Hallo Heiko

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Du schriebst:
"Auch hier passen die Proportionen von Größe und Gewicht einfach noch nicht."
Ich habe des öfteren Berichte zu der Unterscheidung von "Überspringer" und "Absteiger" anhand des Konditionsfaktors gelesen.
Für alle: Der Konditionsfaktor ist ein Wert - berechnet aus Verhältnis Gewicht zu Länge. Also quasi ein Mass für die Volumenproportion.
Allerdings halte ich da nicht viel von dieser einseitigen Betrachtung.
Denn man muss z.B. immer die Region sehen, in der man die Meerforelle fängt.
Beispiel: Eine Meerforelle in der Mörrum sieht nach dem Laichen ganz anders aus als eine Meerforelle in der Stör (Fluss in SH).
Der Mörrum-Absteiger ist oft sogar dicker als der Stör-Aufsteiger.
Und, wenn dann beide Fische wieder im Meer waren und wieder blank sind, ist der Unterschied in der Kondition gross.
Und dann gibt es gar nicht so wenig Meerforellen, die verbringen den Winter im Meer und sind dennoch schlank.
Und genau da wird es zu der Zeit im Frühjahr, wenn sich diese schlanken Überspringer mit den wieder blank gewordenen Absteigern mischen, schwer zu unterscheiden.
Der klassische Überspringer ist sofort zu erkennen.
Der klassische Absteiger ebenfalls.
Und darüber hinaus ist die Schwanzflosse, sind die Bauchlappen, der Sitz der Schuppen, die Färbung unter den ggf. losen Schuppen, der Kiefer, der Kopf und ggf. Verletzungen Kriterien zur Beurteilung.
Ich bin sicher wir sehen all diese Punkte auf einen Blick und wissen sofort, worum es sich handelt.

Ebenso wie Du habe ich auch ich hunderte von Meerforellen betrachtet, bevor ich diesen Blick für all diese Punkte hatte.
Deshalb noch einmal der Hinweis für alle Interessierten, ein Blick auf das Volumen des Fisches reicht alleine zur Beurteilung nicht aus. Es ist nur ein erster Anhaltspunkt.
Ich finde übrigens Deine einleitenden Worte sehr passend !
Hier geht es um die reine Beurteilung von Fakten und nicht um ethische Pros und Cons bezüglich der Entnahme oder Nichtentnahme. Diese Entscheidung möge jeder für sich treffen.
Gruss Bernd