Qualitätscheck Guiding

Ein häufiges Problem der Binnenländer besteht in der Suche nach einer geeigneten Unterkunft in Küstennähe. Tauscht Euch aus und das Problem ist gelöst.
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NXP
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Qualitätscheck Guiding

Beitrag von NXP »

In letzter Zeit habe ich immer wieder von merkwürdigen Geschichten gehört, wenn interessierte Meerforellenfischer sich einen Guide gebucht haben. Daher möchte ich hier mal eine Diskussion zu Qualitätskriterien eines Guides lostreten. Ich hörte zum Beispiel von einem Guide, der sich für sein Guiding ca. 150 km von seinem Wohnort entfernt buchen lies. Wohl kaum vorstellbar, dass er diese Küstenstrecken 3-4mal täglich befischt. Meiner Meinung nach sollte ein Guide nur die Strecken guiden, an denen er auch wirklich mehrmals wöchentlich unterwegs ist. Naja, jetzt interessiert mich mal eure Meinung...

Worauf sollte man eurer Meinung achten, wenn es darum geht, sich einen Guide auszuwählen?

Erfahrung? Fangbücher? Wohnort im Revier des Guidingortes? Euronen? Referenzen? Persönlichkeit? ...
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Alex
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Beitrag von Alex »

Eine sehr interessante Anregung, über die ich mir schon häufiger Gedanken gemacht habe und bei der ich wieder und wieder zu dem Schluss gekommen bin, dass 8 von 10 Typen, die anbieten sich dafür dafür bezahlen zu lassen, dass sie mit anderen hier bei uns ans Wasser fahren, nicht den Namen Guide verdient haben. :roll:

Liest sich natürlich gemein, ist aber meine ganz persönliche Einschätzung. :-no:



Da allgemeine Kriterien festzulegen halte ich aber für schwierig. Es gibt Typen, die können nach 20 Jahren den Fisch riechen, wenn er an ihnen vorbeischwimmt und andere fischen schon 20 Jahre und immer noch blind. Ist halt so und läßt sich nicht ändern. Einige sind geldgeile Drecks..... und andere liebenswerte Menschen, von denen man wirklich lernen kann. Alle Typen dürfen sich Guide nennen und Du würdest nie wissen, welchen Du gerade vor Dir hast.:c Allerdings würde ich für das Guiding an der Küste die fehlende Küstennähe schon mal als absolutes Killerkriterium ansetzen. :!:

Sehr schwierig ..... :q:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
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Schweißsocke
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Beitrag von Schweißsocke »

NXP hat geschrieben:Ich hörte zum Beispiel von einem Guide, der sich für sein Guiding ca. 150 km von seinem Wohnort entfernt buchen lies. Wohl kaum vorstellbar, dass er diese Küstenstrecken 3-4mal täglich befischt. Meiner Meinung nach sollte ein Guide nur die Strecken guiden, an denen er auch wirklich mehrmals wöchentlich unterwegs ist. Naja, jetzt interessiert mich mal eure Meinung...
Wieso sollte ein Guide nur eine "Hausstrecke" mehrmals die Woche befischen, einem solchen Mann würde ich mich nur ungern anvertrauen. Wenn jemand über viele Jahre unterschiedliche Strände befischt hat, dann sollte ihm das ermöglichen, einen für die jeweiligen Bedingungen passenden Strand auszuwählen. Damit meine ich nicht, dass dieser "Jemand" seine Kunden an Stellen führt, über deren Struktur er selbst nicht so genau im Bilde ist, diese verändert sich aber innerhalb weniger Tage ja in der Regel nicht so stark, dass er den entsprechenden Abschnitt (fast) täglich befischen muss.

Alex hat geschrieben: Da allgemeine Kriterien festzulegen halte ich aber für schwierig. Es gibt Typen, die können nach 20 Jahren den Fisch riechen, wenn er an ihnen vorbeischwimmt und andere fischen schon 20 Jahre und immer noch blind.
Alex, ich glaube der "Riecher" ist letzlich die Summe der im Unterbewusstsein abgespeicherten Erfahrungen. Dir geht es doch auch so, dass du an einem für dich neuen Strand vielleicht zuerst die eine oder auch die andere Stelle ansteuern würdest, ohne dass du dir darüber im Klaren bist, welche Kriterien letztendlich für deine Wahl verantwortlich sind. Erst wenn du bewusst nachdenken würdest, könntest du vermutlich eine bestimmte Bodenstruktur, eine auffällige Rinne oder auch nur einen Stein im Wasser als Gründe nennen. Du wirst wahrscheinlich tatsächlich die besten Stellen herauslesen, weil du über einen reichen Erfahrungsschatz verfügst.

Ein guter Guide sollte meiner Meinung nach über möglichst viele dieser Erfahrungen verfügen - sammeln kann er sie nur, wenn er selbst sehr oft fischen geht.
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
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Alex
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Beitrag von Alex »

Söckchen hat geschrieben:Du wirst wahrscheinlich tatsächlich die besten Stellen herauslesen, weil du über einen reichen Erfahrungsschatz verfügst.
Also mal ganz unter uns - ich habe eher manchmal das Gefühl, dass ich blind durch die Gegend stolpere und eher zufällig immer auf den Fisch latsche ...... :grin:

..... aber ich guide ja auch nicht und deshalb darf ich das ..... :lol: :lol: :lol:
Gruß & Petri ALEX

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cojote
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Beitrag von cojote »

Da würde ich mich gerne Arne anschliessen :+++:

Der Guide muss den Verhältnissenn angepasst einen bestimmten Strand auswählen, dessen Struktur im bekannt ist.

Mindestens genauso wichtig ist aber die richtige Unterweisung und gemeinsame Analyse eines Strandabschnitts.
Zudem muss ein Guide seine "Kunden" auf besonders fangträchtige Strukturen hinweisen. Der Kunde fischt vor.

Hatte mal ein Guiding auf Langeland gewonnen und dort fehlte es leider an fachgerechter Unterweisung und der Guide war als erster im Wasser. War schon etwas auffällig.

Cojote
" Die Rückkehr des Mefi-Ritters "
Gast

Beitrag von Gast »

Moin,

habe bisher noch nicht in dem Sinne auf einen Guide zurückgegriffen.
Würde aber mal von der Sache her zwei Kategorien unterscheiden:

a) Der Guide "vor Ort"
Kennt das Revier vor Ort (Lachsfluß, ...) seit Jahren durch eigene Erfahrung, häufiges Befischen etc.
Man will mit ihm schnellstmöglich das Gewässer, die besonderen Gegebenheiten, die besten Fliegen / Zeiten kennenlernen, um dann nach ein + x Tagen selber weiter zu fischen.

b) Der Guide vermittelt eine bestimmte Fischerei, bei der man selbst noch nicht so viel Erfahrung hat (z.B. Fischen auf MeFos an der Kyste oder an Auen, Lachsfischen)
Hier ist vielleicht der Aspekt der Angeltechnik mehr im Mittelpunkt, wobei das gewählte Revier nun nich gerade der Berliner Landwehrkanal sein sollte. :grin:

Je nach dem ergibt sich die Erwartungshaltung, wobei eins klar ist :s+3: , wenn man einen Guide bucht, bezahl ich ihm nicht den Angeltag.

Ansonsten würde mich interessieren, wo ihr denn schonmal auf einen Guide gesetzt habt und welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

Meine Erfahrungen 8) habe ich ja hier mal beschrieben. Es stand allerdings, das Erlernen des Doppelzugs und erste Einsätze der Fliegenrute an der Kyste im Vordergrund und nicht das Revier-Guiding (das hatte ich übernommen :lol: ).

Gruß
Micha :wink:

PS: wieso issen eigentlich schon dat Wochenende vorbei ?! :cry:
.... immoment geht dat ja immer so verdammt schnell
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Müller
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Beitrag von Müller »

fakt ist:
der schülerlotse guidet die schüler über die strasse, der angelguide guidet mich an den fisch......wo ist jetzt das problem :q:

erinnert mich ein bisschen an politik-schön hübsch im anzug (pata-büx, tapsy-pulli) rumstehen und sülzen, anstatt einfach mal leistung zu bringen, wofür man ja eigentlich bezahlt wird :+++:


"he-ich habe zwar nichts gefangen, aber das naturerlebnis war die 180 eus wert" ohohoh-hmmmmmm :l:

"oooh-mein guide war einst priester in dänemark. gefangen habe ich nichts, aber ich habe einen schweinswal-kadaver gesehn...ohohohoho-mmmmmmmmm :l: "....supersensitiv :l:

:lol:
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

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Alex
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Beitrag von Alex »

Ich habe mir in den letzten Jahren 2 Guides gegönnt.
Ich persönlich denke - Du hast einen guten Griff bei Deinen Guides gemacht. :+++: Wenn man die guten erwischt hat, ist es ja auch nicht schwer zu schwärmen! :l: Zwei von fünf, die ich empfehlen würde. ;)
Gruß & Petri ALEX

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Karstein

Beitrag von Karstein »

Micha hat geschrieben:a) Der Guide "vor Ort"
Kennt das Revier vor Ort (Lachsfluß, ...) seit Jahren durch eigene Erfahrung, häufiges Befischen etc.
Man will mit ihm schnellstmöglich das Gewässer, die besonderen Gegebenheiten, die besten Fliegen / Zeiten kennenlernen, um dann nach ein + x Tagen selber weiter zu fischen.

b) Der Guide vermittelt eine bestimmte Fischerei, bei der man selbst noch nicht so viel Erfahrung hat (z.B. Fischen auf MeFos an der Kyste oder an Auen, Lachsfischen)
Seh´ich haargenau so, Micha. ;)

So bei uns geschehen am River Moy, hatten uns am ersten Angeltag vor Ort den rotbärtigen Ghillie Tom genehmigt. Der ist zielstrebig mit uns an einen Flussabschnitt gestapft und hat schon beim Gang prophezeit, dass wir zwischen 7 und 9 Uhr 7 Lachse haben werden. Dann zeigte er uns, welche Fliegen/ Springer wir wie zu montieren hätten und los gings. Er selbst fischte auch mit, störte uns aber überhaupt nicht - so konnten wir wenigstens sehen, wie er die Fliegen führt. Und damit die ersten beiden Lachse fängt. Wir machten es ihm nach, landeten vier Grilse - und verloren den siebenten! Besser hatten wir unser Geld noch nie angelegt.

Das Gegenteil dann auf dem Lough Melvin: waren den ganzen Tag mit Peter hinter den Ferox und Brownies unterwegs, und wir hatten nicht den Eindruck, dass er wusste, wo auf dem riesigen Tümpel sich die Fische aufhalten... Ergebnis: nicht ein einziger Fisch...
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