Küstenfischer und Meerforellen

Und was gibt es sonst so neues?
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Kühlungsborn
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Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Kühlungsborn »

Hallo Zusammen,
mal ein Diskussionspunkt der mich schon seit Wochen bewegt.
Wie verhalten sich bei Euch die Küstenfischer bezüglich des "abgreifens " von Meerforellen.
Unser schafft es das gesamte Ufer am Angelhotsport zwischen Heiligendamm und Kühlungsborn "zuzunageln", so das kaum eine Chance besteht Meerforellen bzw. Dorsche zu fangen.
Lediglich über die Feiertage, bzw. bei Sturmgefahr werden die Netze entfern.
Nach Info seitens der Fischereiaufsicht darf er das. :evil:
Die Netze sind teilweise so nah entlang des Ufers, bzw. rechtwinklig aufgestellt, so dass sogar Fliegenfischern die Fliegen im Netz hängen blieben.
Müssen wir jetzt auf Grund der neuen Quoten für Dorsch und Hering befürchten, dass die Meerforelle das nächste größere Jagtobjekt bis zur Ausrottung darstellt?
Unser Fischer hat in der letzten Woche im Nordmagazin damit geprahlt, dass er zwar keinen Hering gefangen hat, dafür jede Menge Meerforellen? :cry:
Wenn man bedenkt, dass die Meerforellen durch die Angelverbände erst wieder nach und nach vermehrt wurden, ist das unfähr. Gegenüber der Netzfischerei haben wir keine Chancen.
Wie sieht es bei Euch in SH aus? bzw. in anderen Ecken von MV?

Eine schöne Woche

Klaus
Wo ist nur der Fisch geblieben :q: die Hoffnung stirbt zuletzt :+++:
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Matthias
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Matthias »

Hallo Klaus,

müssen die Netze keinen Mindestabstand zum Ufer haben? Ich meine in SH sind das 200m.

Viele Grüße

Matthias
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Kühlungsborn
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Kühlungsborn »

Das legt die Küstenfischereiverordnung des jeweiligen Landes fest.
Für MV: https://www.lav-mv.de/downloads/MV_2006 ... skopie.pdf
Da wird im § 20 geregelt - für den Bereich Kühlungsborn /Heiligendamm gilt der Unterpunkt 2 und 3 .
Das heißt im Bereich des Hafens und der Seebrücken müssen sie 200 m Abstand halten - dazwischen können sie bis zum Strand.
Die Netze müssen für Mefos eine Maschenweite von 120 mm haben, wer kontrolliert das?
Übrigenz waren jetzt in der Coronazeit die Netze fast bis zur Seebrücke in KB ran, statt 200 m. Es darf ja keiner die Brücke betreten, also machen sich die Fischer breit.

Gruß Klaus
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Cowie
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Cowie »

Klaus, schau mal hier: https://lav-mv.de/mitteilungen.php?pp=5 ... load=#id31

...und wenn du das Thema mal googelst, findest du noch viele weitere Hinweise, so auch diesen Thread hier: http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... =18&t=3878
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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Matthias
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Matthias »

[quote="KühlungsbornDie Netze müssen für Mefos eine Maschenweite von 120 mm haben, wer kontrolliert das?
Gruß Klaus[/quote]

....war doch ein Heringsnetz.....da müssen die Maschen nicht so weit sein ;)
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Kühlungsborn
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Kühlungsborn »

Cowie hat geschrieben:Klaus, schau mal hier: https://lav-mv.de/mitteilungen.php?pp=5 ... load=#id31

...und wenn du das Thema mal googelst, findest du noch viele weitere Hinweise, so auch diesen Thread hier: http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... =18&t=3878
Scheint wohl ein seit Jahren schwelendes Thema in MV zu sein - ohne Erfolg.
Ich hatte mich schon im Herbst, wohl bewerkt in der Schonzeit der Mefo´s , darüber aufgeregt, dass ein Fischer in Warnemünde Kisten mit Meerforellen, darunter auch braune, anlandete.
Die sind jedoch dickschwartig und können machen was sie wollen.

Wie ist das eigentlich in SH geregelt? Gibt es auch dort diese Probleme?

Gruß Klaus
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archi69
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von archi69 »

Übles Thema, selbst auch live auf Rügen erlebt. Mitte März, unter der Woche, kaum Touris..... Da dachte der Fischer "Hey, mich sieht ja keiner..." und hat Netze quer zum Ufer ausgebracht, ist so dicht herangefahren, dass er den Motor hochnehmen musste, keine 5m vom Ufer hat er die Dinger festgelegt und hat diese 50-70m rausgezogen, quasi die heiße Zone zugenagelt... :cry:
Landet dann wohl als teurer "Stremellachs" in den Auslagetheken.....
Zuletzt geändert von archi69 am 17.04.2020, 08:15, insgesamt 1-mal geändert.
TL...Martin
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Frank Buchholz »

Ich bitte um Differenzierung: "Küstenfischer" schließt hauptberufliche Kutter über 8m Länge ein die ihren Fang im Log dokumentieren müssen und auch sonst unter allerlei Bürokratie zu leiden haben. Die müssen von ihrem Fang leben, oft noch einen sozialversicherunspflichtigen Gehilfen entlohen und haben heutzutage nicht viel zu lachen.

Das ist für mich etwas ganz anderes als der Freizeitfischer der Freitag nachmittag um die Ecke kommt, mit seinem 5m-Juckel 4000m Netzwand stellen darf, beim Gastwirt auscasht der sich freut wenn er was ohne Rechnung machen kann und einmal im Monat eine schriftliche Fangmeldung an den Hafenmeister einreicht aus der hervorgeht dass er gerade mal seine Kosten deckt.

Besonders im Sommer ist es ärgerlich wenn ein 600m Netz an das andere gestellt wird um die abendliche Wanderung der Fische ins Flache abzufangen. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr ob die Fische das Netz sehen und meiden oder darin gefangen werden, es kommt nichts an den Strand durch.

Hier in Kiel ist fast gar kein Netz mehr zu sehen seit die Restaurants geschlossen sind und es keine Abhnehmer mehr giebt. Es stehen noch nicht einmal Aalreusen. Ich frage mich was die Fischer in M-V mit ihrem Fang machen wenn sie so aktiv sind wie ihr sagt. :q: Einfrieren?
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Kühlungsborn »

Dieser Fischer betreibt sowohl mittels Kutter und Schleppnetz Fischerei und zusätzlich stellt er Stellnetze mittels Motorboot auf.
Er ist sehr geschäftstüchtig und verkauft neben seinen Laden, direkt am Hafen, über seinen neu aktivierten Verkaufsbully, sowie bringt die Fische zum Großmarkt nach Holland (wie im Bericht des NDR dargestellt).
Die sollen ja ihr Geld verdienen und es ist sicherlich ein harter Job.
Nur sollte es nicht übertrieben werden und durch Beachtung der Angelhotspots, die ja auch den Fischern bekannt sind, könnten beide gut leben.
Ich erlebe es immer wieder, dass Urlauber enttäuscht ihre Sachen packen, da keine Chance besteht in der Brandung oder beim Watangeln einen Fisch zu fangen.
Mittlerweile haben wir in diesem Berech auch bei ruhigen Wetter fast täglich eine Robbe - noch ein Mitwettbewerber zum Fischer / Angler. Ich bin gespannt wann die in den Stellnetzen landet.

Gruß Klaus
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gobio
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von gobio »

Hi.

Die Robbe ist Praktisch. Die Klaut die Fische aus den Netzen und der Fischer wird es schnell leid sein. Für uns
macht eine Robbe meist nicht so viel aus.

Hier in Deutschland ist das Problem die Lobby. Fischer haben da gefühlt mehr Druck auf die Entscheidenden Gremien.
Generell habe ich nichts gegen Fischer und viele sind nette Leute. Aber wie auch unter den Anglern gibt es schwarze Schafe. In meinen Augen müssen da gleiche Rechte für alle her und beide Seiten müssen besser Kontrolliert werden. Angler zahlen Ihren Angelschein und haben das nachsehen indem es Qouten, Schonmaße und Schonzeiten gibt.

Müsstest Du mal zusammentragen und eurer Behörde vorlegen. Evtl. wäre auch eine Lösung ala Dänemark passabel. Netze dürfen nicht gestellt werden, Tourismus bringt mehr Geld und der Fischer davon einen Ausgleich. Ich wäre, gäbe es keine Netze mehr bis zum Ufer, gern bereit Betrag xx mehr für den Jahresschein zu zahlen.

Gruß
Mirco
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Re: Küstenfischer und Meerforellen

Beitrag von Kühlungsborn »

Morgen Mirco,
Müsstest Du mal zusammentragen und eurer Behörde vorlegen. Evtl. wäre auch eine Lösung ala Dänemark passabel. Netze dürfen nicht gestellt werden, Tourismus bringt mehr Geld und der Fischer davon einen Ausgleich. Ich wäre, gäbe es keine Netze mehr bis zum Ufer, gern bereit Betrag xx mehr für den Jahresschein zu zahlen.

Sehe ich auch so.
Wir haben uns verabredet das mal länger zu dokumentieren, wie und in welchen Abstände die Netzte gestellt werden.
Entscheident ist doch woran hängen die meisten Arbeitsplätze:
- an der Fischerei oder
- am Angeltourismus
- an der Angelindustrie wo Milliarden Umsätze gemacht werden und Millionen Arbeitsplätze hängen

Mit der Robbe haben wir keine Probleme. Da heißt es nur aufpassen - einmal ist sie wie aus dem nichts erschienen und hinter meinem Blinker her. Gott sei Dank nur bis sie mich gesehen hat und abdrehte :+++:

Sportsfreunde haben auch schon schöne Forellen im Beisein der Robbe gefangen. Jedoch die Fisches die Netze mit halben Fischen gezogen - als sich die Robbe wie am Bankett bediente. :x

Leider musste ich im Gespräch mit einem alten Fischer vor 4 Jahren feststellen, welcher Hass den Anglern hier entgegengebracht wird. Das wir die meisten Dorsche wegfangen und seien Schuld an deren schlechte Lage.
An ein vernünftiges miteinander ist leider noch nicht zu denken.
Das geht nur wenn sich die zentralen Stellen vernünftig einigen

So, jetzt gehe ich an den Strand - der Wind hat nachgelassen - ich hoffe es stehen nicht schon wieder die Stellnetze. :evil:

Gruß Klaus
Wo ist nur der Fisch geblieben :q: die Hoffnung stirbt zuletzt :+++:
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