Moin liebe Leute,
meine Frau und ich sind heute von unserer einwöchigen Urlaubstour aus Dänemark zurück. Wir hatten ein schönes Ferienhaus in der Genner Bucht und die ganze Woche gutes Wetter. Das Gebiet zwischen Harderslev und Aabenraa kennen wir sehr gut, da wir seit über zehn Jahren um Ostern herum jedes Jahr dort Urlaub machen. Unsere Zeit verbringen wir immer am Wasser. Entweder wird gewandert oder gefischt. Es ist also nie ein reiner Angelurlaub, aber ausreichend Fische habe ich jedes Jahr gefangen. Bis auf letztes Jahr-da fuhr ich erstmals als Schneider nach Hause. In diesem Jahr habe ich bei vier Angeleinsätzen gerade mal einen maßigen Fisch anleinen können. Was ist da los ? Einfach nur Pech oder falsche Zeit erwischt? Ich glaube nicht! Die Bedingungen waren, mal abgesehen vom Ostwind, optimal. Leicht angetrübtes Wasser, leichte Welle oder gekräuselte Oberfläche, ca. 8 Grad Wassertemperatur. Im Wasser war, bis auf ein paar wenige Brutfische, keinerlei Leben auszumachen. Und an den Hotspots weit und breit kein dänischer Angler zu sehen. Dafür im Wasser jede Menge Braunalgen. Ich glaube, die maßlose Überdüngung zeigt ihre Wirkung. Bin mal gespannt, was Kollegen berichten, die auch zu dieser Zeit dort waren. LG Rollo
Eine Woche Dänemark
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Früher war mehr Lametta!
- Ralph Hertling
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Re: Eine Woche Dänemark
Moin Rollo,
ich bin aktuell noch dort in der Nähe (Flensburger Förde-Halk).
Bisher hatte ich, bis auf vorgestern, jeden Tag einen Fisch. Aber ein Maßiger war noch nicht dabei. Letztes Jahr, wie immer um Ostern herum, hatte ich zwar auch keinen gesetzestreu mitnehmbaren Fisch, aber immerhin zweimal einen deutlich Besseren wenigstens kurz gehakt.
Ich glaube, dass ich noch lange kein echter Könner mit wirklich beachtlicher Routine bin, und was das Fischen auf Meerforelle anbelangt auch wohl bei meiner jährlichen österlichen Nettoangelzeit von gut einer Woche nie ganz werden kann.
Vielleicht habe ich ja die kommenden drei Tage noch etwas mehr Glück, denn langsam kommt Leben in den Uferbereich.
ich bin aktuell noch dort in der Nähe (Flensburger Förde-Halk).
Bisher hatte ich, bis auf vorgestern, jeden Tag einen Fisch. Aber ein Maßiger war noch nicht dabei. Letztes Jahr, wie immer um Ostern herum, hatte ich zwar auch keinen gesetzestreu mitnehmbaren Fisch, aber immerhin zweimal einen deutlich Besseren wenigstens kurz gehakt.
Ich glaube, dass ich noch lange kein echter Könner mit wirklich beachtlicher Routine bin, und was das Fischen auf Meerforelle anbelangt auch wohl bei meiner jährlichen österlichen Nettoangelzeit von gut einer Woche nie ganz werden kann.
Vielleicht habe ich ja die kommenden drei Tage noch etwas mehr Glück, denn langsam kommt Leben in den Uferbereich.
TL
Ralph
Ralph
Re: Eine Woche Dänemark
Hallo Rollo,
ich denke eine Kombination aus vielen Faktoren: generell ein weiter steigender Befischungsdruck,weniger Fische, Sauerstoffmangel in der Ostsee, der Brand in Fredericia vor 2 Jahren, Kälteeinbruch, etc. Wie Ralph schrieb sind viele Fische zwischen 30 bis 40 cm unterwegs. Ein Besserer kann jederzeit einsteigen.
Gruß
Fjorden
ich denke eine Kombination aus vielen Faktoren: generell ein weiter steigender Befischungsdruck,weniger Fische, Sauerstoffmangel in der Ostsee, der Brand in Fredericia vor 2 Jahren, Kälteeinbruch, etc. Wie Ralph schrieb sind viele Fische zwischen 30 bis 40 cm unterwegs. Ein Besserer kann jederzeit einsteigen.
Gruß
Fjorden
Re: Eine Woche Dänemark
Im Spätsommer/Herbst 2017 wurden die Äcker direkt am Harderslev Fjord gedüngt, wie in jedem Jahr, aber in dem Jahr waren die Böden extrem knochentrocken und konnten kaum Feuchtigkeiten aufnehmen. In den nachfolgenden Nacht gab es ein heftiges Gewitter mit extremen Starkregen und so lief die ganze Suppe in den Fjord. Alles Leben wurde dort über Nacht zerstört; die Laichsaison 2017 fand nicht statt, weil alle MeFos tot waren. Im Frühjahr 2018 wurden dann ca. 18.000 MeFo-Smolts in den Oberläufen neu ausgesetzt. Es wird wohl eine zeitlang dauern, bis sich dort das Leben wieder regeneriert hat und dürfte die mauen Fangaussichten wohl erklären.Rollo hat geschrieben:Einfach nur Pech oder falsche Zeit erwischt? Ich glaube nicht! Die Bedingungen waren, mal abgesehen vom Ostwind, optimal. Leicht angetrübtes Wasser, leichte Welle oder gekräuselte Oberfläche, ca. 8 Grad Wassertemperatur. Im Wasser war, bis auf ein paar wenige Brutfische, keinerlei Leben auszumachen. Ich glaube, die maßlose Überdüngung zeigt ihre Wirkung. Bin mal gespannt, was Kollegen berichten,
die auch zu dieser Zeit dort waren. LG Rollo
Nur gut was die Natur da eingerichtet hat, dass MeFos nicht jedes Jahr laichen, sondern ein Jahr überspringen und somit ein MeFo-Stamm nicht völlig ausgelöscht wird. Es soll nicht heißen, das man dort in den nächsten Jahren keine Fische mehr fängt.
Gruss Rudi
Re: Eine Woche Dänemark
Hi Rollo ,
Ferndiagnosen zu erstellen sind immer gewagt. Und nur weil man jetzt einmal nicht so toll gefangen hat gleich darauf zu schliessen, dass dort nichts mehr zu fangen ist ?! Klar kann es vorkommen, dass die Bedingungen nicht passen zum Zeitpunkt des Urlaubs, das ist eher die Regel als die Ausnahme!! Andereseits gibt es viele Faktoren, die sich speziell für diese Gegend negativ auswirken, von der Überdüngung bis hin zum ständig steigenden Befischungsdruck, der wiederum fast überall ansteigt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, dass diese Ecke ggf noch ergiebig ist auf Meerforelle dann gebe ich Dir den Tipp es woanders zu versuchen. Denn wenn man von einer Sache bzw. von einem Küstenabschnitt nicht mehr überzeugt ist bringt es auch nichts, dort weiter hinzufahren. Es gibt reichlich Alternativen...Du kannst es ja zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren. Ich habe dann oft die Lokation gewechselt und hatte dann oftmals auch die deutlich bessere Fischrei!
Hjertelig hilsen
Helge
Ferndiagnosen zu erstellen sind immer gewagt. Und nur weil man jetzt einmal nicht so toll gefangen hat gleich darauf zu schliessen, dass dort nichts mehr zu fangen ist ?! Klar kann es vorkommen, dass die Bedingungen nicht passen zum Zeitpunkt des Urlaubs, das ist eher die Regel als die Ausnahme!! Andereseits gibt es viele Faktoren, die sich speziell für diese Gegend negativ auswirken, von der Überdüngung bis hin zum ständig steigenden Befischungsdruck, der wiederum fast überall ansteigt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, dass diese Ecke ggf noch ergiebig ist auf Meerforelle dann gebe ich Dir den Tipp es woanders zu versuchen. Denn wenn man von einer Sache bzw. von einem Küstenabschnitt nicht mehr überzeugt ist bringt es auch nichts, dort weiter hinzufahren. Es gibt reichlich Alternativen...Du kannst es ja zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren. Ich habe dann oft die Lokation gewechselt und hatte dann oftmals auch die deutlich bessere Fischrei!
Hjertelig hilsen
Helge
- Fischers Fritz
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- Registriert: 27.10.2009, 22:26
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Re: Eine Woche Dänemark
Moin Rollo,
ich bin vor vier Wochen für zwei Wochen mit dem Bulli losgefahren. Habe auf Fehmarn angefangen und bin dann über Als nach Fünen. Unterwegs habe ich unterschiedliche Spots befischt. Insgesamt habe ich 12 Fische gefangen, davon 10 maßig. Alles Grönländer, bis auf einen Absteiger. Ist finde ich auch nicht ganz viel, dafür, dass es ein reiner Angelurlaub war.
Einen großen Nachläufer hatte ich auf Fliege. Wenn der gebissen hätte könnte man mit dem Ergebnis natürlich zufrieden sein.
Zwar habe ich keine Braunalgen gesehen, aber ich habe auch wenig Nahrung im Uferbereich ausmachen können. Und die Leute, die ich getroffen hatte, haben auch wenig gefangen.
Naja, mal sehen, was das Jahr noch so bringt
Gruß,
Sven
ich bin vor vier Wochen für zwei Wochen mit dem Bulli losgefahren. Habe auf Fehmarn angefangen und bin dann über Als nach Fünen. Unterwegs habe ich unterschiedliche Spots befischt. Insgesamt habe ich 12 Fische gefangen, davon 10 maßig. Alles Grönländer, bis auf einen Absteiger. Ist finde ich auch nicht ganz viel, dafür, dass es ein reiner Angelurlaub war.
Einen großen Nachläufer hatte ich auf Fliege. Wenn der gebissen hätte könnte man mit dem Ergebnis natürlich zufrieden sein.
Zwar habe ich keine Braunalgen gesehen, aber ich habe auch wenig Nahrung im Uferbereich ausmachen können. Und die Leute, die ich getroffen hatte, haben auch wenig gefangen.
Naja, mal sehen, was das Jahr noch so bringt
Gruß,
Sven
Re: Eine Woche Dänemark
Hallo liebe Kollegen, vielen Dank für eure Antworten und Einschätzungen. Den Brand in Fredericia hatte ich schon gar nicht mehr auf der Rechnung, als 2016 über Tausend Tonnen Ammoniumnitrat in die Ostsee geflossen sind. Mir war nur noch die Ölverschmutzung von Aabenraa in Erinnerung, als 2017 ca. 200.000 Liter Diesel in den Fjord gelaufen sind. Die vielen Gülle Tankwagen sind mir auch in diesem Jahr wieder aufgefallen. Schade um das schöne Gebiet, die Folgen sind unübersehbar, da werde ich mir wohl ein neues Revier erarbeiten müssen. Trotzdem TL und Gruß Rollo
Früher war mehr Lametta!