Blank oder nicht blank ?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Alex
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Beitrag von Alex »

WolfgangH hat geschrieben:Das LMS-Forum ist zur Zeit vom Netz genommen worden, da es in "sicherheitstechnischer" Sicht überarbeitet werden muß, da es leider zum Tummelplatz von Spambots wurde.
Das sind wohl bekannte Probleme! Mußten hier auch alles verrammeln und verriegeln. Deshalb ist die Neuanmedlung auch so kompliziert.

Aber zurück zum Thema!

Hab mal ein paar E-Mails an Leutchen verschickt, die sich eigentlich damit auskennen und uns so zumindest sagen können müßten, warum die Fische ihr Schuppenkleid so locker tragen! ;)
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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piscator
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Beitrag von piscator »

Alex,
Ja die mails. die wurden aber als Streubombe empfunden --- so eine gestreute email an viele, wo jeder denkt irgendeiner wird schon antworten -- ich nicht. Jedenfalls wurde mir das so vermittelt, als ich gestern bei einer Dis. Verteidigung die Biologie-Leitung angesprochen habe.

Aber zum Thema, die Antwort ist so wie ich es vorher schrieb. Pelagische Fische haben keinen Grund ein festes Schuppenkleid auszubilden, das ist der Normalzustand. Bei Laichfischen ist das dann anders.

TL, Juergen
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Alex
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Beitrag von Alex »

Wie Streumail? :?:

Dann hat die einer intern weitergeschickt, weil ihm wohl die Antwort fehlte! Ich habe eine nach Hamburg, zwei nach München, eine nach Kiel, eine nach Rostock und eine nach Österreich geschickt. Alle fein einzeln mit einem vernünftigen Absender und höflich, wie sich das gehört!

Weiß ja nicht, wer da noch Mails an das Geomar geschieben hat, aber wenn es ausser mir niemand war, ist die Streumailgeschichte Unsinn.
Wer hat das behauptet bzw. so empfunden? :zoff: ;)
So sind sie die Uniangehörigen (sorry angegliederten)! Bekommen eine Mail mit ner Frage und schon fühlen sie sich belästigt, weil sie ja darauf antworten müßten. :lol: :lol: :lol: Wenn die Bildungseinrichtungen alle so auf Fragen reagieren, die die Welt interessieren, dann kann ich ja aufhören mich über PISA zu wundern! :grin: :grin: :grin:

Da hilft nur ein Sitzstreik vor dem Büro des Profs.! :lol:
Jürgen hat geschrieben:Pelagische Fische haben keinen Grund ein festes Schuppenkleid auszubilden, das ist der Normalzustand. Bei Laichfischen ist das dann anders.
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Das ist ja nicht wirklich neu. Für den Normalzustand gibts aber dann keine spezielle Begründung? Das ist einfach so? Zwar ne unbefriedigende, aber wohl die einzig verfügbare Antwort! Schade! :c

Hätte lieber eine Begründung gehabt wie z.B.: "Die Meerforellen tragen ihre Schuppen so lose damit sie bei Angriffen von Riesenkalmaren oder weissen Haien am Falckensteiner Strand, in Waabs oder Weissenhaus die Gegner schnell wieder abschütteln können. Die Riesenkalmare saugen sich dann lediglich am Schuppenkleid fest und der eigentliche Fisch kann fliehen. Bei einer Haiattacke beißt auch dieser nur auf dem Anzug der Meerforelle herum, weil sie aus diesem im Moment des zu Zubisses schnell rausschlüpft - flutsch." :grin: :grin: :grin:
:spass:
Gruß & Petri ALEX

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Alex
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Beitrag von Alex »

So - Männer, habe die erste Rückmeldung!

Mal Vorab
@ Bernd:
Du hast jetzt das Schreibverbot ( ;) ) und darfst Dich schadenfroh schmunzelnd in Deinen Schreibtischstuhl zurücklehen und Dich dabei über den ersten Satz beömmeln! :grin:
Prof. Dr. Rudolf Hoffmann - Uni München - Institut für Zoologie und Fischereibiologie hat geschrieben:[...] die Vermutung, Fische tragen ihre Schuppen lose, ist eindeutig falsch.
Die Schuppen der Knochenfische sind Gebilde aus Knochen-ähnlichem Material, die in der Lederhaut gebildet werden. Sie werden überdeckt von der obersten Hautschicht, der Oberhaut oder Epidermis, die u.a. auch für die Bildung des Schleimes auf der Haut verantwortlich ist. Damit führt jeder Verlust einer Schuppe zu einem, wenn auch kleinem, Defekt in der Oberhaut und stellt somit eine kleine Wunde dar. Dise Defekte käönnen u.a. auch Ausgangspunkt von Bakterieinfektionen oder Verpilzungen sein.
Es ist aber richtig, dass verschiedene Fischarten unterschiedlich leicht die Schuppen verlieren können. Weiterhin können auf der Haut sitzende Parasiten, vor allem aber auch Einwirkung mechanischer Art wie das Anfassen beim Fang, beim Streifen oder auch beim Laichen oder chemischer Art, z.B. durch Einleitung von Schadstoffen, wie Säuren, zu einer Zerstörung der Epidermis und damit Freilegung der Schuppen und deren Verlust führen.

Verlorene Schuppen können immer wieder ersetzt werden. Sie unterscheiden sich dann aber auch von den benachbarten Schuppen etwas.
Die "Jahresringe" treten bei Fischen in gemäßigten Zonen mit unterschiedlichem Nahrungsangebot im Sommer und Winter auf, wodurch es ähnlich wie bei Bäumen zu schnellerem oder langsameren Wachstum der Schuppen an ihren Rändern kommt. Aber auch Krankheiten können sich in der Dichte der Wachstumsringe widerspiegeln.

Ich hoffe damit einige Unklarheiten beseitigen zu können.
Das nenne ich mal ne Antwort! :+++:
Vielen Dank nach München! :l:


Natürlich bezüglich dieser blank-nichtblank-Geschichte nicht wirklich hilfreich, aber ansonsten überaus interessant. :o
Gruß & Petri ALEX

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piscator
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Beitrag von piscator »

Jetzt weiss ich, warum ich Physiker bin :grin:

Biologe: Was nicht gebraucht wird, wird nicht angelegt (kein Evolutionsdruck -- wenns denn sowas gibt). Das ist die Begründung und Beweise wirds niemals geben!!!
Physiker: was ich nicht beweisen kann gibts nicht ( ausser Newtons Axiome).

TL: Jürgen
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Alex
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Beitrag von Alex »

piscator hat geschrieben:Physiker: was ich nicht beweisen kann gibts nicht ( ausser Newtons Axiome).
:+++: :+++: :+++: :lol: :lol: :lol:

Ich hab das anders gelernt! These aufstellen und abwarten! Wenn die These nicht widerlegt werden kann ist sie richtig! :lol: :lol: :lol:
Gruß & Petri ALEX

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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Vielen Dank, Alex, für Dein Engagement zur Klärung der Schuppenfrage :+++: ... leider bleibt weiterhin offen, WARUM die Schuppen mal lockerer und mal fester sitzen.

Der Erforschung der Zusammenhänge von Ursache und Wirkung hat wohl in jeder Wissenschaft seine Reize ... trotzdem bin ich froh, Informatiker zu sein ;)

Viele Grüße, Matthias
Gast

Beitrag von Gast »

@Alex
Das Fische ihre Schuppen nicht lose tragen war eigentlich klar.
Deshalb möchte ich meine Frage präzisieren:
Warum haben Forellen im Meer manchmal losere Schuppen? Es muss doch irgendeinen Sinn haben! Gehen wir mal davon aus, daß der Sinn bei Forelle und Hering der gleiche ist, läßt sich die Frage beim Hering eher klären. Deshalb meine Frage an alle Meeres- und Fischereibiologen, Berufsfischer, alte Hasen und alle, die es wissen könnten:
Warum hat der Hering losere Schuppen? :l:
Hoffe genervt zu haben.
Henrik :wink:
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Alex
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Beitrag von Alex »

Hoffe genervt zu haben.
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Ich kann Dich beruhigen - gelungen! :lol:
:spass:

Naja - wie Jürgen schon schrieb! Warum sollten sie im freien Wasser ihre Schuppen fester tragen, als sie es tun. Die Evolution hat halt nicht vorgesehen, daß da so Menschenaffen wie wir diese Tiere begrabbeln. ;)
Wenn mir einer die Haare ausreißt, weil er versucht mich daran hochzuheben wundere ich mich ja auch nicht, daß das nicht so richtig und dauerhaft hält. Hat die Evolution halt nicht als Griff vorgesehen. Wächst aber auch nach - noch. :grin:
Das leuchtet als Normalzustand irgendwie schon ein! :-no:
Gruß & Petri ALEX

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Gast

Beitrag von Gast »

@Alex
Wenn das so ist, daß pelagische Fische ihr Schuppenkleid lockerer tragen,
müssten doch eigentlich Maräne, Stint und Co. das gleiche Schicksal teilen. Oder hängt das eher mit dem Salzwasser zusammen?

Henrik, der immer 2x nervt. :wink:
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

Henrik Glöß hat geschrieben: Warum hat der Hering losere Schuppen? :l:
die Frage wurde aber schonmal bei der Sendung mit der Maus geklärt :lol:

Der Hering - im allgemeinen auch als Schwarmfisch bekannt - schiesst bei einem Angriff durch Fressfeinde in wilder Flucht davon.......immer im Verbund mit anderen Artgenossen......
dieses Verhalten führt natürlich dazu, dass sich die Fische gegenseitig berühren und.....nun kommst's .......bei diesen Berührungen einzelne Schuppen verlieren. Dies dient dem Selbstschutz....durch die herabsinkenden Schuppen (die gerade bei Sonneneinstrahlung wunderschön im Wasser glitzern) werden die Fressfeinde irritiert und dem "Opfer" gelingt die Flucht. Ein weiterer Schutzmechanismus (zum Schwarmverbund), den die Natur dem Hering mitgegeben hat.....

Aber bei den Meerforellen :q:
---------------------------
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Gast

Beitrag von Gast »

@vossi


danke, das habe ich noch nicht gewusst... :+++:

ich sollte vielleicht doch mal wieder die sendung mit der maus gucken :oops :lol: .


ciao
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Alex hat geschrieben:@ Bernd:
Du hast jetzt das Schreibverbot ( ;) ) und darfst Dich schadenfroh schmunzelnd in Deinen Schreibtischstuhl zurücklehen und Dich dabei über den ersten Satz beömmeln! :grin:
Prof. Dr. Rudolf Hoffmann - Uni München - Institut für Zoologie und Fischereibiologie hat geschrieben:[...] die Vermutung, Fische tragen ihre Schuppen lose, ist eindeutig falsch.
:l: [/b]
Hallo Alex ! :wink:
Ich werd mal wieder aus der zurückgelehnten, entspannten Position etwas nach vorne an die Tastatur kommen...
Ich habe tatsächlich geschmunzelt. :l: :oops :grin:

Um es mit Jürgen's Worten zu sagen:
Wenn ich die Meerforelle vorsichtig in die Hände nehme, und meine Hände danach über und über mit Schuppen bedeckt sind, ist das gar keine Vermutung. Das ist für mich ein Beweis.

Theorie vs. Praxis... (auch, wenn die Antwort in der Summe sehr interessant ist - vielen Dank an Dich und den Verfasser ! :+++: )

In der Praxis haben Meerforellen zeitweise fester und zeitweise weit weniger fest sitzende Schuppen. Das ist für mich eineindeutig bewiesen.
Und es gilt auch für die reine Fraktion der ... (oh welch schönes Wort :oops :l: :grin: ).

Vielleicht handelt es sich gerade bei den kleineren Meerforellen tatsächlich um eine Schutzfunktion, die hervorgerufen wird, wenn wir die Meerforelle gehakt haben. Diesbezüglich zumindestens wäre eine Parallele zu anderen Fischarten.
Und welchen Sinn, wenn nicht zeitweisen Schutz vor Feinden könnte es ergeben, daß eine Meerforelle umherschwimmt und (vergleichsweise) "verletzlich" ist.

Am Schluß zählen immer Fakten. Da stimme ich Jürgen uneingeschränkt zu.

Welche Fakten wollen wir für die Definition der blanken Meerforelle festhalten ?

Bitte jetzt nicht: Daß sie niemals lose Schuppen hat, und es sich hier um eine falsche Vermutung handelt !
Denn wir wollen ja eine Definition, die uns allen an der Küste hilft. Und die genau dort schnell und einfach nachvollziehbar ist.

Ist wirklich eine interessante Diskussion geworden.

Gruß,
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Gast

Beitrag von Gast »

@Vossi
Das mag ein schöner Nebeneffekt sein, trotzdem ist die Sache nicht schlüssig.
Um schwerere Geschütze aufzufahren, nehme ich die in pelagialer Freiwasserzone lebende Seeforelle, Maränen und andere Coregonen.
Dort gibt es diese lockeren Schuppen nicht, obwohl dies bei den kleineren Arten wie Blaufelchen durchaus Sinn ergeben würde.
Im Übrigen lassen sich nicht nur Newtons Axiome nicht beweisen, sondern eben auch der große Logiker (Duns Scotus) Gott. Und da Gott den kleinen Logiker liebt (Thomas von Aquin), sollten wir ein gottgefälliges Leben führen.
Also, gebt Euch endlich Mühe!

Herzliche Grüße vom christlichen Laienpriester :wink:
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

Henrik Glöß hat geschrieben: pelagialer .....Newtons Axiome..... Duns Scotus........Thomas von Aquin.....christlichen Laienpriester ....
:q:

:-q:
:s+2:
:q:
:?:
:no:

da mit mit den ganzen Dingen, die in Deinem Posting stehen so absolut gar nichts anfangen kann (auch wenn ich mich damit vielleicht als Volltrottel outen sollte), werde ich die Teilnahme an dieser Diskussion erstmal beenden....ist mir einfach zu hoch
:wink:
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