Vogel des Jahres 2010: der Kormoran

Ständig befinden sich ehrenamtliche Helfer im Einsatz und wirken bei Aktionen und Projekten für die Erhaltung von Natur, Tier- und Umwelt mit. Über solche Aktionen & Projekte kann hier berichtet werden.
Antworten
Benutzeravatar
meyer
...
Beiträge: 3620
Registriert: 22.02.2005, 19:05
Wohnort: Kiel

Beitrag von meyer »

frabimali hat geschrieben: .Dieser Vogel macht keinen Sinn.
Deshalb:"NUR EIN TOTER KORMORAN IST EIN GUTER KORMORAN."
Moin

Fein wenn wir Angler uns mit solchem Sachverstand dem Thema widmen. Genau so schaffen wir es eine Lobby für unsere Probleme zu finden. Respekt.
Was für ein Unsinn.....


Gruß meyer
Nicht ganz dicht...!
Benutzeravatar
Sundvogel
...
Beiträge: 860
Registriert: 16.03.2009, 12:05
Wohnort: Fredenbeck

Beitrag von Sundvogel »

Flo hat geschrieben:Es ist bei uns das selbe an der Luhe, vor 2 Wochen haben wir mühevoll die mit Eiern besetzten Gräben und Luhe E-gefischt um sie dann in einen breiteren und Tieferen Teil zusetzen(an die 800 Bachforellen 4-16 cm) die holen sich die Kormorane in Herrscharen. Wir haben schon da gesetzt wo keine an dem Tag waren, aber teilweise ist der halbe Fluss schwarz vor Vögeln!!! :x Und im Alten Land sterben sie breits wegen nicht genügend Futter (Fische). :o Ich habe ja nichts gegen die Vögel, aber langsam werden es zu viele!
Was für ein Blödsinn. Im Alten Land gibt es nicht mehr Komorane als Haubentaucher oder Fischreiher.
The beach is a place where a man can feel
he's the only soul in the world that's real. (P.T.)
Benutzeravatar
Waldmeister
Smolt
...
Beiträge: 317
Registriert: 19.01.2009, 19:50
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Waldmeister »

frabimali hat geschrieben: Dieser Vogel macht keinen Sinn.
Deshalb:"NUR EIN TOTER KORMORAN IST EIN GUTER KORMORAN."
Es sind genau diese Kommentare - völlig unqualifiziert und einfach nur dämlich - die uns Angler in Verruf bringen. Was wissen WIR Menschen denn, warum es diesen Vogel gibt. Der hat schon seinen Grund in Mutter Natur. Und mal abgesehen davon, was unterscheidet denn 90% der Angler vom Kormoran - genau - gar nix. Beute machen -bis man nix mehr fängt! und die anderen 10% machen Beute, aber setzten auch neue Fische nach und kümmern sich um Gewässer...

@ Flo: Wenn das Bächen auf dem Bild, ein natürliches Gewässer wäre, nämlich links und rechts am Ufer voller Erlen, dann hätten die kleine Forellen nen Menge Versteckmöglichkeiten und der Kormoran durch das Blatt und Astwerk keine optimale Jagdmöglichkeit... Also erst Bach renaturieren und dann Fische rein.....
(Damit will ich nicht dein Engement kritisieren - das ist nämlich super!!)
Beste Grüße

Waldmeister
Zuletzt geändert von Waldmeister am 29.01.2010, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
frabimali
...
Beiträge: 303
Registriert: 30.01.2008, 11:13
Wohnort: Fleckeby

Beitrag von frabimali »

meyer hat geschrieben:
frabimali hat geschrieben: .Dieser Vogel macht keinen Sinn.
Deshalb:"NUR EIN TOTER KORMORAN IST EIN GUTER KORMORAN."
Moin

Fein wenn wir Angler uns mit solchem Sachverstand dem Thema widmen. Genau so schaffen wir es eine Lobby für unsere Probleme zu finden. Respekt.
Was für ein Unsinn.....


Gruß meyer
Moinsen

Dieses Thema betrifft doch nicht nur uns Angler.
Mehr noch sind doch die betroffen,die mit der Fischerei ihr Geld verdienen,noch!!!!!!!!!!!(Wobei bei den Fischern auch schwarze Schafe ihr Unwesen treiben).Möchte auch nicht wieder von vorne anfangen,Pro und Contra Kormoran.Pro würde eh verlieren.

Gruß Frabimali
Hamburg meine Perle
Benutzeravatar
tim
...
Beiträge: 696
Registriert: 18.02.2008, 21:23
Wohnort: Kiel

Beitrag von tim »

frabimali hat geschrieben:
meyer hat geschrieben:
frabimali hat geschrieben: .Dieser Vogel macht keinen Sinn.
Deshalb:"NUR EIN TOTER KORMORAN IST EIN GUTER KORMORAN."
Moin

Fein wenn wir Angler uns mit solchem Sachverstand dem Thema widmen. Genau so schaffen wir es eine Lobby für unsere Probleme zu finden. Respekt.
Was für ein Unsinn.....


Gruß meyer
Moinsen

Dieses Thema betrifft doch nicht nur uns Angler.
Mehr noch sind doch die betroffen,die mit der Fischerei ihr Geld verdienen,noch!!!!!!!!!!!(Wobei bei den Fischern auch schwarze Schafe ihr Unwesen treiben).Möchte auch nicht wieder von vorne anfangen,Pro und Contra Kormoran.Pro würde eh verlieren.

Gruß Frabimali

Traurig, damit hat der Mensch verloren. Wer meint ein Tier, egal ob Fisch, Vogel oder sonstwas wäre unwichtig für die Natur, nur weil es eine andere Art bedroht, der ist wahrscheinlich auch für das Töten der Robben im Wattenmeer. Die bedrohen schließlich auch den Fischbestand...Sowas von kurzsichtig, dass es wahrlich schon traurig ist.
Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn gegeben hat.
Benutzeravatar
daniel
...
Beiträge: 498
Registriert: 06.11.2009, 21:40
Wohnort: Leipzig

Beitrag von daniel »

Moin die Herren,

ich glaube, dass Ihr jetzt anfangt Äpfel mit Birnen zu vermischen :wink:
tight lines!

Daniel
Benutzeravatar
tim
...
Beiträge: 696
Registriert: 18.02.2008, 21:23
Wohnort: Kiel

Beitrag von tim »

Aus bilogischer Sicht sind Äpfel und Birnen durchaus zu vergleichen. Hatten wir hier, meine ich zumindest, gerade erst vor kurzem. ;)
Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn gegeben hat.
Benutzeravatar
daniel
...
Beiträge: 498
Registriert: 06.11.2009, 21:40
Wohnort: Leipzig

Beitrag von daniel »

tim hat geschrieben:Aus bilogischer Sicht sind Äpfel und Birnen durchaus zu vergleichen. Hatten wir hier, meine ich zumindest, gerade erst vor kurzem. ;)
Hey Tim,

aus biologischer Sicht hast Du natürlich Recht ;) Ich glaube jedoch schon, dass ihr wisst was ich damit gemeint habe.

Der Kormoran ist in einigen Gewässern Deutschlands in der Tat an die Spitze der Nahrungskette getreten. Ich habe das in meinen Ausführungen auch schon erklärt. Ich habe in keinem Posting von einem Ausrotten dieses Vogels gesprochen. Dies halte ich auch in keinster Weise für zielführend.

Die Fischbestände in einigen Fließgewässern Mittel.- und Süddeutschlands stehen jedoch über kurz oder lang kurz davor und die Hauptursache ist nunmal der Kormoran. ;) Nunmehr gilt es daher ein Gleichgewicht herzustellen. Das ist meine Ansicht der Dinge ;)
tight lines!

Daniel
Benutzeravatar
tim
...
Beiträge: 696
Registriert: 18.02.2008, 21:23
Wohnort: Kiel

Beitrag von tim »

Daniel, auf deine Posts habe ich ja auch gar nicht reagiert. Es ging mir vielmehr um die generelle Aussage von Frabimali, dass nur ein toter Kormoran ein guter Kormoran ist. In meinen Augen spiegelt das nur die Kurzsichtigkeit dar, die wir Menschen in Bezug auf die Umwelt an den Tag legen. Passt uns was nicht, dann rotten wir es halt aus. Diese Einstellung hat dazu geführt, dass wir da stehen wo wir stehen. Viele Tierarten sind durch diese Rücksichtslosigkeit schon ausgestorben bzw vom Aussterben bedroht. Damit will ich nicht sagen, dass man eventuell regulierend eingreifen sollte. Aber pauschal zu fordern, zumindest indirekt, eine Tierart auszurotten, weil sie eine andere, bei uns beliebtere, bedroht, halte ich für moralisch fragwürdig und auch ziemlich traurig.
Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn gegeben hat.
Benutzeravatar
Flo
...
Beiträge: 230
Registriert: 17.10.2009, 18:04
Wohnort: S-H

Beitrag von Flo »

Sundvogel hat geschrieben:
Flo hat geschrieben:Es ist bei uns das selbe an der Luhe, vor 2 Wochen haben wir mühevoll die mit Eiern besetzten Gräben und Luhe E-gefischt um sie dann in einen breiteren und Tieferen Teil zusetzen(an die 800 Bachforellen 4-16 cm) die holen sich die Kormorane in Herrscharen. Wir haben schon da gesetzt wo keine an dem Tag waren, aber teilweise ist der halbe Fluss schwarz vor Vögeln!!! :x Und im Alten Land sterben sie breits wegen nicht genügend Futter (Fische). :o Ich habe ja nichts gegen die Vögel, aber langsam werden es zu viele!
Was für ein Blödsinn. Im Alten Land gibt es nicht mehr Komorane als Haubentaucher oder Fischreiher.

Mann, :x die sterben wegen dem Eis aufen denn Seen und Kanelen...!!!!
Benutzeravatar
Flo
...
Beiträge: 230
Registriert: 17.10.2009, 18:04
Wohnort: S-H

Beitrag von Flo »

@Waldmeister, ne der Fluss lauf das ist ja nicht das Problem sonder die richtige Luhe wo sie schon 5-8 Meter breit ist da steht zwar auch alles foll an Bäumen. Aber z.b.die Äschen stehen über Sandflechen die sind dan ne leichte Beute....Und ich Rede ja nicht von 3-4 Stück sondern großen anzahlen

Gruss Flo
Benutzeravatar
franco 123
...
Beiträge: 173
Registriert: 28.02.2009, 23:09
Wohnort: Wendland

Beitrag von franco 123 »

Gut geschrieben, Tim. Das trifft so ziemlich meine Einstellung.

An Frabimali: Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, alle Beiträge der letzten acht Seiten zu lesen.....
Nun ja, man muss dann nicht, mit Verlaub, solch niveauarmen Quark schreiben.
Frank
Benutzeravatar
sharkfin
...
Beiträge: 63
Registriert: 14.12.2009, 19:20
Wohnort: Keltern

Beitrag von sharkfin »

Na ja, der Vergleich zwischen Robben und dem hochmobilen Kormoran hinkt schon ein bißchen, obwohl ich dem Kern des Postings von Tim natürlich voll zustimme.

Allerdings scheint es mir daß in dieser Diskussion hier teilweise zwei völlig gegensätzliche Lager aufeinanderprallen, nämlich die selbst nicht oder kaum Betroffenen und die stark Betroffenen. Und da so mancher nicht allzu weit über seinen Tellerrand hinausblicken kann oder will ist dann eben wenig Verständnis für die Meinung Anderer!

Abgesehen von solchen verbalen Aussetzern wie "nur ein toter Kormoran....", die eigentlich absolut nicht nachvollziehbar sind und ich daher auch nicht weiter kommentieren möchte lese ich hier häufig "der Kormoran ist ein Teil der Natur und sollte daher auch akzeptiert werden", sinngenmäß zumindest.

Richtig, der Kormoran ist ein Teil der Natur. Genauso wie der Eisvogel, der Graureiher, der Haubentaucher, die Fische usw. Allerdings, und da fängt schon die unterschiedliche Denkweise an, ist der Kormoran schon seit jeher an der Küste heimisch und daher für die Jungs im Norden der Republik ein normaler , gewohnter Anblick. Im Süden kam der Kormoran nachweislich nie als heimische Art vor, bestenfalls mal als Durchzügler. Viele Fische wie z.B. ganz besonders die Äsche, haben deshalb auch nie einen wirksamen Schutz gegen Räuber dieser Art entwickelt! Dies macht sie zu einer leichten Beute, was die Vögel auch schnell gelernt haben! Und so kommt es, daß jeden Winter etliche Gewässer im Süden von den Kormoranen nahezu fischleer gefressen werde.
Wenn der Eisvogel dann verschwunden ist weil er im Winter verhungert weil ihm die Kormorane nicht genügend Fische übrig gelassen haben, und der Graureiher auf der Wiese steht und Mäuse jagt (ist bei uns mittlerweile ein gewohnter Anblick geworden) und die Fische samt ihres unersetzlichen Genpools verschwunden sind, waren diese nicht auch ein Teil der Natur?

Der Aufschrei der Fischer, die jährlich hunderte freiwilliger Arbeitsstunden leisten um die Gewässer zu renaturieren und Tausende von Euros in den Erhalt der Artenvielfalt und die Wiederansiedlung verschwundener Fischarten stecken, nur um dann beim E-Fischen zur Bestandskontrolle im März feststellen daß der Nahrungsbedarf von ca. 100 Kormoranen in vier kalten Wochen ausreichte um die Arbeit von Jahren in kürzester Zeit zu vernichten und den Fischbestand bis auf kümmerliche 5% zu vernichten, den Aufschrei kann ich durchaus nachvollziehen!

Man stelle sich im Norden mal folgende Situation vor:
Plötzlich kämen jedes Jahr von südlich der Alpen tausende Exemplare einer eigentlich nur dort vorkommenden Vogelart zu uns an die Küsten und fressen in wenigen Wochen 95% der Meerforellen und Dorsche weg um dann genauso schnell weiter zu ziehen wie sie gekommen sind.... Wahrscheinlich auch für Euch keine schöne Vorstellung! Diese Vögel wären dann doch auch ein Teil der Natur, oder? Würdet Ihr die dann auch so akzeptieren? Tja, so geht´s den Fischern im Süden zur Zeit...
Nur mal zum Nachdenken....

OK, sachlich weiter:
Leider ist es im Falle des Kormorans keineswegs so daß die Natur sich selber regelt wie es normalerweise der Fall ist. Normalerweise regelt die verfügbare Beute nämlich die Anzahl der Räuber (auch bei den oben genannten Robben), weniger Nahrung -> weniger Räuber. Der hochmobile Kormoran zieht dagegen, nachdem ein Gewässer für ihn nichts mehr hergibt, einfach weiter zum nächsten und frißt dort weiter. Der in diesem Zusammenhang schon gehörte Vergleich mit Wanderheuschrecken scheint mir da gar nicht so an den Haaren herbeigezogen....
Fakt ist: auf die Reproduktion hat das Ganze überhaupt keinen Einfluß! Was schert es denn die Brutkolonie in Dänemark daß die im Sommer dort brütenden Vögel im Winter in mehreren Flüssen in Bayern die Äschenbestände fast völlig vernichtet haben...

Ich denke man wird angesichts der Gesamtsituation nicht um Eingriffe in die Brutkolonien herumkommen, der Bestand dieser Vögel hat schon längst das für die Natur noch tragbare Maß überschritten.
Denn der Kormoran ist schließlich nicht die einzige Tierart die ein Recht auf Überleben hat!


Just my 2 Cent...!
Tight lines
Marco
Benutzeravatar
Flo
...
Beiträge: 230
Registriert: 17.10.2009, 18:04
Wohnort: S-H

Beitrag von Flo »

@sharkfin, nicht schlecht...hast es auf den Punkt gebracht! :+++:
Tight Lines Flo!

Facebook/ Instagram --> Flow Fishin
Benutzeravatar
FoolishFarmer
... mag Fisch!
...
Beiträge: 739
Registriert: 21.02.2009, 17:29
Wohnort: Weilerswist
Kontaktdaten:

Beitrag von FoolishFarmer »

Hallo zusammen,
sharkfin hat geschrieben:Allerdings, und da fängt schon die unterschiedliche Denkweise an, ist der Kormoran schon seit jeher an der Küste heimisch und daher für die Jungs im Norden der Republik ein normaler , gewohnter Anblick. Im Süden kam der Kormoran nachweislich nie als heimische Art vor, bestenfalls mal als Durchzügler.
Stellt sich doch die Frage, warum er früher keine "heimische" Art im Süden gewesen ist, wenn es ihm doch heute da so gefällt?
Wichtig hierbei ist den Begriff "früher" genau zu terminieren. Meint früher vor der Industrialisierung (die gemeinhin als Beginn des Eingriffs in den Naturhaushalt gewertet wird), oder meint früher vor 30 Jahren?
Wir gehen mal von letzterem aus, denn vor 30 Jahren hat sich noch kaum jemand über die "Schwarze Pest" beklagt - ob sich vor 1850 überhaupt jemand für den Kormoran interssiert hat ist fraglich.
Es entstehen 2 Thesen, wieso der Kormoran heute ein vermeindliches Problem für Forellen und Äschen darstellt:

These A: Die Nahrungsreccourcen an der Küste waren früher größer und der Kormoran brauchte die küstennahen Gebiete nicht zu verlassen.
These B: Die Nahrungsreccourcen im Inland waren früher schlechter und der Kormoran meidete die küstenfernen Gebiete.

Zu A:
Wir gehen mal davon aus, dass die Nahrungsressourcen in Küstennähe früher tatsächlich deutlich größer waren. Dann hätte aber auch die Population der Kormorane größer sein müssen, denn wo mehr Beute, da mehr Jäger. In der Natur der meisten Arten liegt es, sich möglichst weit zu verbreiten. Warum sind die Kormorane dann nicht scharenweise ins Inland gewandert? Möglicherweise, weil es dort weniger zu Fressen gab - oder aber weil sie relativ erbarmungslos bejagt wurden? Letzteres ist nachweislich der Fall. Ganz ähnlich wie auch bei Elster, Graureiher und Co. stieg die Population erst gravierend an, nachdem der Kormoran auf die Rote-Liste kam. Nahrungskonkurrenten hat der Mensch früher relativ drastisch bejagt. Ob nun Seehund, Fisch-reiher (allein diese Namensgebung verrät doch schon viel) oder Kormoran - Fischfresser standen ganz oben auf der Abschussliste der Berufsfischer, die es früher halt auch noch viel mehr gab. Fast jeder Kormorangegner weiß über die Rekationsfähigkeit der Kormorane auf Gebiete mit Bejagung zu berichten: Wo häufig geschossen wird, lassen sich die Kormorane nicht mehr blicken oder meiden gar die Beschusszeiten.

Zu B:
Auch wenn dank Industrialisierung das Fischangebot in den großen Flüssen Deutschlands früher vermutlich deutlich größer war - so ist doch vergleichsweise wesentlich weniger Fischbesatz getätigt worden als heute. Nach dem Krieg gab es weder Geld noch Besatzfisch, denn Fisch war eine willkommene Nahrungsquelle die man sicherlich nicht für viel geld erstmal in Freiheit entlassen hätte. Fragt man die Älteren unter den Fischproduzenten in Deutschland so bestätigen die meisten, dass Besatzfisch im betriebswirtschaftlichen Sinne erst ab den 70er Jahren eine nennenswerte Rolle spielte (vorher nur Speisefisch). Besatzfisch wie beispielsweise RB-Forellen (besonders in den 80er Jahren auch in jedem Baggersee zu finden) stell(t)en für den Kormorane eine willkommene und leichte Beute dar, weil sie oftmals orientierungslos und oberflächennah umherziehen. Wenn man mal Bilanz ziehen könnte, wieviel Fisch in Deutschland jedes Jahr besetzt wird... ich bin sicher, da würd den meisten hier schwindelig werden. Jäger legen Luderplätze an, Karpfenhunter schmeißen Boilies in Wasser... uups?!

Fazit:
Früher wurde der Kormoran (legal) deutlich stärker bejagt, was eine Koloniebildung im Inland sicherlich verhinderte. Die Überfischung der küstennahen Gewässer in den letzten 30 Jahren hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Kormoranpopulation sich weiter ins Inland verlagert hat. Zudem sind die Nahrunsgressourcen im Inland für den Kormoran in den vergangenen 30 Jahren deutlich einfacher zugänglich geworden. Der langjährige Bejagungsschutz wirkte sich zudem positiv auf die Koloniebildung aus.


Diskussion
Der Kormoran ist ein hochgradig mobiler und äußerst erfolgreicher Jäger, der über hervorragende Adaptionseigenschaften verfügt. Er hat sich schnell und flexibel an die veränderten Bedingungen (Rückgang der marinen Ressourcen, Ausbau der Fließgewässer, Besatzfische, etc.) der lezten 100 Jahre angepasst.
Wie offizielle, jährliche Zählungen belegen ist der gesamtdeutsche Kormoranbestand in den letzten 10 Jahren nahezu stabil, in den letzten Jahren tendenziell sogar wieder leicht rückläufig. Der Kormoran hat seine Nische im Inland besetzt, die Population scheint derzeit nicht in der Lage weiter zu expandieren. Im Falle eines so mobilen und effizienten Prädators kann das nur bedeuten, dass die Nahrungsressourcen ausgeschöpft sind.

Was die Äschenproblematik betrifft, so bleibt festzuhalten dass die Äsche eine eindeutig kälteliebende Art ist. Wenn wir über globale Klimaerwärmung reden muss man sich auch fragen, inwieweit die Äsche diesem Faktor Tribut zollen muss? Eine Erhöhung um + 2°C des Jahresmittels in unseren Fließgewässern ist ein gravierender Einschnitt. Zumal die Äsche in unseren Breiten immer schon im Randgebiet ihrer ökologischen Valenz operierte - UND insbesondere im letzten Jahrhundert ohnehin unter dem extremen Aus-/ Verbau unserer Flüsse zu leiden hatte.
Neben zahlreichen Belegen für Schädigungen an Fischbeständen durch den Kormoran, gibt es auch Belege, dass weitestgehend naturnahe Gewässer kaum unter dem Kormoran leiden.


Fazit
Die Entwicklung der Kormoranpopulation in Europa ist durch viele Faktoren geprägt. Die meisten davon sind hausgemachte Probleme...
Antworten