1. Man muß die Reviere ausfindig machen, wo große Meerforellen regelmäßig in Ufernähe kommen.
2. Man muß diese Reviere zur richtigen Jahreszeit befischen.
3. Man muß analysieren, welch Verhalten die Meerforellen zur gegeben Zeit im entsprechenden Revier an den Tag legen.
4. Darauf basierend wählt man einen geeigneten Köder und führt ihn entsprechend verführisch.
Unbestritten ist, dass große Meerforellen ihre Nahrungsgewohnheiten verändern. Sie ernähren sich mehr und mehr von Heringen und Tobis. Dies bestätigt nicht zuletzt die Färbung ihres Fleisches.
Wie stark die Umstellung im Detail stattfindet ist vom Stamm und vom Nahrungsangebot im jeweiligen Lebensraum des Stammes abhängig.
Große Meerforellen nehmen die ganz großen Tobis, sie nehmen große Heringe, sie nehmen Hornhechte bis zu 25cm Länge (so meine konkreten Funde in den Mägen). Vergleichsweise zu Heringen und Tobis in der Standardgröße konnte ich höchst selten Garnelen oder gar Tangläufer u.ä. in den Mägen von großen Meerforellen finden. Dies ist ganz besonders dort so, wo viele Heringe und Tobis vorkommen.
Um diese Nahrung zu imitieren empfiehlt sich in den meisten Situationen ein großer schnell geführter Köder.
Und hier ist der Spinnfischer dem Fliegenfischer klar überlegen.
Doch es gibt auch Situationen, in denen z.B. regelmäßig Aufsteigerfische in Ufernähe kommen, die sich nicht mehr gandenlos von Heringen und Tobis ernähren. Zu den entsprechenden Zeiten bekommt der Fliegenfischer verstärkt seine Chance auf einen großen Fisch.
Kann man gezielt auf große Meerforellen fischen ?
Ja natürlich ! Aber nicht überall und schon gar nicht zu jeder Zeit mit jedem Köder.
Jelle hat bereits sehr gute Tipps gepostet
Ich bezweifle zu 100%, daß ein Trollingboot mit 1 Knoten an Fahrt und einer kleinen Garnelenfliege auch nur annähernd so gut fangen wird wie Jelle mit 4 Knoten und einem großen Bomberwobbler.
Was meinst Du, Jelle ? :grin:
Doch im August in der Nähe eines Flußes, wo sich die Aufsteigermeerforellen an der Küste lang schieben, dreht sich das Verhältnis.
Der Schlüssel zum gezielten Erfolg liegt also im Verständnis um das Verhalten der großen Meerforelle.
Und das ist abhängig vom Stamm, von der Jahreszeit und von der Station des Lebenszykluses der Meerforelle.
Zieht man (unsinniger Weise) eine Gesamt(jahres)bilanz werden erheblich mehr große Meerforellen mit dem Küstenwobbler oder Blinker als mit der Fliege gefangen. Meines Erachtens nach liegt dies in der Unterlegenheit der Fliegenfischer in Sachen große Köder, schnelle Führung und Werfen gegen den Wind zur kalten Jahreszeit.
Gruß
Bernd






