Möwe gehakt - es tat mir in der Seele weh

Ist Euch in letzter Zeit an der Küste etwas seltsames passiert?
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Aha, dann war die Überschrift sehr mißverständlich. Gehakt ist sicher etwas anders, als in der Schnur verfangen.
Dennoch war das sicher nicht die beste Lösung, aber aus meiner Sicht eine theoretische Möglichkeit.
Es ist immer eine sehr unangenehme Sache. Hatte auch mal ein Teichhuhn in etwa 20 Meter Höhe gedrillt und das macht man nicht einfach mal so. Da gehen einem viele Gedanken gleichzeitig durch den Kopf und letztendlich macht man es verkehrt, wie man es macht.
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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adasen
Von einem, der auszog...
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Beitrag von adasen »

Mhmm, hatte ich auch so verstanden, dass der Vogel gehakt wurde....aber Schnur kappen, weil die Möwe sich in der Schnur verheddert hat, und dann ca. X m Schnur abschneiden und schwimmen lassen? Naja, aus Fehlern wird man klug!
Gruß
André

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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Adasen, ich denke, der Waldmeister hats nun begriffen. ;)
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Ich habe mal auf einem irischen See beim Fischen vom Boot aus, einen Kormoran am Fuß gehakt.
Ich konnte den Guide, der ihn schädeln wollte, gerade noch einmal davon abhalten und der Vogel kam frei.
Vergebt mir :D

Gruß
Harald
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Dirk.M aus G.
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Beitrag von Dirk.M aus G. »

Ich habe mal auf einem irischen See beim Fischen vom Boot aus, einen Kormoran am Fuß gehakt.
Ich konnte den Guide, der ihn schädeln wollte, gerade noch einmal davon abhalten und der Vogel kam frei.
Vergebt mir

Gruß
Harald


Das ist allerdings noch weniger zu verstehen als die ursprüngliche Geschichte :cry: :no:
Wer die Menschen kennt der liebt die Tiere!
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homebeach
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moin waldmeister

Beitrag von homebeach »

moin waldmeister,

ich muss aus eigener Erfahrung gestehen dich nahezu gänzlich zu verstehen.

Es geschah am 25.12.08, der Neustädter Hafen wurde befischt. Mein HG Spezial Blinker flog mitten ins Hafenbecken und ein Mövenschwarm war echt scharf drauf. Einerseits das schicke Sandaaldekor, andererseits der unbändige Fressneid in der Winterzeit, leiteten den Sturzflug einer Jungmöve auf meinen Blinker, mit anschließendem Drill ein.

Was folgte war ein beinahe handfester Skandal an der rege besuchten Fußgängerpromenade Neustadts.

Die Möve hat den Blinker unter der Oberfläche voll genommen. Und flog davon. Die drei Fragezeichen in meinem Gesicht hat sie wohl nicht gesehen.
Was tun? reflexartig anhauen, fliegen lassen, Luftdrill?

Ehrlich gesagt war ich komplett überfordert- bei ner 70er Trutte weiß man ja wenigstens was man zutun hat.

Zu allem Überfluss standen plötzlich 3 Passanten neben mir und meinten, "ich sollte gefälligst abhauen, im Hafen sei das Fischen sowieso verboten", "und dann noch Möven angeln..."

Ich dachte mir noch: einmal geh ich hier im hafen angeln und dann sowas...

Naja der Passant wurde richtig grantig und meinte ich solle abschneiden und den Vogel nicht weiter quälen. Zwischenzeitlich schien mir dies auch die beste Lösung zu sein, kein wunder wenn 3 Möchtegernnaturschützerpharisäer auf einen einreden. Ich schnitt ab.

Der Vogel trug 5 Minuten den Blinker über das Hafenbecken, unter tosendem Beifall von seinen 218 Mitkollegen, die allesamt dachten er hätte einen klasse Winterfang gemacht und könnte den Fisch nur nicht schlucken...teilweise wurde die Möve gar noch von anderen Möven attackiert, weil diese ihr das Fressen streitig machen wollten...und mitten drin mein treuer Snapsblinker.

Der Tag war gelaufen, ich ab zum Auto, vertreiben habe ich mich lassen. Saß schon im Auto, da dachte ich: fieser gehts ja mal garnicht!
Ausgestiegen, Rute eingepackt, 30g Snaps motiert in Signalorange! um Verwechslungsgefahr auzuschließen und versucht die Schur zu erwischen, die die Möve hinter sich herzog. 14 Versuch- es glückte.

Beherzt zog ich mit den Händen den Vogel an Land, hart wurde es an der Kaimauer, aber die Möve half dann doch noch mit. Puh. Tier an Land. 4 Leute stehen um einen rum und wissen natürlich alle bestens Bescheid.

Nun gut, das Tier war astrein im Schnabelwinkel gehakt, und der Drilling war verdammt dicht am Auge- kurzum- > Überlebenschance mit Blinker im Schnabel-> 3,5%
Sauber habe ich die Möve abgehakt, und in die Freiheit entlassen. Puh der Tag war gerettet- man habe ich mich gefreut.

Später kam noch eine Passantin und meinte sie hätte die ganze Tragödie mitverfolgt und dokumentiert...und sie schoss ein Poträit von der Möve und mir beim Abschied. Zudem hat sie mir noch Bilder geschickt, die zeigen wie die Möve mit Blinker auf dem Wasser dümpelt...

Naja. Ende gut alles gut. Im Hafen angel ich jetzt nur noch direkt an Weihnachten. Lasse den Blinker tiefer sacken und gebe auf jeden Mövenschwarm acht. Aber unter Wasser, da lauern ja noch Kormorane, Haubentaucher, Blesshühner...

Ach lassen wir das.

Philip


PS: auf dem ersten Bild sitzt die Möve nahe der Rutenspitze auf dem Wasser, habe mal einen Kreis drumgemalt...
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Freund Hein
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Beitrag von Freund Hein »

Hallo !

Vor Jahren ,noch mit Köderfisch an der Grundangel unterwegs,hatte ich ein ähnliches Erlebnis.
In 1 m tiefen Wasser 30 m von mir entfernt hatte ich einen Köderfisch auf dem Grund platziert,2 Möwen jagen unweit und eine schiesst ins Wasser ,steigt wieder auf und an meiner Rute wird stark gezogen,ich hatte beides nicht zueinander in Beziehung gesetzt und haute ordentlich an,zeitgleich schoß die Möwe wieder nach unten.....
Glücklicherweise liess sie los und ich stellte das Fischen solange ein,bis sie ausser Reichweite waren.
Mittlerweile habe ich sämtliche Spinnköder auf Einzelhaken mit angedrücktem Widerhaken umgestellt,allerdings gehe ich auch nur noch 1-2 mal im Jahr damit los,aber ich denke,daß man so nicht nur den Schaden beim Fisch minimieren kann.
Einfach die Schnur durchschneiden,ist in so einem Falle wirklich keine Lösung
Als Jugendlicher Ruderer fanden wir mal ein Bleßhuhn ,daß sich in einer Sehne verfangen hatte,ein Fuss war schon abgeschnürt und der Vogel schien sich damit schon recht lange rumzuplagen,er hatte durch die Schnurlänge aber auch nur noch einen Radius von 10-12 m,wehrte ich auch massiv ,die Schnabelhiebe waren noch zu ertragen ,aber die verzweifelten Töne ,die das Tier in Todesangst abgab,haben erzogen...
Wie dem auch sei,falsch kann man in solchen Situationen immer mal was machen,man muss nur die richtigen Schlüsse für die Zukunft daraus ziehen.

Gruss Thomas
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Aalexzander
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Beitrag von Aalexzander »

Hallo Harald,
kannste mir mal `nen Tipp geben, wie man Kormorane am Fuß Haken kann?
Auf welches Flashabou-Glitzer-Zeugs stehen die denn?

Ich kenne da jmd, der jmd. kennt. Dessen Bruder möchte es mal gezielt auf Kormorane versuchen... - die sollen ja schmecken, weil sie sich so gut nähren.

:wink:

Aalexz.
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Aalexzander hat geschrieben:Hallo Harald,
kannste mir mal `nen Tipp geben, wie man Kormorane am Fuß Haken kann?
Auf welches Flashabou-Glitzer-Zeugs stehen die denn?

Ich kenne da jmd, der jmd. kennt. Dessen Bruder möchte es mal gezielt auf Kormorane versuchen... - die sollen ja schmecken, weil sie sich so gut nähren.

:wink:

Aalexz.
Dem Bruder, von dem, der jemand kennt, von dem er gehört hat... kann geholfen werden.

1. Fahre auf einen irischen See.
2. Lass das Boot in eine Bucht treiben.
3. Fische diese Bucht ab.
4. Warte bis der Komoran unter Wasser an Deiner Schnur vorbeischwimmt und sich selbst in einer Deiner Fliegen selbst hakt.

So einfach ist das.

Gruß
Harald
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Popeye
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Beitrag von Popeye »

:o
aber Herrschaften, ihr wollt doch wohl nicht dem gekürten Vogel des Jahres 2010 an die Federn gehen ? :grin: :grin: :grin:
Bild Gruß Sven

fischen,fangen,filetieren >(((°> und zurücksetzen
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Mefo-Sucher
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Beitrag von Mefo-Sucher »

.. schöne Story mit Happyend, homebeach ;) !

Mir ist auch schon mal eine Möwe in die Schnur geflogen. Zu meiner großen Erleichterung konnte sie sich recht schnell selbst befreien.

Ein Bekannter musste sich mal mit dem eben erwähnten Vogel des Jahres anlegen. Ein Kormoran hatte den für einen Hecht bestimmten Köderfisch an der Pose genommen und natürlich samt Drillingen voll geschluckt :roll:. Da gab es nur eine Lösung .....
Gruß Mefo-Sucher :-D
:::::::::::::::::::::
... aus Freude am Fisch.
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Ponti
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Beitrag von Ponti »

Welche denn???
Abschneiden, Vogel einpacken, zu Hause weiterfüttern und warten bis er den Köder wieder ausscheidet??? :lol: :lol: :lol:
Gruß Tobi

Dumm ist der, der dummes tut
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Werner Kampmann
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Beitrag von Werner Kampmann »

Hab als kleines Kind auch mal bei Hornhecht Angeln mit Heringsfetzen ne Möwe gehakt. Nach Kurzem Drill im Wasser gings in die Luft. Muss ein schon ein bizarrer Anblick gewesen sein. War vollig überfordert und anstatt mir zu helfen haben mich dann noch irgendwelche Touris blöd angemacht. Hab geheult wien Schlosshund aber konnte sie dann doch "reindrillen" und vom Haken lösen. :lol:
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Reverend Mefo
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Beitrag von Reverend Mefo »

Mein Luftdrill mit der Seeschwalbe war Gottlob um 6 Uhr morgens. Somit waren die Passanten glücklicherweise noch im Bett.

Aber so ein Luftdrill in Rückenlage ist eine echt merkwürdige Erfahrung....
You,re going home,
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You‘re going,
England’s going home!
Karstein

Beitrag von Karstein »

Also die Seeschwalben-Blinkerlupfer hatten wir Anfang Oktober in Hindsholm den einen Morgen penetrant - zuerst wurde Mitfahrerin Sylkes Blinker nur attackiert, danach Tanjas Bornholmköl. Gottlob ohne Hakung. Dann fanden die Hungrigen meinen Köl, und eine Schwalbe packte trotz Absinkenlassens zu... Weingstens den Drilling nicht gepackt, aber den kurzzeitige Luftdrill 20 Meter über mir fand ich nicht witzig...

Immerhin ´ne Bestätigung, dass der Köder verdammt echt ausgeschaut haben muss. ;)

Ansonsten hatten wir von einem Schwan (in Travemünde beim Horni-Angeln mit Pose, Schnur um den Hals) über Möwen und Basstölpeln beim Naturköderangeln schon etliche Kamikazeflieger im Arm und alle wohlbehalten released.

Ein Tipp gegen Möwen-Rafting: kommt nie auf die Idee, auf See eure Multirolle wegen sauberer Aufwicklung mal eben bei 10 Knoten ins Heckwasser auszubringen, wenn auch nur noch ein goldener Sövik-Wirbel am Ende hängt und über die Oberfläche hüpft... Es waren bestimmt 10 Möwen, die diesen dürren Metallfisch dort geortet hatten, und eine hatte sich glatt bei der Jagd nach dem Wirbel in der Schnur verfangen - nach ein paar Hüpfern auf den Wellen plus Bergung flog auch sie wieder unbeschadet davon. War aber ´ne schiet Idee, ca. 200m Schnur mal eben draußen in der Donegal Bay hinterher zu ziehen zum neuen Aufspulen... :roll:

Schlimm war es am Walchensee, da hatten wir 1992 einen Haubentaucher aufgrund der kläglichen Laute zwischen den Steinen gefunden, der noch lebte, sich aber aufgrund der zig Meter Angelsehne um seinen Körper plus des inhalierten Hakens nicht mehr bewegen konnte - ein Angler hatte wohl mit Koppe geangelt, und der Vogel hatte den Köder beim Gründeln inhaliert, die Schnur abgerissen... Wir haben mindestens 30 Minuten herumgedoktort und Schnur weggeschnitten - der Haubentaucher hielt vollkommen still, als würde er es als Erlösung empfinden. Leider kamen wir an den Haken nicht ran, der saß im Schlund. Aber befreit von den Fesseln ging es ihm schon sichtlich besser.

Wir nahmen den kläglichen Burschen mit und wollten ihn einer Vogelwarte oder dem Revierförster übergeben - keinerlei Erfolg in der Ecke, hatten uns die Finger wund gewählt ("ja, da gab es mal die Frau xy, die hat sich solchen Pflegefällen angenommen - aber sie ist leider letztes Jahr verstorben"). Haben ihn dann im Hotel in eine Pappkiste gesetzt und halbflüssige Nahrung eingetrichtert, die er gierig herunterschluckte.

Die Vogelversorgung wurde im Hotel allerdings nicht mit Wohlwollen gesehen, also mussten wir ihn in noch nicht fittem Zustand wieder der Natur aussetzen. Wir bezweifeln, dass der Kleine das überlebt haben dürfte...

Gerade dort am Walchensee mit seiner sagenhaften Natur hätten wir uns über Unterstützung einheimischer Naturfreunde in dieser Situation wirklich gefreut...

Gruß

Karsten
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