Doch diesmal ist nicht nur eine Küstenfliege entstanden, sondern ein sehr vielseitiges Muster, welches eigentlich überall auf fischfressende Fische einsetzbar sein könnte.
Der „Dancing Boss“
Diese Fliege basiert auf langen Überlegungen und Fummeleien, wie so oft, nun habe ich sie endlich in der Dose.
Die Grübelei begann, als mir diese Werbebroschüre von Fyns Amt in die Hände fiel, Ausgabe 2006. Mit Entsetzen las ich von der Fängigkeit dieses kleinen Boss-Blinkers, die ich nicht nur daher kannte, sondern auch erlebt hatte. Wie also so etwas als wurffreudiges Exemplar für die Fliegenrute herstellen?
Viele Ideen verliefen im Sand, unser Thread mit den Heringsfliegen brachte mich hierzu leider auch nicht weiter, denn diese Fliege sollte nicht nur die Optik eines Fischchens haben, sondern auch ein dem Boss ähnliches Spiel im Wasser.
Ich möchte Euch daher ein frisches Muster nahe legen, wenn die Heringsfresser kommen: den Blinker für die Fliegenrute, den FliBli „The Dancing Boss“
Sehr schnell und einfach zu binden und eigentlich kann man den gar nicht falsch nachbinden.
Man nehme einen 2er Haken, eine Goldkopfperle mit 3 mm und fixiere diese auf dem Haken so, da sie etwa 5 mm Platz zum Hakenöhr hat. Darauf etwas Kleber und trocknen lassen.
Der Schlauch für den Körper nennt sich E-Z-Tubing, so was wie Mylar, aber platt wie eine Flunder. Ich habe die Größe Large verwendet und klappe den späteren Schwanz mittig zusammen, umfange das Ende mit Garn und verklebe es.
Und schon ist das Prinzip geschaffen, welches den Fisch trudeln, aus der Bahn brechen und „tanzen“ lässt. Durch das „Falten“ des Mylars entsteht eine Art Löffel, genau die Aushöhlung wie bei einem Rapala Minnow Spoon, mit dem identischen Ergebnis. Dieser Löffel bringt die Bewegung und stoppt das Wasser, das am Köpfchen entlangeilt und bricht es, das Fischchen tanzt.
Den Schlauch aufsetzen und am Öhr abbinden, die Reste abschneiden und etwas Sekundenkleber auf das Köpfchen und auch die Stelle, wo der Haken austritt.
Dann nach Belieben bemalen, Augen drauf und das Köpfchen so mit Epoxy überziehen, das der Schwerpunkt zur Hakenspitze verläuft, das ergibt eine bessere Stabilität für den Lauf.
Damit bewege ich mich an einer Schwelle zwischen Fliegenfischen und Spinnfischen, aber auch zwischen Fliegenbinden und Fliegenkleben, aber ich war noch nie so glücklich über ein tatsächlich erreichtes Ziel in Sachen Fliegenbinden
Ihr entscheidet, aber mich hat diese Fliege sofort überzeugt und tatsächlich hat sie den ersten realen Einsatz an der Küste letztes Wochenende sowohl bei Sturm als auch bei Rückenwind perfekt gemeistert, perfekt in Anbetracht meiner werferischen Möglichkeiten.
Ach so, die Fische auf dem Bild sind 5,5 cm lang und wiegen trocken 0,8 Gramm. Dieses E-Z-Tubing ist mit Monofilament versetzt und hat so viele Zwischenräume in der Struktur, das Wasser sehr schnell eintritt und beim ersten Rückschwung wieder draußen ist.
Von mir aus können die Heringsfresser nun kommen!
P.S.: das erste Bild ist vor dem Hintergrund der Broschüre von Fyns Amt fotografiert, falls das nicht ok ist, bitte löschen.
Und meine Upload-Quote ist schon wieder fast voll, Cheffe




