Fünfer für die Küste?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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antidotepp
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von antidotepp »

Hey,

also wenn ich die Zitate aus der Zeitschrift lese, brauch ich eigentlich keine weiteren Informationen. Wer so etwas schreibt, sollte doch bitte die Einstellung zum Hobby überdenken.
Und was die Verlage selbst angeht, habe ich schon eine Weile das Gefühl, dass man bemüht ist, sich ständig neu zu erfinden. Ein Grund, warum ich mir nur noch ganz selten eine Zeitschrift kaufe.
Jedes Jahr aufs Neue möchten wir pünktlich zum Frühjahr die Meerforelle mit DER neuen Strategie überlisten. Am Ende geht es meist um neues Tackle und eben teils merkwürdige Auswüchse an technischer Umsetzung.

Grüße Christian
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LenSch
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von LenSch »

antidotepp hat geschrieben: 10.12.2021, 16:04 Hey,

also wenn ich die Zitate aus der Zeitschrift lese, brauch ich eigentlich keine weiteren Informationen. Wer so etwas schreibt, sollte doch bitte die Einstellung zum Hobby überdenken.
Und was die Verlage selbst angeht, habe ich schon eine Weile das Gefühl, dass man bemüht ist, sich ständig neu zu erfinden. Ein Grund, warum ich mir nur noch ganz selten eine Zeitschrift kaufe.
Jedes Jahr aufs Neue möchten wir pünktlich zum Frühjahr die Meerforelle mit DER neuen Strategie überlisten. Am Ende geht es meist um neues Tackle und eben teils merkwürdige Auswüchse an technischer Umsetzung.

Grüße Christian
Da schließe ich mich an!
Ich blätter gerne mal drin rum, aber etwas neues steht nur selten drin (egal ob beim Fliegen- oder Spinnfischen).
Daher mein Tipp: Ich habe mir die App Readly hernutergeladen, welche ich mir mit meiner Freundin teile. Extrem viele Zeitschriften frei wählbar für einen Monatsbeitrag wofür man sonst nur ein gedrucktes Exemplar erhält :+++:
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Digger Döbel
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Digger Döbel »

@Mysis: Vollkommen unbestritten.
Mit zwei der Autoren aus der aktuellen Ausgabe habe ich (mehrfach) selbst gefischt. Der eine wird von seinen Schülern vollkommen zu Recht und nur halb im Scherz als "der Meister" bezeichnet, der andere ist mE einer der kompetentesten Meerforellen-Experten weit und breit.
Aber dann gibt es halt (leider) auch immer wieder schräge Ideen wie die zitierte Empfehlung, eine Tarponrute zum Zanderfischen zu verwenden..

just my two cents

Tobias
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Achim Stahl
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

Digger Döbel hat geschrieben: 10.12.2021, 14:17
Wirklich stutzig wird der geneigte Leser aber spätestens beim nächsten Satz: "Schon der Moment, in dem sich beim Anhieb die ganze Rute gegen den Widerstand des Fisches bis zum Griff hinunter krümmt..." und ihn (mich) überkommen gewisse Zweifel an Erfahrung und Bezug des Autors zum Gegenstand seiner Beschreibung?! (Ich selbst habe vor ca. 30 Jahren beim Streamerfischen auf Meerforellen das letzte Mal einen "Anhieb gesetzt" aber das will nichts heißen.).
Ich kenne Johannes schon sehr lange. Auch wenn ich seine Vorliebe für fünfer Ruten an der Küste nicht teile und ich selbst den Haken beim Streamerfischen mit der Schnurhand setze, schätze ich ihn als sehr erfahrenen und wirklich guten Küstenfiliegenfischer. Es gibt hier im Forum sicher nur wenige bessere und erfahrenere Meerforellenfischer.

Viele Grüße!

Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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ostseelicht
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von ostseelicht »

Moin in die Runde,

hatte das auch kurz bei der Zeitschrift überflogen, und genau das war der Grund, die Zeitschrift nicht zu kaufen.
Wenn da jemand die Mefo-Fischerei ernsthaft betreibt und auch langjährige Erfahrung hat, dies auch noch entsprechend probagiert, der hat am Wasser nix zu suchen.
Übrigens war vor paar Jahren in der Fisk og Fri mal ein Artikel, da wurde mit 1er Ruten in den Flachwasserbereichen der dänischen Küsten gezielt auf gespottete Trutten gefischt, teilweise auch Ü60 -Fische gefangen. Selbst in dem recht angeltoleranten DK ging ein ziemlicher Aufschrei durch die SM.
Also meine Meinung: 5er anner Küste geht gar nicht.
TL
Werner
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Glück kann man nicht kaufen, aber man kann drin waten.
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T.v.d.3Larsen
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

Moin Leute,

mein Senf noch:
Lasst Euch versichert sein:
Johannes Radke ist so ziemlich einer
der kompetentesten Küstenfischer,
die ich kenne, und er zaubert mit der
5er Fische raus, von denen die meisten
träumen.

Ansonsten stimme ich 100% mit Achim überein,
für mich wäre die 5er wegen der oftmals schweren
Fliegen auch nicht wirklich eine Option.

LG Lars
Stuntman Lars back to Work
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Maqua
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Maqua »

@Lars, :+++:

Ich habe so ein wenig den Eindruck, das viele Küstenfischer nicht wissen, was die häufigste Rutenklasse an Flüssen und Bächen im Binnenland ist?!
Mit 5er Ruten werden da Forellen aller Grössen ohne Probleme gedrillt und gegen den Drill einer 60er Rainbow im reissenden Alpenfluss, ist der Drill einer ebenso grossen Mefo in der Ostsee der reinste Kindergeburtstag.
Wegen Wind und Ködergrösse ist sicherlich die 5er suboptimal an der Küste, eine grosse Forelle damit zu drillen ist dagegen gar kein Problem.
Gruss Manni :wink:





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ostseelicht
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von ostseelicht »

T.v.d.3Larsen hat geschrieben: 10.12.2021, 19:49 Moin Leute,

mein Senf noch:
Lasst Euch versichert sein:
Johannes Radke ist so ziemlich einer
der kompetentesten Küstenfischer,
die ich kenne, und er zaubert mit der
5er Fische raus, von denen die meisten
träumen.

Ansonsten stimme ich 100% mit Achim überein,
für mich wäre die 5er wegen der oftmals schweren
Fliegen auch nicht wirklich eine Option.

LG Lars
Aber das ist doch schlichtweg nicht repräsentativ, geschweige denn als Nachahmenswert zu befinden? Gerade betreffend des Artikels in einer (eher schwachen) Flifi-Zeitung, der eine entsprechende, evtl auch unkundige, Leserschaft hat, wenn's ums Küstenangeln auf Mefo geht?
Im übrigen hatte ich zu Anfangs meiner Küstenangelei mal ne 5er zum Horniangeln gekauft, aber die nach einigen 'nicht' Zufallsfängen von verlorenen größerenTrutten im Blasentang oder sonstigen Hindernissen wieder eingepackt.
Und zu deinem Hinweis betreffend der Drills im Bach: mit sind zumindest schon einige Fische im norwegischen Bach verloren gegangen, bei denen ich mit der 5er wirklich nicht genug Druck aufbauen konnte, um die vor Totholz oder Steinen abzuhalten. Da ist halt irgendwann bei ner 5er Ende Gelände.

Und grundsätzlich stimme ich auch zu, dass selbst Trutten ü60 und mehr manchmal eher lahm sind, einige wenige aber es richtig krachen lassen, da ist mir eine entsprechende Reserve einer (bei mir üblicherweise) 7er sehr gelegen.
Im übrigen finde ich das in Ordnung, dass hier auch der Autor als sehr erfahren beschrieben und gewürdigt wird. Trägt aber zur eigentlichen Thematik überhaupt nix zur Sache bei.
Bei einem entsprechenden Bericht in dem Magazin gehe ich davon aus, dass das kein Newbie ist und er weiß, was er da von sich gibt.
TL
Werner
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Rollo
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Rollo »

Das ist in meinen Augen mal wieder ein Versuch, eingefädelt von der Angelgeräte- Industrie, den Markt an zu kurbeln. Und das natürlich kurz vor Weihnachten- immer dasselbe Spielchen. Gruß Rollo :wink:
Früher war mehr Lametta!
Fjorden
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
einige Kommentare ärgern mich doch. Hier sind einige am Schreiben, die sehr viele Lebens und Fliegenfischerjahre und entsprechende Erfahrung haben. Eine 5er um gezielt Meerforellen zu fangen ist schlicht und ergreifend unsportlich und hat nichts mit Respekt gegenüber dem Zielfisch zu tun. Ich fische ja auch nicht mit der Stippe auf Forellen.
Gruß
Fjorden
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Maqua
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Maqua »

ostseelicht hat geschrieben: 10.12.2021, 20:57 Und zu deinem Hinweis betreffend der Drills im Bach: mit sind zumindest schon einige Fische im norwegischen Bach verloren gegangen, bei denen ich mit der 5er wirklich nicht genug Druck aufbauen konnte, um die vor Totholz oder Steinen abzuhalten. Da ist halt irgendwann bei ner 5er Ende Gelände.
Mir sind auch schon Fische abgekommen weil ich sie vor einem Hindernis nicht stoppen konnte und das lag nicht an der Rute sondern an der zu dünnen Vorfachspitze.
Ich hätte diese Fische auch mit einer 8er Rute verloren, weil ich einfach den Bremsdruck nicht erhöhen konnte ohne den Vorfachbruch zu riskieren.
Andersherum ausgedrückt: Ich hätte jeden dieser verlorenen Fische selbst mit einer 2er Rute gestoppt, wenn nur die Tragkraft des Vorfachs gepasst hätte.
Dazu reicht es die Rute abzusenken und die Bremse anzuknallen.
Das man solche Binsenweissheiten noch erklären muss, macht mich doch sehr nachdenklich bzgl. der fischereilichen Praxiserfahrung einiger.

Den hier diskutierten Artikel kann ich nicht bewerten, ich lese die Zeitschrift nicht mehr.
Mit dem Autor hatte ich mal vor einigen Jahren per PN Kontakt und ohne näher darauf einzugehen, ist nach diesem Kontakt der Eindruck hängen geblieben, das ihm in erster Linie die Fairness beim Fischen und das Wohl der Fische am Herzen liegt.
Das war's von mir zum Thema, ich bin raus.
Gruss Manni :wink:





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Achim Stahl
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Fjorden hat geschrieben: 10.12.2021, 22:56 Hallo,
einige Kommentare ärgern mich doch. Hier sind einige am Schreiben, die sehr viele Lebens und Fliegenfischerjahre und entsprechende Erfahrung haben. Eine 5er um gezielt Meerforellen zu fangen ist schlicht und ergreifend unsportlich und hat nichts mit Respekt gegenüber dem Zielfisch zu tun. Ich fische ja auch nicht mit der Stippe auf Forellen.
Gruß
Fjorden
So geht es mir gerade mit deinem Kommentar. Ich blicke inzwischen auf über 30 sehr erfüllte Fliegenfischerjahre mit reichlich Drillerfahrung zurück, schreibe hier, basierend auf dieser Erfahrung, dass sich die Rutenklasse beim Meerforellenfischen nicht relevant auf die Drilldauer auswirken muss, und du ignorierst das komplett und kommst mit diesem vollkommen unpassenden Stippenvergleich. :no:


Viele Grüße!


Achim
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Robby
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Robby »

Maqua hat geschrieben: 10.12.2021, 20:17 @Lars, :+++:
Mit 5er Ruten werden da Forellen aller Grössen ohne Probleme gedrillt und gegen den Drill einer 60er Rainbow im reissenden Alpenfluss, ist der Drill einer ebenso grossen Mefo in der Ostsee der reinste Kindergeburtstag.
Wegen Wind und Ködergrösse ist sicherlich die 5er suboptimal an der Küste, eine grosse Forelle damit zu drillen ist dagegen gar kein Problem.
Ich sehe das so wie Manni. Für den Drill sehe ich da wenig Probleme. Glaube auch nicht, dass das für den Fisch einen großen Unterschied macht, wenn man den richtig rannimmt. Entscheidend ist das Tippet.
Bei Ententeich und mit kleinen Fliegen kann ich mir das schon vorstellen.
Ich persönlich bleibe bei der 6er, ist für mich einfach vielseitiger. Meine Fliegen bekomme ich damit einfach entspannter transportiert. Ich denke, man muss da auch nicht immer jeden Trend mitmachen. Aber verteufeln würde ich die Fischerei mit der Fünfer an der Küste jetzt nicht. Ich denke das kann in der entsprechenden Situation durchaus sinnvoll sein. Und das hängt wie immer von der handelnden Person ab.
Mit den besten Grüßen
Robby
Fjorden
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
es mag unterschiedliche Erfahrungen und Schlüsse, die man+frau daraus zieht geben, das macht doch Diskussionen aus. Ich habe mich an Hand von zwei Beispielen auf den Druck der mit einer "echten" 5er Rute auf den Fisch erzeugt werden kann bezogen. Es kommt auch kein*e Fliegenfischer*in auf die Idee gezielt mit einer 5er Rute in der Au auf Meerforelle zu fischen. Warum eigentlich nach der Argumentation, das es keine längeren Drills gibt und nur die Fliegengrösse oder der Wind gegen eine 5er Rute entscheiden, nicht?
Gruß
Fjorden
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Achim Stahl
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Achim Stahl »

Hallo Fjorden,

genau so kannst du diskutieren, dass eine Hummel nicht fliegen kann. Sie machts einfach. Ich drille einfach mit einer fünfer Rute bis ans Limit des Tippets, bzw. der Hakenstärke. Und da mir das gelingt, brauchen wir nicht darüber zu diskutieren, ob das möglich ist.

Auf der anderen Seite sehe ich Angler an der Küste mit viel schwererem Gerät, die den Drill ewig in die Länge ziehen. Es liegt am Angler, nicht am Gerät.

Ach ja, und ich kenne mehrere Leute, die an der Au mit fünfer Rute und Gurgler auf Meerforellen fischen. Geht, ist aber auch wieder aus werferischen Gründen nicht mein Ding. Ich nehme dafür eine sechser Glasrute.


Viele Grüße!


Achim
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