ich möchte euch mal von den Erlebnissen bez. dieses für mich neuen Fisches berichten.
Alles fing mit den Fangberichten von Kyste und Aik an, die in HaMü sehr erfolgreich auf Rapfen fischten.
So kam es, dass ich mit Mirko (Ostsee-Silber) und Kyste in HaMü auf Rapfen fischten. Leider fing nur Kyste einen recht kleinen.
Ich wußte, dass in der Weser bei uns seit ein paar Jahren ab und zu mal ein Rapfen von den Spinnfischern gefangen wurde, aber nicht in nennenswerten Zahlen.
Also ich vorherigen Sonntag an einer meiner Lieblingsstellen zum Zanderfischen kam, sah ich, dass dort schon ein Spinnfischer stand. Es war Peter, der erste Vorsitzende unseres Vereins. Peter ist Allroundangler und einer der wenigen, der sich sehr mit der Ökologie der Gewässer auseinander setzt.
Er packte gerade zusammen und erzählte mir, dass er eine Stelle gefunden hat, wo jeden Abend Rapfen rauben würden und er in den letzten Tagen Rapfen bis 92cm gefangen hat.
Er fragte mich, ob ich die jagenden Rapfen mal erleben wollte....
Was für eine Frage, natürlich wollte ich! :grin:
Wir gingen zu einer Stelle der Weser, an welcher ich so gut wie nie gefischt habe. Dort sah ich....nix! Tote Hose!
Nach einigen Minuten fing das Wasser auf der anderen Flußseite an zu kochen! So ein wildes Rauben hatte ich in den vielen Jahren, in denen ich an der Weser fische noch nicht gesehen! Der Wahnsinn!
Wir fingen an dem Abend nicht einen Fisch! Ein paar mal kamen die Rapfen hinter meinem Streamer her, sie nahmen ihn aber nicht.
Trotzdem hatte ich Blut geleckt! Das war der Wahnsinn! Man muß gerade in den Fluß werfen und zwar so weit, wie es nur irgend möglich ist. Unter 25m läuft nix! Erschwerend kommt hinzu, dass man hinter sich eine leichte Böschung hat und es schwierig ist beim Wurf entsprechend hoch den Stop zu setzen, damit der Sk weit fliegen kann.
Die Rapfen fangen auf der anderen Seite an zu rauben und lassen sich dann mit der Strömung flußabwärts treiben, bis sie ungefähr in der Mitte sind. Dann verschwinden sie wieder von der Oberfläche und ziehen zurück zum anderen Ufer. Dies dauert meist nur wenige Minuten und der Spuck ist wieder vorbei.
Nun kommt sicherlich die Frage, warum ich mich so anstrenge und nicht einfach und bequem von der anderen Flußseite fische.....
Die Antwort ist simpel: Militärisches Sperrgebiet!
Die Rapfen sind ja nicht blöd und bleiben schön dort, wo man so gut wie nicht an sie herankommt.
Oft warte ich wurfbereit und wenn sie dann raubend in Wurfweite kommen, muß der Wurf sitzen und sofort muß gefischt werden! Bis man den die ganze Runningline wieder eingestrippt hat, sind die Fische oft schon wieder weg!
Man fängt nicht immer einen Fisch. Auch Peter, der mit seiner schweren Spinnrute locker auf die andere Seite wirft, fängt nicht immer was. Teilweise habe ich mit dem Streamer gefangen, er aber mit dem Blinker nicht.
Ich fische einen Intermediate-SK und die Fliege fischt nahe unter der Oberfläche. Beim Biß springen die Rapfen teilweise aus dem Wasser!
Das Rapfen ordentlich kraft habe, muß ich hier ja nicht erwähnen! :l:
Die Kombination des technisch anspruchsvollen Werfens mit den spannenden Bissen und Attacken ist eine echte Bereicherung für meine heimische Fischerei.
Es gibt aber noch viele interessante Aspekte, die ich noch nicht klären konnte. Peter und ich haben festgestellt, dass die Rapfen anscheinend manchmal nicht Fischchen jagen, sondern sich mit irgendwelchen Insekten vollstopfen. Das würde auch die Fehlbisse und Verfolgungen ohne Biss erklären.
Wir konnten bisher aber noch nicht feststellen, was sie fressen...
Es gibt also noch einiges auszuprobieren, worauf ich mich schon sehr freue! :l:
Im Anhang mal Fotos von zwei Rapfen, die leider unscharf sind, da ich sie schnell mit dem Handy geschossen habe, weil ich die Fische so schnell wie möglich freilassen wollte.
Ach ja, die ganz großen habe ich noch nicht erwischt. Der schwerste Fisch hatte so um die 7 Pfund.
Was nicht ist, kann ja aber noch werden!





