Nympfenrute?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

piscator hat geschrieben:Vielleicht sollte ich mich tatsächlich mal näher mit dem Czech nympfing beschäftigen -- ich dachte dafür braucht man eine besonders lange Rute?
Ich glaube, da fängt man eher die Fische, die um die Watschuhe herumschwimmen :grin:

Und dafür würde ich lieber zu einer Deiner Selbstgespließten greifen wollen mit einer DT und Sinkspitze. Je nach Fluß natürlich :oops
Gast

Beitrag von Gast »

piscator hat geschrieben:Vielleicht sollte ich mich tatsächlich mal näher mit dem Czech nympfing beschäftigen -- ich dachte dafür braucht man eine besonders lange Rute?

Vielen Dank für die Schnurtips -- Wie sehen die Nympf-Schnüre aus -- mehr Gewicht vorne?
Moin,

... verlinke das ja nur ungern :grin: , aber hier gibt's einen juten Überblick zum CzechNymphing ohne ein Buch zu kaufen:
--> Teil 1
--> Teil 2
Zitat: "Das universelle und im allgemeinen empfohlene „Arbeitspferd“ für das Fischen mit tschechischen Nymphen ist eine Fliegenrute in AFTMA 5, in der Länge 275 Zentimeter (9 Fuß)."
Für die ganz eingefleischten Fliegenfischer ist das CzechNymphing insbes. mit bis zu drei Nymphen reines Stippfischen und wird verpönt :lol: Aber dat muß jeder selbst wissen und ich möchte es nicht abwerten ;)

Nochmal zur Schnur:
- verkürztes, schweres Belly/Keule im Vergleich zur normalen WF-Leine
- sehr gute Schußeigenschaften bei Rollwürfen
- die Wulff Nymph/Indicator ist dabei aber nicht so plumb wie z.B. die OptiStream
- bring die Kombo gerne mal mit, wenn es mich wieder Richtung Kyste verschlägt (vgl. PN)

... wer zum Nymphenfischen (auch in Norge) auf Klasse #6 setzt hat einfach Angst :grin: :spass:
(anders gelagert ist das, wenn ich auf größere Streamer + Sinkleine setze, aber selbst Standardstreamer lassen sich mit der passenden Sinktip-Leine hervorragend an der 5er-Rute fischen und damit sind auch große Forellen waidgerecht zu bewältigen, hier ist dann eher die Stärke des Vorfachs entscheidend)
... selbst das Fischen auf Trophytrouts in NewZealand wird standardgemäß mit ner 5er (Trocken- als auch Nymphenfischen) betrieben
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

@ Mirko

Ich bin nicht so ganz deiner Meinung.... :oops

1. Mit einer 3er Rute verangelt man keine Äschen.
Was meinste, was ne 3er Rute mitmacht, wenn du ihr potential wirklich ausschöpfst!
Die meisten trauen den modernen Ruten allgemein weniger zu als sie können (vielleicht vor Angst, dass das 500-700€ teure Schätzchen Schaden nimmt).
Binde mal die Schnur fest und biege mal ordentlich ne moderne 5er Rute...da kannst du dich richtig reinlegen!

Eine entsprechende Vorfachstärke vorausgesetzt. Verangeln tut man Fische, wenn man mit 0.10er Vorfach im schnellen Fluß auf große Äschen und starke Forellen fischt! Vor allem bei heißem Wetter im Sommer!

2. Eine 6er Rute finde ich auch am großen Fluß relativ heftig, wenn man nicht gerade mit Sinkschnüren streamert.
Beim Fischen mit Trockenfliegen und auch Nymphen reicht allemal ne 5er Rute! Selbst mit ner 4er fische ich heftig beschwerte Nymphen.
Es wirft doch so gut wie nie jemand mehr als 20 Metern beim Forellen- und Äschenfischen.
Man will doch auch noch was vom Fisch spüren, das ist nunmal eine der schönsten Sachen beim Fliegenfischen.

3. Beim Czech-Nymphing sollte im Idealfall keine, oder nur äußerst wenig Flugschnur auf dem Wasser sein, weil direkt unter der Rutenspitze gefischt wird. Ein Monofiles Vorfach und eine stark beschwerte Fliege, mehr brauchts nicht. Wofür da die Sink-Tip???

Just my 2 Cents

@ Micha
Mensch, wir sollten uns mal abstimmen! :wink:
Ich schreib mir hier nen Wolf und dann sehe ich dein Posting...

Ergänzung zur Schnur: Guideline HighWater find ich gut zum Nymphen

Und noch ein Punkt zum nachdenken:
Ich laufe persönlich mit einer Rute am Fluß herum, das bedeutet, dass es immer wieder mal vorkommt, dass ich von der Nymphe zur Trockenfliege wechsle, wenn ein Stieg beginnt.
Meine Schnüre sollten daher keine so extrem dicke Spitze haben.
Wenn ich wirklich verhindern will, dass meine Schnurspitze absinkt bei ner beschwerten Nymphe, nehme ich nen kleinen Bissanzeiger.
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aik
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Binnenlandgetackle

Beitrag von aik »

Hallo piscator,
die Vorschläge hier von den Jungs sind schon sehr sehr gut :+++:
Holger, Miacha+Mirko seit gegrüßt!!! :wink:
Da ich hier am Mündungsbereich der Fulda und Werra wohne, habe ich gleich zwei große Flüße direkt vor meiner Haustür, abgesehn mal von der Weser in der ich eigentlich nur zum Rapfenfischen bin..

Ich habe mich dafür entschieden, eine 5er ( Guideline Le Cie ) in 9`und einer 2sixFW Loop Rolle zu fischen, da ich hier in kurzen Distancen, sowie auf der Entfernung (15-25m) gut zu recht komme. Als Schnüre fische ich die Vision Presention 2 in Klasse 6, sowie die Predator von Lee Wulff Klasse 6, mit einer3,60m langen Intermediate Spitze
( Super Nymphen+kleinstreamerschnur)
. Beide Schnüre, verfügen über hervorragende Abrolleigenschaften und sind mit der Rute sehr gut zu werfen.
Abgesehn davon ist der Griff, der Le Cie absolut Klasse gemacht, für die Fischerei mit Nymphe und der Trockenen.
Dies nur mal kurz zum 5er getackle......
Mit der obrigen Kombi, fische ich Nymphen bis 3,8 Tungsten und jegliche Trockenfliege.


@Mirko
Da hab ich doch was von einer 10`Rute gelesen.
Ich selber habe auch eine in KLasse 6, allerdings nehme ich sie ausschließlich für die Streamerfischerei und zum Mefofischen.
Grund für den kauf einer 10`:
Zum einen habe ich in bestimmten Wildwasserstrecken, mehr möglichkeiten durch menden, Rollwurf etc., die Fliege besser zu kontrollieren und zum anderen kann ich auch mal schnell auf weite etwas machen.Doppelzug und raus mit der Schnur..

Für mich hat so eine Rute sehr viele Einsatzmöglichkeiten, weshalb ich mich letztendlich für so eine Variante entschieden habe.

Vieleicht habe ich Dir damit ein ganz kleinwenig helfen können :wink:
Grüße Aik
Gast

Re: Binnenlandgetackle

Beitrag von Gast »

aik hat geschrieben:... Abgesehn davon ist der Griff, der Le Cie absolut Klasse gemacht, für die Fischerei mit Nymphe und der Trockenen.
:+++:
@Aik - bist Du in der nächsten Zeit mal in der Gegend?!
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Na Jürgen, wie sieht´s aus?

Konnten wir dir weiterhelfen bez. deiner Entscheidung, oder gibt es noch Aspekte, über die du grübelst....
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, soviel hab ich ja lange nicht an einem Tag gelernt --- Vielen Dank

das dachte ich mir schon, das Aik und Kyste wohl an großen Flüssen fischen --- 9ft scheint Konsens zu sein -- aber die Schnurklasse ist eher Kontrovers. Auch Aiks LeCie verträgt bei 15-25m #6 ist also keine #5 sondern gefühlte #6. Stefan sagt #4 reicht und in dem Czech Nymph Artikeln ist das Workhorse 9',#5.

Da ich mir ja so eine Rute selbst aufbauen würde, kommen dann ja eine Menge Hersteller in Frage -- sowas hat ja jeder im Programm -- machts auch nicht einfacher.

Das zusammen mit meinen Vorurteilen -- macht mich fertig :q: , aber das kriegen wir schon noch aussortiert.

Auch spannend ist das mit den speziellen Nymph Schnüren -- vorne dick und damit nicht so gut fürs gelegentliche Trockenfischen -- vielleicht gibts da noch einen Kompromis.


Super, ich :l: , Jürgen
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brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Jürgen, wenn du sie dir selber aufbaust, dann nimm doch einfach eine 4er und eine 5er!

Preislich bekommst du es dann doch hin zwei Eigenaufbauten zum Preis einer fertigen Sage, Orvis, G.Loomis o.ä. zu realisieren! :+++:

:grin:

Die Aktion der Rute ist ja Geschmackssache, aber wie Matthias schon richtig erwähnt hat, von der Aktion her ist eine Rute zu empfehlen, die ein schnelles Rückstellvermögen, aber keine reine Spitzenaktion hat.
Gast

Beitrag von Gast »

piscator hat geschrieben:...Auch Aiks LeCie verträgt bei 15-25m #6 ist also keine #5 sondern gefühlte #6.
... kann ich nicht bestätigen ... muß getestet werden :grin:
... wenn ich mir nochmal eine #5 o. #4-Rute zulegen würde, kämen neben der Guideline zwei Ruten in die engere Wahl der Träume :l: :
--> Sage ZXL
--> STREAMDANCE GLX
... tja, der Wechselkurs entwickelt sich ja z.Z. nachteilig, vielleicht sollten wir Achim noch schnell eine Bestellliste zukommen lassen :oops ... nich dat er mit halbleeren Koffern / Rutenrohren zurück kommt
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Re: 4er Rute

Beitrag von Mattes36 »

Hi Stefan,
sts hat geschrieben:... mit einer recht weichen 9' #4 gefischt.
stell doch mal das tolle Drillfoto Deiner 4er SIGV hier ein, das könnte überzeugen ;) ... herrliche Aktion, wobei ich als Allroundrute vor allem auch für's Nymphen und leichte Streamern sowie für große Trockenfliegen (Maifliege, Grashüpfer) eher 'ne 5er Rute empfehlen würde.

Viele Grüße, Matthias
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sts
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Beitrag von sts »

stell doch mal das tolle Drillfoto Deiner 4er SIGV hier ein, das könnte überzeugen zwinkern ... herrliche Aktion,
Hier das Drillfoto mit der 4er:

Bild
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Beitrag von Fjorden »

Hallo Jürgen,
ich würde eine "normale" WF Schnur mit ca 11- 12 Meter Keule nehmen, kannst du alles machen und das menden klappt auch besser...das kannst du bei den Kurzkeulenschnüren vergessen. Wenn die Flüsse schmaler sind würde ich zu einer DT greifen.
Also eine 9 ft. Rute Klasse 4 / 5, die du mit einer DT 4 F und WF 5 F fischen kannst.
Beste Grüße
Fjorden
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, und noch mal vielen Dank an Alle, die sich hier so ins Zeug gelegt haben. Ich fass nochmal zusammen:

Rute: 9' Klasse 4 oder 5 -- das stimmt schon, der Krümmungsverlauf von Stefans SIGV sieht ziemlich Lässig aus - und man erkennt auch schön die Dimensionen des Gewässers.
Ne 5er könnte man auch schön im Belly Boat an der Küste einsetzen, oder auf MÄ's, ne 4er wäre da schon sehr speziell.

Da für mich ja nur Blanks in Frage kommen, scheiden einige Hersteller sowieso gleich aus (GL, Scierra, Echo, Vision etc.). Bleiben also: Loomis, Sage, Five Rivers --- da sollte sich ja was finden lassen.

Schnur: von speziellen Nymph-Lines wird eher abgeraten -- zuviel Lärm beim gelegentlich Trockenfischen und ich glaube kopflastige Schnüre (Viel Gewicht vorne) Switchen auch nicht so gut. Allerdings für schwere Fliegen im Nahbereich vielleicht doch gut.

Bevor ich mich da entscheide -- versuch ich mal einiges zu werfen -- vielleicht auf den kommenden Treffen.

Rolle -- ist nicht so wichtig -- hätte ich auch noch. Könnte bei ner langen Rute vielleicht auch etwas Gewicht vertragen.

Vorfächer -- Nur Mono oder auch FC oder gedreht?

Super, es gibt noch was herauszufinden, Jürgen
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Beitrag von Fyggi »

Hai Jürgern,

Auswahl kann es ja nie genug geben...

RST Sensitive

Sowohl von der Qualität als auch dem Preis/Leistungsverhältnis wohl recht zufriedenstellend, nachdem was man liest und hört. Habe sie leider noch nicht selbst geworfen.

Ein Bekannter von mir hat die 10 Füssige 4/5 er und ist begeistert. Ich denke, wäre gerade für Gewässer, die breit und bewatbar sind, wie die Glomma, eine weitere Alternative.


Gruß, Markolf
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hallo Jürgen!

Vorfächer sind so ne Sache, da hat jeder so seine Vorlieben.
Was der eine gerne fischt, haßt der andere...

Ich war früher ein Fan der Moser-Vorfächer, insbesondere der Sink 3 und Sink 4. Heute fische ich die eigentlich nicht mehr.

Die Frage ist wie du präsentieren willst. Stromauf oder stromab, gestrecktes Vorfach oder soll das Vorfach extra zusammenbrechen oder willst du z.B. einen Tuck Cast machen.

Ein super Nymphenvorfach sind z.B. 5 m 0.16er Mono. Die Nymphe sinkt sofort zum Grund. Das ganze läßt sich natürlich nicht gaaanz so schön werfen... ;)

Wenn du die entsprechenden Vorfächer nicht schon hast, kauf dir einfach Fluocarbonvorfächer, eventuell normal gezogene und ein paar Spulen gutes Vorfachmaterial zum selberknüpfen.

Es fällt mir schwer eine Pauschalantwort zu geben, da die gewünschten Eigenschaften eines Nymphvorfachs so extrem verschieden sein können.

Mal brauchst du ein Vorfach das auch mit einer schweren Nymphe einen guten Turn Over schafft und das andere mal spielt das keine Rolle.

Ich persönlich fische meistens relativ simpel geknüpfte Monovorfächer, wo die Nymphe schnell sinkt, oder gezogene Vorfächer zur Kraftübertragung mit einer entsprechend langen Mono-Spitze. Als Verbindung zwischen Mono und Vorfach nehme ich gerne einen Pitzenbauer-Ring.
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