Harrison LorHic - Die Mutter aller Spey Ruten ?

Viele der edlen Wekzeuge und Hilfmittel, mit denen wir bei unserem Hobby hantieren, müssen nicht unbedingt von der Stange aus dem Ladenregal sein.
Watstock, Schnurkorb, Kescher und Co. können auch aus eigener Produktion sein, die gemeinsam mit Freunden oder allein eisige Winterabende füllen kann.
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fly fish one
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Harrison LorHic - Die Mutter aller Spey Ruten ?

Beitrag von fly fish one »

Liebe Kollegen,

dieser Tage erreichte mich ein äußerst interessanter Blank aus England von der Firma Harrison: LorHic 3teilig 15' und einem Messwert von 56 Gramm bei 3.75 Grad, irgend was zwischen 15 und 20 Jahre alt!

Das faszinierende, damit geht es schon mal los, ist das der Durchmesser des Blanks schlanker ist als z.B. eine aktuelle Sage Method, aber mit etwas mehr Wandstärken - das funktioniert wahrscheinlich sehr gut! Dazu kommt ein Messwert von 56 Gramm, was zu einem geschätzten Leinengewicht für Langleinen zwischen 60 und 65 Gramm führen dürfte. Damit spielend alles toppend was da so "Modern Times" mäßig heute rumgeistert, mit Blanks die durch die Bank bei rund 45 Gramm Messwerten für 15' Ruten aufhören.

Da dieser Blank aus einem Land kommt, dass ich zu den Mutterländern des ZH Werfens rechne, diese bis heute z.B. auch mit B&W einen ganz anderen eigenen Weg beschreiten, bis heute sicher deutlich mehr Langleinen nicht nur des Sportes wegen schmeißen, wundert es mich vom Prinzip gar nicht, dass dieser Blank mit so einem hohen WG ausgelegt wurde!

Nur Harrison war mir persönlich nicht geläufig, nur als Name, die Kollegen im Hintergrund kennen ihn als Spinnrutenblank und ich also sehr gespannt wie er sich später nach dem Aufbau verhält! Harrison, so konnte ich dort lesen, war einmal verantwortlich für die Entwicklung und Produktion der ersten Greys ZH, bevor Greys von Hardy gekauft wurde und andere Wege ging.

Von der Farbe her ist er wie die alten Sage Brownies und hat auch deren häufig gesehene Dreiteilung. Wie ich ihn aufbaue weiß ich noch nicht, aber sicher bunt und vielleicht lackiere ich mal einen Blank komplett z.B. in Weiß oder Hellblau. Sowas habe ich noch nie gemacht und ich mag helle fröhliche Farben an Blanks - auch wenn ich mal einen Lachs verscheuchen sollte! :zsch:

Ich hatte eigentlich erstmal keinen Bock ZH wieder aufzubauen wegen des gesteigerten Aufwands an den langen Eumeln, aber was willste machen wenn da plötzlich so ein Faszinosum mit gutem Preis auftaucht.. <-3

TBD

LG,
Frank
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Re: Harrison LorHic - Die Mutter aller Spey Ruten ?

Beitrag von fly fish one »

Sie ist jetzt am Start und bekommt zunächst eine neue Lackierung. Schon länger ging mir eine Farbe durch den Kopf auf den mich CTS einmal brachte, weil die einen Farbton im Programm haben der auf einen Alu Look hindeutet - das war es! Ein Blank wie ein Silberpfeil!

Das ist er:

Bild

Er wurde mit banalen Baumarktspraydosen "Felgensilber" lackiert, weil meine Recherche hinsichtlich echter Sprühlacke zeigten, dass für die geringen Mengen die ich eigentlich brauche keine wirtschaftliche Lösung hochwertiger Lacke (z.B. Autolacke) machbar war. Also marschierte unser Held in den Baumarkt und erstand "Felgensilber", was aber eine sehr gute, haltbare Farbe darstellt und vor allen, genau der Farbton den ich wollte! Sehr helles Silber und ein wenig matt! Der Burner! <-3

Wenn ich die Ringpositionen finalisiert habe, kommen an diese Bereiche noch stahlblaue Airbrush Lackierungen, Griff wird ein Mix aus Kork, Birkenrinde und blauer Plaste.

TBD

LG,
Frank
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antidotepp
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Re: Harrison LorHic - Die Mutter aller Spey Ruten ?

Beitrag von antidotepp »

Hallo Frank,

sieht schon mal spannend aus ;)

Grüße
Christian
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Matthias
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Re: Harrison LorHic - Die Mutter aller Spey Ruten ?

Beitrag von Matthias »

…….wieso brauchst du noch Beringung und einen Griff? Ans Spitzenteil gehört doch nur noch ein Fuchsschwanz und dann wird das an nen Manta montiert.

Tls

Matthias
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Re: Harrison LorHic - Die Mutter aller Spey Ruten ?

Beitrag von fly fish one »

Das wäre jetzt eine schöne Überleitung.... :lol:

Aber nein. :lol:

Interessant ist eigentlich an diesem Blank, weil er schon so alt ist, wie er sich zur Sage Igniter 15' verhält! Das man mit alten Ruten "schlechter", kürzer, werfen, fangen und drillen kann, dass ist alles vollkommener Kappes - ich schrub wohl auch schon öfter. In diesem Fall liegen beide Blanks, also Igniter und Harrison bei für Stangenruten sehr hohen Messwerten/WG von rund 54 und 56 Gramm, also mit Leinen die für mich im Minimum diesen Gewichten entsprechen oder bis zu ca. 60 Gramm. Ich nenne sowas liebevoll einen echten "Kracher". <-3

Man kommt an Wurfweiten von über 30 Metern überhaupt nicht vorbei! Ich weiß schon, da ist immer die "Gechichte" mit den 30 Meter Werfern, immer und überall, aber Blanks für solch schwere Leinen ausgelegt, sind regelrechte Wurfmaschinen und ich behaupte jeder halbwegs begabte Werfer schafft damit die 30 Meter locker - auch ohne Langleine... (die Industrie wird mich für solch Sätze lieben! :lol: )

Und das die Igniter völlig anders wirft als meine Method mit beinahe 10 Gramm Unterschied ist nachdem ich die Igniter mit ins Training genommen habe, mehr als deutlich. Das sind Welten!! Diese 10 Gramm sind als beschleunigte träge Masse ein Vielfaches! Die ich als Werfer in Form von Kraft natürlich aufbringen muss (selbst werfende Blanks hat nur RST erfunden! :zsch: ), aber einen Blank in Händen der das auch braucht um in die Biegung zu kommen, schafft am Spitzenring am Ende des Beschleunigungsweges eine Geschwindigkeit/Energie/Masse die andere Konstellationen mit niedrigeren WG letztendlich niemals schaffen werden!
Sehr gute Werfer gleichen mit geringeren WG durch immer höhere Beschleunigung diesen Effekt eine Zeitlang aus, aber irgend wann ist Schluss! Und die Hoffnung von Kollegen mit Switch, #8 ZH und so weiter, "weit werfen zu können", keine Nachteile an abzudeckender Wasserfläche jeglicher Fischerei zu erfahren - ist Wunschdenken! (Am Ende dieses Weges stehen WG die man als Werfer aufgrund versagender Rohkräfte irgend wann und individuell völlig verschieden, nicht weiter beschleunigen kann - der Usain Bolt des Werfens ist in meinen Augen Gerard Downey, sehr hohe WG mit unmenschlicher Beschleunigung....)

Ich schätze das beide Blanks, der alte Harrison und die moderne Igniter mit einem Altersunterschied von 30 Jahren, sicher!!! in der Performance, dem Druck in der Leine auf Weite sich nix, null, niente, gar nüschts, nehmen werden! Dies dümmliche Marketing auch von Sage und jeglicher andere Hersteller und um meinen Freund zu ärgern, ganz besonders dümmlich Guideline, kann man getrost in der Pfeife rauchen! Man gehe auf den Gebrauchtmarkt, kaufe sich ältere Blanks, messe die endlich mal vernünftig aus (statt diese Bauchgefühle) und werde glücklich! Was nicht heißt, dass es nicht rattenscharfe neue Blanks gibt wie die Igniter!! <-3 Aber das es die gebraucht hätte, um weit zu werfen, Lachse zu drillen...... :zsch:

LG,
Frank

Und einen habe ich noch und einen habe ich noch: Manchmal geht die Tendenz zu "leichter", was völlig ok ist, WG nur soviel wie ich an die Standplätze brauche hinzukommen, aber wenn offensichtlich bis zu den Straßen der Lachse etliche Meter fehlen, dann die Langwaffen mit hohen WG raus zu holen die richtige Entscheidung. Mir persönlich passiert es an der Orkla immer wieder, dass ich vor Strecken stehe, dass mir von den Distanzen schlecht wird! Wer wie viele Lachsfischer ein ganzes Arsenal an Ruten sein eigen nennt rennt doch an sein Auto zurück, eine dickes "P" für Panik in den Augen und kramt sein schwerstes Geschütz raus - alles andere ist vollkommener Blödsinn und ich immer wieder erschüttert, was ich in der Realität so beobachten kann...
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