Bilde ich mir das ein ... ???

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Dagmar
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Bilde ich mir das ein ... ???

Beitrag von Dagmar »

Ich hab da mal ne Frage. :q: :q: :q:

Folgende Situation:
Ich drille mit meiner 6er Echo (Saltwater) einen großen Fisch (4-5 kg, keine Mefo!).
Gut 5 Minuten wird die Rute ordentlich beansprucht, dann verliere ich den Fisch.
Ich werfe weiter und habe das Gefühl, dass die Rute ein anderes Wurfverhalten zeigt.
Eher lasch, nicht mehr so spritzig. Weniger schnell, eher langsam jetzt.
Zuerst habe ich das meinem durch den Adrenalin-Ausstoß gestörtem Empfinden zugeschrieben,
aber eine Woche später habe ich jetzt immer noch das Gefühl, ich werfe eine andere Rute.

Kann es tatsächlich sein, dass sich eine Rute nach starker Beanspruchung anders verhält,
sich das Material verändert oder erschlafft oder was auch immer ????

beste Grüße aus Hamburg
Dagmar
fly4trout
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Beitrag von fly4trout »

ich denke so etwas könnte nach mehreren Jahren Gebrauch passieren, sollte bei einer Qualitätsrute aber nicht durch EINEN Drill vorkommen...

LG
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

huhu Dagmar,

hmmm, tja.... :-q:

also grundsätzlich kann man ja sagen dass material immer ermüdet,
und hättest du mir die geschichte mit einer gespließten als hauptdarsteller
geschildert, hätte ich dir da auch sofort zugestimmt, die können das nicht ab
und müssen daher beim starken drill immer ein wenig gedreht werden

aber wir verwenden ja mittlerweile ein material, mit dem andere leute raumfahrt betreiben....

mein votum: nö

weil: nicht nach einem fisch von 10 pfund an `ner 6er, und ich denke, dass wir
vermutlich alle nicht in der liga werfen, in der man dererlei nuancen wahrnehmen könnte.

ließe sich ja aber durch einen wurfvergleich dann sicher mal feststellen.
6`er ECHO saltwaters geistern ja so einige im forum rum.
DAS würde mich auch mal neugierig machen....

grüße
Thorsten
-- dry or die --
cozmo
Wieder da
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Beitrag von cozmo »

ja und nun komme ich. aufgrund dessen das ich letztes jahr nach nordnorge in das heilbutt revier schlechthin gefahren bin, war ich in der meinung dass ich mir im fühjahr zuvor nochmal schnell ne 30- 50 lbs für die giganten des meeres kaufen sollte. :+++:

ich ja also zur jagd und hund nach do und dort mit meinem bekannten ulli beyer gefachsimpelt. er hat mir dann nach ner geraumen zeit eine rute empfohlen die doch meinen ansprüchen entsprechen sollte.

nun gut............... angekommen in norge,,,,,,,,,,,,,,,,,,, rauf auf meer und auf 35 meter knallt es....................... der fisch nimmt schnur :+++: :+++: :o .............ich ja die hose voll, aber fisch nimmt weiter schnur. da der fisch aber durch wasserströmung gegen unsre drift zog nahm ich ihn richtig hart ran.

mir flog der lack von der rute und alles kanckte und knirschte. nach krassen 25 min, und mit boot dem fisch nachgefahre kommt nen , im schwanz gehakter dorsch von 13 kilo ins boot :evil: :evil: :evil:

ich habe die rute in diesen 25 min echt duch die hölle getrieben. nach dieser aktion war die spitze weitaus weicher als vorher. :c :c :c

ich denke dass ruten durch den lack den sie tragen noch ne gewisse steifheit behalten bis dieser gut durchgerissen ist!!!!!
Geilomat!!!!!
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nordfan
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Beitrag von nordfan »

@ Cozmo,

ich habe den Eindruck, dass Du den Kern der Frage nicht so ganz erfasst hast.
Dagmar hat ein subjektives Empfinden beim Handling ihrer Fliegenrute.
Im Bereich der Holzbearbeitung würden wir uns hier in der Größenordnung der Zierleisten bewegen.

Du schilderst ein Erlebnis vergleichbar aus der Welt des Rohbaus.
So eine Hochseerute, wie Du sie gefischt hast, unterliegt in etwa den Belastungen eines Kantholzes im Format 18x12 cm im Dachstuhl einer Gartenlaube der mittleren Größenordnung.

Ich möchte Dir keinesfalls zu nahe treten, denke jedoch, dass Du den Kern der Fragestellung nicht ganz und die Spezifikation der Frage gar nicht erfasst hast.

@ Dagmar
Die heutigen Kunststoffe und Verbundwerkstoffe sind sehr hoch belastbar.
Sie unterliegen natürlich auch einer gewissen Alterung und damit einer schlechter werdenden Belastbarkeit. Auch Kunststoffe altern!
Diese wird in der Regel nicht unmittelbar spürbar, sondern stellt sich langsam ein.
Der einzige logische Fall, Deine Wahrnehmungen zum Verhalten der Rute zu erklären, wäre eine Zerstörung der Komposition bzw. eine Delamination einiger Bereiche der Rute.
Allerdings kann ich mir diesen Fall nur sehr schwer vorstellen und man müsste dieses eigentlich beim Befühlen der Rute von außen sehen oder spüren können.

Gruß
Nordfan :wink:
Ich sitze meinen Stein gern platt!
Er duldet mich.
Nicht immer sitzt ein netter Arsch auf mir, sagt mein Stein!
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Leg doch mal die Spitze deiner Rute neben die Spitze einer neuen 6er auf den Boden. Dabei hebe den Griff an. Sollte sich deine Rute stärker durchbiegen, dürfte dein Eindruck nicht falsch ist.
Sollte das der Fall sein, so halte ich persönlich es nicht für eine falsche Interpretation, wenn man von einem Materialfehler ausgeht. Und dann würde ich versuchen, hier die Gewährleistung in Anspruch zu nehmen.
Ermüdung dürfte es geben, aber wie Peter schon schrieb, nicht plötzlich nach einem Drill, sondern eher schleichend. Ich würde mich nicht nur auf meinen persönlichen gefühlsmäßigen Eindruch verlassen, sondern tatsächlich
versuchen herauszufinden, ob tatsächliche deutliche Unterschiede festzustellen sind.
Auch ich hab manchmal den Eindruck, dass an manchen Tagen die Rute nicht mehr so funktioniert. ;) :oops :roll:
Beim nächsten Fischen stimmst dann wieder :oops :oops
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Kystefisker
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Beitrag von Kystefisker »

... ein ähnliches "Erlebnis" wie Dagmar hab ich letztes Jahr mit meiner 6er T & T gehabt nach dem Drill über eine 1/2 Std. mit einer ü65er Barbe in der Fulda, danach hab ich mit der Rute keine vernünftigen Würfe mehr hinbekommen und dachte erst die Schnur wär irgendwie "durch" !!!

Hab dann die nächsten Tag mit eineren Kombi gefischt und dann nach Wochen die "T & T" wieder mit der selben Schnur gefischt, da war dann alles wieder beim Alten und das werfen klappte wie eh u. je.

Ich denke auch wenn sich wirklich am Blank irgendwas verändert haben sollte dann könnte man das irgendwie sehen. Die Lagen der Kohlefasermatten haben meist eine Abschlußkante die man am Blank mehr oder weniger Gut sehen kann. Wenn sich der Blank im Drill wirklich richtig "Verdrehen" würde ( jetzt mal von extremer Verdrehung um mehr als sagen wir mal 90 Grad..) kann ich mir bei Kohlefaser trotzdem kaum eine Auswirkung in solchen Formen vorstellen, die sich dermaßen auf die Wurfeigenschaften auswirken würden. Da wären die Materialkundler gefragt, ich mach ja eher "in Metall".... ;)

Wenn man eine neue Rute für Vergleiche wie Lutz ihn Vorschlägt hat, um so besser und man könnte mit kleinen Gewichten ( sagen wir mal 5-10 Gramm ) am Spitzenring eingehängt und die Griffe auf'm Tisch flach fixiert wenigstens einen Unterschied in den Biegekurven feststellen.

Ich würde einfach mal'n paar Tage eine andere Rute fischen und dann die Echo wieder zur Hand nehmen, vielleicht erst mal der einfachste Weg.

Und nach so'nem Drill ist man eh völlig Aufgeputscht, da erscheint vieles Subjektiv anders.... ;)

Und Schade das der Fisch nicht hängen geblieben ist.... :c "kf"
" There's too many men, too many people
Making too many problems
And not much love to go 'round
Can't you see this is a land of confusion? "
Hardi

Beitrag von Hardi »

Dagmar,
schade das es mit dem schönen Fisch nicht geklappt hat.

Ermüdungserscheinungen können auch bei den modernen Ruten auftreten. Meist aber eher über einen langen Zeitraum, wird die Rute "weicher". Die Harze und die Verbindungen der Werkstoffe zollen mit der Zeit der Beanspruchung Tribut.

Ich möchte nochmal auf Cozmo zurückkommen. Wird die Rute das erste Mal stark beansprucht knackt und knirscht es. Die Spannungen im Lack, der Wicklungen, der Kleber, Kunststoffe etc. sind dafür verantwortlich.
Die Veränderung der Rutenaktion, sollte danach aber nicht so stark sein, daß sich Aktion verändert.

Ich halte das persönliche Empfinden für einen wichtigen Indikator, schließlich ist das persönliche Empfinden ausschlaggebend dafür, welche Rute man fischt. ;) .

Gruß Thomas
Hardi

Beitrag von Hardi »

Am besten unter Belastung mit einer Rute gleichen Modelles vergleichen, und natürlich auch das Wurfempfinden beider Ruten.

Es sollten keine Veränderungen nach solch einer Belastung auftreten.
Es besteht aber die Möglichkeit, das so eine Veränderung stattgefunden hat, nach der Belastung. Als Rutenbastler fällt mir schon was ein, z.B. sitzt der Korkgriff noch fest? Wurde der Griff vor der Montage evtl. getaped und befindet sich ein Hohlraum drunter, und der Griff gibt leicht nach, evtl. auch nur an einer kleinen Stelle ? Natürlich ein Fehler, der zu einer Veränderung der Warnehmung und des Empfindens führen würde...
Und auch nur eine Möglichkeit, mir würden aber noch ein paar mehr einfallen .... ;)

Wie gesagt, ich setze das perönliche Empfinden sehr hoch an.
Dagmar, bleib' dran.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Hardi am 03.07.2008, 12:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Müller
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Beitrag von Müller »

öööh-wie war denn das wetter :q:
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
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Dagmar
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Beitrag von Dagmar »

Hallo Jungs,

erstmal vielen Dank für Eure Einschätzungen.:+++:

@Müller - das Wetter - es war seeeehr heiß !!!

Hab die Rute noch mal unter die Lupe genommen und kann beim
besten Willen keinerlei Veränderungen feststellen.
Alles, der Griff, die Wicklungen, Lack etc. ist in Ordnung.

Hab jetzt noch mal ne andere Schnur probiert und dann wieder zur ersten gewechselt, aber es ändert sich nichts - die Spritzigkeit ist raus aus der Echo.

Schon witzig, weil mir diese Rute nie wirklich ans Herz gewachsen ist.
Ich habe sozusagen immer auf den Durchbruch gewartet,
sie mit verschiedenen Schnüren gefischt und sie jedesmal doch wieder etwas enttäuscht in die Ecke gestellt,
weil sie sich eben doch nicht zu einer Herzensangelegenheit entwickeln wollte. Vielleicht spielt das ja auch mit rein.
Eventuell will mir mein Unterbewusstsein ja auch mitteilen,
dass ich mit dieser Rute nun endlich abschließen muss,
damit eine Neue her kann. :l:


beste Grüße
Dagmar

:wink:
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Kürzlich holte ich meine Lieblingsrute aus dem Jahr 1977 mal wieder hervor, mit der ich etliche MeFo an deutschen und dänischen Flüssen gefangen hatte. Ich stellte fest, dass ich mit einem „Schwabbelstock“ ans Wasser gefahren war. Was war mit der Rute (oder mit meinen werferischen Fähigkeiten) passiert?

Meine Überlegungen:
Eine Angelrute besteht im Grunde aus mehreren miteinander verbundenen Rohren, welche sowohl optisch als auch bezüglich des verwendeten Materials von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich (z.B. Graphit oder Composite Graphite/Glass usw.) gefertigt werden.
Jedes Rohr und damit auch jede Angelrute hat Schwankungen in der Wandstärke und somit im Biegeverhalten.
Aufgrund von (unvermeidbaren?) Fertigungsungenauigkeiten, wegen evtl. Materialfehler (Lösen der Klebeschichten) oder als Folge einer Materialermüdung durch ständige Verbiegespannungen, Vibrationen oder Temperaturschwankungen etc. können Rutenteile ihre Festigkeit/Steifheit/Aktion verlieren oder auch an einer beliebigen Stelle Haarrisse bekommen und sogar durchbrechen. (Natürlich auch durch die Bekanntschaft mit einer Goldkopf-Nymphe oder einer Autotüre).

Die o.g. Rute war in die Jahre gekommen, war müde geworden und darf nun in meinem Arbeitszimmer weiter schlafen.

Aber die ECHO sollte doch ein paar Jahre ihre Spritzigkeit behalten.

Hallo STUI - kein Kommentar? :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Ich denke gerade, beim Lesen der Beiträge, der Ansatzpunkt ist gefunden, der eine mögliche Erklärung bieten könnte.

Müllers Wetter, Hardis "Weicherwerden" und Kystes Ausloten der Biegekurve.

Mein Gedanke geht in Richtung des Rutenlackes, bzw. des Epoxyüberzuges. Wenn die Wärme den Kleber weicher gemacht hat, wird die Rute womöglich schwabbeliger, salopp gesagt.

Auch ein flexibler Rutenkleber verändert ja die Aktion des Blanks, aber da können unsere Rutenbauer genauer drauf eingehen.

Beim Kauf einer neuen Rute werde ich zukünftig die Biegekurve anhand kleiner Gewichte am Spitzenring messen, fotografieren oder so und diese Biegekurve bei Kälte und bei Wärme nachprüfen.

Nun würde ich Dir, liebe Dagmar, ja vorschlagen, nimm´ die Echo und lege sie mal in den Kühlschrank. Oder in eine Isoliertasche mit Kühlakkus. Dann schnell raus damit und probewerfen.

Ich hatte mal einen Fliegenlack, der sich im Sommer fast aufgelöst hat.

Ob das die Lösung sein könnte? Jedenfalls ist die Rutenbeschichtung für uns "Stangenkäufer" kaum nachvollziehbar.
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Müller
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Beitrag von Müller »

ich vermute das der harz zwischen den matten durch die hitze weich geworden ist, und das nun dadurch die ganze aktion gelitten hat.
vielleicht solltest du den ganzen kram andersrum bei annähernd gleicher witterung und dauer zurückbelasten :roll:

ist doch mal ne geschäftsidee.........rod-curving 8)
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Hardi

Beitrag von Hardi »

Müller hat geschrieben:ich vermute das der harz zwischen den matten durch die hitze weich geworden ist, und das nun dadurch die ganze aktion gelitten hat.
vielleicht solltest du den ganzen kram andersrum bei annähernd gleicher witterung und dauer zurückbelasten :roll:

ist doch mal ne geschäftsidee.........rod-curving 8)
Die Blanks werden "eingewickelt" über mehrere Stunden bei hoher Temperatur (teilweise auch unter Druck) "gebacken".
Ich glaube nicht, das sich da noch Harze verflüssigen können, auch bei Karibischen Tempetraturen nicht.

Aber wie das bei hoher UV-Strahlung aus sieht, darüber weiss ich nichts. 8-)

Gruß Thomas
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