Warum ein so früher (Laich)aufstieg?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Hanny
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Warum ein so früher (Laich)aufstieg?

Beitrag von Hanny »

Tach Männer,
was ich immer schon mal wissen wollte, aber nie gewagt habe zu fragen: :oops
Warum steigen einige MFos und Lachs schon so früh in die Flüsse auf?
Absteiger im April, das will ich ja noch verstehen aber warum steigen einige Salomniden schon im Mai auf wobei doch jeder weis das Salmoniden im Winter laichen!

Ich bitte um rege Stellungnahmen!

Danke schonmal

Hanny
ps.sonst bin ich nicht so blöd :oops
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Kielerkrabbe

Re: Warum ein so früher (Laich)aufstieg?

Beitrag von Kielerkrabbe »

Hanny hat geschrieben:Tach Männer,
was ich immer schon mal wissen wollte, aber nie gewagt habe zu fragen: :oops
Warum steigen einige MFos und Lachs schon so früh in die Flüsse auf?
Absteiger im April, das will ich ja noch verstehen aber warum steigen einige Salomniden schon im Mai auf wobei doch jeder weis das Salmoniden im Winter laichen!

Ich bitte um rege Stellungnahmen!

Danke schonmal

Hanny
ps.sonst bin ich nicht so blöd :oops


Warum steht der eine um 5:00 Uhr auf und der andere erst um 9:00? Ich denke das wäre die einfachste Erklärung. Die innere Uhr....
Karstein

Beitrag von Karstein »

Hmmmm, gute Frage eigentlich, Hanny! :+++:

Hab es mich zwar beim Maifischen an der Mörrum auch oft gefragt, aber auch ich bin kein Biologe. Und ich hab mir zurecht gelegt, dass dies mit dem ollen Darwin zusammenhängen könnte?

Diejenigen Salmoniden, die SO früh aufsteigen, müssen mangels Fressens im Fluss ja nun wirklich fit sein, wollen sie von Mai bis ca. Dezember ohne Nahrung auf ihre Laich-Aufgabe warten (und dann noch mit knurrendem Magen zurück ins Meer schwimmen - falls sie den z.B. Mörrumer Kanonenknall überlebt haben 8) ). Zudem präsentieren sie sich schon vor den später aufsteigenden Fischen in ihrem Laichrevier und behaupten sich und ihre Laichplätze. So gesehen: "Spawning of the fittest!", um Charles Darwin mal ein wenig krumm zu schreiben. ;)

Vielleicht?! Vielleicht bilden sich die Geschlechtsmerkmale wie der Kiefer auch noch größer aus, je länger der Milchner im Süßen weilt? Färben sich die Fische noch mehr? Und sind deswegen "begehrlicher"?

Aber wie geschrieben, ist ein rein spekulativer Ansatz meinerseits. Und ich wäre genauso erfreut, wenn sich hier mal ein Biologe melden würde.

Irgendwie kenne ich auch über zig Kontakte eine Meeresbiologin, die mittlererweile mit ihrem Mann auf Nova Scotia lebt - Spezialgebiet salmo salar. Ich versuche die mal anzumailen. ;)
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Hanny
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Beitrag von Hanny »

@ kielerkrabbe: das ist wirklich sehr einfach
@ kastein: das hast Du aber sehr viele ????? drin!
Versuch doch mal den Kontakt herzustellen würde michwirklich sehr interessieren!

Danke schon mal und an alle anderen:
:wink: :wink: Ich warte :wink: :wink:
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nordfan
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Beitrag von nordfan »

Ich habe mal etwas zum Thema gegooogelt.
Genau definierte Aussagen und Erkenntnisse scheint es nicht zu geben.
Es sind zu viele Dinge, die das Wanderverhalten und den Laichaufstieg der Fische beeinflussen.
Schön, dass wir Menschen nicht alles wissen. :l:

Aber einige Treffer konnte ich landen:

1. Angeln von Meerforellen in der Dämmerung
Unter dieser Überschrift wird das Verhalten der Meerforelle im Merikarvianjoki beschrieben.

2. Informatives über die Biologie der Salmoniden

und in diesem PDF-File eine umfangreiche Abhandlung aus dem
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

3. Fressphase im Meer und Laichaufstieg Seite 13

Wie gesagt, eine genaue Erklärung wird uns nicht geliefert.

Gruß
Nordfan :wink:
Ich sitze meinen Stein gern platt!
Er duldet mich.
Nicht immer sitzt ein netter Arsch auf mir, sagt mein Stein!
Gast

Beitrag von Gast »

@Hanny:Der Aufstieg beginnt so Früh,damit ich ab April/Mai endlich wieder in aller Ruhe und für mich ganz allein,an meinen Flüssen fischen kann. :grin: :grin:

1.Zum Thema:Monate ohne Nahrung im Fluß.Bei ersten Aufsteigern(Meerforellen) haben wir oft noch Fressverhalten beobachten können und Mageninhalt aus dem Fluß vorgefunden.Auch werden mir jedes Jahr Fische gemeldet,die mit der Maifliege gefangen wurden.

2.(nur eine Vermutung von mir)Im April/Mai handelt es sich in der Regel meistens um sehr starke Einzelfische,die allein,oder aber in kleinen Gruppen aufsteigen.Vielleicht löst der hormonelle Einfluß bei diesen GROSSEN..und eben sehr LAICHREIFEN Fischen den frühen Aufgang aus?
(die Natur fördert die Stärksten ihrer Art)

3.In vielen Flußsystemen,so auch in der schwedischen Mörrum,kommen ca.70 Prozent der aufsteigenden Meerforellen erst ab Oktober eines Jahres.Auch bei uns in Dänemark haben wir jetzt noch immer aufsteigende Fische im Hauptstrom.(noch im Dezember)
Der Hauptrun erfolgt also recht spät.
Aber diese Angaben beziehen sich auf die Meerforelle.

Heiko.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Hanni.

Folgende Beobachtungen konnte ich im Laufe der Jahre konkret machen:

Südschweden: Ein sehr kleiner Fluß. Manchmal ist der Mündungsbereich phasenweise im Winter komplett zugefroren.
Die Meerforellen standen bis Anfang April vor der Mündung und hatten ihren Laich immernoch nicht abgeworfen.
Laut zweier Biologen dürfte dies nicht möglich sein. Doch die Natur machte es möglich.
Ob diese Meerforellen mit ihrem überreifen Laich tatsächlich noch zum Ablaichen und zu der Produktion von Nachwuchs kamen, lasse ich mal dahingestellt.
Zumindestens aber hatte die Natur hier Meerforellen hervorgebracht, die sich - der von Zeit zu Zeit wiederkehrenden schwierigen Situation, anpassen konnten.

Schweden-Gotland: Ein extrem kleiner Bach. Jedes Jahr im Sommer liegt er fast trocken.
Die Meerforellen steigen nur für wenige Tage im Herbst mit den ersten Regenfällen auf, produzieren eine vergleichsweise deutlich höhere Eierzahl, und die Jungfische verlassen extrem frühzeitig im Mai mit nur mehreren Zentimetern Länge den Bach. Entsprechend hoch die Sterblichkeitsrate - daher die höhere Eierzahl. Ein befreundeter Biologe schrieb an diesem Fluß seine Diplomarbeit über die Meerforellen-Reproduktion in diesem Fluß. Das Laichen begann sehr früh. Ich denke, dies geschah, um den Zeitfaktor optimal zu nutzen.

Die Mörrum: Ein großer Fluß mit Lachs- und Meerforellenbestand.
Die Lachse kommen zuerst und erst danach beginnt der Meerforellenaufstieg.
Hier setzt sich der Lachs typischerweise gegen die Meerforelle durch. Es steigen sehr wenig blanke Meerforellen früh auf.
Eine gezielte Befischung dieser im Mai ergibt keinen Sinn.

Die Stör in SH: Ein Meerforellenbestand und ein weit geringerer Bestand an Lachsen.
Die Lachse hier steigen eher spät auf. Meine Meerforellen fange ich jedes Jahr Ende Mai bis Anfang Juni. Diese Meerforellen sind noch blank und laichen erst im Winter ab.
Es steigen im Mai bereits soviele Meerforellen auf, so dass man sie gut befischen kann.

Die Gaula in Norwegen: Ein großer Lachsfluß mit Bestand an kleinen Meerforellen.
Die Merforellen werden hier von dem Lachs stark verdrängt und erreichen auch nur geringere Größen.
Die großen Lachse steigen hauptsächlich ganz früh und aber einige auch ganz spät in der Saison auf.

Alles in allem gibt es nicht für alles eine wissenschaftlich fundierte Begründung.
Ich glaube, die Fische passen sich ihrem Lebensraum optimal an. Und ein oberstes Ziel dabei, ist die Arterhaltung.
Passiert im Fluß eine Katastrophe (welcher Art auch immer), ist es sinnvoll eine gewisse Anzahl an Fischen im Meer zu haben. Sonst ist der Bestand ggf. tot.
Und genauso ergibt es Sinn, den Laichbestand eines Jahres entsprechend durch unterschiedliche Aufstiegszeiten zu verteilen und eben auch abzusichern.

Wenn man alle Gefahren zusammenfasst, die wir kennen und man entwickelt ein "Aufstiegssystem" , welches die optimale Absicherung der Art zum Ziel haben sollte, würde man vermutlich auf das Ergebnis kommen, welches die Natur schon längst eingerichtet hat.

Gruß,
Bernd
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Hanny
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Beitrag von Hanny »

Bernd Ziesche hat geschrieben: Die Stör in SH: Ein Meerforellenbestand und ein weit geringerer Bestand an Lachsen.
Die Lachse hier steigen eher spät auf. Meine Meerforellen fange ich jedes Jahr Ende Mai bis Anfang Juni. Diese Meerforellen sind noch blank und laichen erst im Winter ab.
Es steigen im Mai bereits soviele Meerforellen auf, so dass man sie gut befischen kann.

Die Gaula in Norwegen: Ein großer Lachsfluß mit Bestand an kleinen Meerforellen.
Die Merforellen werden hier von dem Lachs stark verdrängt und erreichen auch nur geringere Größen.
Die großen Lachse steigen hauptsächlich ganz früh und aber einige auch ganz spät in der Saison auf.

Passiert im Fluß eine Katastrophe (welcher Art auch immer), ist es sinnvoll eine gewisse Anzahl an Fischen im Meer zu haben. Sonst ist der Bestand ggf. tot.
Ich Danke Euch für die Ausführlichen Antworten,
doch...... ich glaube Ihr wisst was nun kommt!
hanny ist immer noch nicht schlauer. :q:
Wenn die Fische im Mai aufsteigen und im wie alle anderen auch Dezember laichen, warum steigen diese verflixten Dinger dann erst auf, wo es dochim Meer viel mehr Nahrung gibt! Ok, den Standplatz kann ich wenn GROSS und STARK bin auch im November verteidigen! oder?
Ich versteh da immer noch nicht ich kleiner Dussel!
Schönen Gruß aus
Dooflund
Hanny
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hanny, ich denke, alle Antworten findest Du in und zwischen den geschriebenen Zeilen :+++:

Zum Beispiel hier:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Wenn man alle Gefahren zusammenfasst, die wir kennen und man entwickelt ein "Aufstiegssystem" , welches die optimale Absicherung der Art zum Ziel haben sollte, würde man vermutlich auf das Ergebnis kommen, welches die Natur schon längst eingerichtet hat.
Meine Erfahrungen und Beobachtungen dazu sind noch recht unreif, aber ich finde Parallelen.

Zum Beispiel fischte ich vor vielen Jahren mal eine Woche an einem See an der Westküste Norwegens, da gab es eine kleine Verbindung zur See, vielleicht 2 Meter breit und sehr flach, ein Rinnsal.

Es gab schöne Bachforellen zu fangen und in diesem See befand sich auch eine Farm mit Zuchtlachsen, von denen immer mal welche entkamen und auch gefangen wurden.

Eines Tages ruderte ich mal den ganzen See ab, kam zu der Mündung in das Meer und machte das Boot fest. Ich sah mir den Bach vorsichtig an und wußte, hier könnte vielleicht eine richtig gute Bachforelle stehen.

Aber es kam anders, es regnete, Mitte März, die Temperaturen zwangen zu Schal und Handschuhen und was ich in dem Bach sah, liess mich erstarren. Da standen Fische, dicht nebeneinader, viele Fische und keine kleinen.

Ein Wurf und der Hauptteil der Fische verschwand im See, sie schwammen einfach vom Bach ab in die Tiefen des großen Sees. Einige davon fing ich trotzdem, die Größte hatte 82 cm und war silberblank.

Erst viel später verstand ich, dass das keine Bachforellen waren, die da "aufsteigen" wollten ;)
Gnilftz

Beitrag von Gnilftz »

Hanny einfache pragmatische Erklärung:

Frühes Erscheinen, sichert beste Plätze! ;)
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hoi Hanni.
Nehmen wir an, der Unterlauf des Flusses ist durch eine Umweltkatastrophe zu einer Gefahr für das Überleben der Aufsteiger geworden. Und das ganze passiert im Herbst. Dann sind die Maiaufsteiger bereits sicher im Oberlauf und warten ab.
Seehunde, Tümmler und sonstige Gefahren aus Meer gibt es dort oben auch nicht.
Ich glaube, die Natur verteilt den Bestand gerne sinnvoll im Sinne der Arterhaltung. Das Leben sucht sich immer seinen Weg (der Absicherung des Fortbestandes).
Gruß,
Bernd
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Gast

Beitrag von Gast »

@Hanny:Du hast Recht.
Tja..viele Worte aber das WARUM ist noch immer offen. :cry:

@Bernd:Deine Theorie der unterschiedlichen Aufstiegszeiten zur Arterhaltung,im Falle einer Katastrophe in einem Fluß. :+++:
Das wäre eine ganz gute Erklärung.Aber dann kam mir Mörrum in den Sinn,dass Ende der achtziger Jahre.
Die Katastrophe war vorhanden.Und egal wann die Fische in den Fluß zogen,sie erkrankten und starben.

Aber mal zu deinem kleinen Fluß in Südschweden!Mündet er in Simrishamn in den Hafen?Dort habe ich oft im Mündungsbereich auf einer kleinen Fußgängerbrücke gestanden und Aufsteigende und Abwandernde Meerforellen beobachtet.Es hört sich fast so an,als hättest du über diesen Fluß geschrieben?

Also halte ich es jetzt mit Heiko und werde mir wie immer im Frühjahr, zeitig einen guten Platz an meinen Flüssen sichern. :grin: :grin:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Heiko.
Sicher gibt es immer auch einmal ein Geschehniss, auf welches eine Spezies nicht vorbereitet ist.
Interessant wäre eine Statistik in der die Anzahl der Seehunde im Elbemündungsbereich + Wattenmeer und die Anzahl der Aufsteiger aller Elbenebenflüsse gegenüber gestellt wären.
Ich könnte wetten, das korreliert bestens.
Zumindestens habe ich von so einigen alten Hasen Zahlen, wie sich ihre Fänge nach dem großen Seehundsterben seinerzeit drastisch verbessert und dann wieder verschlechtert hatten.
Heute fährt man z.B. nach Helgoland und sieht kaum Wasser vor lauter Seehunden. Zumindestens an einigen Ecken. In der Elbmündung sieht es nicht soviel anders aus.

Die Katastrophe muss ja nicht zwangsweise ein Giftskandal o.ä. sein.
Nehmen wir die Explosion des Kormoranbestandes, die Explosion des Seehundbestandes, die Explosion des Tümmlerbestandes, die Netzfischer, eine große Flut, ein Extremwinter, eine Algenkatastrophe, Parasiten und und und... Und die Meerforelle nutz halt ihre Möglichkeiten sich in ihrem gesamten Lebensraum gut zu verteilen und sich abzusichern für alles was da kommen mag.

Der kleine Bach ist nicht der bei Simrishamn. Den kenne ich aber auch. Dort kannste wirklich ein Kommen und ein Gehen beobachten, wenn Du Ende Dezember die Mündung ableuchtest.
Den Bach, welchen ich meinte, der liegt bei Skillinge - also nicht so weit weg. Er ist aber deutlich kleiner (deswegen friert er teils zu). Die Mündung ist auch etwas steiler noch.

Gruß,
Bernd
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Beitrag von Gast »

Hallo Bernd,
die Jahre nach dem ersten grossen Seehundsterben 1988,brachten in unseren dänischen Flüssen keine sichtbaren Veränderungen mit sich.
Unsere Fangzahlen waren wohl von Jahr zu Jahr schwankend,aber das waren sie auch vor dem Ausbruch dieser Seuche.(bedingt durch Temperatur und Wasserstände)In einigen Flüssen erlebten wir sogar in dieser Zeit einen starken Rückgang der Fänge,aber es gab in den Jahren nach 88,auch viele Projekte zur Renaturierung der Flußsysteme.
Hier mussten wir uns sehr lange,mit diesen für uns neuen und ungewohnten Gegebenheiten beschäftigen.
Heute erlebe ich einen kontinuierlichen Aufgang von Laichfischen und steigende Zahlen von Rückkehrern.
Anders sieht es in der Treene aus.Trotz intensiver Arbeit gingen die Fänge jedes Jahr zurück.Beim E-Fischen war das Ergebnis oft erschreckend,die Zahl der Rückkehrer meist gering.
Aber hier liegt das Problem vielleicht eher bei den Netzfischern in der Eider.
Auch ist das Wurmfischen auf Absteiger erst vor zwei Jahren untersagt worden.Hier brüsteten sich einige wenige Angler,mit 200 gefangenen Fischen in einem Monat.
Aber in Dänemark beobachte ich doch eine sehr positive Entwicklung.Viele Dänen bekennen sich heute ganz klar zu ihren Flüssen,sparen sich einen Urlaub in Norwegen und Schweden und fischen hier auf Lachs und Meerforelle.Eine tolle Sache.
Viele Grüsse,Heiko. :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Heiko.
Das würde ich aus dem Bauch heraus auch unterschreiben.
Die dänischen Flüsse haben eine andere Entwicklung genommen als viele der Elbenebenflüsse sie zu verzeichnen haben.
Zwei Freunde von mir leben zwischen Vardeau und Skernau.
Die beiden haben wirklich einige beindruckende Fänge in den letzten Jahren erzielt.
Ich glaube die Seehunde bekommen eine Meerforelle in dem trüben Wattenmeer im Bereich der Elbmündung auch erheblich leichter zu fassen, als z.B. im Bereich der speziell deutlich nördlich gelegeneren Auen in DK. Dort erreichen die Meerforellen sicher schneller das klare Wasser. Und ich vermute das hilft zumindestens gegen diesen Feind.
Mit Gewissheit kann ich den Zusammenhang zwischen der Seehundpopulation und dem Mefobestand der Elbenebenflüsse auch nicht bejahen. Aber diese Vermutung haben doch zumindestens eine Reihe von erfahrenen Angler dieser Region geäußert.
Ich würde lieber die dänischen Auen fischen :grin: . Da gibt es mittlerweile wirklich einige verdammt gute Flüsse :+++: .
Gruß,
Bernd
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