Moin,
habe ich auch schon häufiger drüber nachgedacht.
Heutzutage ist ein Aufstieg aber so gut wie ausgeschlossen. Wie sollen die Fische die Schleuse am Rathaus überwinden? Diese stellt ein unüberwindbares Hinderniss dar. Mal angenommen eine handvoll Fische würden da durchgeschleust ( im wahrsten Sinne des Wortes) wäre der Weg in die Wandse schon mal frei.
Die Wandse ist Teil des Projektes „Forelle 2010“. In dem Projekt, das mit Fördergeldern der HEW-Umweltstiftung gestartet wurde, wird unter anderem vom Bund Hamburg und dem Bezirksamt Wandsbek versucht, die Gewässerqualität der Wandse soweit zu verbessern, dass bis 2010 wieder Bachforellen hier leben können. Es gibt aber Wehre die meines Wissens nach über keine Fischtreppen verfügen. In wie weit die auch ohne Treppe überwunden werden können weiss ich nicht. Müßte man sich mal vor Ort anschauen. Nächstes Problem ist, dass die Wandse ebenso wie die Alster und wahrscheinlich auch die Bille total versandet sind. Wo der Sand fehlt liegt Schlamm am Grund. Kiesige Stellen sind sehr, sehr dünn gesäht. Nicht gerade die optimalen Laichbedingungen.
Ich weiss, dass man am Oberlauf der Alster (zwischen Gut Stegen und Wulksfelde versucht hat Laichplätze für Bachforellen zu schaffen und zeitweise auch massiv besetzt hat. Da ich nicht weit von dort mein Elternhaus habe und damals viel dort oben geangelt habe, kenne ich die Stellen. Die meisten sind schnell wieder versandet. Ein weiteres Problem war, dass die verblödeten Bestazfische auf so ziemlich alles gebissen haben was man denen vorgesetzt hat. Nach einigen Wochen war von dem Besatz also nicht mehr viel übrig. Komisch war auch, dass die Fische scheinbar direkt nach dem Aussetzen begonnen haben in Richtung Stadt abzuwandern. Ich kann nicht verstehen warum. Die Wasserqualität ist dort oben eigentlich gut. Sieht man auch jedes Jahr wieder an dem Maifliegenschlupf. Trotzdem wanderten die Fische flussab.
Bedenken muss man bei der Alster auch die zahlreichen Wehre. Beginnend mit der Ohlsdorfer Schleuse werden die Flussabschnitte immer kürzer (Ohlsdorfer Schleuse, Poppenbüttel, Mellingburg, Duvenstedt, Wulksfelde, Rade, Sandfelde usw.) Es reiht sich ein Wehr an den anderen. Die meisten ohne Fischtreppe. Allerdings sind viele von denen auch so kein Hinderniss. Das Projekt, dort oben wieder einen natürlichen Bachforellenbestand zu schaffen ist gescheitert und wurde nach einige Jahren eingestellt. Seitdem wird auch nicht mehr besetzt. Heute werden regelmäßig in Poppenbüttel und Mellingburg Forellen besetzt, von denen viele die etwas schnellere Strecke hinter dem Poppenbütteler Wehr aufsuchen. Hier gibt es mehrere kleine Stromschnellen, die immer gut für Fisch sind.
Die Bille kenne ich leider kaum aber ich nehme an das es in etwa die selben Probleme sein werden.
Ob es vor den Begradigungsmaßnahmen und Verbauungen Wandersalmoniden gab weiss ich nicht aber für heute halte ich es für ausgeschlossen. Außerdem hätte ich dann ja mal eine erwischen müssen
