Fünfer für die Küste?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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BlackZulu
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von BlackZulu »

Ich habe ein paar mal mit jemand zusammen gefischt, der auch mit 5er Ruten losgeht.
Ist ein Experte in Sachen Mefo, macht auch Guiding.
Er fischte auch nur mit sehr kleinen Fliegen, was der Rutenklasse natürlich besser entspricht als große, beschwerte Fliegen.

Mit den Drilleigenschaften bin ich eher bei Achim.
Viele Angler die sehr selten fischen gehen, und dann auch eher selten einen Fisch drillen können, machen es vermeintlich falsch, da die Angst des Verlust groß ist.
Bei denen, die oft losgehen und auch viele Fische am Band haben, denen ist es wohl auch eher egal mal einen Fisch zu verlieren.

Von daher finde ich es ok, wenn man mit der 5er umgehen kann, sie an der Küste zu nutzen.

Gruß Holger
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Truttenklausi
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Truttenklausi »

Also eine ähnliche Diskussion gab es schon einmal (2018), u.a. auch mit einem Video zu einem Setup. Leider nur auf Dänisch, hier sind die „Nordlichter“ wohl im Vorteil.

UL aus Meerforelle - Leidenschaft Meerforelle Forum (leidenschaft-meerforelle.de)

Ich habe auch versucht etwas zu der Rute SAGE TXL-F 000 im Netz zu finden, leider vergebens.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die die Angabe 000 eine Klassifizierung der Aktion sein soll !? Vielleicht kann ja jemand hier aus dem Forum etwas zur Aufklärung beisteuern.

Diverse Videos gibt es hier:

havoerred, sage txl-f #000 - YouTube

Schönen Abend noch
Verdammt – 3 x abgeschnitten und immer noch zu kurz !
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Hawk
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Hawk »

Truttenklausi hat geschrieben: 12.12.2021, 17:25 Ich habe auch versucht etwas zu der Rute SAGE TXL-F 000 im Netz zu finden, leider vergebens.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die die Angabe 000 eine Klassifizierung der Aktion sein soll !? Vielleicht kann ja jemand hier aus dem Forum etwas zur Aufklärung beisteuern.
Ist schon korrekt die TXL und TXL-F Ruten gehen runter bis #000, passende Schnüre dazu z.B. die Rio Trout LT in WF oder DT gab es ebenfalls runter bis #000. Die passenden Schnüre sind allerdings alle vom Markt das leichteste was man aktuell finet ist die Rio premium Creek in #0 bei der wiegt laut Rio die gesamte Keule 4,2gramm.

Ich werfe auf meiner#000 entweder #0 Schnüre zum leichten Trockenfischen oder #1 für größere Trockenfliegen und kleine Nymphen.
Im Drill hat die Rute ganz gut Rückgrat, hat mehr Power als meine #3er Glasrute. konnte mit der Rute schon mehrere ü40er Bachforellen und eine ü70er Raini landen (Drillzeit bei letzterer 3minuten, soviel zum totdrillen an leichtem Gerät...).
Ich würde bei der Rute aber nie nie nie auf die idee kommen die an der Küste einzusetzen, nicht weil ich Angst hätte das sie mit den Fischen nciht fertig wird, aber werfen wird bei leichtem wind zum krampf und mehr als ein kleiner Flohkrebs geht da auch nicht dran.
Fjorden
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
mir ist in der Debatte bisher kein vernünftiger!!! Grund genannt worden diese Rutenklasse auf Meerforelle zu benutzen. Ich stelle mal die These auf, das es den auch nicht gibt! Einzig, wie Johannes Radtke es nennt, der Spaßfaktor steht im Vordergrund. Ist das ein verantwortlicher Umgang mit den Fischen, zu denen wir nach ethischen Gesichtspunkten verpflichtet sind? Und Achim es ist schlicht und ergreifend falsch das genau so ein Druck mit einer echten! 5er (mit einem Wurfgewicht zwischen 12 und 13 gr.) wie mit einer 7er Rute aufgebaut werden kann. Den Unterschied der Rutenklassen stellen ja schon Laien fest.
Gruß
Fjorden
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Hawk
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Hawk »

Hallo Fjorden, wie baust du denn Druck auf den Fisch auf?

Rute im 90 Grad Winkel oder noch mehr? Ja dann baust du mit der #7 mehr Druck auf.
Rute im Flachen Winkel zum Fisch? Dann kannst du den Druck über den Winkel bestimmen, der Winkel bei der #5 ist dann halt etwas flacher, kann trotzdem exakt genausoviel Druck ausüben...
Der Maximal mögliche Druck ist bei allen Ruten egal ob meine #000 oder #10 exakt identisch (Rutenspitze zeigt direkt zum Fisch) und wird dann nurnoch vom Tippet bestimmt.

Letzteres macht man beim Meerforellenfischen eher selten, beim Hechtfischen in der nähe von Hindernissen kann es aber durchaus mal vorkommen das man dem Fisch keine Schnur geben darf, dann läuft das exakt auf das oben beschriebene aus, Rutenspitze Richtung Fisch, gut festhalten und ggf. noch die Rute nach hinten führen oder einen Schritt rückwärts gehen.

Gründe warum ich an der küste zur #5 greife:
Wie bereits erwähnt Ententeich + flaches Wasser da hat die #5 einfach eine geringere Scheuchwirkung.
könnte mir sicherlich auch für die #6 oder #7 eine schnur mit extrem fein auslaufender Spitze holen und damit ähnliches erreichen, da aich dafür aber keine weiteren Einsatzzwecke habe nehm ich lieber die #5.

Was den Spaßfaktor betrifft, klar macht die #5 mehr Spaß, und darum geht es ja beim Fischen. ich sehe darin auch absolut nichts verwerfliches solange der Fisch nciht länger gedrillt wird als nötig, was wie bereits mehrfach gesagt, nicht der Fall ist.

Und mal ehrlich, schau dir mal an auf was in den Tropen mit #7 und #8 gefischt wird, dagegen sind unsere Meerforellen absolut lahm :roll:
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LenSch
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von LenSch »

Hawk hat geschrieben: 13.12.2021, 10:30
Rute im 90 Grad Winkel oder noch mehr? Ja dann baust du mit der #7 mehr Druck auf.
Rute im Flachen Winkel zum Fisch? Dann kannst du den Druck über den Winkel bestimmen, der Winkel bei der #5 ist dann halt etwas flacher, kann trotzdem exakt genausoviel Druck ausüben...
Der Maximal mögliche Druck ist bei allen Ruten egal ob meine #000 oder #10 exakt identisch (Rutenspitze zeigt direkt zum Fisch) und wird dann nurnoch vom Tippet bestimmt.

War in Physik nicht der beste Schüler, aber erkäre mir mal bitte wie der Druck einer #000 identisch mit der einer #10er sein kann. Der Blank ist doch viel dicker einer #10 und somit steifer, sprich man kann auch mehr belasten ?! :q:


PS: Entscheidet im Salzwasser nicht die Rutenklasse die zu befischenden Fischart (Kampkraft/Größe) und in unseren gefilden die zu werfenden Köder?
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Hawk
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Hawk »

Hallo Lensch, einfach die klammer im letzten zitierten Satz lesen.
Wenn die Rutenspitze zum Fisch zeigt ist die Rute komplett raus du ziehst quasi direkt mit der Schnur am Fisch ohne das da ein Hebel oder puffer zwischen ist.

Das ist natürlich ein extremfall, aber wenn man die Rute z.B. im 20 grad Winkel zum Fisch hält kann man immernoch extrem viel Druck ausüben, hat aber wieder die Rute mit drin um etwas zu puffern.
mit #5 bräuchte man dann ggf. 15° umd den gleichen Druck auszuüben wie bei der #7 mit 20°, da die #5 aber auch besser puffert ist das Endergebnis quasi identisch.
LenSch hat geschrieben: 13.12.2021, 10:38 PS: Entscheidet im Salzwasser nicht die Rutenklasse die zu befischenden Fischart (Kampkraft/Größe) und in unseren gefilden die zu werfenden Köder?
Genau das sage ich ja die ganze Zeit, bei uns kommt es eigentlich bei den meisten Fischarten nur drauf an die Fliege zum Fisch zu bringen, die Kampfkraft unserer Fische ist so gering das man die eigentlich mit fast jeder Rute raus bekommt.
Und bis auf ganz wenige Ausnahmen sehe ich ja auch keinen praxisrelevanten Einsatz einer #5 an der Küste. Das hat aber nur damit zu tun das man damit idr. nicht vernünftig werfen kann, die zu erwartenden Fische sind mit der Rute kein Problem.
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Hawk
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Hawk »

@Fjorden:
Warum ist für dich eigentlich #7 der Sweetspot?
Nach deiner Logik müsste dann ja #8 oder #9 noch schonender für die Fische sein.
Warum greifst du nicht zur #9?
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antidotepp
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von antidotepp »

Hey,

bei dieser Diskussion stelle ich mal die Frage in den Raum, warum wir nicht auch die #4er nehmen?

Grüße Christian
fly fish one
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von fly fish one »

Hawk hat geschrieben: 13.12.2021, 10:46
.....

Genau das sage ich ja die ganze Zeit, bei uns kommt es eigentlich bei den meisten Fischarten nur drauf an die Fliege zum Fisch zu bringen, die Kampfkraft unserer Fische ist so gering das man die eigentlich mit fast jeder Rute raus bekommt.
Und bis auf ganz wenige Ausnahmen sehe ich ja auch keinen praxisrelevanten Einsatz einer #5 an der Küste. Das hat aber nur damit zu tun das man damit idr. nicht vernünftig werfen kann, die zu erwartenden Fische sind mit der Rute kein Problem.
Aber genau so sehe ich das auch! Und was das Salzwasserfischen angeht ebenso. Das ist in meinen Augen der einzige Bereich wo das zutrifft: große Fische > hohe Klasse. Wir versuchen ja mit den Einhändern möglichst, deshalb heißen die doch auch so, einhändig zu drillen und höchstens den Knauf unten aufzustützen. Im Salzwasser kommt aber ja oft der Griff mit der zweiten Hand an den Blank weil das gar nicht anders machbar ist und genau das mögen "normale" Blanks gar nicht. Gab mal ein schönes Vid von einem Drill, wo der Kollege die zweite Hand einsetzt und im selben Moment bricht der Blank über dieser Stelle. Der Hebel von Seiten des Fischers wird dadurch größer und vor allen wird der Drehpunkt vom unteren Handteil was besonders kräftig ist, auf einen schwächeren Teil verlagert. Für diese ganzen Szenarien werden die Salzwasserblanks doch extra ausgelegt. Ich habe sowas noch nie in den Händen gehabt, aber ich glaube das macht nicht mal richtig Spaß zum Werfen, oder?

LG,
Frank

Und Christian war schneller:
Nein natürlich nicht, weil es unter den meist herrschenden Verhältnissen gar keinen Spaß macht. Es soll ja nicht heißen, dass ihr grundsätzlich falsch liegt. Ich betrachte das eher als eine akademische Diskussion, die aber mit ein paar Pauschalurteilen aufräumt.
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
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Hawk
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Hawk »

antidotepp hat geschrieben: 13.12.2021, 11:16 Hey,

bei dieser Diskussion stelle ich mal die Frage in den Raum, warum wir nicht auch die #4er nehmen?

Grüße Christian
Hawk hat geschrieben: 13.12.2021, 10:46 Das hat aber nur damit zu tun das man damit idr. nicht vernünftig werfen kann, die zu erwartenden Fische sind mit der Rute kein Problem.
:roll:

Hab übrigens im Bach auch schon eine Meerforelle an der #3 gefangen und war bei einem zweiten Fisch an der #3 dabei.
In beiden Fällen war der Zielfisch allerdings ein anderer.
Bei beiden Fischen hat der Drill tatsächlich etwas länger gedauert, allerdings nicht wegen der Rutenklasse sondern wegen des Tippets das halt für Äschen dimensioniert war.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

mit 'ultraleichtem' Gerät auf 'kampfstarke' Fische zu angeln, zum Zwecke eines größeren 'Kicks' im Kopf des Anglers, ruft bei mir schlechte Erinnerungen auf. Beim Tontaubenschiesstraining erzählte man einmal begeistert von früheren 'Lebendtaubenschiessen'. Um das zu toppen, gab ein Anwesender Erlebnisse von Australienreisen zum Besten, dort wurde mit 'Kleinkaliberwaffen' vom Pickup aus auf flüchtende Kängerus geschossen bis sie umfielen – "Ihr hättet mal sehen sollen wie die langsamer wurden" - veranstaltet wegen des 'Kicks' im Kopf.

Auch bei einigen 'angeltechnischen' Ausagen habe ich Fragezeichen im Kopf:

Der höchste auf den Fisch ausgeübte Druck resultiert durch Herunternehmen der Rute ?
Das 'Federelement' Rute herausnehmen verkürzt die Drillzeit ?
Kein Unterschied beim Drill mit unterschiedlich steifen Ruten ?
Eine #000er Rute hat mehr Power als eine #3er ?

Ich stelle mir gerade einen Ruten-/Drilltest vor: Rute waagerecht eingespannt, einen Eimer, in den Wasser einläuft, mit 0,25 mm Monofil am Spitzenring befestigt. .... :?: :q:

TL
Klaus
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Frank Carstensen
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Frank Carstensen »

Wie schon geschrieben, gehe ich auch mit der 5er los, aber nur auf die großen Hornhechte mit entsprechend kleiner Fliege. Da ist der Drill auf die fetten 80er Hornie-Weibchen keine Problem. Und die manchen manchmal mehr Druck, als größere Meerforellen.

Aber anscheinend ist das Thema "EFFEKTIVES DRILLEN" ein zentrales Thema in dieser Diskussion. An der Küste sieht man ja alle möglichen Drill-Situationen. Wie korrekt von mehreren Leuten beschrieben, ist der richtige Winkel das zentrale Mittel, um einen Fisch korrekt zu drillen. Ich habe mal schnell eine Grafik dazu aufgebaut. Wie seht ihr das? Haut das ungefähr für die in der Praxis benutzen Modelle hin❓Ich habe mir die Winkelangaben erst einmal grob ausgedacht - ausgehend davon, dass 0° aufgrund der Rutenposition über dem Wasser auch einen Winkel zur Schwimmtiefe des Fisches erzeugt.


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Grüße // Frank
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Frank,

da bin ich anderer Ansicht, ich versuche den Rutenwinkel zwischen 20° und 80° zu halten, 80° = maximale Drillkraft in Arm und Rute, nimmt ein abziehender Fisch Schnur von der Rolle, senke ich die Rute um Schnurbruch zu verhindern.

Gruß
Klaus
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Frank Carstensen
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Re: Fünfer für die Küste?

Beitrag von Frank Carstensen »

Ich selber würde mich ehrlicherweise bei 30 ° einschätzen, wobei es situationsbedingt (bestimmt öfter als ich selber annehme) im Drillverlauf zu diversen Position kommen kann. Ich sehe gerade, dass die Grafik wie die Sitzverteilung im Bundestag aussieht. Da gibt es aber keine Parallelen! 🤣
Zuletzt geändert von Frank Carstensen am 13.12.2021, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße // Frank
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