der Wirkungsgrad radikal ab, und die Energie verpufft im Bogen selbst.
Deswegen muß der Pfeil auf den Bogen abgestimmt werden, um optimale Beschleunigung zu erzielen.

Bei der gespannten Fliegenrute ändert sich das Gewicht "des Pfeils" (der Schnur) mit zunehmender Länge ...
Wenn Du eine Fliegenrute spannst und 20m Schnur vor der Spitze hast, passiert wenig, wenn Du einfach nur loslässt.
Erst die Rotation der Rute erzeugt die Geschwindigkeit mit der notwendigen Energie.

Übrigens: Werfen mit Doppelzug
90% Schnurgeschwindigkeit durch die Rotation der Rute (also über die Rutenhand) und nur gut 10% zusätzlich über die Zugbeschleunigung (also über die Schnurhand).

Gruß
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Benutzeravatar
Mattes36
...
Beiträge: 2091
Registriert: 20.04.2006, 20:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Mattes36 »

Hallo Bernd,
Bernd Ziesche hat geschrieben:Wenn Du eine Fliegenrute spannst und 20m Schnur vor der Spitze hast, passiert wenig, wenn Du einfach nur loslässt.
Erst die Rotation der Rute erzeugt die Geschwindigkeit mit der notwendigen Energie.
ein gut nachvollziehbares Beispiel :+++: ... bei Spinnruten habe ich das teilweise auch schon festgestellt und mich gewundert, warum selbst eine steife Rute rel. leichte Köder noch erstaunlich gut wirft. Trotzdem wirft aber eine zum Ködergewicht passende Rute nicht nur weicher, sondern auch weiter, also scheint der Grad der Auf- und Entladung der Rute schon einen Einfluß auf die Wurfweite zu haben.

Viele Grüße, Matthias
Benutzeravatar
Bernd Ziesche
...
Beiträge: 3060
Registriert: 20.09.2006, 14:49
Wohnort: am Fischwasser
Kontaktdaten:

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Matthias,
ja und zwar auf alle die Faktoren, welche ich eingangs im letzten Posting nannte ;) .
Unter anderem z.B. auf den geradlinigen Beschleunigungsweg der Rutenspitze. Hierfür spielt die Biegekurve der Rute eine große Rolle. Dieser gerade Weg ist maßgeblich wichtig für Wurfweite ...

Wenn Du die Rute mit 20m Fliegenschnur spannst, diese Schnur dann loslässt, während die Rute nur fest arretiert ist, überholt die Fliegenschnur nicht einmal die Rutenspitze. Es entsteht gar keine Schnurschlaufe. Die Energie reicht nicht aus. Erst, wenn der Werfer selbst über die Rotation die notwendige Energie an die Rute abgibt, kommt der Wurf zustande.

Gruß
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hej Martin,

meine Sage TCX 691-4 habe ich mit einem 18g Schußkopf bestückt - geht mühelos.

God Jul,

Jan :wink:
LG Jan
Benutzeravatar
troutcontrol
...
Beiträge: 3643
Registriert: 31.12.2007, 11:20
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von troutcontrol »

moin,
du musst mir noch die länge des sk´s verraten....
grüsse
martin
:wink:
ps.: ich hoffe, dass unter dem weihnachtsbaum viele neue ruten und schnüre liegen - und ich dann mal wieder was eintragen kann.

pps.: gerade aus kopenhagen wart ich ja immer noch auf ein ECHO :insider:
There are no bad fly rods - only bad fly lines!

http://www.troutcontrol.de
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hej Martin!
Sorry, hatte ich unter "edit" schon getan, habe aber wohl vergessen auf "absenden" zu drücken. Also:
10,7 m / 18 g

Andere Rute: Sameo #8 : auch 10,7 m / 18 g


Gruß,

Jan
LG Jan
Benutzeravatar
T.v.d.3Larsen
...
Beiträge: 1205
Registriert: 15.03.2005, 22:24
Wohnort: Westensee

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

Moin Martin,

ich fische die SAGE Z-Axis 9ft #7 mit dem Lawson Neutral Shooting Head #7 in ca 10m und 17gr

Nachdem ich die Postings bisher gelesen habe, stelle ich fest, daß ich mir offensichtlich immernoch zu wenig Gedanken mache... und ich denke schon jede freie Minute ans Fliegenfischen ;)

Da kann an ja wohl eine Doktorarbeit drüber schreiben..

Gruß Lars T. :wink:
Stuntman Lars back to Work
Benutzeravatar
troutcontrol
...
Beiträge: 3643
Registriert: 31.12.2007, 11:20
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von troutcontrol »

moin jan,
welche SAMEO ist es denn?

ansonsten hab ich die werte schon eingetragen....

grüsse
martin
There are no bad fly rods - only bad fly lines!

http://www.troutcontrol.de
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

@
martin: heißt glaube ich sameo classic und ist die einzige #8 die Sameo hat.

Gruß

Jan
LG Jan
Benutzeravatar
Sid
...
Beiträge: 75
Registriert: 20.09.2008, 11:11
Wohnort: Itzehoe

Beitrag von Sid »

janw hat geschrieben:Hej Martin!
Sorry, hatte ich unter "edit" schon getan, habe aber wohl vergessen auf "absenden" zu drücken. Also:
10,7 m / 18 g
:o Einen vergleichbaren Schußkopf habe ich auf der 990 TCX im Einsatz :q: :q: :q:
Zuletzt geändert von Sid am 22.12.2008, 20:48, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Moin Sid,

ich habe auch eine TCX 890 und diese mit dem genannten SK (Lawson neutral) benutzt und finde die 18g auf 10,7m unterfordern die Rute doch sehr, bei der TCX 990 kann ich mir dieses Gewicht gar nicht vorstellen. Die 691 hingegen ist damit gut aus- aber nicht überlastet - zumindest für meinen Geschmack....

Gruß

Jan
LG Jan
Benutzeravatar
Sid
...
Beiträge: 75
Registriert: 20.09.2008, 11:11
Wohnort: Itzehoe

Beitrag von Sid »

Merkwürdig,
die 8er TCX habe ich auch. Und ich finde nicht, dass sie in irgendeiner Form mit 18g bei über 10m "unterlastet" ist. :q:

Aber, dass ist sicher wieder Geschmackssache. Mir persönlich gefallen halt die leichteren Köpfe etwas besser. Ich habe mich nur gewundert, dass Du für die 6er Schußköpfe verwendest, die ich auf der 9er im Einsatz habe.
Ich muß aber dazu sagen, dass ich die 6er TCX nicht kenne. Auf der 6er Xi2 reichen mir jedenfalls momentan 14 - 15g.

Nichts für ungut! :wink:

Fritz
Benutzeravatar
janw
...
Beiträge: 2963
Registriert: 22.10.2008, 21:55
Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

ich werde auch mal einen leichteren SK auf der 6er

ausprobieren, vielleicht gefällt es mir ja auch besser, habe keinen Vergleich. Ich benutze den SK auf der 6er allerdings auch eher bei strammen Wind - sonst Scierra HMT WF #7.

Gruß

Jan
LG Jan
Antworten