Nachtfischen, welche Schnüre & Vorfächer....

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
aus meiner Erfahrung macht es keinen Sinn Sinkschnüre oder Intermediate einzusetzen. Ich kann auch nicht über Fehlbisse berichten. Wenn eine MF nachts nahm, dann saß der Haken, bis auf 1 x....tja und dass war höchstwahrscheinlich die größte MF - nach Lautstärke und Druck - die ich bisher am Haken hatte. Ich fische fast ausschließlich einen beschwerten Kaninchenmuddler, der leicht einsinkt und dicht unter der Oberfläche läuft und den teilweise sehr schnell. Bei langsamen Einholen gibt es meistens eher Dorsche. Eure teilweise Ablehnung von I Polyleadern kann ich auch nicht nach voll ziehen. Gerade nachts sind die ideal und vermeiden irgendwelche Knoten. ...und ein 2,40 m Vorfach reicht dicke aus.
Beste Grüße
Fjorden
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bellyboater
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Beitrag von bellyboater »

Was haltet ihr denn von den schwimmenden Schnüren mit Intermediate-Spitze wie die Rockettaper von Cordland oder die Tricast von Guideline. Ich überlege nämlich, mir eine von den Schnüren zu holen.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

ahoi :wink:
Die leichte Sinkschnur hat einen sehr großen Vorteil.
Nehmen wir einen klassischen Platz wie Enebaerodde (Nodseite Fynen).
Dort gibt es sehr flache Plätze und dann kommt ein richtig tiefer Platz.

Auf den flachen Plätzen kann ich wunderbar einen Muddler ohne Beschwerung fischen und der arbeitet sehr gut hinter der leicht sinkenden Schnur. Er läft etwas unter der Oberfläche.
Komme ich zu dem Platz, wo die Meerforellen fast immer auf 5m Wassertiefe stehen, wechsel ich den Muddler gegen eine deutlich beschwerte Fliege aus, lasse der Schnur und Fliege deutlich Zeit zu sinken und fange dort unten die am Grund lauernden Meerforellen.
Unddiese Fische stehen da unten in der Ströomung und kommen nur in Ausnahmefällen nach oben.

Natürlich kann man auf die Hoffnung setzen, oder mit zwei Ruten ans wasser gehen oder die Schnur wechseln.

Ich komme dennoch mit einer Rute, einer Rolle und einer Schnur gut hin.
Und für den Notfall habe ich einen deutlich sinken Schußkopf dabei.

Ich weiß nicht, ob ich je zu tief gefischt habe. Zu flach in meiner ersten Zeit an der Küste verdammt oft!
An tiefen Stellen mit Strömung stehen die meisten Meerforellen unten.

Gruß,
Bernd
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Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

@ Bernd,
ist sicherlich von Stelle zu Stelle unterschiedlich. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, das eine Schwimmschnur, Intermediate Polyleader und beschwerte Fliege ausreichen. An meiner Nachtlieblingsstelle nördlich von Kolding am kleinen Belt ist viel Strömung und tiefes Wasser..die MF kommen trotzdem hoch. Was fischt du für eine Sinkschnur? Notfalls können ja auch (extra) fast sinking Polyleader benutzt werden.
Gruß
Fjorden
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Ahoiahoi! (<- Begrüßung geklaut von Mister Burns, nicht von Bernd! :grin: )

Ich fände es super, wenn ihr mal genauer definieren könntet, was ihr unter Sinkschnur versteht.

Fällt eine Intermediate schon darunter? Die sinkt ja genau genommen auch.

Intermediate ist ja auch nicht gleich Intermediate.

Manche durchbrechen ja gerade eben die Oberflächenspannung und laufen dann wenige cm unter der Oberfläche, andere sinken wesentlich tiefer.

Eine flach laufende Intermediate (Sinkschnur ;) ) fischt dann ja in der gleichen Tiefe wie Fjordens Schwimmschnur mit intermediate Polyleader und beschwerter Fliege....

Erzählt doch mal in welcher Tiefe eure Sinkschnüre dann laufen. Sprechen wir von 20 cm, 50 cm oder gar 1,5 m und mehr unter der Oberfläche?

@ Bernd
Du sagtest, dass du in flachen Gebieten dann z.B. mit dem unbeschwerten Muddler und der leicht sinkenden Schnur gut fischt/fängst.
Jetzt weiß ich ja, dass du gerne mit Fliegen fischt, die kopflastig sind und jiggen. Das fällt dann ja komplett weg. Oder ist dir das bei der Dämmerungs- und Nachtfischerei egal, weil der Fisch die Fliege ja doch meistens von unten/schräg unten sieht und dieser vertikale Jiggingeffekt nicht so klar sichtbar ist, wie wenn der Fisch die Fliege am Tage und eher von hinten oder der Seite sieht.

Beste Grüße
Holger :wink:
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cojote
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Beitrag von cojote »

@Bernd: am von Dir beschriebenen Spot hätte ich mir letztes Jahr auch ne Sinkschnr gewünscht...man war da ne Strömung :!:

An den meisten Stränden meines Einzuggebietes fische ich mit Schwimmschnur und hin und wieder greife ich zur Intermediate Tip. Besonders gerne bei Wellen und Wind. An einigen Stränden gerät aber da schon aufgrund der Sinkrate zu "Stress" beim Einstrippen. Sicher fängig wars schon oft, aber trotzdem fische ich meistens Schwimmschnur.....der Fisch soll ja auch noch ne Chance behalten :grin:

cojote
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

Intressanter Thread die gleiche Frage ist mit gestern Nacht auch durch den Kopfgeschossen. Ich werde ihn besonders verfolgen.

Bis jetzt nehm ich die gleiche Kombo wie am Tage, ausser das ich die Vorfachspitze von 0,25 auf 0,30 erhøhe.
Gruß Malte

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Kai-Uwe
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Beitrag von Kai-Uwe »

Die interessante Diskussion hat mich auch über einen sinkenden Schusskopf nachdenken lasse, zumal ich in zwei Wochen in Hasmark Strand (Enebaerodde) meinen Famielienurlaub antrete... ;) ;)

Welchen Schusskopf (Marke, Sinkrate, etc.) könnt ihr empfehlen?
Der Markt ist für mich Landei doch sehr unübersichtlich.

Danke vorab!

Grüße
Kai-Uwe
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Fjorden:
Einige Meerforellen steigen. Das kann ich nur bestätigen.
An tiefen Stellen stehen weit mehr Meerforellen am Grund und steigen nur partial und oft für kurze Zeit nach oben, um dort in einen Fischschwarm zu stoßen.
Ich habe noch nie einen Schwarm erlebt, der an der Oberfläche gestanden hatte, wenn richtige Strömung und tiefes Wasser zusammen kamen.
Für die allermeisten (typischen) Stellen reicht Deine Schwimmschnur, sinkendes Polyleader und sinkende Fliege - Kombination natürlich gut aus. Ich mag diese Kombi einfach werferisch nicht sehr gerne. Das gilt für alle Sinktips...

@Holger:
Bei dem Muddler und der Sinkschnur hast Du quasi ein umgekehrtes Jigging. Die Fliege steigt auf und die Schnur zieht sie wieder runter. Es ist zwar nicht ganz so stark wie beim Fischen mit der beschwerten Fliege, funktioniert aber dennoch auch gut. Hinzu kommt, dass der Muddler alleine durch die Silhouette eine hohe Fängigkeit besitzt.
Eine Sinkschnur ist für mich eine Schnur die einsinkt, also nicht schwimmt. Es gibt sehr langsam sinkende Schnüre und schnell sinkende Schnüre und etliche Zwischengrößen. Eine Intermediateschnur, die bei Strömung im Fluß einsinkt, geht bei geringer Einholgeschwindigkeit in der Ostsee deutlich unter...

@Kai-Uwe:
Ich mag die Loop schußköpfe sehr gerne. Die Sinkrate ist nicht so exakt wichtig. Ein langsam sinkender (intermediate) und ein deutlich (schnell) sinkender Schußkopf und Du wirst allen Situationen Herr.
In Enebaerodde vorne am Leuchtturm macht sich eine deutlich sinkende Schnur auf alle Fälle bezahlt.
Gruß,
Bernd
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
ich seh das genau anders herum, Nachtfischen ist Schwimmschnur und nur an besonderen Stellen mal ne Sinkschnur. Das sehen übrigends die Spezialisten auf Fünen auch so. Bernds Vorgehensweise mag ja an Plätzen mit stärkeren Strömungen und sehr steilem Uferbereich (Enebaerodde, Kiel Friedrichsort/Falkenstein) gut sein, aber in den Flachwasserbereichen, die die MF Nachts aufsuchen schränkt eine Sinkschnur die Einholgeschwindigkeit stark ein --- flaches Wasser und Sinkschnur bedeutet sehr schnelle Einholgeschwindigkeit -- und häufig ist langsames Führen angesagt. Eine tiefgeführte Fliege im Flachwasser wird nur von wenigen Fischen bemerkt -- ganz anders die an der Oberfläche, und natürlich kommen die Fische nach oben, man sieht sie ja rauben.

Z. B. die flache Wanne vor Stohl(Kiel) mit viel Blasentang wäre die Pest mit Sinkschnur.

Jeder wie er mag, Jürgen
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cojote
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Beitrag von cojote »

wie ich oben schrieb möchte ich mich Jürgen in diesem Punkt anschliessen. Im Bereich Kiel fallen mir auf Anhieb kaum Plätze ein, an denen eine Sinkschnur Vorteile bringt. Das mag an tiefen Plätzen mit viel Strömung anders sein.

Cojote
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Nach meiner bescheidenen Meinung wäre bezogen auf normale Fanggebiete eine Intermediate, die wirklich langsam sinkt bzw. nah unter der Oberfläche bleibt am vorteilhaftesten.
Die Schnur erzeugt so keine Irritationen an der Oberfläche, die Fliege fischt aber wunschgemäß recht weit oben.
Wenn man ein längeres Mono nimmt und eine beschwerte Fliege, kann man auch tiefer fischen,wenn man will.

Ich denke, dass jeder die Situation kennt, wenn man des Nachts bei ruhigem Wasser im Mondlicht fischt. Eine Schwimmschnur oder gerade ein schwimmender Schusskopf erzeugt beim einstrippen ordentlich V-förmige Wellen auf der Wasseroberfläche.

Jetzt kann man diskutieren, ob das die Fische wirklich sehr stört, aber ich denke, je weniger Unruhe man in ein Gewässer bringt desto besser.
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

@Bernd

Ab welcher Tiefe definierst du den tiefes Wasser?
Gruß Malte

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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
das mit der Unruhe hatten wir hier auch schonmal, da gibts Berichte von schönen Attacken auf Spirolinos des Nachts, gerade weil die so schön Welle machen.
TL, Juergen
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

@ Jürgen

Ein Spiro hat ja noch annäherungsweise eine Form wie ein Fischchen/Futtertier.
Ich finde nen an der Oberfläche furchenden Muddler auch toll/fängig!
Gibt ja auch solche Attacken wie beim Spiro immer wieder auf Bißanzeiger beim Forellen-Nymphenfischen, gerade im schnelleren Wasser....

Bei nem 12m Schusskopf wird aber wohl keine MeFo denken:
"Mensch, ein Riesen-Seeringelwurm! Lecker!" ;)

Grundsätzlich kann ja es nie verkehrt sein keine Unruhe in ein Gewässer zu bringen.... :wink:
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