Haltbarkeit Rio Seatrout

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Vaskebjørn
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von Vaskebjørn »

Nicht nur kaufmännisch betrachtet ist der von dir hier beschriebene Aufwand des "umringens" ein Totalschaden. Ich sag nur Swing Weight... Wieviele Jahre länger hält denn eine Schnur bei Torzite? Und wäre es nicht sinnvoller auf SK umzustellen und bei Bedarf die RL abzuschneiden?
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

Angelrutenberingungen gibt es schon länger als dieses Problem mit der Haltbarkeit moderner Fliegenschnurfertigungen. Coatingablösungen habe ich aber auch schon in früheren Zeiten gesehen und selbst erlebt. Diese Ablösungen traten früher oft bei 'hart' und rissig gewordenen PVC-Leinen auf, heute ist das meistens auf 'mangelhafte' Fertigung zurück zu führen, wenn das Coating ungenügend an der Coreline, der Schnurseele, haftet.

Ich habe bei der Anfertigung von Schnurverbindungen und Endschlaufen schon unzählige Coatings abgestrapst, manchmal war das nur schwer zu schaffen, bei manchen Leinen ließ sich die Beschichtung aber sehr leicht abziehen, eine schlüssige Verbindung zur Schnurseele fehlte fast völlig. Der höchst beanspruchte und belastete Bereich der Fliegenschnur, die Handlingzone gibt dann zuerst den Geist auf. Gefördert werden kann das durch geringe Umlenkungsradien am Spitzenring und häufiges kräftiges Doppelzugwerfen.

Das 'Singen' von feindrahtigen Titanflex Ringen wird durch hochfrequente Schwingungen ausgelöst wie bei Micro- oder Nanoschwingschleifern, das Coating wird dadurch aber eher poliert und nicht herunter gerissen.

Macht Euch mal Gedanken. :oops

TL, Klaus
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von sprottenfan »

Das Problem dabei sind auch Verschiebungen im Bereich der Handlingzone , je nach Wurfwinkel und Wind.
Diese fördern noch stärkere Risse . Am besten vermeidet man die durch oftmaliges Prüfen der Beschichtung und der Ringe, eine Megapflege der Rl. oder man kauft eine schwerere Schnur und lässt beim Doppelzug einen Teil der Keule in den Ringen,sodass es erst gar nicht zum Scheuern der Runningline in den Ringen kommen kann. Klingt zwar verblüffend einfach und schlicht, funktioniert aber wunderbar und ob Rec , Titan Titanium oder sonstwas- ich werfe alles, nur keine Frauen. 8|
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Vaskebjørn hat geschrieben: 06.05.2022, 12:00 ... Ich sag nur Swing Weight ...
Es ist ein alter Grundsatz 'versierter' Rutenbauer: 'So viele Ringe wie nötig – aber so wenige und leichte wie möglich!'

Swing Weight - Da gibt es messbare Ergebnisse und subjektives Empfinden!

Ich habe mehrmals mehrere Fliegenruten gleichzeitig zusammen gebaut, mal mit gleichen Blanks, mal abgestuft, z.B. #6, #7 und #8. An den bis auf die Beringung fertig gestellten Ruten wurden zum Probewerfen verschiedene Beringungen mit Klebstreifen befestigt. Bei der vierteiligen Rutenserie #6 bis #8 lassen sich die Rutensegmente untereinander austauschen, d.h. man kann Auslenkung (Wurfgewicht) und Aktionen variieren, mit unterschiedlicher Ringmasse ergeben sich noch zusätzliche Veränderungen bei Wurfgefühl und Swing Weight.

Resümee: Die 'Steifigkeit' der Buttsektion hat viel deutlicher spürbare Auswirkungen als das Ringgewicht, aber das Ringgewicht beeinflusst Aktion und Nachschwingen und deshalb habe ich immer die sinnvollste und leichteste Beringung gewählt, die Entscheidung zwischen Ringausformungen wurde subjektiv getroffen.

TL, Klaus
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von sprottenfan »

Durch Öffnen der Schlaufe kurz vor den Stopps kann man auch ein wenig Druck aus dem Wurf nehmen, aber mal ganz ehrlich: wer will das, nur um die Running zu schonen, gerade wenn vor einem Quadratkilometer von Meer liegen. Da muss man dann das eine oder andere Mal doch nochmal auf die Wiese bei ungünstigen Bedingungen , um Werfen zu üben, nur um die 100,- € Schnur zu schonen. :x :x Nicht sauer sein, aber mir geht das zu weit, denn es kommen ja auch noch andere Widrigkeiten wie Wellengang oder Wind aus der falschen Richtung etc.. dazu, also will ich feuern und mich nicht um die blöde Schnur und schon gar nicht um meinen Wurfstil kümmern müssen.
Oder: man kauft sich eine gecoatete 10,-€ Running aus China und schneidet nach jedem 10. Fischen einen halben Meter ab, wenn die blank ist und nimmt den optimal ausgewogenen Schusskopf bis der auseinander fällt. Mein Vater hat mir soviel Runnings und Schussköpfe , aber auch Erfahrung mitgegeben, das ich damit noch zwei Leben lang fischen kann :oops und die haben damals das Rad z.T wirklich neu erfunden, denn es gab ja noch keine modernen Seatrout Taper , nach denen man sich richten konnte und schon gar keinen simplen Erfahrungsaustausch im Internet. Da wurde mit einem Kumpel der Rum geköpft oder der selbstgebrannte Vodka und die haben sich was zurechtgetüüddelt.
Übrigens, da sind auch ein paar alte und rissige PVC Leinen bei, die sich mit Wasser vollsaugen und sich nachher noch besser werfen , Hauptsache das hält und das lässt sich ja herausfinden .

Irgendwie hatten die damals einfach nur recht, und ich glaube das war nicht die schlechteste Zeit..Gefangen wurde fast immer, denn Fisch war sowieso da und man kam gar nicht darauf, an einem gut funktionierendem Schnursystem etwas zu ändern und Konkurrenz, die besser fing, gab es auch kaum. Mein Vater würde mir heute einen Vogel zeigen, wenn der erfährt, dass ich mir für umgerechnet 200,- dm inflationsbedingt oder nicht , eine neue Seatrout Schnur gekauft habe, die vielleicht 3 Monate hält und mich aus dem Familienclan ausschließen. Also, back to the simple lines.
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

sprottenfan hat geschrieben: 06.05.2022, 20:11
Übrigens, da sind auch ein paar alte und rissige PVC Leinen bei, die sich mit Wasser vollsaugen und sich nachher noch besser werfen, Hauptsache das hält und das lässt sich ja herausfinden .
.
Diese Erfahrung habe ich auch mal bei HRH gelesen, es stand noch dabei, dass solch rissige Leinen sich der Geschmeidigkeit wegen so gut werfen lassen. Meine Erfahrung ist die selbe, mit steifer und sperriger Fliegenschnur wirft es sich deutlich schlechter, weil sie nicht gut abrollt und sich nicht so schöne Schlaufen produzieren lassen wie mit einer 'weicheren' Leine. Alles was an einer Fliegenschnur irgendwie 'steif' ist, stört, denn es muss beim Abrollvorgang zuerst einmal gebogen werden.

Rissige Schnüre werden durch die eventuelle Wasseraufnahme schwerer und damit ist man beim Werfen mit 'kürzeren' Schnurlängen näher am optimalen Wurfbereich, was ein besseres Wurfgefühl vermitteln kann. Die Leine schwimmt oft 'tief' in der Oberfläche, ähnlich wie 'Seidenschnüre' es tun, die mit ihrer Dichte den Intermediate Leinen sehr nahe sind und von manchen deshalb als weniger windanfällig gegenüber 'hochschwimmenden' Leinen gepriesen werden.

TL
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von fly fish one »

Liebe Kollegen,

ich kann nicht belegen, weil mir schlicht die Vergleiche fehlen z.B. zwischen Drahtspitzenring oder Spitzenring mit Einlage, ob die Leinen länger halten. Aber wenn ich die Ringe vor mir habe und duch den Rutenbau ist das bei mir der Fall, dann ist das ein Riesenunterschied. Die Keramik hat eine richtig große Oberfläche gegenüber dem Drahtring! Und die Gewichte sind so gering, auf keinen Fall höher (etwas pauschal argumentiert, kommt auf die Größen an, aber dazu am Schluß mehr), so dass es eigentlich keine Fragen mehr geben kann warum man diese Ringe nicht verwendet! Außer Kosten. Aber schlecht gemacht Beringungen nerven mich persönlich total, ich habe keine 40Rutenhalde, sondern eine überschaubare Anzahl wo die Beringung für mich sehr sehr wichtig ist. Diese Keramik Titan Fuji oder auch die Recoils sind einfach optisch und von ihren gesamten Eigenschaften eine große Freude. Und das "angelt" die ganze Zeit mit.

Da ist bei mir auch viel Fanatsie, Glaube und eine echte Macke dabei, Klaus verdreht immer die Augen wenn er meine extragroßen Ringe sieht, aber eines ist mal nicht von der Hand zu weisen, dass schon angesprochene Swing Weight. Und so ganz pauschal gesprochen sind diese Ringsätze in aller Regel so gut wie sicher, wirklich ganz sicher, nicht schwerer, wird das Swing Weight deshalb nicht höher! Deshalb ist der Gedanke dieser Ringe so genial.

Klausens hatte seine alte GFL, vermutlich auch schon vor 30 Jahren wissend, dass "Schlangen" Mist sind, ja zweimal angewickelt werden und daher neben anderen schlechten Eigenschaften auch noch versteifend für die Aktion wirken, sehr kleine Einstegeinlagenringe und getreu dem Motto (was ich total mitgehe) so wenig wie möglich und gerade so viel wie nötig.
Ich wollte Klaus seinen Gedanken mit meinem neuen Ringsatz auf keinen Fall reißen und habe die alten Ringe gewogen und mit den neu anzuschaffenden Torzit Ringen verglichen. Und vor 30 Jahren gab es sehr wahrscheinlich noch keine Titan Keramik Ringe, denn soweit ich das weiß, wurde das von Fuji erst vor einigen Jahren eingeführt.

Dieser Umstand gab mir jetzt die Möglichkeit 2 Ringe mehr, mit größeren Ringdurchmesser und trotzdem geringeren Gesamtgewicht zu beringen. Herrlich! Ich hätte auch mit gleicher Anzahl Ringen, weiterhin kleiner Beringung versuchen können irgend wo noch was "rauszukitzeln". Aber so möchte ich die alte GFL nicht einsetzen. Sie hat auf diesen Weise einen sehr performaten Ringsatz, ich möchte sie nicht im Weitwerfen mit hohen Leinengewichten malträtieren und so habe ich sie beringt. Um sicher zu sein, dass lieber 2 Ringe mehr die Kräfte in den Blank einleiten, dass ist nämlich die Aufgabe der Ringe (sonst bräuchten wir nur einen Spitzenring) und damit weniger Streß verursacht.

Wenn durch die vermehrte Reibung (aber wir reden über die Keramikringe und ob das mehr an Ringen überhaupt Weite kostet, sei mal dahin gestellt) einige Meter auf der Rolle bleiben, ist mir sowas von egal. Wenn ich es irgend wann schaffe sie mit einer 18 Meter Leine souverän zu werfen, dürfte die alte GFL immer noch Maßstäbe setzen! Hängt aber an mir und meiner Entwicklung.

Wir kommen wieder auf die Feinwaage! Die "Schlangen" versteifen die Blanks, sind einfach blöd, Titandrahtringe wiegen weniger (vermutlich selbst mit Einlage, denn "große" ZH oder EH haben ja auch große Schlangen), wir unterschreiten in aller Regel das "Werksswingweight", können Performance rauskitzeln und mit Ringgrößen spielen, die Haltbarkeit ist unbegrenzt und nur "zu verdummen", die Leinen haben in der Regel weniger Streß und sie sehen einfach nur geil aus!

LG,
Frank
Zuletzt geändert von fly fish one am 07.05.2022, 18:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben: 07.05.2022, 09:25 ... Dieser Umstand gab mir jetzt die Möglichkeit 2 Ringe mehr, mit größeren Ringdurchmesser und trotzdem geringeren Gesamtgewicht zu beringen. ...
... Um sicher zu sein, dass lieber 2 Ringe mehr die Kräfte in den Blank einleiten, dass ist nämlich die Aufgabe der Ringe (sonst bräuchten wir nur einen Spitzenring) und damit weniger Streß verursacht. ...

... Wenn durch die vermehrte Reibung (aber wir reden über die Keramikringe und ob das mehr an Ringen überhaupt Weite kostet, sei mal dahin gestellt) einige Meter auf der Rolle bleiben, ist mir sowas von egal. ...
.
Einfache Ansichten – Aber in Gänze auch zutreffend?

Einleitung der Biegekräfte in den Blank: Vergleich der Blankbiegung beim Ausmessen der 15° Auslenkung einmal mit Einhängung des Auslenkungsgewichtes direkt am Spitzenring, verglichen mit der Aufhängung an einer durch die Ringe gezogenen Schnur. :q:

Reibung zwischen Ringen und Schnur beim Wurf: Der 'bremsende' Faktor ist beim Durchgleiten der Leine durch die Ringe weniger die Reibung, größere Auswikung hat die Adhäsion (Anhaftung) einer nassen Schnur an der berührten Ringoberfläche, bei mehr Oberflächenberührung ist auch die Bremswirkung größer. Beim Fischen siliconisiere ich ab und zu die Runningline mit Water Repellent, ohne Wasseranhaftung an der Running Line fliegt der Schusskopf deutlich weiter, wie bei einer 'trockenen' Leine.

Reibung und Klebeeffekt tritt auch zwischen Blank und Schnur auf, zu großer Ringabstand ermöglich mehr 'Blankumschlingung' der pendelnden sich schlängelden Schussleine. Bei mehr als halber Umschlingung am Blank wächst der Effekt enorm, untere Ringe an Fliegenruten haben oft zu große Abstände, im Spitzenbereich sind häufig unnötig viele angebaut.

Diskussionen zu diesem Thema

TL, Klaus
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von Achim Stahl »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: 05.05.2022, 17:00 .
Moin,

im FFF wird bei der Diskussion des Themas Haltbarkeit von Spitzenschnüren als mögliche Ursache für die vorzeitige Zerstörung des Handlingbereichs bei Nutzung moderner Fliegenleinen, die Ausstattung von Fliegenruten mit REC TipTops genannt.
Also, wenn bei ein und derselben Rute die eine Schnur wesentlich länger hält als die andere...


... kann es dann wirklich an den Ringen liegen? :oops

In der Diskussion im FF-Forum gibt es auch nur RIO als einzige Marke, die Spitzenschnüre herstellt. Meine Erfahrungen mit Spitzenschnüren von SA sehen zujm Beispiel komplett anders aus. Da habe ich bei einigen teuren Schnüren (SA Titan full intermediate, SA Volantis) eine so deutlich höhere Lebensdauer, dass sich der Mehrpreis in meinen Augen definitiv lohnt.


Viele Grüße!

Achim
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von sprottenfan »

@ Frank flyfishingone- wenn du zwei Ringe mehr an den Blank wickelst, leitest du nicht automatisch mehr Kraft in den Blank- die Aktion der Rute verändert sich im schlechtesten Falle und du versteifst und „stabilisierst“ selbigen also wird er je nach Gewicht kopflastiger . Hoffentlich hast Du nur mit Klebeband die Ringe rangewickelt, um nachher noch umswitchen zu können. Ob das sooo gut ist :no:
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von fly fish one »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: 07.05.2022, 11:16
fly fish one hat geschrieben: 07.05.2022, 09:25 ... Dieser Umstand gab mir jetzt die Möglichkeit 2 Ringe mehr, mit größeren Ringdurchmesser und trotzdem geringeren Gesamtgewicht zu beringen. ...
... Um sicher zu sein, dass lieber 2 Ringe mehr die Kräfte in den Blank einleiten, dass ist nämlich die Aufgabe der Ringe (sonst bräuchten wir nur einen Spitzenring) und damit weniger Streß verursacht. ...

... Wenn durch die vermehrte Reibung (aber wir reden über die Keramikringe und ob das mehr an Ringen überhaupt Weite kostet, sei mal dahin gestellt) einige Meter auf der Rolle bleiben, ist mir sowas von egal. ...
.
Einfache Ansichten – Aber in Gänze auch zutreffend?

Einleitung der Biegekräfte in den Blank: Vergleich der Blankbiegung beim Ausmessen der 15° Auslenkung einmal mit Einhängung des Auslenkungsgewichtes direkt am Spitzenring, verglichen mit der Aufhängung an einer durch die Ringe gezogenen Schnur. :q:

....
TL, Klaus

Nein mein lieber Klaus, ich meine Du liegst falsch. Was wir da "rummessen", ist eine Simulation des Wurfes, die für unsere Zwecke des Werfens genau genug ist. Wenn Du aber eine gespannte und durch Ringe geführte Leine z.B. im Drill oder auch bei einem Hänger :evil: siehst, dann wird die über alle Ringe umgeleitet und die Schnur hat immer Winkel über dem Ring. D.H. die Schnur übt Kräfte über den Ring in den Blank aus, von der Spitze bis zum Handteil. Die oberen Teile geben immer weiter nach, im Extremfall steht die Spitze in Schurrichtung und wir bauen den ganzen Druck nur noch über den praktisch verbleibenden Hebel bis zum Handteil auf, von der Schnur über die Ringe in den Blank.

LG,
Frank

Und Nachtrag: Und der jeweils oberste Ring bekommt immer mehr Druck, je weiter die Biegung die "runter" läuft.
Zuletzt geändert von fly fish one am 07.05.2022, 14:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von sprottenfan »

Moin, aber alle Ringe können bei Belastung nicht gleich punktuell belastet worden sein, sonst wären an derSpitze und im Mittelteil keine mehr, wenn man mal eine große drillt.
Die Kraft ist ja in die Aktion gegangen , ob punktuell belastet oder linear durch die Schnur.
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von fly fish one »

Lieber Sprottenfan,

ich glaube unsere Beiträge überschneiden sich.
Zu Deinem Beitrag mit den Ringen davor:
Die Ringe sind ein Vielfaches leichter und ich habe jetzt nicht das Spitzenteil (wo das bei einer dreiteiligen 16' ein sehr "weit" gefasster Begriff ist) zugepflastert, sondern auf der ganzen Länge die Abstände etwas verringert und so kamen 2 Ringe mehr raus. Die alte 16' GFL war nie kopflastig und ist es auch jetzt nicht. Das Gewicht jedes einzelnen Ringes und der gesamten Beringung trotz 2 zusätzlicher Ringe, ist nicht schwerer als die alte Beringung. Ich habe es leider nicht mehr im Kopf und nicht dokumentiert. Aber die Ringgewichtsunterschiede sind frapierend. Auch wenn ich die alten Blanks sehr liebe, weil das einfach großartig war was Sage und Andere da hingestellt haben, aber die Ringe sind echte Quantensprünge gegenüber heute. Und einen alten Blank nur aus nostalgischen Gründen mit dem alten Glump zu belassen, kam für mich nicht in Frage. Ich meine, wenn Klaus die Möglichkeit vor 30 Jahren gehabt hätte, hätte er sich vermutlich wie ein Schnitzel gefreut. :lol:

@Klaus: Mit der Reibung liegst Du sicher richtig. Auch mit der Blankberührung, wo Schlangen ja geradezu die Leine nötigen. Eine meiner alten Sage zeigt mitten zwischen den Ringen bis auf die Seiten deutlich sichtbare Spuren der Reibung durch die Leine. Deine alte GFL war da durch die größeren Abstände auch leicht gefährdet, aber ich konnte keine Spuren an den Seiten erkennen. Und ganz wenig hast Du die wahrscheinlich auch nicht geworfen? Vielleicht haben die Einstegringe das minimiert.

LG,
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Achim Stahl hat geschrieben: 07.05.2022, 11:17
Also, wenn bei ein und derselben Rute die eine Schnur wesentlich länger hält als die andere...

... kann es dann wirklich an den Ringen liegen? :oops
Moin Achim,

da habe ich genauso starke Zweifel wie Du - es sei denn, diese Ringe mögen diese Fliegenschnur nicht. :roll:

Gruß
Klaus
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Re: Haltbarkeit Rio Seatrout

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben: 07.05.2022, 13:14
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: 07.05.2022, 11:16
Einleitung der Biegekräfte in den Blank: Vergleich der Blankbiegung beim Ausmessen der 15° Auslenkung einmal mit Einhängung des Auslenkungsgewichtes direkt am Spitzenring, verglichen mit der Aufhängung an einer durch die Ringe gezogenen Schnur. :q:
Nein mein lieber Klaus, ich meine Du liegst falsch. Was wir da "rummessen", ist eine Simulation des Wurfes, die für unsere Zwecke des Werfens genau genug ist. Wenn Du aber eine gespannte und durch Ringe geführte Leine z.B. im Drill oder auch bei einem Hänger :evil: siehst, dann wird die über alle Ringe umgeleitet und die Schnur hat immer Winkel über dem Ring. D.H. die Schnur übt Kräfte über den Ring in den Blank aus, von der Spitze bis zum Handteil. Die oberen Teile geben immer weiter nach, im Extremfall steht die Spitze in Schurrichtung und wir bauen den ganzen Druck nur noch über den praktisch verbleibenden Hebel bis zum Handteil auf, von der Schnur über die Ringe in den Blank.

Und Nachtrag: Und der jeweils oberste Ring bekommt immer mehr Druck, je weiter die Biegung die "runter" läuft.
Moin Frank,

Die unterstrichene Feststellung ist richtig, es ist eine Simulation des Wurfs mit einer Blankbiegung oder Auslenkung des Blanks um 15°. Diese Situation kann in diesem Moment als statisch betrachtet werden, der Blank wird durch eine an der Spitze wirkende Kraft um 15° ausgelenkt, Auslenkungskraft und Kräfteverteilung im Blank sind identisch denen einer eingespannten Rute mit durch die Ringe gezogener Schnur. Die Frage ist nur, zeigen sich Unterschiede durch Nutzung der Ringe.

Mach doch einfach mal einen Vergleich und dann sehen wir klarer. 8|

Gruß, KLaus
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