Nachtfischen

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ahoi

@Fjorden:
Nein, es sind eher sämtliche Plätze von Als bis Kolding, und rund um Fynen, sowie im Kattegat, welche man im Sommer tagsüber sehr erfolgreich fischen kann.
Am besten fischt es von Mitte Juni (Hornhechte sind wieder weitgehend reduziert) bis Mitte September.
Tiefes Wasser dicht bei ist nicht notwendig.
Es ist gut, aber längst nicht notwendig. Die Platzwahl ist aus meiner Erfahrung kaum anders als im Frühjahr.

@Mirko:
Vor zwei Jahren habe ich bei 23,8 Grad bei spiegelglattem Wasser mitten am Tag noch 5 gute Mefos die Woche gefangen.
On Top kamen eine Reihe kleinere Fische.
Normalerweise haben wir um die 14 - 18 Grad Wassertemperatur zu der Zeit. Da sehe ich keine Schwierigkeit.
Die Meerforelle jagt nicht zuletzt über das Sehvermögen.
Dies sollte tagsüber effektiver sein. Abgesehen davon tobt tagsüber das Leben im Flachwaser.

Ich kenne in der Gegend um Haderslev einen Iren "Charly", der hat fast 20 Jahre viele , viele Sommernächte gefischt. Er sagte stets: "Wenn Du von 20 Uhr bis 22 Uhr nichts gefangen hast, kannst Du einpacken. Dann bleibt es zumeist tot."

Gruß,
Bernd
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Beitrag von Gast »

Für das Küstenfischen in den Sommermonaten Juni bis August bin ich kein Fachmann.
In dieser Zeit kann ich richtige Fische,sprich grosse Meerforellen am Fluß fangen.
Und das Nachtfischen betreibe ich nur,wenn es sich einfach nicht vermeiden lässt.

Aber Freunde von mir betreiben es ganz gerne und haben wieder ganz andere Erfahrungswerte,die aber Jahr für Jahr deckend sind.

Nur selten lässt sich ein Fisch vor 23.00h fangen.
Hier beginnt die aktive Phase in der genannten Zeit und läuft über einen Zeitraum von ca.2 Stunden.(bis ca.1.00h)

Mit dem Anfang der Morgendämmerung beginnt eine zweite aktive Phase,die ebenfalls max.zwei Stunden andauert.
Oft endet sie aber schon nach nur einer Stunde.

Bei den gefangenen Fischen handelt es sich in der Regel um sehr feiste Sommerforellen,in den Größen von 45 bis 55cm.

Aber...es handelt sich bei diesen Angaben immer nur um einen Platz.
Ein Sund mit sehr starker Strömung und tiefen,sauerstoffreichen Wasser.

Daher mag es sein,dass das Beissverhalten auf diese Stelle geprägt ist.

Heiko. :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Heiko,
für sehr spezielle Plätze genau dieser Art kann ich diese Erfahrung so durchaus nachvollziehen.
An solchen Stellen hat man so manches Mal nachts den Eindruck, dass sich dei Mefos geradezu in Massen versammeln.
Sie dann auch zu überlisten, steht wie andere hier schon erwähnten wieder auf einem anderen Blatt :grin: .
Für die Masse an Stellen, wo die Sommerfischerei eben auch sehr gut funktioniert, sieht es meiner Erfahrung nach gleich der Erfahrung von "Charly" aus.
Ich hatte hierüber letztes Jahr intensiv mit Stig Hansen von Fynen diskutiert. Er sagte ebenfalls , die Sommerfischerei in der Nacht funktioniert nur an einigen Stellen gut.
Das warum bleibt denn diverser Theorien vorbehalten 8) .

Wieist Deine Erfahrung mit der Nachtfischerei im Fluß ???

Gruß,
Bernd
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Beitrag von Gast »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Wie ist Deine Erfahrung mit der Nachtfischerei im Fluß ???
Hallo Bernd,
dass sommerliche Flußfischen auf blanke Meerforellen wird ja häufig als reines Nachtfischen beschrieben.
Das ist ganz eindeutig falsch!!

Aber...Entscheidend ist immer Größe und Struktur des Gewässers und der tägliche Befischungsdruck.
So fange ich die meisten meiner Sommerfische zwischen 19.00h und 21.00h,an sehr hellen Tagen mit voller Sonne.

Aber es sind immer ungefischte Standplätze..und das ist der entscheidende Faktor für den Erfolg.
Sehe ich in dieser Zeit nur einen anderen Angler,befische ich andere Strecken.
Diese ungestörten Fische reagieren meistens auf das erste Anbieten und nehmen mit grosser Aggressivität.
Aber man muß seine Flüsse(und jeden Sommerstandplatz) sehr gut kennen,um erfolgreich zu sein.

Der Vorteil der Nachtfischerei ist,dass sich die Fische in Bewegung setzen.
Neue Fische schieben nach,drücken einstehende Fische weiter.
Wer die Standplätze nicht genau kennt,hat jetzt die Chance Meerforellen zu sehen,bzw.zu hören.

Ein Problem ist aber die Struktur vieler Flußsysteme nach der Renaturierung.
Verlangsamte Fließgeschwindigkeit und hohe Vegetationsdichte,erschweren das Anbieten der Fliege.
Und die dunkle Phase der Nacht ist keine Zeit für die Spinnrute.

So befische ich unter anderem auch einen sehr kleinen Fluß.
Er zeichnet sich bei Normal-Wasserstand aus durch:
Klares Wasser,wenig Vegetation im Fluß,Kies und Sandbett,starke Sichtigkeit,relativ hohe Strömung.

Die Fische können die 10kg Klasse erreichen und finden wenig Deckung.
Sie stellen sich am Tage unter die Uferkannten,bzw.Krautfahnen und bewegen sich nicht heraus.
Bei diesen Wasserständen bringt nur das Nachtfischen den Erfolg.
Dieses spannende Thema lässt sich noch unendlich ausdehnen und würde sicher ein Buch füllen.

Beste Grüße,Heiko. :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Heiko hat geschrieben:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Wie ist Deine Erfahrung mit der Nachtfischerei im Fluß ???
Hallo Bernd,
dass sommerliche Flußfischen auf blanke Meerforellen wird ja häufig als reines Nachtfischen beschrieben.
Das ist ganz eindeutig falsch!!

Aber...Entscheidend ist immer Größe und Struktur des Gewässers und der tägliche Befischungsdruck.
So fange ich die meisten meiner Sommerfische zwischen 19.00h und 21.00h,an sehr hellen Tagen mit voller Sonne.

Beste Grüße,Heiko. :wink:
Hallo Heiko.
Das ist auch ganz exakt meine Erfahrung. :+++:

In den Gewässern, in denen die Meerforellen tagsüber unter der Uferkante stehen, sind die Chancen nachts deutlich besser.
Das ist klar.
Aber in der Summe sind es oft die letzten zwei Stunden der Dämmerung, in welchen die Meerforellen unruhig werden. Dann erfolgt oft ein Anbiß.
:+++:

Gruß,
Bernd

p.s. Ich würde das Buch lesen ;) .
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

Bis zu welcher Windstärke bzw. Wellenhöhe geht ihr nachts los?
Gruß Malte

"Leidenschaft Meerforelle" - Die Leidenschaft, die Leiden schafft
Gast

Beitrag von Gast »

Ich würde, wenn ich nachts wirklich los gehen würde, max. bis 4 bft. los gehen. Bzw. eine Wellenhöhe von über 30cm würde doch mein Vertrauen auf ein Minimum reduzieren. Wie (un)genau die Fische dann alles sehen, weiß ich leider nicht.

Gruss,

Ingo
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

MulteTumulte hat geschrieben:Ich würde, wenn ich nachts wirklich los gehen würde, max. bis 4 bft. los gehen. Bzw. eine Wellenhöhe von über 30cm würde doch mein Vertrauen auf ein Minimum reduzieren.
Hallo Ingo, weshalb?
MulteTumulte hat geschrieben:Wie (un)genau die Fische dann alles sehen, weiß ich leider nicht.
Die sehen die Fliege so genau, wie Du bei Tempo 150 auf der Autobahn ein McD.-Schild. ;)

Vielleicht hier einen Thread zu bunten Farben mit einigen sehr interessanten Links zum Stöbern.

Eine bewegte Oberfläche hat den Vorteil, das der Angler weniger auffällt, auch nachts.
Gast

Beitrag von Gast »

@Ostsee-Silber:
ich bin generell kein Nacht-Fan. Juni ist da vielleicht eine Ausnahme, da ich in diesem Monat doch das ein oder andere Mal Nachts gefangen habe.
Ich meine aber 4 bft. auflandig. Das ist schon nen frisches Lüften. Da kommen Wellen, Kraut usw.
Aber das muss jeder selber wissen.

Gruss,

Ingo


PS: Angeln ist, wenn man auf einem kleinen Steg sitzt und fest daran glaubt, dass ein Fisch vorbei schwimmt und den Köder nimmt.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

MulteTumulte hat geschrieben:Ich meine aber 4 bft. auflandig. Das ist schon nen frisches Lüften. Da kommen Wellen, Kraut usw.
...und Fische...
MulteTumulte hat geschrieben:PS: Angeln ist, wenn man auf einem kleinen Steg sitzt und fest daran glaubt, dass ein Fisch vorbei schwimmt und den Köder nimmt.
Das dachte ich auch mal so ähnlich, bevor ich die Mefofischerei für mich entdeckt habe :grin: also die eher sportliche Art, ohne Wasserkugel und Wurm und so.

Aber wenn Du das so meinst, was machst Du dann hier? :lol: :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Ich meine damit, dass man auch bei kaffebraunem Wasser, 1m hoher Welle und Kraut mit einer 22er Fliege daran glauben sollte eine Mefo zu fangen.


Gruss,


der Ingo
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Sebi
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Beitrag von Sebi »

MulteTumulte hat geschrieben:dass man auch bei kaffebraunem Wasser, 1m hoher Welle und Kraut mit einer 22er Fliege daran glauben sollte eine Mefo zu fangen.
Dann fährst du zu einem anderen Strand und machst da dein Ding...

Und bei einem Meter Welle, will ich sehen, dass du dich da mit der Fliegenrute ins Wasser stellst. :+o

Schönen Abend noch. :wink:
Gruß Sebi
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ahoi :wink:
Wenn die Meerforelle "serviert" ist, und Nahrung sucht, findet sie die Fliege auch fast immer sehr sehr schnell.
Das ist ihr Tagesgeschäft!
Sie ist eine Meisterin darin.

Zweifel reduzieren nur den Fang :grin: .

Gruß
Bernd
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Beitrag von Gast »

Ein wahres Wort!

@Sebi
Das war ein wenig überspitzt dargestellt.
Bernd hat hat aber noch einmal die Kernaussage heraus gebracht :+++:


Gruss,

Ingo
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Das ist ihr Tagesgeschäft!
Sie ist eine Meisterin darin.
Hallo Bernd, schöne Formulierung in einem Thread über das Nachtfischen :grin: :spass:

Ich habe hier gerade die zweite transparente Sinkleine (meine Intermediate) aufgespult und werde mal konsequent nach Deinen Vorschlägen fischen. Wenn da nix geht 8+) :lol:

Mir steht eine sehr schöne Landspitze auf einer Insel zur Verfügung, so gut wie kein Angeldruck, fast täglich frisches Wasser, Tang, Molen und Steine am Spülsaum, eine kühle und gleichmäßige Strömung an der Landspitze und das dürfte Deinen Vorstellungen entsprechen? :wink:
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