Corona hat dem ganzen leider einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht.
Als Alternative hatte ich dann mehrere Touren für Norwegen und Schweden geplant, entweder allein oder mit meinem kumpel Nicki, im Notfall auch mit der Option nach Rückreise in Quarantäne zu gehen.
Als Norwegen dann verkündete das im August die Grenzen offen sind entschieden wir uns schließlich fürs Saltfjell, eine Tour die ich so schon länger auf dem Zettel hatte, allerdings u.a. weil man sie gut mit Flugzeug + Bahn erreichen kann und so um die elendig lange Anfahrt herumkommt.
Aufgrund von Corona entschieden wir uns dann aber doch gegen Flugzeug und für das Auto, die Anreise erfolgte nicht durch Schweden, was zu diesem zeitpunkt noch etwas problematisch war sondern über Dänemark mit der Fähre Hirtshals Larvik.

Unsere Tour solle an der Dunderland Bahnstation nordwestlich von Mo I Rana starten, von da aus 12km an der Straße entlang und dann für 60km ziehmlich genau Richtung Norden, die meiste zeit entlang eines Flusses allerdings mit einem Abstecher an einige hoch gelegene Bergseen. In Røkland sollte die Tour dann Enden und von da aus mit der Bahn zurück nach Dunderland.
13.08.2020
Nach einem ausgiebigem Frühstück prüfe ich zum bestimmt 5 mal meine Packliste und kontrolliere ob wirklich alles dabei ist.
Anschließend wird der ganze krempel ins auto geschleppt und es geht los, zunächst Richtung Kiel nochmal meine Eltern besuchen und anschließend die letzten nötigen Einkäufe bei einem seriösen Tackle Dealer in Kiel tätigen.
Gegen 15 uhr sammel ich Nicki ein, auch sein gepäck wird verstaut (unglaublich wieviel Krempel man für 2 Wochen mitschleppt) und dann gehts los Richtung Hirtshals.
An der Dänischen Grenze werden wir rausgewunken und müssen Fährtickets sowie einen Übernachtungsnachweis für Norwegen vorzeigen ( Ich hatte extra dafür 2 tage in einem sehr günstigem Hotel gebucht) dürfen aber ohne probleme weiterfahren.
Gegen 21 uhr sind wir in Hirtshals, 1 Stunde später sind wir auf der Fähre. Wir haben Schlafsessel gebucht, die sind aber ziehmlich unbequem, ich lege mich nach einigem hin und her lieber auf den Boden und versuche zumindest etwas schlaf zu bekommen. Die wenigen Mitreisenden im Schlafraum machen das aber leider nicht einfach, alle paar min macht ein Handy Geräusche, einer ist laut am Schnarchen einige unterhalten sich und hin und wieder furzt einer laut




14.08.2020
Um 2 uhr morgens kommen wir in Hirtshals an. Die ersten 4h darf ich jetzt fahren danach wechsle ich mit Nicki.
Mit viel Koffein geht das so halbwegs gut, wobei die zeit sehr langsam vergeht und man ja leider auch nicht sonderlich schnell fahren darf.
Gegen 6Uhr übernimmt Nicki und ich darf erstmal schlafen.
Unsere erste Mission ist die leider vorgeschriebene Desinfektion unseres Angelgeräts. im voraus hatte ich mich da ja schon schlau gemacht und so fuhren wir das Nature Center an der Gaula an. Hier ist eine Desinfektion auch möglich, aber leider nur wenn man auch in der Gaula fischen möchte. Uns wurde aber eine Adresse genannt die für Desinfektionen an unserem Gewässer zuständig ist.
8 Stunden später gegen 18 uhr kommen wir auch dort an und sind schon happy das wir es fast geschafft haben. Der Campingplatzbesitzer der unser gerät desinfizieren soll gibt uns aber zu verstehen das er dafür leider gerade keine zeit hat und wir doch morgen wiederkommen sollen.
Wir geben ihn zu verstehen das daseigentlich nicht unser Plan ist und er nennt uns eine andere Desinfektionsstation, kann uns aber keine genaue Adresse nennen sondern schickt uns zu einer tanke an der wir Fragen sollen, die können uns den Weg beschreiben.
Also wieder 25min Fahrt zurück, an der Tankstelle weiß natürlich niemand was.

Wir fragen uns durch den Ort und versuchen online Infos zu finden aber nichts.
Eine Stunde später sind wir wieder am Campingplatz.
Der Besitzer sagt uns das er sich um Gäste kümmern muss er wäre so in einer halben Stunde für uns da.
Wir bereiten unser Abendessen zu, vor unserer Nase ein hübscher Lachsfluss der aber nicht befischt werden darf.

Anderthalb Stunden später geht es dann endlich los, unsere gesamte Angelausrüstung wird mit dem Desinfektionsmittel getränkt. Die Fliegen in meiner Box finden das nicht so toll.
dafür haben wir endlich die Papiere in der Hand. Der Campingplatzbesitzer bekommt als Dankeschön noch 2 Flaschen Bayrisches Helles von einer kleinen Bräuerei über die er sich sichtlich freut.

Von hier aus sind es nochmal 20 min Autofahrt die wir nutzen um unsere Fliegen zu trocknen.

Unser Plan war eigentlich unsere Rucksäcke am Einstiegspunkt der Tour zu deponieren, zur Dunderland Station zurückzufahren, dort das Auto zu parken, die 12km an der Straße zurückzulaufen, dann 3km in die Wildnis und dort das zelt aufbauen.
Da es jetzt allerdings schon fast 22 Uhr ist verwerfen wir diesen Plan, parken stattdessen direkt am Einstieg, setzen uns nochmal an den Fluss und trinken ein oder zwei Bier und schlafen anschließend im Auto. Von hier aus haben wir schon einen guten Ausblick auf den beginn der Tour, in den Bergen sieht es noch ziehmlich kalt aus...
