Vidaa-System, Uge Baek und Co.
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light_cahill

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Vidaa-System, Uge Baek und Co.
Hallo liebe LMF-Gemeinde,
hier schwirren doch viele Nordlichter rum. Wer von Euch hat schon mal in o.a. System gefischt. Nicht auf Meerforelle sondern eher auf Äsche und BaFo, bzw. auf Barsch oder mal gestippt.
Habe die dänische und deutsche Homepage schon studiert und auch mit Angelsport Schütt in Leck telefoniert. Würde mich zusätzlich zur Info über Eure Erlebnisberichte freuen.
Möchte keine genauen Stellen wissen, da ich lieber selbst erkunde. Interessiere mich mehr für Eure praktischen Erfahrungen generell.
Schöne Grüße
Erik
hier schwirren doch viele Nordlichter rum. Wer von Euch hat schon mal in o.a. System gefischt. Nicht auf Meerforelle sondern eher auf Äsche und BaFo, bzw. auf Barsch oder mal gestippt.
Habe die dänische und deutsche Homepage schon studiert und auch mit Angelsport Schütt in Leck telefoniert. Würde mich zusätzlich zur Info über Eure Erlebnisberichte freuen.
Möchte keine genauen Stellen wissen, da ich lieber selbst erkunde. Interessiere mich mehr für Eure praktischen Erfahrungen generell.
Schöne Grüße
Erik
Ich glaube an ein Leben vor dem Tod!
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Gast
Re: Vidaa-System, Uge Baek und Co.
Zum erkunden mußt Du aber gern ein paar Jahre Zeit mitbringen.(ist ne Art Lebensaufgabe) :grin:light_cahill hat geschrieben: sondern eher auf Äsche und BaFo, bzw. auf Barsch oder mal gestippt.
Möchte keine genauen Stellen wissen, da ich lieber selbst erkunde.
Das System besteht aus vier Hauptflüssen,einem Kanal und unzähligen zuführenden Bächen und kleinen Flüsschen.
Ich habe mir zusammen mit Uecki,an diesem System die Samstage einiger Lebensjahre um die Ohren geschlagen.
Leider ist der Lachs und Meerforellenauftieg durch Unstimmigkeiten der Landeigentümer,Angelvereine und privater Pächter den Bach runtergegengen.
Aber diese Fischarten sind ja auch nicht Dein Ziel.
Wie von Rainer beschrieben,kannst Du Dich in den unteren Regionen der Vidaa mit Weißfisch,Barsch,Aal,Zander,Hecht u.s.w.zu Tode fischen.
In den oberen Bereichen des verzweigten System's,könnte es doch glatt ein paar versteckte Perlen mit einem interessanten Äschen und Bachforellenbestand geben und auch weiterhin die kleine Chance auf den Fang einer Meerforelle
Da ich Meerforellenfischer bin,habe ich es jahrelang nicht mehr befischt.
Aber die Oberläufe liegen nur 15 bis 20 Autominuten von meinem Haus entfernt und so kam mir vor einigen Wochen der Gedanke,die alten Strecken per Spaziergang zu erkunden.
Und Sonntag ist die bestellte Fliegenrute der Klasse 4 aus Schweden angekommen.
Beste Grüße,Heiko.
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light_cahill

- Beiträge: 34
- Registriert: 18.11.2007, 15:56
Schon mal...
...vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.
Das mit der Lebensaufgabe ist so eine Sache, mit Frau, 2 Kindern, 2 Hunden und einem Pferd.... ach ja, einen Job habe ich auch
Werde wohl mal mit meiner Tochter stippen gehen und mir dann mal für ein WE die kleinen Bäche weiter östlich anschauen. Die ein oder andere BaFo oder Äsche wird wohl zu überlisten sein.... hoffe ich
Zum stippen habe ich noch eine Frage, eher lange Rute (6m plus) oder gibt die Vidaa auch schönes Angeln mit der Matchrute her?
Oder ist das egal, Stichwort "zu Tode fischen" von Dir, Heiko?
Nochmals vielen Dank und schöne Grüße
Erik
PS: Anbei ein Foto von der Anglerin der Zukunft mit dem ersten (fast) ganz allein gefangenen Fisch... sie wird bald vier, hat meine Gene und mich als Lehrer..... da kann gar nichts schief gehen

Das mit der Lebensaufgabe ist so eine Sache, mit Frau, 2 Kindern, 2 Hunden und einem Pferd.... ach ja, einen Job habe ich auch
Werde wohl mal mit meiner Tochter stippen gehen und mir dann mal für ein WE die kleinen Bäche weiter östlich anschauen. Die ein oder andere BaFo oder Äsche wird wohl zu überlisten sein.... hoffe ich
Zum stippen habe ich noch eine Frage, eher lange Rute (6m plus) oder gibt die Vidaa auch schönes Angeln mit der Matchrute her?
Oder ist das egal, Stichwort "zu Tode fischen" von Dir, Heiko?
Nochmals vielen Dank und schöne Grüße
Erik
PS: Anbei ein Foto von der Anglerin der Zukunft mit dem ersten (fast) ganz allein gefangenen Fisch... sie wird bald vier, hat meine Gene und mich als Lehrer..... da kann gar nichts schief gehen
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Karstein
Re: Vidaa-System, Uge Baek und Co.
Sameo oder Guideline, Heiko? 8)Heiko hat geschrieben:Und Sonntag ist die bestellte Fliegenrute der Klasse 4 aus Schweden angekommen.![]()
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Gast
Re: Vidaa-System, Uge Baek und Co.
Moin Karsten,Karstein hat geschrieben:Sameo oder Guideline, Heiko? 8)
der kleine Abstecher an die Grindsted A,bei unserer gemeinsamen Skjern Tour und die Erkundungsgänge vor meiner Haustür,haben tatsächlich mal wieder richtige Lust zum Fischen auf Bachforellen und Äschen in mir geweckt. :l:
Gekauft habe ich mir für diesen Zweck eine...
viergeteilte Guideline LPXe-8,6f-#4.
Allan hat zwar zur Dreigeteilten geraten,aber selbst er konnte keine mehr besorgen.
Aber ich will ja damit Fische fangen und nicht auf dem Rasen Hiker'n. :grin:
Heiko.
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Gast
Hallo Erik,
für Deine Tochter ist die untere Vidaa ein Paradies.
Und da sind auch noch die kleinen anglerischen Bösartigkeiten erlaubt.. :grin:
Z.B.der lebende Köderfisch zum Hechtangeln.
Und die gefangenen Rotaugen immer schön im Wald vergraben.Da kann ich später meine Pilze sammeln.
Wenn Du möchtest,gebe ich Dir vorher gern einen Tipp per PN zu den Äschen-und Bachforellenstrecken.
Der Einzelangler nimmt mir dort nichts weg und Du wirst vielleicht auf 20 Kilometer keinen weiteren Angler treffen.
Gruß,Heiko.
für Deine Tochter ist die untere Vidaa ein Paradies.
Und da sind auch noch die kleinen anglerischen Bösartigkeiten erlaubt.. :grin:
Z.B.der lebende Köderfisch zum Hechtangeln.
Und die gefangenen Rotaugen immer schön im Wald vergraben.Da kann ich später meine Pilze sammeln.
Wenn Du möchtest,gebe ich Dir vorher gern einen Tipp per PN zu den Äschen-und Bachforellenstrecken.
Der Einzelangler nimmt mir dort nichts weg und Du wirst vielleicht auf 20 Kilometer keinen weiteren Angler treffen.
Gruß,Heiko.
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light_cahill

- Beiträge: 34
- Registriert: 18.11.2007, 15:56
Hallo Heiko,
vielen Dank für das Angebot mit der PN, nehme ich gerne an. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich die nächsten WEs loskomme.
Keine Angst wegen des "Wegnehmens", ich entnehme äußerst sparsam. Siehe hierzu meinen Kyll-Bericht, alles aus den Händen gerutscht. Entnehme wenn dann gemäß Gefühl für den Bestand, d.h. z. B. 2 mittelgroße BaFo zum direkten Verzehr, d.h. gleicher Tag oder 1 größere. Fische in einem bestimmten Maß entnehme ich nur, wenn vom Pächter ausdrücklich erwünscht - das kommt vor! Außer etwas Dorsch oder Barsch friere ich auch keine Fische mehr ein. Ich versorge auch keine Nachbarn, Freunde und Kollegen o.ä. außer wenn ich Gastgeber bei mir zu Hause bin.
Klingt zwar pathetisch, aber ich fische jetzt seit 32 Jahren und muss sagen, dass die Bestände echt gelitten haben. Auch habe ich das Gefühl, dass das Management durch die Pächter teilweise katastrophal ist. Siehe dazu den Möhne-Thread. Hatte einige Jahre eine Jahreskarte (vor meinem Umzug) und kann nur sagen, dass die Besatzqualität und Bestandskontrolle schon nachgelassen hat; auch an den "nicht-populären" Ecken. Vor einigen Jahren war die Qualität der Besatzfische klasse, die Ausgewogenheit zwischen BaFo und ReFo mit einigen Saiblingen sehr gut und es waren auch alle Altersklassen vertreten. Die letzten Besuche 07 und 08 fand ich vergleichsweise ernüchternd.
Habe auch Erfahrungen mit maßlosen Gastanglern z. B. an der Diemel und an der Lenne gemacht, in Zeiten, wo es da noch echt gut war. Folgendes Szenario: 4 Gastangler, eingemietet im Hotel 4 Tage über Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt. Gastkarten an 2 Strecken, 4 Fische Entnahme pro Tag.... macht zusammen 4x4x2x4 = 128 Fische, hauptsächlich BaFo zwischen 28 und 32. Dazu noch schimpfen, pöbeln, bedrängen... sich nicht an die Watregeln halten.... nicht zu vergessen 27 cm sind doch fast 28 cm
Kurzum - ich will meinen (wenn auch kleinen) Beitrag zur Erhaltung leisten. Hier und auch als Gastangler im Ausland.
Aber zurück zu den schönen Dingen: Glückwunsch zur Guideline. Die hatte ich im Mai bei K&HD auch in der Hand, war mir aber zu lang für eine 4er. Habe schon seit langem eine tolle leichte 4/5er (Aktion eher 3/4er) Redington (5-teilig) in 7,6 und mir im Mai bei Dürkop noch für den Bach eine Greys Streamflex in 3 und 6,6 genommen. Im nachhinein hätte ich - trotz Probewerfen der Greys - besser die Guideline genommen, wobei ich in der Kombi mit Rolle/Schnur noch mal was anderes mit der Greys testen werde.
Aber die Guideline ist toll, habe das Vorgängermodell als 6er, tolle Teile. (Mein Rutenpark ist nur insgesamt etwas zu groß
)
Viel mehr Sorgen solltest Du Dir übrigens wegen der Entnahme bei den Pilzen machen
Das ist nämlich auch eine große Leidenschaft.
Neee, da bin ich genauso maßvoll
In diesem Sinne viele BaFos, Pfiffis und Steinis... ja ja, die Rotkappen, Schopftintlinge und Parasole nicht vergessen....
Schöne Grüße
Erik
vielen Dank für das Angebot mit der PN, nehme ich gerne an. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich die nächsten WEs loskomme.
Keine Angst wegen des "Wegnehmens", ich entnehme äußerst sparsam. Siehe hierzu meinen Kyll-Bericht, alles aus den Händen gerutscht. Entnehme wenn dann gemäß Gefühl für den Bestand, d.h. z. B. 2 mittelgroße BaFo zum direkten Verzehr, d.h. gleicher Tag oder 1 größere. Fische in einem bestimmten Maß entnehme ich nur, wenn vom Pächter ausdrücklich erwünscht - das kommt vor! Außer etwas Dorsch oder Barsch friere ich auch keine Fische mehr ein. Ich versorge auch keine Nachbarn, Freunde und Kollegen o.ä. außer wenn ich Gastgeber bei mir zu Hause bin.
Klingt zwar pathetisch, aber ich fische jetzt seit 32 Jahren und muss sagen, dass die Bestände echt gelitten haben. Auch habe ich das Gefühl, dass das Management durch die Pächter teilweise katastrophal ist. Siehe dazu den Möhne-Thread. Hatte einige Jahre eine Jahreskarte (vor meinem Umzug) und kann nur sagen, dass die Besatzqualität und Bestandskontrolle schon nachgelassen hat; auch an den "nicht-populären" Ecken. Vor einigen Jahren war die Qualität der Besatzfische klasse, die Ausgewogenheit zwischen BaFo und ReFo mit einigen Saiblingen sehr gut und es waren auch alle Altersklassen vertreten. Die letzten Besuche 07 und 08 fand ich vergleichsweise ernüchternd.
Habe auch Erfahrungen mit maßlosen Gastanglern z. B. an der Diemel und an der Lenne gemacht, in Zeiten, wo es da noch echt gut war. Folgendes Szenario: 4 Gastangler, eingemietet im Hotel 4 Tage über Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt. Gastkarten an 2 Strecken, 4 Fische Entnahme pro Tag.... macht zusammen 4x4x2x4 = 128 Fische, hauptsächlich BaFo zwischen 28 und 32. Dazu noch schimpfen, pöbeln, bedrängen... sich nicht an die Watregeln halten.... nicht zu vergessen 27 cm sind doch fast 28 cm
Kurzum - ich will meinen (wenn auch kleinen) Beitrag zur Erhaltung leisten. Hier und auch als Gastangler im Ausland.
Aber zurück zu den schönen Dingen: Glückwunsch zur Guideline. Die hatte ich im Mai bei K&HD auch in der Hand, war mir aber zu lang für eine 4er. Habe schon seit langem eine tolle leichte 4/5er (Aktion eher 3/4er) Redington (5-teilig) in 7,6 und mir im Mai bei Dürkop noch für den Bach eine Greys Streamflex in 3 und 6,6 genommen. Im nachhinein hätte ich - trotz Probewerfen der Greys - besser die Guideline genommen, wobei ich in der Kombi mit Rolle/Schnur noch mal was anderes mit der Greys testen werde.
Aber die Guideline ist toll, habe das Vorgängermodell als 6er, tolle Teile. (Mein Rutenpark ist nur insgesamt etwas zu groß
Viel mehr Sorgen solltest Du Dir übrigens wegen der Entnahme bei den Pilzen machen
Neee, da bin ich genauso maßvoll
In diesem Sinne viele BaFos, Pfiffis und Steinis... ja ja, die Rotkappen, Schopftintlinge und Parasole nicht vergessen....
Schöne Grüße
Erik
Ich glaube an ein Leben vor dem Tod!
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Karstein
@ Heiko: na da bin ich doch mal gespannt, wie sich das filigrane Stöckchen so macht!
Hab mir als Backup zu meiner uralten Hardy erst neulich eine #5er Greys zugelegt, so was ganz Kurzes. 8)
@ Erik: insofern machst mir ja ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht doch in die Guideline investiert habe... Wünsche euch am Bach aber jede Menge Spaß und nette Fische - ihr habt das gut, mal eben über die Grenze und genießen!
Have fun
Karsten
@ Erik: insofern machst mir ja ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht doch in die Guideline investiert habe... Wünsche euch am Bach aber jede Menge Spaß und nette Fische - ihr habt das gut, mal eben über die Grenze und genießen!
Have fun
Karsten
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light_cahill

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- Registriert: 18.11.2007, 15:56
Hallo Karsten,
keine Angst mit der Greys. In so einem Rutenpark ist doch schließlich später immer noch ein Plätzchen für eine Guideline. Man muss sich nur ab und an mal von Ruten trennen und das ist ja bekanntlich gaaaaanz einfach
Habe dazu mal einen Unterhaltungsbeitrag im "Blinker" geschrieben... Die Resonanz der Leser war positiv; scheint dass wir da alle in einem Boot sitzen.
Noch einmal wegen der Greys, ich glaube, dass es bei mir eher an der Kombi mit Rolle/Schnur lag/liegt. Mein Schwager frotzelte sogar, dass es an mir und meinem Wurfstil liegt.... aber das kann (will) ich irgendwie nicht glauben
Schöne Grüße
Erik
keine Angst mit der Greys. In so einem Rutenpark ist doch schließlich später immer noch ein Plätzchen für eine Guideline. Man muss sich nur ab und an mal von Ruten trennen und das ist ja bekanntlich gaaaaanz einfach
Habe dazu mal einen Unterhaltungsbeitrag im "Blinker" geschrieben... Die Resonanz der Leser war positiv; scheint dass wir da alle in einem Boot sitzen.
Noch einmal wegen der Greys, ich glaube, dass es bei mir eher an der Kombi mit Rolle/Schnur lag/liegt. Mein Schwager frotzelte sogar, dass es an mir und meinem Wurfstil liegt.... aber das kann (will) ich irgendwie nicht glauben
Schöne Grüße
Erik
Ich glaube an ein Leben vor dem Tod!
Na dann stell denn doch auch mal hier reinlight_cahill hat geschrieben:Hallo Karsten,
keine Angst mit der Greys. In so einem Rutenpark ist doch schließlich später immer noch ein Plätzchen für eine Guideline. Man muss sich nur ab und an mal von Ruten trennen und das ist ja bekanntlich gaaaaanz einfach![]()
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Habe dazu mal einen Unterhaltungsbeitrag im "Blinker" geschrieben... Die Resonanz der Leser war positiv; scheint dass wir da alle in einem Boot sitzen.
Gruß Malte
"Leidenschaft Meerforelle" - Die Leidenschaft, die Leiden schafft
"Leidenschaft Meerforelle" - Die Leidenschaft, die Leiden schafft
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light_cahill

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Hallo Der_Malte,
das Ding hies "Ganz allein im Rutenwald" und war glaube ich meine vorletzte Veröffentlichung. War im Heft 10/2006. Meinen Originalentwurf habe ich hier auf dem Rechner. Der lautete so:
Ganz allein im Rutenwald!!!
Neulich war es wieder so weit: der monatliche Stöberbesuch in meinem Haus- und Hof-Angelgeschäft stand an. Und da stand „sie“ – immer noch. Die Spinnrute, 2,44 m lang, feiner Korkgriff, matt-grausilber-metallischer Blank mit feinen Ringen und schöner Wicklung…. Sie stand schon seit Monaten da, war ein Auslaufmodell, stand traurig in der Ecke. Und wäre sie ein Mensch, so hätte sich sicherlich ihr Kopf aufgrund des nicht-beachtet-werdens gesenkt. Da sie jedoch keiner war, senkte sich nicht ihr Kopf sondern nur ihr Preis. Ich hatte sie mehrfach in der Hand und war jedes mal aufs Neue begeistert. Aber da ich entsprechende Spinnruten besitze, habe ich über ein halbes Jahr widerstanden.
Doch dieses mal war sie fällig. Der Preis war noch einmal gesenkt worden und die Rute gefiel mir, also griff ich zu. Als ich mich durch den Rutendschungel auf den Weg zur Kasse machte, fiel mein Blick zufällig auf eine andere reduzierte Spinnrute. Top-Marke, olivgrüner Blank, gold-rote Zierwicklung an den Ringen, 3,05 m…. man fühlte die Power dieser Rute sofort. Kurzum: die eine wanderte zurück in den Ständer und die „neue“ nahm ich spontan mit.
Wieder zu hause stellte ich die Rute erstmal zu meinen anderen Ruten und schon nach kurzer Zeit machte sich mein schlechtes Gewissen bemerkbar: War dieser Kauf nötig, brauchte ich diese Rute wirklich? Nur aus einer Laune heraus zählte ich umgehend meine Angeln. Da fanden sich 5 Spinnruten, 2 Raubfischruten, 2 Matchruten, 1 Winkle Picker, 6 Fliegenruten, 6 Stippruten, 1 Brandungsrute, 2 Steckruten… nicht zu vergessen ein halbes Dutzend alter gespließter Ruten. Was soll ich sagen, ich war schockiert.
Ich dachte an früher, Ende der 70er Anfang der 80er Jahre, als mein Vater und ich fast jedes Wochenende losgingen. Mein Vater besaß 1 Raubfischrute und 2 Stippruten. Ferner hatten wir aus günstigen „Angelsets“ noch 3 1,80-2,40 m lange Allroundsteckruten und eine kurze Teleskoprute. Die kurzen Ruten wurden zum Grund-, Aal- und Spinnangeln benutzt; 2 von Ihnen hatten Endringe mit Gewinde und konnten als Schwingspitze genutzt werden. Das war´s. Immer wenn wir angeln gingen, wurden am Vorabend oder am Wasser die Ruten ummontiert. Teilweise 2-3 mal. Ob wir gefangen haben??? Und ob!!!
Aber das war früher, als die Auswahl klein und teuer und das Taschengeld knapp war. Heute kriegt man gutes Gerät in großer Auswahl in allen Preisklassen… dachte ich mir und ließ dies als Rechtfertigung für den Kauf gelten. Aber ist das wirklich der Grund, warum ich die Rute gekauft habe?
Die Wahrheit lautet: Nein, nein und nochmals nein!!! Ich gestehe: Alles Ausreden, die Wahrheit liegt woanders. Und ich bekenne mich schuldig. Schuldig des Rutensammelns, des Markenfetischismus, des „Auf-dem-neuesten-Stand-der-Technik-sein-wollens“ und des Strebens nach einheitlichem Getackle.
Ja, ich gehöre zu den Anglern, die vor Angelkatalogen hocken wie der Schuljunge vor dem playmobil-Katalog und schreien: „die hätte ich gerne“ oder „die lange Rute aus der Serie X würde prima zu meiner kurzen beringten passen“ oder „Mensch, die Rute, für den Preis, das ist ja super“. Und ich male mir in bunten Bildern aus, wie ich die neuen Ruten am Lieblingsangelplatz benutze.
Ja, ich gehöre zu denen, die sogar drüber nachdenken würden, sich Brandungsruten zu kaufen, auch wenn ich 1000 km weit vom Meer wohnen würde und noch nie Brandungsangeln war. Oder Pilkruten zu kaufen, weil die ja noch in meiner Sammlung fehlen und ich mir vorstellen kann, dass ich irgendwann mal doch ans Meer fahre und dann vorbereitet bin – wenn die Kinder mal aus dem Haus sind.
Und ja, ich finde es auch toll, wenn ich mit drei Ruten der gleichen Marke losgehe anstelle mit drei unterschiedlichen Marken. Wenn die Gleichförmigkeit, das Design, die Griffe und die Bezeichnung einem das Gefühl vom „von-der-Firma-gesponsort-werden“ geben. Fehlen nur noch Mütze, Jacke und Futteral mit dem eigenen Namen und dem Firmenlogo.
Ganz zu schweigen von all den tollen Neuerungen, die die Angelgeräteindustrie jedes Jahr aufs Neue für uns bereithält. Getreu Harald Schmidt sage auch ich ja!!! Nicht zu deutschem Wasser aber zu Kurzhandteilen, Aluminium-Rollenhaltern, parabolischer Aktion, Traveller Ruten und Dural-Titanium-Carbidringen.
Und last but not least glaube ich auch, dass eine neue Angelrute die Erfolgschancen steigert. Alleine durch das gute Gefühl und die stolzgeschwellte Brust, mit der man die Rute selbstbewusst führt, so wie man noch nie eine andere Rute geführt hat. Durch diese Leichtigkeit und die Unbesiegbarkeit, die eine neue Rute stets suggeriert.
Nehmen Sie meine „neue“ Spinnrute. Beim ersten Einsatz bescherte sie mir noch vor dem 10. Wurf einen 40 cm Barsch – ein Ausnahmefisch für das Gewässer. Jeder Wurf mit dem Spinner passte genau ins Ziel. Ob die neue Angel für den Erfolg verantwortlich war, werden Sie jetzt fragen. Selbstverständlich!!! Ob ich an den folgenden Tagen in alte Fehler verfallen bin??? ……..!!! Und trotzdem habe ich mich an den Angeltagen einfach nur super gefühlt.
So weit so gut. Geständnis beendet – schuldig im Sinne der Anklage!!! Zur Wiedergutmachung habe ich vor einigen Wochen begonnen, meinen Rutenpark runter zu fahren. Drei Stippruten dienen jetzt als Startkapital für den Sohn einer Bekannten und meine eine Spinnrute wird von ihm als Aalangel malträtiert. Drei Fliegenruten gab ich als Starthilfe an Freunde, die mit dem Fliegenfischen begonnen haben und ein paar ältere Ruten habe ich entsorgt. Und so hatte ich für kurze Zeit wieder einen angemessenen Bestand an Ruten für „meine“ Angelschwerpunkte. Bis, ja bis ich in einem Angelladen gegen meine Bewährungsauflagen verstoßen habe und bei einer weiteren Spinn- und einer Fliegenrute schwach geworden bin…… Ob ich mich wohl jemals ändern werde??? Ich glaube kaum!!! Ach ja:
Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie viele Angelrollen ich besitze???
Der Artikel wurde natürlich redaktionell überarbeitet, die tatsächliche Druckversion habe ich hier nicht online.
Dieser Unterhaltungsbeitrag ist übrigens nicht frei erfunden
Nur gut, dass meine Frau ein "noch" teureres Hobby hat: ein Pferd!!! Das gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich mal Geld ausgebe
Also an alle Freaks da draußen: heiratet GolferInnen, ReiterInnen, SeglerInnen :grin: :grin: :grin:
Schöne Grüße
Erik
das Ding hies "Ganz allein im Rutenwald" und war glaube ich meine vorletzte Veröffentlichung. War im Heft 10/2006. Meinen Originalentwurf habe ich hier auf dem Rechner. Der lautete so:
Ganz allein im Rutenwald!!!
Neulich war es wieder so weit: der monatliche Stöberbesuch in meinem Haus- und Hof-Angelgeschäft stand an. Und da stand „sie“ – immer noch. Die Spinnrute, 2,44 m lang, feiner Korkgriff, matt-grausilber-metallischer Blank mit feinen Ringen und schöner Wicklung…. Sie stand schon seit Monaten da, war ein Auslaufmodell, stand traurig in der Ecke. Und wäre sie ein Mensch, so hätte sich sicherlich ihr Kopf aufgrund des nicht-beachtet-werdens gesenkt. Da sie jedoch keiner war, senkte sich nicht ihr Kopf sondern nur ihr Preis. Ich hatte sie mehrfach in der Hand und war jedes mal aufs Neue begeistert. Aber da ich entsprechende Spinnruten besitze, habe ich über ein halbes Jahr widerstanden.
Doch dieses mal war sie fällig. Der Preis war noch einmal gesenkt worden und die Rute gefiel mir, also griff ich zu. Als ich mich durch den Rutendschungel auf den Weg zur Kasse machte, fiel mein Blick zufällig auf eine andere reduzierte Spinnrute. Top-Marke, olivgrüner Blank, gold-rote Zierwicklung an den Ringen, 3,05 m…. man fühlte die Power dieser Rute sofort. Kurzum: die eine wanderte zurück in den Ständer und die „neue“ nahm ich spontan mit.
Wieder zu hause stellte ich die Rute erstmal zu meinen anderen Ruten und schon nach kurzer Zeit machte sich mein schlechtes Gewissen bemerkbar: War dieser Kauf nötig, brauchte ich diese Rute wirklich? Nur aus einer Laune heraus zählte ich umgehend meine Angeln. Da fanden sich 5 Spinnruten, 2 Raubfischruten, 2 Matchruten, 1 Winkle Picker, 6 Fliegenruten, 6 Stippruten, 1 Brandungsrute, 2 Steckruten… nicht zu vergessen ein halbes Dutzend alter gespließter Ruten. Was soll ich sagen, ich war schockiert.
Ich dachte an früher, Ende der 70er Anfang der 80er Jahre, als mein Vater und ich fast jedes Wochenende losgingen. Mein Vater besaß 1 Raubfischrute und 2 Stippruten. Ferner hatten wir aus günstigen „Angelsets“ noch 3 1,80-2,40 m lange Allroundsteckruten und eine kurze Teleskoprute. Die kurzen Ruten wurden zum Grund-, Aal- und Spinnangeln benutzt; 2 von Ihnen hatten Endringe mit Gewinde und konnten als Schwingspitze genutzt werden. Das war´s. Immer wenn wir angeln gingen, wurden am Vorabend oder am Wasser die Ruten ummontiert. Teilweise 2-3 mal. Ob wir gefangen haben??? Und ob!!!
Aber das war früher, als die Auswahl klein und teuer und das Taschengeld knapp war. Heute kriegt man gutes Gerät in großer Auswahl in allen Preisklassen… dachte ich mir und ließ dies als Rechtfertigung für den Kauf gelten. Aber ist das wirklich der Grund, warum ich die Rute gekauft habe?
Die Wahrheit lautet: Nein, nein und nochmals nein!!! Ich gestehe: Alles Ausreden, die Wahrheit liegt woanders. Und ich bekenne mich schuldig. Schuldig des Rutensammelns, des Markenfetischismus, des „Auf-dem-neuesten-Stand-der-Technik-sein-wollens“ und des Strebens nach einheitlichem Getackle.
Ja, ich gehöre zu den Anglern, die vor Angelkatalogen hocken wie der Schuljunge vor dem playmobil-Katalog und schreien: „die hätte ich gerne“ oder „die lange Rute aus der Serie X würde prima zu meiner kurzen beringten passen“ oder „Mensch, die Rute, für den Preis, das ist ja super“. Und ich male mir in bunten Bildern aus, wie ich die neuen Ruten am Lieblingsangelplatz benutze.
Ja, ich gehöre zu denen, die sogar drüber nachdenken würden, sich Brandungsruten zu kaufen, auch wenn ich 1000 km weit vom Meer wohnen würde und noch nie Brandungsangeln war. Oder Pilkruten zu kaufen, weil die ja noch in meiner Sammlung fehlen und ich mir vorstellen kann, dass ich irgendwann mal doch ans Meer fahre und dann vorbereitet bin – wenn die Kinder mal aus dem Haus sind.
Und ja, ich finde es auch toll, wenn ich mit drei Ruten der gleichen Marke losgehe anstelle mit drei unterschiedlichen Marken. Wenn die Gleichförmigkeit, das Design, die Griffe und die Bezeichnung einem das Gefühl vom „von-der-Firma-gesponsort-werden“ geben. Fehlen nur noch Mütze, Jacke und Futteral mit dem eigenen Namen und dem Firmenlogo.
Ganz zu schweigen von all den tollen Neuerungen, die die Angelgeräteindustrie jedes Jahr aufs Neue für uns bereithält. Getreu Harald Schmidt sage auch ich ja!!! Nicht zu deutschem Wasser aber zu Kurzhandteilen, Aluminium-Rollenhaltern, parabolischer Aktion, Traveller Ruten und Dural-Titanium-Carbidringen.
Und last but not least glaube ich auch, dass eine neue Angelrute die Erfolgschancen steigert. Alleine durch das gute Gefühl und die stolzgeschwellte Brust, mit der man die Rute selbstbewusst führt, so wie man noch nie eine andere Rute geführt hat. Durch diese Leichtigkeit und die Unbesiegbarkeit, die eine neue Rute stets suggeriert.
Nehmen Sie meine „neue“ Spinnrute. Beim ersten Einsatz bescherte sie mir noch vor dem 10. Wurf einen 40 cm Barsch – ein Ausnahmefisch für das Gewässer. Jeder Wurf mit dem Spinner passte genau ins Ziel. Ob die neue Angel für den Erfolg verantwortlich war, werden Sie jetzt fragen. Selbstverständlich!!! Ob ich an den folgenden Tagen in alte Fehler verfallen bin??? ……..!!! Und trotzdem habe ich mich an den Angeltagen einfach nur super gefühlt.
So weit so gut. Geständnis beendet – schuldig im Sinne der Anklage!!! Zur Wiedergutmachung habe ich vor einigen Wochen begonnen, meinen Rutenpark runter zu fahren. Drei Stippruten dienen jetzt als Startkapital für den Sohn einer Bekannten und meine eine Spinnrute wird von ihm als Aalangel malträtiert. Drei Fliegenruten gab ich als Starthilfe an Freunde, die mit dem Fliegenfischen begonnen haben und ein paar ältere Ruten habe ich entsorgt. Und so hatte ich für kurze Zeit wieder einen angemessenen Bestand an Ruten für „meine“ Angelschwerpunkte. Bis, ja bis ich in einem Angelladen gegen meine Bewährungsauflagen verstoßen habe und bei einer weiteren Spinn- und einer Fliegenrute schwach geworden bin…… Ob ich mich wohl jemals ändern werde??? Ich glaube kaum!!! Ach ja:
Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie viele Angelrollen ich besitze???
Der Artikel wurde natürlich redaktionell überarbeitet, die tatsächliche Druckversion habe ich hier nicht online.
Dieser Unterhaltungsbeitrag ist übrigens nicht frei erfunden
Nur gut, dass meine Frau ein "noch" teureres Hobby hat: ein Pferd!!! Das gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich mal Geld ausgebe
Also an alle Freaks da draußen: heiratet GolferInnen, ReiterInnen, SeglerInnen :grin: :grin: :grin:
Schöne Grüße
Erik
Ich glaube an ein Leben vor dem Tod!




