Neue Filmreihe: Äschen vs. Kormorane in dänischen Fließgewässern

Eines der Lieblings Urlaubs- und Angelländer der Deutschen. Neben den dänischen Küsten sind Auen und Flüsse die Hauptanziehung von Spin- und Fliegenfischern. Lest hier, was man in Dänemark erleben kann.
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IdEfIx
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Neue Filmreihe: Äschen vs. Kormorane in dänischen Fließgewässern

Beitrag von IdEfIx »

Neue Filmreihe: Äschen vs. Kormorane in dänischen Fließgewässern

Eine neue Filmreihe über das Project Äsche konzentriert sich nun auf Dänemarks stark unter Druck geratenen Äschenbestand. Die Schlussfolgerung ist, dass der Bestand nur gerettet werden kann, wenn der Kormoran daran gehindert wird, Fische in den Wasserläufen zu fressen. Die Filmreihe zeigt u.a. die Erfahrungen aus dem Projekt „Grayling back to the Streams“, bei dem es besonders um den Schutz dieser u.a. gefährdeten Fischarten geht.

Der schöne Fischartenstand an Äschen ist in Dänemark zu einer Seltenheit geworden. Die Fische leben nur in den Bächen Gudenåen und Westjütland südlich des Limfjords, und in diesen Bächen sind die Bestände vom Aussterben bedroht. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass Kormorane ihre tägliche Fischmahlzeit zunehmend in Bächen zu sich nehmen. Neuste Studien haben gezeigt, dass selbst wenige Kormorane in einem Bach gefährdete Fischbestände wie Schnäpel, Äschen und alle Forellenarten stark unter Druck setzen können. Dies erklärt Niels Jepsen, Senior Researcher bei DTU Aqua, in einer neuen Filmreihe über die gefährdeten Bestände. Die gefrässigen Kormorane sind der Hauptgrund, warum die stabilen Populationen in dänischen Wasserläufen auf einem viel zu niedrigeren Niveau sind, als sie es eigentlich sein sollten. Selbst mit ein paar Kormoranen in einem Bach sehen wir tatsächlich, dass wir 90 % unserer Äschen verlieren; dies gilt auch für alle Forellenarten und viele weitere Fischearten, aber besonders die Äschen, teilte Niels Jepsen mit.

Der Staat muss Verantwortung übernehmen und der dänische Sportfischerverband ist besorgt, dass der Betsand in dänischen Wasserläufen vom Aussterben bedroht ist. Das Risiko, diese Fischart zu verlieren, die seit der letzten Eiszeit in Dänemark lebt, wäre mehr als traurig. In der Vergangenheit haben Angler zwar auf Äschen gefischt & zurückgesetzt, aber sie wurden viele Jahre lang geschützt und ist jetzt besonders vom Aussterben bedroht. Wenn der Bestand verschwindet, wird er nicht mit eigener Hilfe mehr zurückkehren können, teilte die Fischbiologin des dänischen Sportfischerverbandes, Kaare Manniche Ebert, mit.

https://www.youtube.com/watch?v=M7aE7bKiAXI​

https://www.youtube.com/watch?v=zF-nv9PTjuA

https://www.youtube.com/watch?v=bm9IG6tRzcU


Quelle:https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... t-yderste​

LG Rudi :wink:
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Re: Neue Filmreihe: Äschen vs. Kormorane in dänischen Fließgewässern

Beitrag von Mozilla »

Hi Rudi,
danke für den Bericht. Voll traurig, das nun so komprimiert zu lesen. Waren schon ab ca. 1994 an etlichen dänischen Auen an der Westküste erfolgreich auf Äsche unterwegs. Anfangs im Vidå-System. Das waren mega schöne Pirschtage mit der Trockenfliege. Später dann kamen Ausflüge an weiteren Kleinflüssen und Auen dazu.
Hoffe mal, etliche von euch haben das auch alles noch ohne die "schwarze Pest" am Flussufer kennen gelernt ?
Frischer Gruß
Mit gescheiten Sprüchen kann man Dumme zwar nicht klug machen, aber Kluge nachdenklich.
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IdEfIx
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Re: Neue Filmreihe: Äschen vs. Kormorane in dänischen Fließgewässern

Beitrag von IdEfIx »

Was ich allerdings in diesem Artikel vermisse ist die Tatsache, dass es sich hier um ein menschengemachtes Problem handelt und das heißt Gammelfischerei :!:
Wenn gefangene Fische zu Fischmehl und -öl verarbeitet werden, bezeichnet man dies als Industrie- oder Gammelfischerei. In der Nordsee werden jährlich 1,4 Mio. t "Industriefische" gefangen, überwiegend Sandaal und Stintdorsch. 80% dieser Fänge landet die dänische Fangflotte an. Industriefischer fangen die Kleinfische, die als Nahrung für Seevögel und größere Fische wichtig sind. Auch kommt es immer wieder vor, dass Jungfischschwärme gefangen werden (Hering, Schellfisch, Kabeljau). Industriefischerei verformt das gesamte Ökosystem im Meer. Auch für die fischfressenden Tiere muss Nahrung bleiben. Die Beifänge anderer Fischereisparten, die heute oft weggeworfen werden, sollten zur Fischmehlproduktion genutzt werden. 
Am Beispiel der Aquakultur zeigt sich der verschwenderische Aspekt der Gammelfischerei.
Für die Produktion von 1 kg Zuchtlachs werden etwa 4 kg Fischmehl benötigt.

Die Frage ist doch, warum Seevögel wie z.B. die Kormorane oder z.B. Robben Fließgwässer aufsuchen - doch nur, weil sie im Meer nicht ausreichend Futter finden, oder? Robben und Kormorane abzuschließen ist nur eine kurzfristige Lösung, welches aber nicht die Ursache löst, und die Ursache heißt Gammelfischerei. Indem wir als Verbraucher Fisch aus Aquakultur z.B. "geräucherten Lachs" im Discounter kaufen unterstützen wir das Ganze auch noch und solange das Problem Gammelfischerei nicht behoben wird, bleibt das Problem Kormorane auch weiterhin bestehen.

In diesem Sinne Gruß Rudi :+x
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Jens aus Lütjenburg
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Re: Neue Filmreihe: Äschen vs. Kormorane in dänischen Fließgewässern

Beitrag von Jens aus Lütjenburg »

Hallo Rudi,

das Problem sehe ich genau so. Der Beifang landet wieder im Meer und für das Fischmehl kommt die nächste Fangflotte. Welch eine Verschwendung von Ressourcen. :+x :cry:
Und hier an Land versuchen wir die Lebensmittelverschwendung immer weiter zu reduzieren. Da sind wir ja schon auf dem richtigen Weg. :+++:

Schön wäre jetzt auch wenn sich mal alle Anrainerstaaten um das Ökosystem Ostsee kümmern könnten. Das würde nachfolgenden Generationen doch sehr zu Gute kommen.
Ob ich das noch erleben???? :q:

Allen noch einen schönen Sonntag,
Jens
Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu. :s+3: :wink:

Solange die Schafe noch Locken haben ist es kein Sturm. 8| ;)
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