Vorfachfrage

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Sebastian, Du hast völlig recht, ich sehe ein Polyleader ebenfalls als eine Art Fronttaper. Ich habe sogar einige transparente Fronttaper aus "echten" Schnüren, die ich dafür benutze und an den passenden Schussköpfen das eher unpassende Fronttaper bereinigt habe.

Das Polyleader oder angeschlaufte Fronttaper soll mit dem Schusskopf eine Einheit bilden und möglichst gut abrollen, im Sinne von Kraftübertragung. Ich möchte zur Fliege hin so wenig wie möglich dünnes Monofil haben, da ich fast nur schwere Fliegen benutze oder Fliegen die auch mal trudeln. Am langen monofilen Vorfach bräuchte ich da fast einen Wirbel.

Ich wechsel das ganze System aber öfters mal, je nach Wind. Bei ablandigem Wind mit einem großen Sandaal entsteht der Eindruck bei mir, man werfe eine Wasserkugel. Der Schusskopf dafür ist ein Lachskopf, der brutal auf 8 Meter gekürzt wurde. Ein schweres und dickes Taper, welches der Wind schön greift und rauszieht. Am Schusskopf folgt ein Polyleader und ein kurzes Monostück.

Den Wurf sieht man sehr gut in der Luft, die weiße Keule segelt auf 11 Uhr hoch raus und wird von Doppelzug und Wind unterstützt und landet auf dem Wasser, die Spitze und der Polyleader folgen und der Sandaal "überholt" die Schnur (das Prinzip Wasserkugel stoppen), streckt dabei das kurze Fluocarbon und beginnt so direkt nach dem Abtauchen an absolut gestreckter Schnur zu fischen.

Ich gebe zu, der Wasserkugelvergleich ist nicht so wirklich Fliegenfischertauglich, aber ich empfinde es halt so. Und komme prima damit klar.

Wenn man ein Polyleader an eine Schnur mit gutem Fronttaper anschlauft, wird man meist wenig Freude haben. Es kommt auch darauf an, wie weich das Fronttaper ist. Ist es sehr weich und rollt auch prima ab, ist ein Polyleader mehr als unnötig.
Ist das Fronttaper aber weich und auch sehr dünn, wird es Schwierigkeiten geben, eine schwere Fliege bei ruhigem Wetter abrollen zu lassen, da fängt die schwere Fliege eher mal die Schnur.

Aber das ist wieder Geschmackssache unmd kommt auch auf den Werfer an. ;)
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, und schöne Ostern,
hier wurde ja eine einfache Frage von einem Flifi Neuling gestellt:
Ich bin noch FLIFI Neuling und bräuchte maln Tip zum vernüftigen Vorfach an der Ostsee


Mal zusammengefasst: Ein Vorfach für den Neuling sollte nicht zuviel kosten, da mit ungewollten Knoten jederzeit zu rechnen ist. Deshalb hier ganz Klassisch ein selbstgeknotetes Vorfach mit Blutknoten.

1m 0.5mm (damit gute Kraftübertragung stattfindet für mittelgroße Fliegen -- Merke: der Neuling wirft besser keine Großfliegen), dann jeweils 30cm Stücke in Abstufungen von 0.05mm und als letztes 1m 0.25mm; das ergibt ein etwas über 3m langes sauber abrollendes Vorfach. Am Wasser braucht man dann nur 2 Spulen Material (0.25 und 0.30).

Und das Vorfach dann mit Fliegenschnur fest verknoten (Nagelknoten).

Alles andere: verjüngtes FC ist für Fortgeschrittene; und Polyleader braucht nur derjenige, der seinen Schusskopf zu kurz abgeschnitten hat


:lol: , Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Maqua hat geschrieben:Für die Abrolleigenschaften des Vorfachs ist m.M. nach nicht in erster Linie der Anfangsdurchmesser des Vorfachs entscheidend, sondern die Steifheit des Materials.

Wenn die Steifheit der Flugschnurspitze gleich ist mit dem Anfang des Vorfachs und dann z. b. beim gezogenen Vorfach kontinuierlich abnimmt, sind die Abrolleigenschaften optimal.

Da unterschiedliches Vorfachmaterial oft eine sehr verschiedene Steifheit besitzt, ist der Durchmesser eher zweitrangig.

FC-Material ist deutlich steifer als normale Monofile und deshalb braucht man für den Vorfachanfang auch nur einen geringeren Durchmesser.

Das Biegeverhalten (Steifheit) von Flugschnurspitze im Übergang zum Vorfach kann man testen indem man diesen Teil biegt. Entsteht dabei eine durchgängige Biegung, dann ist die Steifheit beider Materialien gleich.
Ist dies nicht der Fall, muß der Vorfachanfang dicker oder dünner gewählt werden.

Flugschnüre und Vorfachmaterial sind in ihrer Steifheit oft so unterschiedlich, das man keine pauschalen Durchmesserempfehlungen für das Vorfach abgeben kann, sondern für optimales Abrollen wie beschrieben testen muss.

Gruss Manni :wink:
Hallo Manni,

Ich antworte mal speziell zu den von Dir hier aufgestellten Thesen und lasse andere, z.T. sehr richtige Bemerkungen mal weg, auch wenn ich diese Argumente hier wiederhole.

Deiner Überzeugung nach ist die Steifheit des Materials entscheidend für gutes oder optimales Abrollen. Das stimmt, aber in gegensätzlichem Sinne - steifes sperriges Material (egal ob Fliegenschnur oder Vorfach) kann das Abrollen und den ganzen Wurf versauen.

Diese Diskussion um steifes Vorfachmaterial hat vor 30 oder mehr Jahren mal ein Schweizer angestossen um sein Vorfachmaterial als das beste Produkt zu verkaufen, er wusste es wohl nicht besser. Der gesamte Abrollvorgang von Fliegenschnur und Vorfach ist weitgehend nur Masse abhängig, der Durchmesser ist nur für den auftretenden Luftwiderstand maßgebend und Steifheit ist total störend beim Werfen wie beim Fischen.
Eine harmonisch abgestimmte Gewichtsverteilung ist das A und O für sauberes Abrollen, d.h. die Spitze der Fliegenschnur sollte pro cm soviel wiegen wie der Anfang des Vorfachs oder auch Polyleaders pro cm wiegen. Abrupte Gewichtsveränderungen sind störend, bei Deinem Vorschlag würde die Leinenspitze mehr oder weniger deutlich "schlagen".

Weil ich theoretisch nicht beschlagen genug bin, probiere ich solche Sachen immer gern aus. Klemm mal ein Bleischrot auf den Vorfachanfang oder wickel etwas Blei- oder Kupferdraht auf das Fliegenschnurende und wirf damit. Um den Vorteil steifen Materials zu erkennen, muss man grenzwertig handeln und mal an ein Meterstück 0,3 mm dicken Federstahldraht Ösen biegen und es als Teil des Vorfachs einschlaufen. -> ÜBERRASCHUNG !

Heutzutage benutzt man besser Leinen und Vorfächer aus weichem Material mit der richtigen Gewichtsverjüngung, weil der Fliegenwurf dadurch am wenigsten beeinträchtigt wird. Eine Leine, in der nur Zugkräfte wirken und nichts gebogen werden muß, fliegt und rollt am besten.

Gruß, Klaus
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Borsti
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Beitrag von Borsti »

piscator hat geschrieben:Mal zusammengefasst: Ein Vorfach für den Neuling sollte nicht zuviel kosten, da mit ungewollten Knoten jederzeit zu rechnen ist. Deshalb hier ganz Klassisch ein selbstgeknotetes Vorfach mit Blutknoten.

... und Polyleader braucht nur derjenige, der seinen Schusskopf zu kurz abgeschnitten hat

:lol: , Jürgen
Moin,

das mit den Kosten ist natürlich richtig. Verjüngte Vorfächer haben aber einen großen Vorteil: Es ist schnell zu erkennen, ob sich da ein zusätzlicher Knoten ins Vorfach getüddelt hat. Es muss ja nicht unbedingt FC sein, dann sind sie auch nicht so teuer.

Vom Polyleader halte ich auch nix.

Gruß
Borsti
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ostseelicht
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Beitrag von ostseelicht »

Was ich mal so nebenbei fragen wollte:

Wenn die verschiedenen Stärken der Schnur mittels Knoten verbunden werden, da bleiben doch gerne mal Algen- oder Seegrasreste hängen, stört das nicht beim Fischen?
Erst nimmt man FC, damit die Schnur unsichtbar im Wasser bleibt, aber dann bleibt doch Zeugs, was im Wasser schwebt, an den Knoten hängen.

Nicht nur deswegen nehme ich auch nur gezogene Vorfacher mit P-Ring und etwa 1,2 bis 1,5 m FC.

werner
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Chrischan
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Beitrag von Chrischan »

Moinsen und frohes Osterfest!

Mal eben eine bescheidene Frage:
Warum halten einige nichts vom Polyleader ?
Ich fische an meiner 8er WF z.Z. auch ein Polyleader und komme damit zurecht. Es gibt zwar manchmal Situationen in denen ich mal einen Flugknoten drinnen habe, aber das macht mir nichts.
Ist es ratsam an einer Coastal Intermediate ein sich verjüngendes FC-Vorfach zu fischen? Oder reicht es einfach 2,0-2.5m FC Schnur anzuknüpfen?


:wink:
Viele Grüße
Chrischan
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-Steffen-
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Beitrag von -Steffen- »

Moin Chrischan

Hast du dir mal n Poly bei Sonne unterwasser genauer betrachtet?

Einige sagen dazu auch " Längste Juletrae der Welt " :lol:

So ein 2 Meter Lamettastreifen kommt mir nich ans Band :oops
Gruß Steffen

"Flüsse und ihre Bewohner wurden zur Erholung weiser Männer gemacht und für Dummköpfe, damit
sie unbeachtet daran vorbeilaufen." - Izaak Walton
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Chrischan
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Beitrag von Chrischan »

Moin Steffen!

Stimmt jetzt wo du es sagst, Ich habe mich darüber immer mal Gedanken gemacht, aber nicht in den Vordergrund gestellt. Bislang hatte ich auch keine andere Alternative.
Jetzt muss ich mich fragen warum bauen die so ein Kram? Wo es doch FC gibt? :-q:

:wink:
Viele Grüße
Chrischan
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Beitrag von MEERESLEHRLING »

Moin Moin,
danke für die vielen aussagekräftigen Antworten ,
da werd ich mich mal mit beschäftigen :+++:
Der Geselle

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Maqua
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Beitrag von Maqua »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: Deiner Überzeugung nach ist die Steifheit des Materials entscheidend für gutes oder optimales Abrollen. Das stimmt, aber in gegensätzlichem Sinne - steifes sperriges Material (egal ob Fliegenschnur oder Vorfach) kann das Abrollen und den ganzen Wurf versauen.

Gruß, Klaus
Hallo Klaus, ich glaube da hast du mich gründlich mißverstanden, aber vielleicht habe ich mich da nur schlecht ausgedrückt.

Ich plädiere in meinem Post natürlich nicht für die gröstmögliche Steifheit von Flugschnurspitze und Vorfachanfang (dafür gibt es andere Dinge :grin: ).
Ich kann es auch anders ausdrücken.
Die "Geschmeidigkeit" von Schnurtippet und Vorfachanfang sollten gleich sein.
Wenn der Kraftaufwand beim Biegen der beiden Materialien gleich ist, ergibt sich erst ein harmonisches Abrollen im Übergangsbereich.
Bei Verwendung von durchgehendem 0,23er Vorfach kann das nicht funktionieren, da das Tippet steifer ist als der 0,23er Vorfachanfang.
Auch das Kürzen von Schussköpfen, um auf den gleichen Durchmesser wie am Polyleaderanfang zu kommen, muss nicht zwangsläufig zum gewünschten Ergebnis führen, da beide Materialien eine unterschiedliche Geschmeidigkeit (Steifheit) besitzen können.
Wenn du passend zum Durchmesser deines Schnurtippets einen Wollfaden im gleichen Durchmesser als Vorfachanfang verwendest und diese Geschichte dann mal wirfst, wirst du sehen was ich meine.
Ob ich das nun Steifheit oder Geschmeidigkeit nenne, beides drückt eigentlich das gleiche aus.

Gruss Manni :wink:
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Hallo Manni,

vielleicht habe nur ich allein das "Verstehenproblem" bei der Betrachtung wovon gutes Abrollen der Fliegenschnur abhängt und was ein sauberes Strecken des Vorfaches unterstützt. Deiner Auffassung kann ich mich aber nicht anschließen. Du schreibst zur Erklärung:
Die "Geschmeidigkeit" von Schnurtippet und Vorfachanfang sollten gleich sein. Wenn der Kraftaufwand beim Biegen der beiden Materialien gleich ist, ergibt sich erst ein harmonisches Abrollen im Übergangsbereich.

Zitat: Ob ich das nun Steifheit oder Geschmeidigkeit nenne, beides drückt eigentlich das gleiche aus.
Ich hatte vorher geschrieben:

Der gesamte Abrollvorgang von Fliegenschnur und Vorfach ist weitgehend nur Masse abhängig, der Durchmesser ist nur für den auftretenden Luftwiderstand maßgebend und Steifheit ist total störend beim Werfen wie beim Fischen.

und:

Eine harmonisch abgestimmte Gewichtsverteilung ist das A und O für sauberes Abrollen, d.h. die Spitze der Fliegenschnur sollte pro cm soviel wiegen wie der Anfang des Vorfachs oder auch Polyleaders pro cm wiegen. Abrupte Gewichtsveränderungen sind störend, ........

Dass Du in Deinem Post nicht für die größtmögliche sondern für gleiche Steifheit von Flugschnurspitze und Vorfachanfang plädierst, hatte ich schon verstanden. Für mich spielt das aber eine untergeordnete Rolle, deshalb hatte ich noch hinzugefügt:

Heutzutage benutzt man besser Leinen und Vorfächer aus weichem Material mit der richtigen Gewichtsverjüngung, weil der Fliegenwurf dadurch am wenigsten beeinträchtigt wird. Eine Leine, in der nur Zugkräfte wirken und nichts gebogen werden muß, fliegt und rollt am besten.

Oder anders ausgedrückt, die geschmeidigste Leine und das "weichste" Vorfach funktionieren am besten, aber auch nur wenn die Masseverteilung sich nicht aprupt ändert. Das trifft auch bei unterschiedlichen Dichteausführungen oder sich ändernder Dichte innerhalb eines Schnursystems zu, z.B. bei 3D-Leinen (3 fache Dichteabstufung) mit Leadern unterschiedlicher Dichte.

Innerhalb des Systems "abrollende Schnur" wird Energie weitergegeben (Masse x Geschwindigkeit), notwendig werdende Biegekräfte wirken sich störend aus, die Schnur- oder Vorfachschlaufe wird mit zunehmender Steifigkeit nur größer.

Zum Verständnis, das Werfen würde auch mit einer Schur gut funktionieren, die wie eine ("schlappe") Kette aufgebaut ist. Bei einer harmonischen "Masseverjüngung" bis hin zur Fliege würde man damit die engsten und schönsten Schlaufen werfen können.

Vielleicht gibt es in unseren Reihen jemanden, der die physikalischen Grundlagen dazu erläutern kann, wäre mal interessant zu erfahren, wovon es wirklich abhängig ist.

Gruß, Klaus
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Eine harmonisch abgestimmte Gewichtsverteilung ist das A und O für sauberes Abrollen, d.h. die Spitze der Fliegenschnur sollte pro cm soviel wiegen wie der Anfang des Vorfachs oder auch Polyleaders pro cm wiegen. Abrupte Gewichtsveränderungen sind störend, ........


Heutzutage benutzt man besser Leinen und Vorfächer aus weichem Material mit der richtigen Gewichtsverjüngung, weil der Fliegenwurf dadurch am wenigsten beeinträchtigt wird. Eine Leine, in der nur Zugkräfte wirken und nichts gebogen werden muß, fliegt und rollt am besten.

Gruß, Klaus
Hallo Klaus, in vielen Aussagen liegen wir eigentlich nicht weit auseinander, z.b. was den Durchmesser als zweitrangige Eigenschaft angeht.
Wenn die Masse für dich das allein auschlaggebende Moment für ein funktionierendes Abrollen ist, hast du dann alle deine Schnur- und Schußkopftippets und alle deine Vorfächer gewogen?
Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen das bei Abnehmendem Gewicht von Tippet oder Vorfach gleichzeitig die Steifheit des Materials abnimmt.
Vielleicht also doch nicht ganz zu vernachlässigen?
Und bist du sicher das ein hier oft empfohlener Vorfachbeginn von 0,40-0,50 immer das gleiche Gewicht wie jedes X-beliebige Schnurtippet, egal ob Schwimm oder Sinkschnur, hat?

Ach ja, eine Schnur wo nichts gebogen werden muss, gibt es Gott sei Dank nicht, denn wo nichts gebogen werden muss, gibt es auch keine Schlaufe und deine Fliege würde bei jedem Wurf in der Unterleine hängen bleiben.
Vielleicht kann ja wirklich mal ein Physiker, oder Thotty :grin: für Aufklärung sorgen?

Gruß Manni :wink:
Gruss Manni :wink:





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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Maqua hat geschrieben:Wenn die Masse für dich das allein auschlaggebende Moment für ein funktionierendes Abrollen ist, hast du dann alle deine Schnur- und Schußkopftippets und alle deine Vorfächer gewogen?

Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen das bei Abnehmendem Gewicht von Tippet oder Vorfach gleichzeitig die Steifheit des Materials abnimmt. Vielleicht also doch nicht ganz zu vernachlässigen?

Und bist du sicher das ein hier oft empfohlener Vorfachbeginn von 0,40-0,50 immer das gleiche Gewicht wie jedes X-beliebige Schnurtippet, egal ob Schwimm oder Sinkschnur, hat?
Hallo Manni,

beim Abrollen von Schnur und Vorfach hängt es nun mal in erster Linie von der Masse ab weil Energie oder richtiger gesagt, ein Impuls (Masse x Geschwindigkeit) weiter gegeben wird, Durchmesser und Steiftheit des Materials sind bei der Betrachtung nur Krücken. Und deshalb habe ich gewogen und Verschiedenes ausprobiert.

Grob eingeteilt sind heutzutage monofile, beschichtete und mehrfädige geflochtene oder gedrehte Vorfächer in Gebrauch. Monofile sind aus Polyamid (Dichte ~1,15 g/cm³) oder Fluorcarbon (Dichte ~1,78 g/cm³), mehrfädige auch noch aus Kevlar und anderem Fadenmaterial. Eine Monofilstrippe aus Fluorcarbon wiegt also etwa 1,5 x soviel wie eine Polyamidstrippe gleichen Durchmessers, und Fliegenschnurmaterial oder Polyleader unterschiedlicher Dichte (Sinkrate) unterscheiden sich bei gleicher Steifheit erheblich im Gewicht.

0,40-0,50er Vorfachanfangsdurchmesser ist bei leichten Schnurklassen für mich noch ok, an der Küste mir aber zu leicht und nicht optimal, da verwende ich lieber 6-fädige gedrehte Vorfachteile aus 0,32er Material, das entspricht der Masse eines 0,80er Vorfachanfangs und ist dabei nur so steif wie 0,50er Monofil, hat aber 2,5 x soviel Masse (Gewicht) wie ein 0,50er Vorfach und passt erheblich besser als Verlängerung der Fliegenschnur.

Wenn man aber ein 50er Vorfach lang genug macht, kann man auch erreichen, dass die Energie der Schnurspitze weitgehend auf das Vorfach übertragen wird, die Schnurspitze also nicht "schlägt" sondern sich sauber streckt. Aber in den meisten Fällen streckt sich bei fehlendem Rückenwind dann das Vorfach nicht mehr.

Werfen kann man mit allem, jedem steht frei mit was er zufrieden ist. Auch ich handele oft nach der Devise, dass das Gute gut genug ist, auch wenn es Besseres gibt.
Ach ja, eine Schnur wo nichts gebogen werden muss, gibt es Gott sei Dank nicht, denn wo nichts gebogen werden muss, gibt es auch keine Schlaufe und deine Fliege würde bei jedem Wurf in der Unterleine hängen bleiben.
Ob die Fliege in der Unterleine hängen bleibt, ist weitgehend von der Wurfausführung abhängig, wenn der Spitzenring beim Wurf eine bogenförmige Linie beschreibt entsteht auch bei Verwendung der "weichsten" Schnur zwangsläufig eine Schnurschlaufe. Durch Bewegungen der Rutenspitze lassen sich Schlaufenweite und Schurbewegung aber auch zusätzlich manipulieren.

Gruß, Klaus
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Fliegenjeck
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Vorfach...

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
Mann was habt ihr da Techniken.
Mache meine Vorfächer selbst.Braided leader nennt sich sowas.Habe das von einem alten Hasen.Diese geflochtenen " Backinglines" dadurch ziehe ich mit ner Nadel ne "Dicke" Schnur so 45 ziger oder 50 ziger,da sich dadurch die Kraft der Fliegenschnur besser auf das Vorfach überträgt,danach verjünge ich je nach Fliege und vor allem Gewicht der Fliege,um so schwerer um so weniger verjüngt .
Alles Falsch???Das Ganze ist dann je nach Zielfisch,Fliege und Gewässer zwischen 3-4 m.
MfG Nobby...
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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Nordmann Zenyth
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Beitrag von Nordmann Zenyth »

Hallo Jungs,

das ja echt interessant hier zu lesen!
Was oder welches Vorfach würdet ihr den für die Mefofischerei auf einer 8# Guideline Coastal empfehlen?
Habe diese Schnur noch nicht gefischt und brauche mal Euren Rat!

Schon mal vielen Dank an Euch.

LG & TL René :wink:
LG & TL Nordmann :wink:

Die Fliege muß dem Fisch gefallen...!
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