Freiwilligenprojekt Coastal Assistant

Eines der Lieblings Urlaubs- und Angelländer der Deutschen. Neben den dänischen Küsten sind Auen und Flüsse die Hauptanziehung von Spin- und Fliegenfischern. Lest hier, was man in Dänemark erleben kann.
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IdEfIx
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Freiwilligenprojekt Coastal Assistant

Beitrag von IdEfIx »

Coastal Assistant Projekt​

Viele dänische Angler & Naturfreunde machen sich Sorgen um die Meeresumwelt und möchten etwas dazu beitragen, die Lebensräume von Fischen, Tieren und Pflanzen in den Küstengewässern zu verbessern.
Dies zeigt das große Interesse am Projekt Coastal Assistant, das sich gemeinsam mit Freiwilligen für bessere Umweltbedingungen in und an ausgewählten Küstengebieten einsetzt. Der dänische Sportfischerverband sprach mit vielen Leuten, die auch gern ein Küstensanierungsprojekt in ihrer eigenen Gegend durchführen würden und erhielten dazu viele Anfragen von freiwilligen Helfern, die z.B. beim Pflanzen von Seegras, beim Verlegen von Steinen oder das Anlegen eines Steinriffs in einem der vier lokalen Pilotprojekte gern helfen würden.

"Es scheint, dass sich viele Dänen danach sehnen, einen konkreten Unterschied für die Meeresumwelt zu machen", sagt Erik Haar Nielsen, dem Projektleiter von Coastal Assistant. Dies wurde auch bestätigt, als das Coastal Assistant-Projekt kürzlich ein Start-up-Meeting über das lokale Restaurierungsprojekt in der Aarhus-Bucht abhielt. "Wir haben ein großes Engagement von Teilnehmern mit sehr unterschiedlichen Hintergründen erlebt. Dabei waren Taucher, Freizeitfischer, Segler, Vogelbeobachter, Jäger und Vertreter der örtlichen Zweigstellen des Outdoor Council und der Danish Society for Nature Conservation anwesend", teilte Erik Haar Nielsen mit. Einer von denen, die dem Meer helfen werden, ist z.B. der Taucher & Sportangler John Flemming Schmidt. Er hat mit eigenen Augen gesehen, wie sich die Meeresumwelt in der Bucht um Aarhus starkt verschlechtert hat. Als er ein Kind war, gab es vor Moesgaard südlich von Aarhus viele Seegraswiesen und Muschelbänke; heute ähnelt der Grund einer Sandwüste und die Fischbestände sind stark gesunken.

Vor 20-30 Jahren konnte man vom Hafen oder vom Strand aus Dorsche zwischen 60 - 70cm fangen, aber das ist eine Seltenheit geworden. Es ist unglaublich zu sehen, wie sich das Meer einfach von Fischen und anderen Arten von Leben geleert hat. Daher ist es auch wichtig, dass wir als Bürger einen besseren Einblick in das Leben im Meer und ein größeres Bewusstsein für die Umwelt und deren Probleme bekommen. Als Freiwilliger in einem der Projekte erwartet John Flemming Schmidt, seine Tauchfähigkeiten einsetzen zu können, zwar hat er noch nie versucht, Seegras auf dem Meeresboden zu pflanzen, aber freut sich darauf, die Technik zu erlernen und mit seinen Tauchgängen etwas bewegen zu können. "Ich bin unglaublich glücklich, mit einem Zweck ins Wasser zu gehen, und hiermit eine wichtige Mission zuerfüllen," teilte er mit.

Das Projekt Coastal Assistant wird über einen Zeitraum von vier Jahren untersuchen, wie in Zusammenarbeit mit Freiwilligen bessere Lebensräume und Versteckmöglichkeiten für Fische, Tiere und Pflanzen in den küstennahen Meeresgebieten geschaffen werden können. Vier lokale Projektgruppen werden in ausgewählten Gebieten daran arbeiten, neue Seegraswiesen anzulegen, Steine ​​für neue Felsenriffe zu verlegen oder neue Muschelriffe zum Wohle einer Vielzahl von Arten wie Muscheln, Krebstieren, Schnecken und Fischen anzulegen.

Derzeit wird versucht eine lokale Coastal Assistant-Gruppen aufzubauen, die auch im Dialog mit den Universitäten stehen, um Handbücher für eine bürgerorientierte Überwachung der Auswirkungen der Projekte auf die Meeresumwelt zu entwickeln. Es ist beabsichtigt, Freiwillige in die Untersuchung einzubeziehen, wie sich das Coastal Assistant-Projekt auf die Fischbestände und die Biodiversität in den Gebieten auswirkt, in denen die Arbeit durchgeführt wird.

Zur Erklärung Biodiversität: https://www.welthungerhilfe.de/informie ... tet-leben/

Das Projekt läuft von 2021 bis 2025, der Projektträger ist der Dänische Sportfischerverband.

Das Projekt hat landesweite Perspektiven, wird aber mit vier Pilotprojekten im Limfjord, in der Aarhus-Bucht, im Horsens-Fjord und bei Assens lokal verankert:
- Projektleiter Biologe Erik Haar Nielsen
- Biologin Kaare Manniche Ebert.
- Professioneller Berater Biologe Torben Ankjærø

Das Projekt wird von zwei Follow-up-Gruppen begleitet:

Der Akademische Selbsthilfegruppe:
- Universität Aarhus,
- DTU Aqua,
- University of Southern Denmark,
- Rambøll,
- COWI,
- Als Stenrev,
- Naturpark Lillebælt,
- Limfjordsrådet,
- Sund Vejle Fjord (Gemeinde Vejle),
- Gemeinde Horsens, Gemeinde Aarhus,
- Gemeinde Assens
- Dänische Gesellschaft für Naturschutz

Der NGO-Unterstützungsgruppe:
- Dänische Gesellschaft für Naturschutz,
- Dänischer Amateurfischerverband,
- Dänischer Tauchsportverband,
- Limfjordmuseum,
- Dänischer Jägerverband,
- Friluftsrådet
- Dänischer Sportfischerverband.

Das Projekt wird von der VELUX FOUNDATION finanziert.

Quelle DSF : https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... thjaelper​

PS: Für das deutsche Gebiet der Ostsee wären solche Projekt echt wünschenswert, oder :?:
Zuletzt geändert von IdEfIx am 10.02.2022, 12:22, insgesamt 3-mal geändert.
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antidotepp
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Re: Freiwilligenprojekt Coastal Assistant

Beitrag von antidotepp »

:+++: mehr davon!!
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hafenfischer
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Re: Freiwilligenprojekt Coastal Assistant

Beitrag von hafenfischer »

Genau hoffentlich findet es Nachahmer
Das Leben ist ein Schleifstein.
Ob er Dich zermalmt oder poliert,
hängt davon ab, aus welchen Material Du gemacht bist
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hennes2121
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Re: Freiwilligenprojekt Coastal Assistant

Beitrag von hennes2121 »

Moin,
ich finde es immer wieder faszinierend, wie pragmatisch in anderen Ländern verschiedenste Organisationen zusammenarbeiten können und wollen und dann einfach auch mal machen.
Aus Angst vor dem Verlust von Spendenmilionen und Fördergeldern würde hierzulande ein offenes Hauen und Stechen von der Ministeriumsebene abwärts einsetzen, wer denn die Oberhoheit über das Programm erhält und die anderen Teilnehmer zum unbedeutenden Fußfolk degradieren darf. ZumSchluss bleibt dann nur noch eine Organisation übrig, die dann ihre Spezis mit Forschungsaufträgen alimentiert.
Diese Forschungen dauern dann bis das Geld weg ist und an der Basis ist nix passiert. Aber wir wissen dann alle genau, was für Auswirkungen die Maßnahmen gehabt hätten, wenn sie dann umgesetzt worden wären.
Nehmen die Dänen auch deutsche freiwillige Helfer?
Wäre doch eigentlich ne gute Idee, wenn wir uns da vielleicht auch offiziell als Forum mit einbringen.
Gruß, Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
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