Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Natürlich sind auch Reiseführer, Kartenwerke oder beispielsweise Bücher zur Knotenkunde etc. von Interesse.
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knoesel
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Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Beitrag von knoesel »

Wir reden so häufig darüber, dass wir Angler keine Lobby haben.
Warum das so ist, könnte Ihr heute auf ZDF-Info (19:30 bis 20:15 Uhr) vielleicht erkennen.
5000 Lobbyisten in Berlin - und wieviele davon vertreten die Berufs- und Freizeitfischer?
Ich behaupte: NULL
Die Autoindustrie 3000?
:cry: Klaus
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IdEfIx
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Re: Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Beitrag von IdEfIx »

Hallo Klaus,
damit hast Du den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Die frage ist nur, warum das so ist?

LG Rudi :wink:
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LenSch
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Re: Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Beitrag von LenSch »

Und wie man das ändern kann, bzw. was man dagegen tun kann?!
sprottenfan
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Re: Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Beitrag von sprottenfan »

:grin: Ganz einfach: Wurm- und Fliegenfischer vereinigen, auch wenn das fůr einige von der Kønigsfraktion ein gewisses 'Geschmäckle' hat und richtige Schwerpunkte setzten und diese bei jeder passenden oder unpassenden Situation den Verantwortlichen auf den Tisch packen.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
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Frank Buchholz
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Re: Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Beitrag von Frank Buchholz »

Die Berufsfischerei wird sehr professionell vertreten. Jedesmal wenn mit Millionenaufwand eine maximal tragbare Fangmenge ermittelt wird machen die so viel Druck daß doch wieder 20-30% drauf kommt. Und wenn fast gar nichts mehr da ist, dann wird eben der Angler der statt 10-20 nur noch 1-2 Dorsche fängt auf 5 STck begrenzt und das "eingesparte" Volumen der Berufsfischerei zugerechnet damit die noch ein weiteres Jahr den Dorsch überfischen kann, ein solidarisches Verfahren!

Was den DAFV angeht - das ist ein Verband von Vereinen. Die kümmern sich um Vereinsgewässer. Und dazu gehört nun einmal nicht die Ostsee. Ausserdem sind sie in den DFV integriert, d.h. sie können gar nicht unabhängig von der gewerblichen Fischerei agitieren. Ist ja eh alles nur zum Spaß, keine Chance mit Hobby- gegen Erwerbsinteressen anzustinken.

Bei der Angel Branche wiederum handelt es sich um einen wilden unprofessionellen Haufen Eigenbrötler der sich nicht einmal darauf zusammenraufen kann einen Branchenverband als Ansprechpartner der Politik bereitszustellen. Fischwirte, Kutterkäpitäne, Händler, Hersteller - jeder kehrt vor seiner eigenen Tür, sobald 2 etwas auf die Beine stellen sind 3 dagegen. Offen gesagt bin ich selbst genau so. Anstatt auf ein nachhaltiges Management beim Dorsch zu hoffen oder gar ein Ende der schattenwirtschaftlichen Überfischung der Meerforelle entwickel ich lieber Köder für den Forellensee weil das ein Geschäftsmodell ist das als Bereicherung des Fremdenverkehrs gilt gilt und daher das Wohlwollen der Politik genießt. Oder für Norwegen oder die Tropen. Die Köder müssen ja nicht hier bei uns gefischt werden solange man sie bei mir kauft.

Ohne Moos nix los, ganz einfach. Ihr könnt ja mal ein wenig Kohle zusammenlegen um die 100-200TSD Euro p.a. für einen solchen Profi mit Büro und Assistenz zusammenzukratzen der sich dann mit oder ohne "Monsanto-Christel" Happach-Kasan für uns einsetzt. Ich würde mein Wohlwollen beisteuern! :wink:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
orkdaling
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Re: Die unsichtbare Macht - Lobby-Republik Deutschland

Beitrag von orkdaling »

moin moin,
naja, richtig ist das im Bundestag mehr Lobby ein - und ausmarschiert als in anderen Parlamenten.
Daran wird sich auch nichts ændern, es fehlt der politische Wille dazu.
Es ist ja auch nicht unbekannt das oft komplette Entwuerfe der Lobby als Gesetzesantrag irgendeiner Partei eingebracht und in grossen Teilen beschlossen wurden.
Aber wo fængt Lobby an und wo hørt sie auf? Solange man seine vielen Nebeneinkuenfte als Abgeordneter nicht preisgeben muss, solange ændert sich auch nichts.
Anglerschaft ist im Gegenteil zur Auto- oder Pharmaindustrie eine zu vernachlæssigende Grøsse. Die drohen schnell mal das sie ins Ausland gehen, Arbeitsplætze in Grøssenordnungen verlagern.
Man hat aber auch die Møglichkeit der ørtlichen Prinzen auf die Finger zu hauen, schliesslich gibt es ja auch Kommunalwahlen.
In Frankreich oder Skandinavien, mir sind auch Fælle aus Brandenburg bekannt, funktioniert das jedenfalls wenn man denen klar macht das die Kohle aus der Fischerei und Tourismus fuer die Region wichtig ist. Und man kann ihnen auch klarmachen das man (einschliesslich Familie) fuer die stimmt die die Interessen der Anglerschaft vertreten.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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