Orkla/Gaula 2008
Orkla/Gaula 2008
4. versuch
Lachsfischen in Norwegen an Orkla und Gaula vom 09.06. - 19.06.08
- Anfahrt mit Schwierigkeiten -
Zwei Tage vor meiner Abfahrt nach Norwegen bekam ich einen Anruf meiner Fährlinie.....Fährverbindung am 19. Juni gestrichen, Rückfahrt allerdings am 20.06. möglich. Naja, ein Tag länger in Norwegen ist ja nicht sooo tragisch, also umbuchen und gut.
Am 08.06. mittags vor Reiseantritt allerdings dann die Hiobsbotschaft per SMS "we are so sorry..." das bedeutete den Totalausfall der Fährverbindung am 09.06. Eine Alternative (Nachtfähre) war nicht zu bekommen, so machte ich mich nach dem Mittagessen auf den langen Weg über Fünen, Seeland, Schweden nach Norwegen. Ich hatte ja ab 09.06. Hütte, Strecke usw. gebucht und( ärgern im Urlaub gibt es nicht!) konnte so wieder einmal die schöne Landschaft Schwedens und Südnorwegens genießen.
Hier einige Eindrücke vom Glommatal:
(mein Pausenstein am Hochwasserdenkmal) (Blick vom Museum in Elverum)
Nicht nur Ortsnamen wie Elverum, Trysil, Koppang usw. lassen so manchen Äschen- und Forellenfischer ins Träumen kommen, auf dieser Reiseroute lenken sogar die Rastplätze vom Pausenbrot ab.
Nach ca. 17 Stunden Autofahrt (incl. längerer Pausen) war ich dann morgens gegen 09 Uhr endlich an der Orkla, wurde herzlich von meinen Gastgebern begrüßt und bezog meine Unterkunft.
- Fischen an der Orkla -
Am Ankunftstag Auto auspacken, Zimmer und Kühlschrank einräumen, Rute, Rolle usw. klarmachen, zum Schluß das Bett bauen. ....die Reihenfolge ist wichtig, wer zuerst sein Bett baut, hat verloren :)) !
Dies war meine Unterkunft an der Orkla:
Und hier ein Teil der dazugehörigen Strecke:
Noch am ersten Abend entschloß ich mich kurzfristig, an einem viertägigen Weiterbildungskurs, genannt „Casting Clinic“, teilzunehmen.... Man(n) gönnt sich ja sonst nichts.
Das Wetter war kalt und regnerisch, die Wassertemperatur zwischen 9 und 11 Grad, der Wasserstand nicht so schlecht, es sollte eigentlich „etwas gehen“......es ging erstmal zwei Tage fast nichts, weder bei mir, noch bei den anderen Fischern an unseren Strecken. Ich verlor einen Fisch, glücklicherweise bereits nach kurzem Drill. Ein Biss an ausgefischter, gestreckter Schnur ist nicht sehr vertrauensfördernd und .....weg war er!!!
Natürlich hörten wir, wie immer, es würde an anderen(nicht unbedingt preiswerteren) Strecken wieder wesentlich besser gefangen. An einer der unteren, günstigen Campingplatzstrecken sei die Lachsausbeute aber ebenfalls in diesem Jahr recht gut. Dort wird bevorzugt sehr gesellig, manchmal auch mit längeren Wartezeiten gefischt.
Zurück zum Thema: Schotten können nicht nur richtig werfen sondern auch fangen! So erschien dieser wirklich nette Herr(ich habe „vorsichtshalber“ seine Karte behalten), Knut Syrstad's persönlicher Gast, an unserer Strecke, fischte zwei Stunden an einer der Rauschen, fing einen Lachs von ca. 5-6 kg und setzte ihn zurück.
Ich behaupte mal:
Wenn schottische Lachsfischer keinen Lachs fangen, dann ist auch keiner da!!!
An diesem Tag konnte ich eine Bachforelle verhaften, warum nicht auch an der Orkla und diesmal mit Foto?!
Am dritten Tag fischte ich dann in „Lo“. Dort hatte ich schon Fische gefangen und natürlich entsprechendes Vertrauen. Vierter oder fünfter Wurf, 90 Grad zur Fließrichtung, plötzlich ein Schwanzschlag an der Oberfläche, upps da war einer! Gedanklich schon mit dem nächsten Wurf an die gleiche Stelle beschäftigt, beschleunige ich die Fliege etwas und.....fühle einen leichtes Anstoßen, kurz danach .......RUMMMS, Schlaufe weg, Rute krumm, nimmt Schnur und überall.... Adrenalin....Adrenalin... ruhig bleiben!!!! Der Backingknoten flutscht durch die Ringe und ich gehe ans Ufer, folge recht kontrolliert flußabwärts, mache Druck, der Fisch bleibt stehen, ich gehe rückwärts wieder zu meinem Ausgangpunkt zurück. Der Fisch folgt, ich erhöhe den Druck und er saust wieder ab in den Strom. Dieses Spiel geht ein paarmal hin und her, dann nehme ich ihn noch fester und er bleibt in ruhigem Wasser, wo ich ihn nach einer ganzen Weile zwischen mehreren Steinen stranden kann, Schwanzwurzelgriff, dann kommt der Lachs-Priest zum Einsatz. Mein „Yahuuu“ wird von der anderen Flußseite mit einem ebenso lauten „congratulations“ beantwortet, man hatte mich beobachtet.
Ich bin total happy und gleichzeitig groggy. Die Lachsdame muß sehr verärgert gewesen sein, sie schwamm 3-4 Meter hinter meiner Fliege her, um sie dann völlig zu verschlingen.
- Gaula und Heimfahrt -
Am 14.06. dann Umzug an die Gaula, um Angelfreunde zu besuchen und dort gemeinsam zu fischen.
Von uns befischte Streckenabschnitte:
Die Gaula meinte es wieder einmal nicht besonders gut mit mir, so wurden am Anfang der Saison bereits sehr viele Fische auf den verschiedenen Strecken gefangen. Herausragend war hier wohl die 24. Woche.
Wasserstand und Temperatur waren auch jetzt(Woche 25) vollkommen in Ordnung, nur der Aufstieg hielt sich in Grenzen, was sich auch an anderen Strecken bemerkbar machte. Es fehlte wohl ein erneutes Hochwasser.
Mein Urlaub neigte sich ohne weitere nennenswerte Höhepunkte dem Ende zu. So machte ich mich am 20.06. morgens sehr früh auf den Rückweg, nicht ohne vorher nach dem Zustand meiner Fähre gefragt zu haben! Eine Seefahrt, die ist lustig....bei lockeren 6-7 BF durch die gefürchtete Meerenge von Langesund nach Hirtshals. Viele Passagiere traf ich nicht am Buffet, die meisten bevorzugten eher andere Örtlichkeiten. Das Schiff legte etwas verspätet an und so fuhr ich am 21.06. morgens gegen 05 Uhr wieder an heimischen Gewässern vorbei...auch ein wirklich schöner Anblick.
Lachsfischen in Norwegen an Orkla und Gaula vom 09.06. - 19.06.08
- Anfahrt mit Schwierigkeiten -
Zwei Tage vor meiner Abfahrt nach Norwegen bekam ich einen Anruf meiner Fährlinie.....Fährverbindung am 19. Juni gestrichen, Rückfahrt allerdings am 20.06. möglich. Naja, ein Tag länger in Norwegen ist ja nicht sooo tragisch, also umbuchen und gut.
Am 08.06. mittags vor Reiseantritt allerdings dann die Hiobsbotschaft per SMS "we are so sorry..." das bedeutete den Totalausfall der Fährverbindung am 09.06. Eine Alternative (Nachtfähre) war nicht zu bekommen, so machte ich mich nach dem Mittagessen auf den langen Weg über Fünen, Seeland, Schweden nach Norwegen. Ich hatte ja ab 09.06. Hütte, Strecke usw. gebucht und( ärgern im Urlaub gibt es nicht!) konnte so wieder einmal die schöne Landschaft Schwedens und Südnorwegens genießen.
Hier einige Eindrücke vom Glommatal:
(mein Pausenstein am Hochwasserdenkmal) (Blick vom Museum in Elverum)
Nicht nur Ortsnamen wie Elverum, Trysil, Koppang usw. lassen so manchen Äschen- und Forellenfischer ins Träumen kommen, auf dieser Reiseroute lenken sogar die Rastplätze vom Pausenbrot ab.
Nach ca. 17 Stunden Autofahrt (incl. längerer Pausen) war ich dann morgens gegen 09 Uhr endlich an der Orkla, wurde herzlich von meinen Gastgebern begrüßt und bezog meine Unterkunft.
- Fischen an der Orkla -
Am Ankunftstag Auto auspacken, Zimmer und Kühlschrank einräumen, Rute, Rolle usw. klarmachen, zum Schluß das Bett bauen. ....die Reihenfolge ist wichtig, wer zuerst sein Bett baut, hat verloren :)) !
Dies war meine Unterkunft an der Orkla:
Und hier ein Teil der dazugehörigen Strecke:
Noch am ersten Abend entschloß ich mich kurzfristig, an einem viertägigen Weiterbildungskurs, genannt „Casting Clinic“, teilzunehmen.... Man(n) gönnt sich ja sonst nichts.
Das Wetter war kalt und regnerisch, die Wassertemperatur zwischen 9 und 11 Grad, der Wasserstand nicht so schlecht, es sollte eigentlich „etwas gehen“......es ging erstmal zwei Tage fast nichts, weder bei mir, noch bei den anderen Fischern an unseren Strecken. Ich verlor einen Fisch, glücklicherweise bereits nach kurzem Drill. Ein Biss an ausgefischter, gestreckter Schnur ist nicht sehr vertrauensfördernd und .....weg war er!!!
Natürlich hörten wir, wie immer, es würde an anderen(nicht unbedingt preiswerteren) Strecken wieder wesentlich besser gefangen. An einer der unteren, günstigen Campingplatzstrecken sei die Lachsausbeute aber ebenfalls in diesem Jahr recht gut. Dort wird bevorzugt sehr gesellig, manchmal auch mit längeren Wartezeiten gefischt.
Zurück zum Thema: Schotten können nicht nur richtig werfen sondern auch fangen! So erschien dieser wirklich nette Herr(ich habe „vorsichtshalber“ seine Karte behalten), Knut Syrstad's persönlicher Gast, an unserer Strecke, fischte zwei Stunden an einer der Rauschen, fing einen Lachs von ca. 5-6 kg und setzte ihn zurück.
Ich behaupte mal:
Wenn schottische Lachsfischer keinen Lachs fangen, dann ist auch keiner da!!!
An diesem Tag konnte ich eine Bachforelle verhaften, warum nicht auch an der Orkla und diesmal mit Foto?!
Am dritten Tag fischte ich dann in „Lo“. Dort hatte ich schon Fische gefangen und natürlich entsprechendes Vertrauen. Vierter oder fünfter Wurf, 90 Grad zur Fließrichtung, plötzlich ein Schwanzschlag an der Oberfläche, upps da war einer! Gedanklich schon mit dem nächsten Wurf an die gleiche Stelle beschäftigt, beschleunige ich die Fliege etwas und.....fühle einen leichtes Anstoßen, kurz danach .......RUMMMS, Schlaufe weg, Rute krumm, nimmt Schnur und überall.... Adrenalin....Adrenalin... ruhig bleiben!!!! Der Backingknoten flutscht durch die Ringe und ich gehe ans Ufer, folge recht kontrolliert flußabwärts, mache Druck, der Fisch bleibt stehen, ich gehe rückwärts wieder zu meinem Ausgangpunkt zurück. Der Fisch folgt, ich erhöhe den Druck und er saust wieder ab in den Strom. Dieses Spiel geht ein paarmal hin und her, dann nehme ich ihn noch fester und er bleibt in ruhigem Wasser, wo ich ihn nach einer ganzen Weile zwischen mehreren Steinen stranden kann, Schwanzwurzelgriff, dann kommt der Lachs-Priest zum Einsatz. Mein „Yahuuu“ wird von der anderen Flußseite mit einem ebenso lauten „congratulations“ beantwortet, man hatte mich beobachtet.
Ich bin total happy und gleichzeitig groggy. Die Lachsdame muß sehr verärgert gewesen sein, sie schwamm 3-4 Meter hinter meiner Fliege her, um sie dann völlig zu verschlingen.
- Gaula und Heimfahrt -
Am 14.06. dann Umzug an die Gaula, um Angelfreunde zu besuchen und dort gemeinsam zu fischen.
Von uns befischte Streckenabschnitte:
Die Gaula meinte es wieder einmal nicht besonders gut mit mir, so wurden am Anfang der Saison bereits sehr viele Fische auf den verschiedenen Strecken gefangen. Herausragend war hier wohl die 24. Woche.
Wasserstand und Temperatur waren auch jetzt(Woche 25) vollkommen in Ordnung, nur der Aufstieg hielt sich in Grenzen, was sich auch an anderen Strecken bemerkbar machte. Es fehlte wohl ein erneutes Hochwasser.
Mein Urlaub neigte sich ohne weitere nennenswerte Höhepunkte dem Ende zu. So machte ich mich am 20.06. morgens sehr früh auf den Rückweg, nicht ohne vorher nach dem Zustand meiner Fähre gefragt zu haben! Eine Seefahrt, die ist lustig....bei lockeren 6-7 BF durch die gefürchtete Meerenge von Langesund nach Hirtshals. Viele Passagiere traf ich nicht am Buffet, die meisten bevorzugten eher andere Örtlichkeiten. Das Schiff legte etwas verspätet an und so fuhr ich am 21.06. morgens gegen 05 Uhr wieder an heimischen Gewässern vorbei...auch ein wirklich schöner Anblick.
- Kystefisker
- Fish hard, Rest easy....
- Beiträge: 11375
- Registriert: 21.09.2004, 17:09
- Wohnort: Holtenau
...liest sich Spannend und schon mal Danke dafür aber die Bilder sind nicht zu sehen, warum auch immer aber da kommt bestimmt noch Hilfe
Und Petri zur "verärgerten" Lachsdame.... "kf"
Und Petri zur "verärgerten" Lachsdame.... "kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."
Re: Orkla/Gaula 2008
-Eigen-Edit-
Zuletzt geändert von Ostsee-Silber am 28.07.2008, 07:25, insgesamt 1-mal geändert.
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