Moin,
sorry, hat jetzt leider ein wenig gedauert...
Donnerstag, 29. Juni
Wir waren bereits beim ersten Büchsenlicht auf dem Wasser. Die See war spiegelglatt, und als wir auf dem offenen Meer vor dem Strand waren, konnten wir überall Haie mit der Rückenflosse in der Luft direkt unter der Wasseroberfläche schwimmen sehen. Ein paar Tarpons waren auch unterwegs, waren aber definitiv nicht in Beißlaune. Könnte natürlich an der starken Haipräsenz gelegen haben. Deshalb fuhren wir den Strand in die andere Richtung ab und hielten weiter Ausschau nach Fischen. Nach einiger Zeit fanden wir eine kleine Schule Jacks. Ein Fisch attackierte gleich beim ersten Wurf meinen Popper, blieb aber nicht hängen. Danach tauchte die Schule ab. Kurz darauf jagten überall an der Oberfläche Schwärme von False Albacore. Es waren eher kleinere Fische, die Jagdszenen waren aber trotzdem sehr spektakulär. Ein paar von ihnen und eine Spanish Mackerel konnte ich fangen.
Zwischendurch tauchte plötzlich aus dem Nichts ein Bullenhai direkt am Boot auf. Am nächsten Spot hatten wir zwei riesige Barrakudas unterm Boot. Allerdings konnten wir nichts fangen. Dann braute sich wieder das tägliche Nachmittagsgewitter zusammen, so dass wir das Angeln einstellten.
Dafür gönnten wir uns abends sensationelle Spare Ribs in einer Kneipe, in der alle Wände mit Anglerbilder behängt sind.
Freitag, 30. Juni
Für heute war abendliches Fischen in den Docklights geplant. Das heißt, wir hatten den ganzen Tag über Zeit für andere Dinge als Fischen. Michis Gedanken drehen sich immer noch ununterbrochen um unseren Tarponfang. Er hat inzwischen das gesamte Internet durchforstet, Vergleichsfotos angeschaut und mit anderen Tarponfischern gesprochen und geschrieben. Inzwischen sind wir überzeugt, dass der Fisch sogar über 200 lbs schwer war. Allmählich wird mir auch klar, was das bedeutet: Wir konnten keinen bestätigten Fang eines größeren Tarpons mit der Fliege irgendwo im Netz finden. Das ist schon heftig.
Nach den Internetrecherchen fuhren wir in einen neuen Fly Shop in der Nähe von Stuart. Ich kaufte ein paar Bindesachen und Michi unterhielt sich lange mit dem Ladenbesitzer. Auch der bestätigte, dass der Tarpon eher 200 Pfund als 180 Pfund wiegt.
Nach dem Einkaufen stärkten wir uns in der Konditorei / Restaurant eines deutsch sprechenden Südtirolers. Das Essen war sensationell, und wir bekamen sogar noch einen hervorragenden Chianti dazu spendiert.
Später band ich noch ein paar Fliegen für die Fischerei in Miami am nächsten Tag.
Danach fuhren wir in der Abenddämmerung ans Wasser. Die Snook waren leider ziemlich zurückhaltend. Ich hatte ein paar Kontakte, konnte aber keinen landen. Nur ein kleiner Jack und ein paar Lookdowns blieben hängen. Dennoch ist die nächtliche Sichtfischerei in den Docklights etwas ganz besonderes. Auf dem Wasser herrscht eine geradezu mystische Stimmung, im Lichtschein der Lampen kann man die Fische stehen sehen, und man muss die Fliege wirklich sehr präzise und vorsichtig präsentieren, um sie zum Nehmen zu verleiten.
Samstag, 01. Juli
Nach dem Aufstehen und dem Frühstück habe ich die letzten Sachen zusammengepackt, dann ging es los nach Miami. Wir fuhren dieses Mal am Lake Okeechobee lang. Die ganze Gegend ist eine riesige Zuckerrohr-Monokultur mit vollkommen heruntergekommenen ärmlichen Siedlungen.
Bevor wir in Miami mit dem Fischen anfangen konnten, gab es erst mal ein fettes Gewitter. Wir nutzten die Gelegenheit und holten uns in einem Supermarkt eine große Portion Pulled Pork mit Beilage. Als wir die aufgegessen hatten, war der Regen schon wieder vorbei.
Wir klapperten mehrere Kanäle und Seen ab, konnten auch ein paar Peacock Bass entdecken aber keinen davon fangen. Dafür gab es jede Menge Schildkröten, Iguanas, Graskarpfen und Wasservögel zu beobachten.
Als dann gegen 17.00 das nächste Gewitter losbrach, fuhr mich Michi zum Flughafen. Das Einchecken und die Sicherheitskontrolle verliefen reibungslos und gegen 20.00 saß ich im Flieger nach London Heathrow.
So, das wars.
Viele Grüße!
Achim