Rutenbiegung und Schnurgewichte

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Antworten
Benutzeravatar
Maqua
...
Beiträge: 5495
Registriert: 23.06.2009, 15:24
Wohnort: bei Aachen

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von Maqua »

Moin Frank, nicht falsch verstehen, ich wollte die Ambush nicht fürs Trockenfliegenfischen empfehlen, im Gegenteil, für mich ist das eine ganz spezielle Streamerschnur, die im Notfall von guten Werfern auch fein presentiert werden kann.
Tatsächlich ging es ja um die schiere Masse, die hinter der Rutenspitze bei Wasserkontaktwürfen zur Verfügung steht und den Impuls, den ich mit dieser Masse bis in die Vorfachspitze weiterleiten kann.
Das die von Klaus erwähnten Triangel Taper für diese Zwecke optimal sind, ist ja eigentlich ein alter Hut, die Ambush ist da extrem, nach Impulseinleitung praktisch "unstopable". ;)
Ich bin reiner E.H.-Fischer, aber ich denke das alles lässt sich, was Taper betrifft, auf die Z.H.-Fischerei übertragen, ist ja alles nur Physik.
Gruss Manni :wink:





______________________________________
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben: 09.05.2022, 06:54 ... Und ansonsten kann ich mir nur vorstellen, dass jetzt auch auf den großen ZH die OPST Köpfe kommen. Also noch einmal kürzer als Skagit und das hohe Gesamtgewicht muss ja irgend wo hin. Das sind für mich Entwicklungen die im Rauschen untergehen, wie so einiges auch im Bereich der Nymphomaninnen. Das kann jeder halten wie er lustig ist, aber mich langweilt das. ...
Vor Jahren auf einer der ersten Koldinger Flyfairs stellte Rudy van Duijnhoven mal 'ultra kurze' Schussköpfe vor mit Längen von ungefähr 40 - 70 cm, ja nach Gewichtsklasse. Damals gab es noch keine Polyleader, deshalb versuchte ich es mit provisorischen Nachbauten (Messingröhrchen in Korkprofilen) und Spitzen von Fliegenschnüren, geworfen wurde mit kurzen Zweihändern und Spinnrollen. Andere warfen mit drei Meter langen Sinkern plus langem Vorfach große Hechtfliegen. Ich ließ das wieder nach, weil ich beim Werfen schöne Schlaufen sehen wollte. Für's Lachsangeln baue ich schon lange ähnliche Schussköpfe, 5 - 6 Meter lange schwimmende Bellies, die etwa 2/3 des Kopfgewichtes auf die Waage bringen, mit langen Sinkspitzen. Diese Konstruktionen lassen sich sehr gut werfen und rollen auch ohne zu platschen gut ab.

Hätte vor der vorletzten Jahrhundertwende entsprechende Fertigungstechnik und Material zur Verfügung gestanden, wären wahrscheinlich bei Unterhand Wurfausführungen wie auf dem nachstehenden Bild schon solche Schnurprofile zur Anwendung gekommen.
.
Underhand Variation.jpg
.
Für die Überkopfwerferei bräuchte es die heutige Profilvielfalt eigentlich nicht, da fliegen schlanke gleichförmige Profile am besten und am weitesten.

TL
Klaus
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin an die 'Vielleser', die auch im FFF lesen und es kurzweilig finden, sich an Kontroversen zu erfreuen.

(von orkdaling » 09.05.2022, 13:10)

Hendrik schreibt:

"Wenn ich eine Rute habe auf der #10 steht , die ich sicher auch vermessen kann (nach was, welcher Methode?) bekomme ich sicher einen Wert aufs Gramm genau.
Nun hænge ich an diese Rute vielleich einen Leine mit 42g /12m und werfe damit im Scandi, dann aber mit 16m und 48g oder aber 18m und 52g.
Somit hab ich bei gleichem Messwert aber immer andere (Gesamt-leinengewichte)."

"Die Annahme, das die Rute mit dem vollem Leinengewicht belastet wird ( also im Gegenteil zur gestreckten Leine die mit 100% bei Ueberkopf an der Rutenspitze wirkt) ist also falsch! - solange wir von Unterhand und D-Loop reden !"

"Wie lang ist ein Skagit? 6-8m
Wie lang ein Scandi? 10-12m
Wie lang die Spey Long Belly? 16-22m
und das alles mit nur einer Rute møglich , die keinen verænderlichen Messwert hat !"

Hendrik zitiert:

"Unterschieden wird bei der Messung in zwei Belastungen bzw. Auslenkungen.
Die Belastung auf 3,75° und der Auslenkung auf 15°.
Hierbei beschreibt die 15° Auslenkung die gesamte Messstrecke und gibt Aufschluss über die Aktion der Rute, die 3,75° Belastung - ein Viertel der Messstrecke - definiert die Schnurklasse der Rute (*)."

(*) Wie sich die Schnurklasse aus dem 3,75°Auslenkungsgewicht ableiten läßt, hat Martin HIER erklärt.

Liest sich als wenn alles klar wäre - anzustreben ist, zu versuchen, eine Fliegenrute immer optimal zu belasten (nahe des Messwertes), um 'das Beste' aus dem Wurf herauszuholen.

TL, Klaus
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,

bei Schusskopflängen von 40-70cm kann man doch gleich zum Spirolino greifen und eine Stationärrolle verwenden. Was das noch mit Fliegenfischen zu tun hat, muss jeder für sich beurteilen.
Bei Hendrik habe ich den Überblick verloren und auch sonst lasse ich lieber den wahren Experten den Vortritt.

Gruß
Armin
fly fish one
...
Beiträge: 1299
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von fly fish one »

Liebe Forenbesitzer, Alex und Müller M.,

ich fordere für Klausens, Hendrik und mich eine Umsatzbeteiligung, Manni als Assistent darf auch nicht zu kurz kommen! Wie wäre es mit einer Loop 7x ZH, die wir mal richtig amtlich testen, geradezu wissenschaftlich, endlich mal echten Diagrammen, Excel und Power Point, physikalischen Grundlagen und Berechnungen, Tabellen, Anderson und Müller M. flennen in die Kissen - nein, Mist, muss uns ja sponsern! Es reicht auch eine Rute, na gut vielleicht 2, die wir hinterher unter uns vier auslosen! Das wäre doch was!!!! :x


Weil, unser Kollege drüben legt gerade nach! Klausens haben sicher auch noch ein paar Ideen zur Gegendarstellung, aber ich picke mir mal eines meiner Lieblingsthemen heraus und zwar einen einzigen Satz meines Freundes: "Nun hat man ja die Spey Leinen und besonders die Long Belly immer weiter entwickelt."

Da gibt es nichts zum weiter entwickeln!!! Zfix!!!
Ich weiß nicht wie oft ich schon geschrieben habe, dass z.B. die 18 Meter LB Cortland Leine, als Muster aller Leinen in diesen Längen und Gewichten sich anspruchsvoll werfen lässt und zwar wie die ollen alten DT! Weil da kein Gewicht ist, was ich unter der Spitze wirklich "versammeln" kann! Die Leine liegt ausgewogen bei knapp unter 50 Gramm, die große Sage bei 45 Gramm, wenn ich die Cortland 18 Meter durch die Hände laufen lasse, dann ist die vorne fast so dick wie hinten!! Man kann mit diesem Gesamtgewicht keine echten Profile bei Leinen von 18 oder 20 und mehr Meter erschaffen. Wenn das Gewicht der Leinen um Profile zu erzeugen weiter rauf geht, bersten unsere Standardruten. Erst bei deutlich höheren Gewichten der Leinen, a la Gaelforce, mit 80 - 90 Gramm, bekommen wir auf diesen großen Längen ein Profil gestaltet.

Ich kann es im Wurf der Gaelforce Wettkampfleinen (wo meine eigenen Erfahrungen noch ausstehen) in Videos erkennen, die im Widerspruch mit meinen eigenen Erfahrungen im häufigen Training mit der Cortland 18 Meter und Rio 22 Meter, jeweils knapp 50 Gramm und 55 Gramm, stehen! Bei diesen beiden Leinen, überall als "modern", "modern Long Belly" usw für einen Blödsinn angepriesen!! Das ist Bullshit!! Menschenskinder, ich trainiere mit den beiden Biestern dauernd, da ist nix "modern"!! "Modern" ist bis 16 Meter und Leinengewichte die unsere #10 Ruten von der Stange noch packen bis ca. 50 Gramm. Wer das nicht versteht hat sich noch nie mit einer 18 Meter Leine mit eher moderatem WG (und nicht Wettkampfleine) beschäftigt - nie nicht! Diese Leinen sind deshalb vor allen Dingen so schwierig zu werfen, weil man die ganze Leinenlänge im D praktisch in der Luft halten muss! Und was ankern darf ist faktisch fast nur der Leader. Wenn da auch nur ein Fitzel von Meter mehr der Hauptleine im Wasser liegt, geht gar nix!! Exakt wie die alten DT, obwohl sie als Bullshit "modern" bezeichnet werden.

Hatte ich nicht gesagt ich gebe auf? Und ich fürchte ich fange an euch zu langweilen und das ist das ist das Schlimmste was mir passieren kann - das ich langweile! :zsch: :lol: Und ist das eigentlich schlimm wenn ich so oft "bullshit" schreibe?? :no:

LG,
Frank

Nachtrag: Und wie immer sind meine Kollegen schneller als ich!

Nachtrag Nachtrag: Für die 14' Sage habe ich eine 16 Meter SA mit eher leichtem Gewicht und die fängt an sich ähnlich zu verhalten wie die beiden von mir o.g. Cortland und Rio. Um zu unterstreichen, dass sich pauschale Aussagen auf Verhalten von Leinen nie und nimmer so einfach treffen lassen, die Tücken im Detail stecken, in diesem Fall dem Gewicht der Leine und deren Länge, so dass ich praktisch bis zur Switch, ja im Extrem bis zu 9' EH Längen antreffe, die in Wasserwürfen lupenreine alte DT simulieren - obwohl was ganz anderes drauf steht!!
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben: 09.05.2022, 17:49
Um zu unterstreichen, dass sich pauschale Aussagen auf Verhalten von Leinen nie und nimmer so einfach treffen lassen, die Tücken im Detail stecken, in diesem Fall dem Gewicht der Leine und deren Länge, so dass ich praktisch bis zur Switch, ja im Extrem bis zu 9' EH Längen antreffe, die in Wasserwürfen lupenreine alte DT simulieren - obwohl was ganz anderes drauf steht!!
.
Sagt Michaei Evans , der ein sehr guter Speycaster ist, beinahe auch:
Als ich Anfang der 90er Jahre anfing, Schnüre zu entwerfen, gab es nur Double-Taper-Schnüre für das Lachsfischen und entweder Double-Taper- oder einfache Weight-Forward-Forellenschnüre zur Auswahl. Die Weight Forward-Schnur hätte damals eigentlich "weniger Gewicht hinten" heißen müssen, denn das war alles, was sie war. Alternativ konnte man, wie es in Skandinavien üblich war, eine DT abschneiden und einen Schusskopf herstellen. Das Problem war, dass WF-Leinen und die Schussköpfe zwar Weite brachten, aber keine Finesse in der Präsentation, während ein Double Taper gut präsentierte, aber nicht (viel) schoss.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
.
Spey Line Tapers or Profiles.jpg
Spey Line Tapers or Profiles.jpg (43.67 KiB) 625 mal betrachtet
.
TL, Klaus
fly fish one
...
Beiträge: 1299
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von fly fish one »

Ist so schön, Klaus, die ganzen Dokus, Filme und Hinweise, die ein Kollege wie Du kennt und einfließen lässt, die Schlachten auch wenn wir mal gegeneinander stehen, dass ich das öffentlich mal sagen möchte: Genial!

Und das Schlüsselwort was der Kollege nennt, ist die Präsentation. Wenn wir Leinen in der Luft rollend beobachten (nicht die Wettkampfleinen die furchtbar rollen, wobei ich noch nicht weiß ob das an der dünnen Mono RL liegt und der Taper vom Prinzip auch "fischbar" wäre), wenn man meint man muss einer Leine gleich eine Scheibe Brot hinterher schicken damit sie unterwegs nicht verhungert, gilt für EH Überkopf genau so, hat man in meinen Augen (genau wie Du in einem vorherigen Beitrag schreibst) ein langes moderat verlaufendes Taper. Das ist wirklich auffällig wie unsagbar langsam diese Leine sich so "ausbreiten" und mit dem letzten Rest an Energie sich auf das Wasser legen.

Am Ende ist es ein Ringen um die Front Taper leichter zu machen, die angestrebten Fliegen dabei noch mitzurollen, die Längen zu kürzen und durch die dünneren Front Taper eine sanfte Präsi hinzubekommen. Dabei durch das Schießenlassen keine Weite einzubüßen, es erfordert aber wegen der unterschiedlichen Fliegen theoretisch immer andere Front Taper und damit Belly ebenso. Oder ich habe eine "beinahe" DT größter Länge, an die ich auch noch sinkende Poly hängen kann um Lachsfliegen in größter Entfernung auf Tiefe zu bringen, im gleichen Atemzug vielleicht an der Oberfläche mit Trockenfliegen Lachse auch auf größten Weiten servieren kann. Die DT, auch die beinahe DT, dass tut der Kollege auch oft so ab, sind keine Allround Schnüre in meinen Augen und schon gar kein Anachronismus (auch wenn die Industrie und der Kollege was anderes suggerier)t, sondern lassen sich sehr fein für viele Fälle austarieren. Und über allem schwebt das tolle Rollen der Leinen, was mich im Übrigen bei Hendrik, Dir und Deinen eigenen Leinen, anderen eher norwegischen beobachteten Kollegen überhaupt erst so richtig für das ZH Werfen gefangen hat - man kann sagen diese aufreizende Langsamkeit/Lässigkeit der rollenden Leine. Wenn man mal neben einer Skagit gestanden hat, dann ist das in Komiksprache "Ssssthhh" und der Einschlag in die Rolle, bei anderen Leinen kann ich mir zwischendurch eine Zigarre anzünden bis die Fliege landet.

LG,
Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
fly fish one
...
Beiträge: 1299
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von fly fish one »

Ich spanne das jetzt erst, dem Link des Kollegen drüben gepostet https://www.netzwerk-angeln.de/angeln/a ... essen.html bin ich gerade erst nachgegangen - Hüüüülfe! :lol: Jetzt verstehe ich warum Klausens auf die Daten von Martin in unserem eigenen Laden verwiesen hat, was alles absolut korrekt ist!! Aber unter dem o.g. Link, da ist ja praktisch nix nüchst niente nada korrekt!! Ganz außergewöhnlich sind die ohne Winkelfunktion pauschalen Angaben zur Auslenkung bei 3,75 und 15 Grad! Je nach Länge der Rute gibt das anschließend n-teilige Blanks und in die Kissen flennen bei der 15 Grad Messung oder Wutausbrüche im späteren Wurf von 130,- Euro Leinen die man mit der Hand weiter wirft! p: :lol: *Ich bin dem Link nicht gefolgt, weil mich die Angabe das 3,75 ein Viertel von 15 sind, in Sicherheit wiegte! :lol: *
Wer teilt dem Autor die schmerzliche Wahrheit mit? :no: :zsch:


LG,
Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
fly fish one
...
Beiträge: 1299
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von fly fish one »

Und folgendes Zitat:

>>> Die in der Tabelle festgelegten Gewichte (Mittelwerte) für die Einteilung der Schnurklasse basieren auf den von der AFTMA/AFFTA festgelegten/klassifizierten Keulengewichten der ersten 9,14 m (30 ft) einer Fliegenschnur und der praxisorientierten Annahme, dass bei einem mittleren Wurf die Rute mit rund 15 m Leine belastet wird (Schussgewicht).
Quelle: *fly fish one - lieber nicht*

Wie lang ist ein Skagit? 6-8m
Wie lang ein Scandi? 10-12m
Wie lang die Spey Long Belly? 16-22m
und das alles mit nur einer Rute møglich , die keinen verænderlichen Messwert hat !
<<<

Was hat denn schon wieder der AFTMA/AFTA da zu suchen und was hat die mit den Leinenlängen zu tun die eine Rute dann in der Praxis wirft? Mal schlecht oder recht, je nachdem wie der obige Zufallszahlengenerator stehen bleibt? :zsch: Vielleicht schleicht sich mal so eine defätistische Wühlmaus zu den Schnurherstellern, haut einen 65 Gramm Kracher raus, schreibt auf den "Cartoon" "suits all 15' #10 rods" und Jemand kauft das so??? Stellt sich in die Orkla und zieht durch, weil die Hersteller ja immer recht haben und allgemeingültige Weisheiten verbreiten? Ich reiche anschließend die Taschentücher wenn die Skandinavische Wundertüte das nicht ausgehalten hat - an Sage brauche ich dabei gar nicht denken, die knickt viel eher, aber dass weiß ich durch das Ausmessen einfach auch! Das ganze ist kein Scherz? Woher soll ich z.B. bei den Langleinen einen Wert bekommen der zu meinem Blank passt? Wenn Rio jetzt eine 22 Meter Leine mit 55 Gramm hat, die Rute ausgemessen 45 Gramm, soll ich dann, wenn Rio jetzt noch einen oben drauf legt und die nächste Leine mit 22 Meter 60 Gramm wiegt und nur weil Rio irgend einen Blödsinn zu Empfehlung schreibt, einfach an meine Sage auch 60 Gramm hin hängen??? Das ist ein totaler Graubereich und die 55 Gramm können schon zuviel sein oder auch noch gut machbar oder auch noch zu wenig? Keine Ahnung! Bisher werfe ich die Sage mit 55 Gramm nur um die Würfe auf die Reihe zu bringen und dabei sind die eingesetzten Kräfte "mittel". Ich habe keine Ahnung was wirklich passiert wenn ich später mal wirklich versuche Weite zu erzielen.


LG,
Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

zur Rutenklassifizierung und zur Rutenvermessung: Einigkeit besteht wohl darüber, dass die lange Zeit gebräuchliche Art und Weise, Fliegenruten zu unterscheiden in dem man einfach dafür geignete Schnurklassen auf die Ruten schreibt, sich bei Vielzahl der heutzutage angebotenen Schnurprofile als nicht mehr zeitgemäß erweist. Mit der Definition von Schnurklassen lassen sich moderne Fliegenschnüre nicht mehr ausreichen gut und genau genug beschreiben und unterscheiden. Die bisher oft geübte und noch immer übliche Praxis, einfach eine ungeeignete Nummer als Klasse zur Unterscheidung auf die Ruten zu schreiben, wird nachvollziehbar als unzureichend begriffen.

Ein einfaches, eindeutiges, leicht festzustellendes (und nachprüfbares) Unterscheidungs- und Klassifizierungsmerkmal bei Fliegenruten ist die Angabe eines Auslenkungsgewichtes. Wird das 3,75° Auslenkungsgewicht für eine Fliegenrute angegeben, entspricht das der 'Belastungsmasse' (oder dem Schnurgewichtsanteil), mit der bei normaler Wurfenergieeingabe die Rute um 15° ausgelenkt wird. Bei einer anzustrebenden Rutenauslenkung von 15° erreicht eine Rute (empirisch ermittelt) etwa die optimale Performance und erzielt die größten Wurfweiten.

Mit dieser 'Gewichtsangabe' lassen sich also sowohl Fliegenruten wie auch passende Leinenausführungen vergleichen und einfach aussuchen. Bestrebungen, den simplen und einfach zu messenden Auslenkungswert wieder auf Schnurklassen umzurechnen, unter Annahme einer Wurfdistanz von 15 Metern, halte ich für wenig sinnvoll, was soll man mit solch einem Ergebnis praktisch anfangen? Bill Hannemann errechnet mit seiner Messmethode eine 'Estimated Rod Number' (ERN) in Anlehnug an die unbrauchbar gewordenen Schnurklassifizierungen.

Man kann natürlch auch jemanden fragen, der jemanden kennt, der weiß, was alles zusammen passt und sich was kaufen, mit dem man dann glücklich ist. :+++:

Oder sich an Experten orientieren:

... lese eben "Flugfiske i Norden" , einen Beitrag vom Schweden Lasse Hallberg, Autor in gleichnamiger Zeitschrift.
Der hatte schon das Vergnuegen gehabt und die Vision Graphene 9# 14,2ft getestet.
Er schreibt - spann på klumpar - wir wuerden sagen - Gewichtsfenster , angegeben mit 34-42g. ...

... wie ihr mitbekommen habt, mache mir Gedanken was ich gebrauchen kønnte wenn es mal etwas mehr Wasser gibt, wenn nicht nur Floater oder Long Bellys ihre Berechtigung haben, wenn also høhere Klassen gefischt werden muessen. ...

... Nun hab ich mich mal nach der Vision Graphene und LTS Graphene umgesehen umd mache mir schon Gedanken welche Schnuere ich benutzen kann , teils aus dem Bestand bzw was es auf dem Markt gibt. Meine Intresse richtete sich auf die 4D Leinen, also ein Belly + Spitze in 10/11/12. ...

... Oh je, sehe schon die Stirnfalten bei den Rutenvermessern - 4 verschiedene Ruten, alle mit verschiedenen Messergebnissen, hahahaha. ...

... Das sind doch echte Schnurprobleme , bei den Ruten mache ich mir da weniger Sorgen, die hauen alles in dieser Gewichtsklasse/Længe weg. ...


TL
Klaus

P.S.: Hendrik, erkläre doch bitte mal, was Du mit 'Gewichtsfenster' meinst, was soll man sich, ganau gesagt, darunter vorstellen und wie anwenden?
fly fish one
...
Beiträge: 1299
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von fly fish one »

Klaus schreibt:
>>>
Mit dieser 'Gewichtsangabe' lassen sich also sowohl Fliegenruten wie auch passende Leinenausführungen vergleichen und einfach aussuchen. Bestrebungen, den simplen und einfach zu messenden Auslenkungswert wieder auf Schnurklassen umzurechnen, unter Annahme einer Wurfdistanz von 15 Metern, halte ich für wenig sinnvoll, was soll man mit solch einem Ergebnis praktisch anfangen? Bill Hannemann errechnet mit seiner Messmethode eine 'Estimated Rod Number' (ERN) in Anlehnug an die unbrauchbar gewordenen Schnurklassifizierungen.
<<<

Ich weiß nicht was eine Klassifizierung überhaupt heute noch helfen soll? Oder der Versuch über Umwege wieder eine AFTA Klasse zu bekommen?
Die einzig sinnvolle "Klassifizierung" wäre, wie hier schon von einigen Kollegen festgestellt, einen Messwert bei 3,75 Grad erfasst, auf den Blank zu schreiben. Wenn es um die Aktion geht, wird es sowieso sehr komplex. Am einfachsten wäre hier eine Rückstellgeschwindigkeit zu benennen - wobei da das Problem der Interpretation Kopfzerbrechen bereitet. Der "Gewichtswert" (bei 3,75) ist viel einfacher und hilfreicher für alle anzuwenden.

Mein obiger Text und der Bezug zu meiner ZH Rute mit 45 Gramm Messwert, den verschiedenen Gewichtsangaben zu den Leinen schwankend, hat ja nichts mit dem "Fenster" zu tun! Sondern ist die Suche eines Leinengewichtes, dass durch die besondere Art des Werfens andere Gewichte (Mehrgewicht) benötigt. Und zwar führt diese Suche wieder auf ein Leinengewicht, ich bezeichnete es mal als effektives Leinengewicht, was letztendlich wieder genau dem Rutenmesswert entspricht. Umgangssprachlich soll meine Sage "denken", dass zwar z.B. 55 Gramm dran hängen, aber für sie nur 45 Gramm wirken. Die Differenz bleibt "irgend wo" im Wurf "liegen" und kann nicht als beschleunigte Masse im eigentlichen Sinne des Wurfes genutzt werden. Das ist aber nur bei Wasserwürfen so.

LG,
Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Benutzeravatar
Alex
...
Beiträge: 12137
Registriert: 03.09.2004, 19:41
Wohnort: Nähe Kiel
Kontaktdaten:

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von Alex »

Sag mal Klaus,

sind das alles deine Bilder, die du hier so hoch lädst oder hast du dich im Netz bedient?

Stolper nur drüber, weil da teilweise noch drauf steht, dass die urheberrechtlich geschützt sind.
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Alex,

trotz meines Alters war ich natürlich nicht in der Lage diese um 1900 entstandenen Bilder selbst zu knipsen. Die Quelle ist das INTERNET ARCHIVE und wurde von mir schon einmal in dem Faden 'Skalare und Elephanten' zitiert. Dort werden Publikationen, die kein Copyright mehr haben, der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Ich hoffe mit der Einstellung keinen Fehler begangen zu haben, es sollte eigentlich und lediglich meine Bewunderung für diese Altvorderen ausdrücken und bildlich unterstreichen, was man vor unserer Zeit schon alles drauf hatte.

Gruß
Klaus
Benutzeravatar
Alex
...
Beiträge: 12137
Registriert: 03.09.2004, 19:41
Wohnort: Nähe Kiel
Kontaktdaten:

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von Alex »

Nee - wenn das nachweislich zur freien Verfügung ist, sollte das kein Problem sein. :+++:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
fly fish one
...
Beiträge: 1299
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Rutenbiegung und Schnurgewichte

Beitrag von fly fish one »

Neuerdings haben auch die Durchmesserverläufe der Blanks keinen Einfluss auf die Aktion, nur noch das Material! Ich muss mal mit Annemarie und Mighty Klaus reden warum die so mollig um die Hüften sind. Weil der Durchmesserverlauf sicher, ganz sicher, DAS Kriterium ist, worüber die Rutendesigner ihre Aktion entwickeln. Das über das Material und deren Eigenschaften dann die Durchmesser varriiert werden, Wandstärken verändert, steht zwar außer Frage, aber alles passiert auf dem Verlauf des Durchmessers. Meine Meinung ist, dass man sehr wohl Ruten einer Generation mit ihrem Querschnitten vergleichen und allein daraus schon Eigenschaften erwarten kann. Die Rutenbauer unter uns sehen sich das dauernd an und vergleichen die Blanks die theoretisch in Frage kommen. Wir haben auch einen Verrückten, der zersägt deshalb so gut wie jeden Blank um auf andere Querschnitte, damit Aktionen zu kommen. Na gut Sage zersägt er wohl nicht, also zumindest keine neuen.... :lol:

Zwischen den Generationen der unterschiedlichen Blanks sind Riesenunterschiede, je weiter die voneinander entfernt sind. Das liegt natürlich im verwendeten Werkstoff und deren Eigenschaften. Die alte Sage GFL (ca. 30 Jahre alt) hat unten am Handteil einen Querschnitt, dass 30 mm Korkscheiben nicht einfach blind abgeschliffen werden können. Bruce & Walker (neu) obwohl noch länger, ist bei weitem nicht so mächtig wie die alte GFL.

LG,
Frank

Nachtrag: Es taucht "dort" (Thema leichter EH Blank) ein Link auf https://www.simfisch.de/wp-content/uplo ... 20x348.gif der nichts anderes als den Durchmesserverlauf zur gewünschten Rutenaktion zeigt.
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Antworten