Bei welcher Größe noch Grönländer und woher kommt der Name?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Deckert
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Beitrag von Deckert »

Broder hat geschrieben:Hallo Volker - schöne Fische
sind doch mit 47-48 deutlich über 45 schon gut überm Durchschnitt und gerade eben noch Grönländer - gleich zwei das macht doch glücklich ..

@Broder

Mal ne Frage, was meinst du denn ab welcher größe eine Mefo nicht mehr Grönländer genannt wird?? ;)
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich meinte immer, daß man Meerforellen als Grönländer bezeichnet, die im Winter zusammen mit den laichwilligen Fischen in die Flüsse aufsteigen, aber aufgrund ihrer Größe nicht am Laichgeschäft teilnehmen. :q: DIese Fische sind auch noch silber und nicht angefärbt.
Der Begriff scheint aber mittlerweile für jede kleinere Meerforelle zu stehen, die an der Küste gefangen wird. --> weshalb denn Grönländer ? :q: Weil sie im kalten Winter mit aufsteigen ??? Eis....Schnee.... oder eine Kummerform der Meerforelle, wie sie in Norwegen immer an die Rute geht ?"??!?!??!
Kann das mal jemand aufklären ?

Gruß Henning
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FALKFISH-THOR
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Beitrag von FALKFISH-THOR »

Hallo,
ich habe mal von 2 Theorien gelesen ,warum die Forellen zwischen 35-45 cm Grönländer genannt werden.
1:Die Heringsgröße um Grönland herum beträgt 35-45cm.
2:Es gibt auf Grönland einheimische Forellen,welche genauso
ausschauen,wie unsere kleinen Mefos.
Gruß aus FL
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Alex
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Jo

Beitrag von Alex »

Genau - die Geschichte von der Heringsgröße ist mir auch bekannt.

Allerdings ist es wohl Sitte geworden alle Fische bis ca. 45cm als Grönländer zu bezeichnen. Ganz richtig ist das aber nicht. Es ist nur ein Grönländer, wenn er noch nicht laichreif ist bzw. noch nicht gelaicht hat. Auf- oder Absteiger sind keine Grönländer, auch wenn sie erst 40-45cm groß sind. :arrow:
Daher sind die Grönländer gerade im Winter leicht auszumachen, denn sie sind dann noch silberblank und nicht zum laichen aufgestiegen. Ein Überspringer von 40-45cm ist wohl eher unwahrscheinlich, denn es macht wohl wenig Sinn, wenn er den ersten Laichaufstieg überspringt. :arrow:
Warum sie in die Unterläufe Flüsse ziehen - keine Ahnung! Kann mir erstens vorstellen, daß sie es aufgrund der Temperaturen und des geringen Salzgehalts tun oder zweitens, daß es eine Art Rudelverhalten ist und sie den Aufsteigern folgen. :arrow:

Aber wie immer alle Angabe ohne Gewähr, denn 99% sind Hörensagen! :!:
Für eine genaue Definition müßte ich mal irgendwo nachschlagen. :roll:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Gast

Re: Jo

Beitrag von Gast »

Alex hat geschrieben: Allerdings ist es wohl Sitte geworden alle Fische bis ca. 45cm als Grönländer zu bezeichnen. Ganz richtig ist das aber nicht. Es ist nur ein Grönländer, wenn er noch nicht laichreif ist bzw. noch nicht gelaicht hat.
meines wissens sind meerforellen erst dann fortpflanzungsfähig, sofern sie ein körperlängenmaß von ca. 50 cm erreicht haben, von daher wird alles was < als 50 cm ist automatisch als grönländer/überspringer bezeichnet, s. broder . deshalb auch die seit jahren geführte grundsatzdisskussion das mindestmaß von derzeit 40 cm auf 50 cm zu erhöhen.
Alex hat geschrieben:Ein Überspringer von 40-45cm ist wohl eher unwahrscheinlich, denn es macht wohl wenig Sinn, wenn er den ersten Laichaufstieg überspringt.
biologen vermuten in den sinn der überspringer eine von der natur angelegte reserve, die hauptsächlich - in diesem punkt bin ich mir leider nicht 100% sicher- aus männlichen fischen besteht und die im falle einer natur katastrophe für das vortbestehen ihrer art sorgt.
und dann wäre da noch die selktionstheorie n. darwin. also warum nicht gerade überspringer um die 40 - 45 cm ?
ein weiteres kriterium das 50cm mindestmaß einzuführen.

Alex hat geschrieben:Warum sie in die Unterläufe Flüsse ziehen - keine Ahnung! Kann mir erstens vorstellen, daß sie es aufgrund der Temperaturen und des geringen Salzgehalts tun
der sauerstoffgehalt !


mfg

haeck
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Gernot
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Beitrag von Gernot »

Ja, der Argumentation der Bestimmung des Begriffs Grönländer
stimme ich auch zu
Dieser Begriff wird für Fische zwischen 40 und 50 cm verwendet die nicht gelaicht haben.
Aber wenn ich die Motivation von Deckert zu der Frage mal interpretiere,
sollte man den Begriff Grönländer ab spätesten März eigentlich nicht mehr
verwenden, da man ab dann spätesten nicht mehr bestimmen kann, ob der Fisch im Herbst oder Frühwinter abgelaicht hat oder nicht.
Insofern würde ich den Begriff Grönländer nicht verwenden.

Nettes Foto Broder :+++:

Gernot
:wink:
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Gernot
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Beitrag von Gernot »

Haeck, ich lass mal die Diskussion der Mindestmaßlänge beiseite, da gibt es ja auch viele Argumente dagegen, Mortalitätfaktor der zurück gesetzten Fänge, der Spaßfaktor der ja nicht jeden gleich in die Illegalität treiben soll usw.
Da kann mann auch persönlich was tun, wenn man keine zu kleine Fische fangen will, in dem man konsequent nur mit 1/0 Haken fischt. ;)

Das was das Versammlungsverhalten der Grönländer angeht, ist nicht nur auf den Sauerstoffgehalt zurückzuführen der nicht unbedingt in manche Flüssen höher als im Meer liegt.
Als weiterer Faktor kommt die verhaltensbedingte Schulenbildung der Fische dazu,
die zu einem Teil bei Meerforellen über das Auge bestimmt wird. (Ich hab mal unter Biologie hier eine recht nette Arbeit dazu verlinkt.

Zum andern geht die Wissenschaft mittlerweile davon aus, dass der Aufstiegt durch die Pheromone der sich in den Oberläufen der Flüsse befindlichen Smolts bestimmt wird.

Diese Pheromone beeinflussen wiederum die Grönländer in ihrem Grenzstadium zum geschlechtsreifen Fisch. So kommt ein weiterer Faktor dazu.

Na irgendwas ist ja immer,

Gernot
:wink:
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Schweißsocke
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Re: Jo

Beitrag von Schweißsocke »

Alex hat geschrieben: Warum sie in die Unterläufe Flüsse ziehen - keine Ahnung! Kann mir erstens vorstellen, daß sie es aufgrund der Temperaturen und des geringen Salzgehalts tun oder zweitens, daß es eine Art Rudelverhalten ist und sie den Aufsteigern folgen.
Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Grönländer bei kaltem Wasser Probleme mit der Osmoreguation haben (also der Kontrolle des Salzgehalts in ihrem Körper) und deswegen die Unterläufe von Flüssen oder die stärker ausgesüßten Bereiche der Förden, sprich die Innenförden, bevorzugen.
Warum dieses Phänomen nur im Winter auftritt und warum ältere Fische davon nicht oder weniger betroffen sind, konnte mir in meinem Biostudium auch niemand erklären.
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
Gast

Beitrag von Gast »

GST hat geschrieben:Haeck, ich lass mal die Diskussion der Mindestmaßlänge beiseite, da gibt es ja auch viele Argumente dagegen, Mortalitätfaktor der zurück gesetzten Fänge, der Spaßfaktor der ja nicht jeden gleich in die Illegalität treiben soll usw.
Da kann mann auch persönlich was tun, wenn man keine zu kleine Fische fangen will, in dem man konsequent nur mit 1/0 Haken fischt.
sollte auch keine anregung sein das mindestmaß hier u. jetzt zu disskutieren.
wollte lediglich auf die zusammenhänge der themen aufmerksam machen.

mfg

haeck
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Alex
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Beitrag von Alex »

biologen vermuten in den sinn der überspringer eine von der natur angelegte reserve, die hauptsächlich - in diesem punkt bin ich mir leider nicht 100% sicher- aus männlichen fischen besteht und die im falle einer natur katastrophe für das vortbestehen ihrer art sorgt.
Ersteres würde natürlich Sinn machen. Das zweite hingegen nicht. Mußt mal versuchen nur aus der Milch von Fischen Brut zu erzeugen. Ein Rogner muß schon irgendwie dabei sein. :grin:
meines wissens sind meerforellen erst dann fortpflanzungsfähig, sofern sie ein körperlängenmaß von ca. 50 cm erreicht haben ................... dann wäre da noch die selktionstheorie n. darwin. also warum nicht gerade überspringer um die 40 - 45 cm.
Das widerspricht sich irgendwie! Wenn sie erst ab 50cm laichreif sind, dann können sie doch mit 40-45cm keine Überspringer sein. Denn eine Laichperiode auslassen kann doch nur der Fisch, der schon einmal gelaicht hat. Oder verstehe ich das nun völlig falsch. Deshalb schrieb ich doch auch, daß
ein Überspringer von 40-45cm ist wohl eher unwahrscheinlich, denn es macht wohl wenig Sinn, wenn er den ersten Laichaufstieg überspringt.
Mönsch ist das kompliziert, aber wer ist überhaupt darwin? Habe Bio nach der 10ten abgegeben und mich dann auf E-Technik, Mathe und physik spezialisiert.
Gruß & Petri ALEX

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Broder
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Beitrag von Broder »

Moin
habe was ausm Regal und zwar folgende Formel: Der Begriff kommt aus DK.

Die Grönländer heißen so weil diese Forellen in Grönland damals exportiert wurden in Salzfässern nach Dänemark und die waren so um die 40 cm herum und recht fett und weil die kleinen Wintermeerforellen auch so groß waren.

:wink:

@ Heack: Ich kann das nur schwer lesen liegt wohl daran das alles kleingeschieben ist. ;)
Zuletzt geändert von Broder am 20.04.2005, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Unser Universum funktioniert deshalb nahezu perfekt, weil es für Universen unendlich viel Zeit gibt um unendlich viele Universen zu testen und zu verwerfen bis unser Universum herauskam.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Das wird ja immer verwirrender :q:

Ich vermeide schon immer den Gebrauch dieser Ausdrücke, weil ich mir nicht sicher bin,
wie die Definition genau ist.
Ich krieg aber auch nichts genaues (zumindest befridigendes) heraus.
Im Internet geistern die bereits genannten Def. herum und andere Lektüre zu dem Thema habe ich nicht.

Vielleicht kommt hier aber ja noch etwas.

Linus
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Linus
Gast

Beitrag von Gast »

Alex hat geschrieben:... Mußt mal versuchen nur aus der Milch von Fischen Brut zu erzeugen. Ein Rogner muß schon irgendwie dabei sein. :grin:
schon klar, das daß nicht funktioniert, eben deshalb bin ich mir bezüglich meiner aussage zu den männlichen populationen auch nicht 100% sicher
was ist jedoch, wenn die meerforelle zu den geschlechtsumwandlungsfähigen fischarten gehört, dann würde eine naturreserve aus überwiegend männlichen o. weiblichen fischen schon sinn machen ;)
Das widerspricht sich irgendwie! Wenn sie erst ab 50cm laichreif sind, dann können sie doch mit 40-45cm keine Überspringer sein. Denn eine Laichperiode auslassen kann doch nur der Fisch, der schon einmal gelaicht hat. Oder verstehe ich das nun völlig falsch...
habe zur definition v. "Überspringer" keine anderweitige gefunden, als du sie oben beschrieben hast. demnach hast du natürlich recht. bis jetzt habe ich die nicht fortpflanzungsfähigen forellen ebenso zu den überspringern gezählt, eben weil sie nicht laichen. kleiner denkfehler von mir !

hier eine andere definition zu dem begriff Grönländer:
die bezeichnung "Grönländer" ist eigentlich eine handelsbezeichnungaus grönland für kleine meerforellen ca. 40 - 45 cm, deren aufenthaltsort im winter oft die flußmündungen und brackwasserregionen sind, wo sie dann schließlich vom fischer gefangen werden. die fänge werden aus der tonne verkauft/verfrachtet und als "Grönländer" bezeichnet. der grönländer ist ein fisch, der noch nicht laichfähig ist und somit die laichwanderung noch nie angetreten hat. er kann ein jahr oder auch fünf, zehn jahre im meer verbracht haben. merkmal ist die kopfform, die im verhältnis zum körper zierlicher ist.

der "Überspringer" ist ein fisch, der in dem aktuellen jahr die laichwanderung ausläßt, sie sozusagen überspringt. dabei hat er aber schon mindestens einmal in den vorjahren gelaicht. angeblich soll das merkmal auch hier die kopfform sein.
Mönsch ist das kompliziert, aber wer ist überhaupt darwin? Habe Bio nach der 10ten abgegeben und mich dann auf E-Technik, Mathe und physik spezialisiert.


wer sagt das themendisskussionen einfach sind :grin:

C. R. Darwin ist englischer naturforscher gewesen, von dem die selektionstheorie stammt.
wenn es dich mehr interessiert: http://www.philosophenlexikon.de/darwin.ht
GST hat geschrieben: ...sollte man den Begriff Grönländer ab spätesten März eigentlich nicht mehr verwenden, da man ab dann spätesten nicht mehr bestimmen kann, ob der Fisch im Herbst oder Frühwinter abgelaicht hat oder nicht.
anscheinend sind grönländer vom phenotyp wohl doch von den überspringern anhand der kopfform zu unterscheiden.

mfg

haeck
Zuletzt geändert von Gast am 25.04.2005, 21:15, insgesamt 11-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Broder hat geschrieben: @ Heack: Ich kann das nur schwer lesen liegt wohl daran das alles kleingeschieben ist. ;)
vielleicht ließt du auch so, wie du schreibst ;)

mfg

haeck
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Beitrag von Broder »

Es gibt da so eine Shift Taste ;) und Avitar mit Foto wäre auch nicht schlecht so in der Art ;)
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