wurfweite wichtig?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Spinnfischen ausdiskutiert werden.
Gast

Beitrag von Gast »

War am Donnerstag in Schönhagen zum MeFo fischen. Ein Kumpel hat die Fireline in der Stärke 0,10 mm auf seiner Abu Garcia Cardinal aufgespult. Ich war mit "normaler" geflochtener in 15 mm Stärke am Start. Ich hatte eine Daiwa Procaster Rute in 3 Metern Länge als Kombo mit einer Abu Garcia Cardinal 105. Ich habe meinen Spöket in 18 Gramm auf eine Entfernung von schätzungsweise 60 - 70 Meter bekommen. Mein Kumpel hatte eine Spinnrute mit 2,70 Metern Länge als Gerät der Begierde gewählt. Mit seiner Berkley Crystal Fireline in 0,10 mm Stärke hat er den Spöket in 18 Gramm in einer Entfernung von um die 100 Meter regelrecht in die Wogen katapultiert. Sicherlich ist es auch immer eine Frage der Wurftechnik, in der er mir, wie ich zugeben muß, überlegen ist. Aber macht das dann wirklich 30 - 40 Meter, trotz meiner 30 cm längeren Rute? :-q:
Fazit meinerseits: Für weite Distanzwürfe habe ich noch keine bessere Schnur kennen gelernt. Lasse mich da aber auch gerne belehren. Im Wassersportzentrum in Kappeln kostet die Fireline in 0,10 mm übrigens um die 42 Euro.

Gruß

Maik
Gast

Beitrag von Gast »

Aber ich sage nicht, wer dieser genannte Angler war. Das würde unter Umständen "gräflich" bestraft werden. Ups, ich Plappermaul :oops
smellslikefish

Beitrag von smellslikefish »

Wenn Geflochtene frisch aufgespult ist, sind immer weitere Würfe möglich als wenn die Schnur schon ein paar Mal gefischt wurde. Die Beschichtung des Geflechts löst sich nach und nach ab und die Schnur ist nicht mehr so dünn wie zu Beginn. Das kostet Wurfweite.
Keine Frage allerdings dass man mit ner 10er weiter wirft als mit ner 15er. Schliesslich muss der arme Spöket im Flug ca. 50% mehr Gewicht hinter sich herziehen und der Wind hat auch mehr Angriffsfläche.

Also wenn du Wurfweite aufholen willst, dann runter mit der 15er und mach was dünneres drauf. Ne Geflochtene mit 8kg Tragkraft ist völlig ausreichend für die Küste. Mit dem Spöket hast du ja schon die absolute Weitwurfrakete als Köder, das ist gut so.

Wegen der Wurfweite: Ich bezweifle dass der Graf 100 Meter weit wirft. Das ist ne Zahl die in vielen Mefo-Foren kursiert. Die Leute die meinen dass sie hundert Meter werfen sollten sich mal nach dem Auswerfen mit nem Edding auf der Schnur markieren wie weit sie gekommen sind und dann zuhause mal nachmessen und staunen...

50-60 Meter sind recht realistisch und auch völlig ausreichend. Die meistens Mefos beissen erfahrungsgemäß eh im Nahbereich um die 20-30 Meter, teilweise sogar 5 Meter vor den Füßen.

Ich schmunzel mir immer meinen Teil wenn ich am Wasser Kollegen sehe die bei jedem Wurf voll durchziehen als gäb's kein Morgen und sich dabei fast das Gerät und die Knochen zerstören.
Wenn man die dann beim abrödeln auf dem Parkplatz trifft, düsen die meist mit nem süddeutschen Kennzeichen davon.
Will sagen wenn man im Jahr mehr als 4 Tage in der Ostsee steht nimmt man diese Wurfweitenrekorde ganz schnell nicht mehr so ernst. Und das ist auch gut so, Mefofischen ist schliesslich kein Leistungssport :)
Gast

Beitrag von Gast »

Danke für die Korrektur. Ich lerne gerne dazu. Vielleicht hast Du mit der geschätzten Weite Recht. Ich vergleiche das immer gerne mit einer 100 Bahn aufm Sportplatz. Also eine grobe Einschätzung.
Aber wenn die MeFos überwiegend im Nahbereich, sprich 20 - 30 Meter vom Strand aus beißen, warum steht Ihr dann überhaupt in der Ostsee? Ist doch im Winter saukalt :x . Nachts ist es kälter als draußen, oder wie war das noch?
smellslikefish

Beitrag von smellslikefish »

Kommt auf den Strand und die Wetterverhältnisse an. Manche Strände sind anfangs seeeehr flach und man kann locker 20 Meter reinwaten, von da aus rechne ich dann die 20-30 Meter.
Bei Stränden die schnell abfallen oder bei entsprechendem Hackepeter kann man auch getrost vom Strand aus fischen. Ist dann natürlich nicht mehr so ein Naturerlebnis wie bauchnabeltief im Wasser zu stehen und mittendrin statt nur dabei zu sein. Es passiert zwar mit ziemlicher Sicherheit dass der spazierengehende Opa Schultze dir ne Bulette ans Ohr tackert wie er früher während der Freiwache auf der Bismarck die dicken Dorsche gezogen hat, während seine Enkel zwischen deinen Beinen fangen spielen, aber klappen tut's :)
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emka
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Beitrag von emka »

fängt man mit weiten würfen eigentlich weniger fische?

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Alex
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Beitrag von Alex »

emka hat geschrieben:fängt man mit weiten würfen eigentlich weniger fische?
Also das hätte ich nun als neues Thema aufgemacht! :-no:
Sehr interessante Frage! :+q:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
smellslikefish

Beitrag von smellslikefish »

emka hat geschrieben:fängt man mit weiten würfen eigentlich weniger fische?
Theoretisch:

Bei One-Step-One-Cast: Nein, genauso viele.

Bei festem Standort: Nein, mehr.

Praktisch:

Ausprobieren!
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Alex
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Beitrag von Alex »

Ja - ja - Theorie und Praxis liegen manchmal auseinander! ;)
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
smellslikefish

Beitrag von smellslikefish »

'Manchmal' ist stark untertrieben :lol:
Aber wie sagte schon mein Signalverarbeitungs-Prof.: "Nichts ist praktischer als eine gute Theorie" :roll:
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emka
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Beitrag von emka »

hatte wohl diesen :grin: vergessen..

smellslikefish hat geschrieben:
emka hat geschrieben:fängt man mit weiten würfen eigentlich weniger fische?
Theoretisch:

Bei One-Step-One-Cast: Nein, genauso viele.

Bei festem Standort: Nein, mehr.

Praktisch:

Ausprobieren!
:?:

ich fische doch in beiden fällen mehr fläche ab....will sagen, mit weiten würfen fängt man eben nicht weniger fisch...
desderwegen meine devise: viel hilft viel...gilt m.e. übrigens auch fürs fliegenfischen...

@ alex

na gut, dann teil doch...ich kann dass nicht und die vorhergehenden beiträge passen zt ja dazu..

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smellslikefish

Beitrag von smellslikefish »

emka hat geschrieben:ich fische doch in beiden fällen mehr fläche ab....
Nein, nur bei festem Standort. Da bei einem festen Standort immer die gleiche Fläche befischt wird, ist bei einem Weitenjäger die befischte Fläche größer als bei einem Normalwerfer.

Beim One-Step-One-Cast werfen die Weitenjäger zwar weiter, aber dafür brauchen sie auch länger um den Köder wieder einzuholen. Der Cast ist also länger als bei dem Normalwerfer. Während der Weitenjäger noch bei seinem Cast ist, ist der Normalwerfer schon einen Schritt weiter und befischt die nächste, unerschlossene Fläche. Der Normalwerfer holt die fehlende Wurfweite damit auf, dass er mehr Strecke am Strand macht. Der Weitenjäger befischt also eher die Tiefe der zur Verfügung stehenden Fläche und der Normalwerfer die Breite.
Deshalb ist die effektiv befischte Fläche bei beiden etwa gleich groß und somit auch die theoretische Fangausbeute gleich. :s+3:

Von daher sollten alle Weitenjäger schön auf ihrem Platz bleiben damit sich die spätere Arthrose auch lohnt. Achja, und dabei bitte immer brav die Normalwerfer vorbeilassen, Danke! :lol:
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Beitrag von Schweißsocke »

smellslikefish hat geschrieben: Beim One-Step-One-Cast werfen die Weitenjäger zwar weiter, aber dafür brauchen sie auch länger um den Köder wieder einzuholen. Der Cast ist also länger als bei dem Normalwerfer. Während der Weitenjäger noch bei seinem Cast ist, ist der Normalwerfer schon einen Schritt weiter und befischt die nächste, unerschlossene Fläche. Der Normalwerfer holt die fehlende Wurfweite damit auf, dass er mehr Strecke am Strand macht. Der Weitenjäger befischt also eher die Tiefe der zur Verfügung stehenden Fläche und der Normalwerfer die Breite.
Deshalb ist die effektiv befischte Fläche bei beiden etwa gleich groß und somit auch die theoretische Fangausbeute gleich. :s+3:
Von der Seite habe ich das noch nie betrachtet, klingt aber logisch :o

Da die Fireline Crystal ja bei gleichem Durchmesser eine noch höhere Tragkraft hat, kann ich bei dünnerem Schnurdurchmesser noch kleinere Köder verwenden und erreiche die gleiche Wurfweite.
Allerdings ist die "Neue" ja auch steifer - das könnte natürlich wieder Weite kosten. :?:
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
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Beitrag von Jelle »

smellslikefish hat geschrieben:
emka hat geschrieben:ich fische doch in beiden fällen mehr fläche ab....
Nein, nur bei festem Standort. Da bei einem festen Standort immer die gleiche Fläche befischt wird, ist bei einem Weitenjäger die befischte Fläche größer als bei einem Normalwerfer.

Beim One-Step-One-Cast werfen die Weitenjäger zwar weiter, aber dafür brauchen sie auch länger um den Köder wieder einzuholen. Der Cast ist also länger als bei dem Normalwerfer. Während der Weitenjäger noch bei seinem Cast ist, ist der Normalwerfer schon einen Schritt weiter und befischt die nächste, unerschlossene Fläche. Der Normalwerfer holt die fehlende Wurfweite damit auf, dass er mehr Strecke am Strand macht. Der Weitenjäger befischt also eher die Tiefe der zur Verfügung stehenden Fläche und der Normalwerfer die Breite.
Deshalb ist die effektiv befischte Fläche bei beiden etwa gleich groß und somit auch die theoretische Fangausbeute gleich. :s+3:

Von daher sollten alle Weitenjäger schön auf ihrem Platz bleiben damit sich die spätere Arthrose auch lohnt. Achja, und dabei bitte immer brav die Normalwerfer vorbeilassen, Danke! :lol:
Bei unseren stränden in der Förde sind die fische meist eher in nahbereich zu fangen als auf absoluter wurfweite!
Nur sehr seltzen stehen die fische ganz am Horizont!
Weitenwerfer fangen meist schlechter, da sie den effektiven bereich überwerfen und nur sie erstmal druaßen rumspielen und so dann wertvolle Zeit verlieren!!!
Kleiner Tipp am rande immer mal auch seitliche Würfe oder besser noch schräge Würfe zwischendurch machen da fischt man am effektivsten mit!
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Beitrag von Bernd Ziesche »

smellslikefish hat geschrieben: Beim One-Step-One-Cast werfen die Weitenjäger zwar weiter, aber dafür brauchen sie auch länger um den Köder wieder einzuholen. Der Cast ist also länger als bei dem Normalwerfer. Während der Weitenjäger noch bei seinem Cast ist, ist der Normalwerfer schon einen Schritt weiter und befischt die nächste, unerschlossene Fläche. Der Normalwerfer holt die fehlende Wurfweite damit auf, dass er mehr Strecke am Strand macht. Der Weitenjäger befischt also eher die Tiefe der zur Verfügung stehenden Fläche und der Normalwerfer die Breite.
Deshalb ist die effektiv befischte Fläche bei beiden etwa gleich groß und somit auch die theoretische Fangausbeute gleich.
Hallo Slf
Deine Theorie hat einen kleinen Haken. Ich denke die Watgeschwindigkeit ist mehr vom Angler und dessen Konstitution abhängig als wie von der Wurfweite.
Ich denke in der Praxis fischen ein Weitwerfer und ein "Nichtweitwerfer" vielleicht die gleiche Strecke am Strand ab. Der Weitwerfer fischt damit mehr Fläche - aber weniger dicht gefächert, ab.
Da die Meerforellen aber oft sofort auf den Köder zujagen, rechne ich dem Weitwerfer in der Summe die etwas höhere Chance ein.
Aber das ist echt graue Theorie. Man könnte das mathematisch berechnen. Aber da müsste man u.a. eine Ködernähe - die man zum Fisch erreichen muss, zugrunde legen.

Ich fische zwar nur mit der Fliegenrute, aber ich würde Jelle folgen ! Weit werfen zu können ist eine Sache, zu wissen und ein gutes Gespür dafür zu haben, wo man weit und wo man nicht weit werfen sollte, ist der Schlüssel zu guten Fängen.
Eine Pauschalantwort wird in der Praxis ganz klar versagen.

Jeder Platz stellt andere Anforderungen. Die Plätze lesen können ist der wichtigste Punkt.
Der Weitwerfer hat natürlich einige Möglichkeiten mehr.

Gruß,
Bernd
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