UL aus Meerforelle

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Hawk
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

Harald aus LEV hat geschrieben: Im Übrigen bin ich der Meinung, wer mit seinem Gerät umgehen kann, ist auch in der Lage, eine 7er-Schnur sanft abzulegen.
Ja und wer mit seinem Gerät umgehen kann ist auch in der Lage eine #5er Schnur noch sanfter abzulegen ;)
Harald aus LEV hat geschrieben: Außerdem ist es so wie Hendrik schreibt, wenn der Fisch im Drill vor Hindernissen gebremst werden muss, tut man sich mit richtig dimensioniertem Gerät leichter.
Ich fische auch mit der #7 und der #10 an einem Fluss mit sehr viel Totholz auf Hecht.
Beißt ein Fisch in der Nähe vom Totholz ist das vorgehen in beiden Fällen gleich.
Stripstrike und die Schnur festhalten, bzw. mit aller Kraft weiterstrippen die Rutenspitze geht dann schon automatisch Richtung Fisch :grin:
Im Zweifelsfall ists mir lieber wenn der Fisch abreißt als das er sich irgendwo im Totholz festsetzt.
Bi 90ern klappt das auf jeden Fall noch, was passiert wenn da eine 1,30m Dame einsteigt werd ich sehen wenn es soweit ist :lol:

Könnte ich mit der #000 exakt genauso machen, wenn mir jemand zeigt wie ich damit meine Hechtstreamer werfe :grin:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:wenn einer weiß, wie mit einer schlappen Fliegenrute für einen kurz zu haltenden Drill ausreichend Druck aufzubauen ist, wird er auch wissen, dass der Druck auf den Fisch mit einem steiferen Stock deutlich erhöht werden kann. Meine Rute biegt sich dabei aber nur bis zum Viertelkreis und erst dann zeigt die Rutenspitze zum Fisch.
Sorry Klaus, aber unter Druck aufbauen verstehe ich primär das was beim Fisch ankommt.
Und mit einer Rute die zum Viertelkreis gebogen ist bist du weit davon entfernt maximal Druck auf den Fisch aufzubauen ;)

In der Praxis gehts häufig weniger darum maximalen Druck aufzubauen, sondern es müssen auch harte Schläge des Fisches abgepuffert werden. Mit einer Stocksteifen Rute brauchts da dann tatsächlich einen recht großen Winkel damit die Rute puffert. Mit der leichten Rute reicht es dagegen schon wenn die Rute einige Grad vom Fisch wegzeigt und schon puffert die einiges ab und ich kann trotzdem Druck machen.

Was natürlich weniger gut geht ist seitlicher Druck, hier habe ich mit der Schweren Rute natürlich einen längeren Hebel.
Aber ganz ehrlich das sind effektiv vielleicht 2m Unterschied sprich das gleiche kann ich auch mit zwei Schritten in die entsprechende Richtung erreichen.
orkdaling
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
@ Hawk - du hattest geschrieben das die Verhæltnisse bei mir anders sind als an der deutsch-dænischen Ostsekueste.
Ja wenn wir die Fjordfischerei betrachten mit felsiger Kueste oder die Lachsfischerei.
Sonst ist aber kein Unterschied zu sehen, sieh dir die abwechlungsreiche Suedkueste an, Sandstrænde an der Trondheimsleia usw.
Da hast du auf der Bornholmer Ostseite mehr Fels und Tang.
Und auch auf der schwedischen Ostseeseite oder Gotland ... ueberall hast du abwechslungsreiche Kueste.
Hier geht es um die leichte Fischerei auf Mefo die ueberall vorkommt, wo auch ueberall ein grøsserer Fisch zuschlagen kann.
Egal ob ein 1m Seelachs im Fjord oder solch eine Hecht im schwedischem Schærenguertel oder ein fetter Dorsch an der dænischen Ostseekueste, ueberall kann das passieren.
Wollte damit nurmal klarstellen das es nichts mit den unterschiedlichen Verhæltnissen an unterschiedlichen Kuestenabschnitten der Ostsee zu tun hat.

Ultra leicht auf Mefo (danach wurde gefragt) muss also nicht sein, weder am Fjord noch an der deutsch-dænischen Kueste.
Mit ulta leichtem Geræt (nicht nur auf die Rute bezogen) kann ich nun mal nicht den erforderlichen Druck aufbauen(Hindernisse) und die Drillzeit verlængert sich automatisch. Dazu kenne ich Untersuchungen ,auch wenn das von Lachsfischen ist ,kann man das auch auf andere Fischarten beziehen. Sterblichkeitsrate abhængig von Wassertemperatur,Sauerstoffgehalt und Drillzeit.
Je høher die Wassertemperatur und je niedriger der Sauerstoffgehalt umso høher die Sterblichkeitsrate.
Diese stieg weiter durch eine verlængerte Drillzeit an. Dazu gibt es Untersuchungen von amerik. und norw. Instituten, aber das fuehrt jetzt zu weit.
Die Sterblichkeit unter normalen Bedingungen liegt bei 3-5% und erhøht sich durch uebertriebene Drillænge auf 20%
Das erschreckende war, ab einer Wassertemperatur von 18 Grad lag die Sterblichkeit bei 80% (unabhængig von Drillænge).
Ok da wæren wir bei den Unterschieden. Der Trondheimford und unser Orkangerfjord werden noch vom Golfstrom beeinflusst.
Die Durchschittstemperatur betrægt 4 bis 14 grad - optimal fuer Mefo.
Natuerlich ueberfrieren die Brackwasserbereiche oder in einigen flachen Sandbuchten hast du im Juli Temperaturen wie in der Ostsee mit bis zu 20 Grad.
Aber das sind verschwindent kleine Anteile der Gesamtflæche der Fjorde.
Generell liegt die Wassertemperatur der deutsch-dænischen Ostsee im Sommer ueber der des Skagerrak, Oslofjord oder hier oben.
Das bedeutet das die Sterblichkeit durch lange Drills um ein Vielfaches høher ist!

Ueber kampfstarke Fische , egal nun ob Mefo oder Beifang,wurde ja nun schon genug geschrieben.
Nur soviel dazu, in meiner Hausbucht fische ich mit 0,25 mm und nur wenn zur Heringszeit grosser Seelachs in der Bucht ist, dann mit 0,28mm.
In einen anderen Beitrag (long belly) hatte ich ueber eben diesem, duenne lange Vorfæcher und Gammarus und Ameisenkøder geschrieben.
Weil eben Mefo auch in den Flussunterlæufen, manchmal nur wenige hundert Meter, regelmæssig zum fressen sind.
Da ist die #5/6 meine leichte Ausruestung. Sie ist leicht genug um heikle Fische anzuwerfen aber stark genug diese auch in diesem tangreichen Abschnitten zu drillen ohne Abrisse und ohne "Totgedrillte" Mefos.

Ich weiss auch das es an der schwedischen Kueste solche Flussmuendungen gibt, bis hoch nach Umeå wo die Einheimischen mit #4 und Trocken auf Meeræsche fischen - das wære dann schon eher ein Unterschied zur deutsch-dænischen Kueste.
Generell findest du aber in jedem Fjord Stellen wo kein Fels ist, Bacheinlæufe mit Sandbænken, Buchten die mehrere hundert Meter Sandgrund haben.
Der einzig wirklich wichtige Unterschied sind die Gezeiten und das man die Fische dann dort findet wo Strømung ist, wo der Grund aufgewirbelt wird, wo oberflæchennah Garnelen, Wuermer usw. an den Stromkanten zu finden sind. 50 m weiter stehst du dann auf hoffnunglosen Posten.

Aber Gezeiten, Felsen, Salzgehalt oder Temperatur hin und her, ich halte es immer noch so - so leicht wie møglich und so stark wie nøtig.

Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Hawk
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

orkdaling hat geschrieben: Aber Gezeiten, Felsen, Salzgehalt oder Temperatur hin und her, ich halte es immer noch so - so leicht wie møglich und so stark wie nøtig.
Genau das ist auch meine herangehensweise.
Ich schrieb ja schon ganz am Anfang das ich selbst nicht mit leichterem Gerät als #5 auf Meerforelle fische und leichteres als #4 nicht für sinnvoll halte.

Das bezieht sich aber auf die Fliegen die ich damit werfen kann, das ist für mich hierzulande das Hauptkriterium für die Wahl der Schnurklasse. Schnell landen kann man die Fische auch mit leichtem Gerät.

Hatte bis jetzt erst einmal im Fluß eine Meerforelle an der #3 da hat der Drill minimal länger gedauert als bei einem etwas größeren Fisch an der #7 die ich einige Wochen später landen konnte.
Den Unterschied machte aber nicht die Rute sondern das deutlich feinere Vorfach, ich hatte in dem Moment schlicht nicht mit einer Meerforelle gerechnet.

Von Lee Wulff gibts diese schöne Anekdote:
“As a pioneer in the use of extra light tackle for salmon, by 1940 I had come down to a seven-foot, two-and-a-half ounce fly rod, and since then have rarely used anything heavier. In 1943, in order to demonstrate to the most confirmed doubter, I eliminated the rod entirely from my tackle. Casting some thirty-odd feet by hand, I hooked a ten-pound salmon and played it by holding the reel in my right hand, reeling with my left, until I could finally reach down and tail it with my own hand, ten minutes later. Witnesses were present and pictures were taken to prove that a salmon rod may be as light as one wishes, even to the point of none at all.”
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SIMPLE SHRIMP
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Hawk hat geschrieben:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:wenn einer weiß, wie mit einer schlappen Fliegenrute für einen kurz zu haltenden Drill ausreichend Druck aufzubauen ist, wird er auch wissen, dass der Druck auf den Fisch mit einem steiferen Stock deutlich erhöht werden kann. Meine Rute biegt sich dabei aber nur bis zum Viertelkreis und erst dann zeigt die Rutenspitze zum Fisch.
Sorry Klaus, aber unter Druck aufbauen verstehe ich primär das was beim Fisch ankommt.
Und mit einer Rute die zum Viertelkreis gebogen ist bist du weit davon entfernt maximal Druck auf den Fisch aufzubauen ;)

In der Praxis gehts häufig weniger darum maximalen Druck aufzubauen, sondern es müssen auch harte Schläge des Fisches abgepuffert werden. Mit einer Stocksteifen Rute brauchts da dann tatsächlich einen recht großen Winkel damit die Rute puffert. Mit der leichten Rute reicht es dagegen schon wenn die Rute einige Grad vom Fisch wegzeigt und schon puffert die einiges ab und ich kann trotzdem Druck machen.
Moin Sven,

ich stelle mir gerade eine Drillsituation vor, die Rute ist auf etwa 45° angehoben (Frank empfiehlt nur 25° - 40°), der Winkel zwischen der gespannten Schnur und der gedachten Verlängerung des Griffes beträgt dabei etwa 135°. Erst wenn die Rute weiter auf bis zu 90° angehoben wird, erreicht der Rutenwinkel (Griffverlängerung zu Schnur) 90° und erst dann ist die Rute zu einem Viertelkreis gebogen. Das entspricht der von mir bevorzugten Drillsituation, die Rute wird dabei der Zugrichtung angepasst gehalten, auch seitlich.

Du kannst mir glauben, dass zum stärkeren Biegen der Rute mehr Kraft notwendig ist und das geht nur wenn auch auf der anderen Seite stärker gezogen wird, es wird dabei nicht nur mehr Druck auf den Fisch ausgeübt, sondern durch mehr Rutenbiegung ist auch mehr Abfederung möglich.

TL
Klaus

Korrektur wegen falsch zitierter Angabe, sorry Frank!
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 07.03.2018, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank Carstensen
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Frank Carstensen »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:... (Frank empfiehlt nur 25° - 30°)
Nur für´s Protokoll, ich schrieb 25° - 40°. :wink: Und das ist ja auch nur grob zu verstehen.

Was man auch häufig in der Praxis sieht, ist eine mittelhohe Rutenposition auf ca. 60°. Diese Stellung liefert zwar eine brauchbare Power am Fisch, ist aber auf Dauer sehr anstrengend für das Handgelenk. Nach kurzer Zeit wird dann gerne die Schnurhand zur Hilfe gezogen und am Blank positioniert, um die Hebelkraft zu reduzieren. Das kann man so machen, ist aber insgsamt etwas krampfig und nimmt den unteren Teil des Blanks aus dem Spiel. Zudem ist die Schnurhand nicht mehr frei zum Einholen. Alles im allen nicht wirklich optimal. Hier mal wieder ´ne kleine Illu dazu. :grin:

Bild
Zuletzt geändert von Frank Carstensen am 07.03.2018, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße // Frank
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Hawk hat geschrieben: Von Lee Wulff gibts diese schöne Anekdote:
“As a pioneer in the use of extra light tackle for salmon, by 1940 I had come down to a seven-foot, two-and-a-half ounce fly rod, and since then have rarely used anything heavier. In 1943, in order to demonstrate to the most confirmed doubter, I eliminated the rod entirely from my tackle. Casting some thirty-odd feet by hand, I hooked a ten-pound salmon and played it by holding the reel in my right hand, reeling with my left, until I could finally reach down and tail it with my own hand, ten minutes later. Witnesses were present and pictures were taken to prove that a salmon rod may be as light as one wishes, even to the point of none at all.”
Diese alberne Demonstration findest Du schön oder gar beispielgebend? Ich glaub's nicht, ich habe mal ein Stück Film mit ihm gesehen, da hatte er eine "Winsch" an eine 7 Fuß Gespließte gebunden, in einem Felsenpool voller Fische einen Lachs gehakt und weil die Rute überhaupt nichts abfederte, hat er den Fisch elend lange herum schwimmen lassen. Meine Achtung ihm gegenüber hat darunter schwer gelitten!

Klaus
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SIMPLE SHRIMP
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Frank Carstensen hat geschrieben:
Was man auch häufig in der Praxis sieht, ist eine mittelhohe Rutenposition auf ca. 60°. Diese Stellung liefert zwar eine brauchbare Power am Fisch, ist aber auf Dauer sehr anstrengend für das Handgelenk. Nach kurzer Zeit wird dann gerne die Schnurhand zur Hilfe gezogen und am Blank positioniert, um die Hebelkraft zu reduzieren. Das kann man so machen, ist aber insgsamt etwas krampfig und nimmt den unteren Teil des Blanks aus dem Spiel. Zudem ist die Schnurhand nicht mehr frei zum Einholen. Alles im allen nicht wirklich optimal. Hier mal wieder ´ne kleine Illu dazu. :grin:

Bild
Schöne Illustration,

meine bevorzugte Position ist die mittlere, bei zu hoher Rute muss eingekurbelt werden, bei flacher Rute mit zu wenig Krümmung darf der Fisch Schnur nehmen bis die Rute wieder in der mittleren "optimalen" Position ist (ich bleibe bei dieser Ansicht!).

TL
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Harald aus LEV
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Harald aus LEV »

Hawk hat geschrieben:
Harald aus LEV hat geschrieben: Im Übrigen bin ich der Meinung, wer mit seinem Gerät umgehen kann, ist auch in der Lage, eine 7er-Schnur sanft abzulegen.
Ja und wer mit seinem Gerät umgehen kann ist auch in der Lage eine #5er Schnur noch sanfter abzulegen ;)
Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir nicht wirklich. Für mich eher der Versuch irgendetwas zu entgegnen.
Hawk hat geschrieben:Könnte ich mit der #000 exakt genauso machen, wenn mir jemand zeigt wie ich damit meine Hechtstreamer werfe :grin:
Versuchs mal mit 'ner Drohne oder 'nem Futterboot :grin:

Gruß
Harald
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Hawk
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

Harald aus LEV hat geschrieben:
Hawk hat geschrieben:
Harald aus LEV hat geschrieben: Im Übrigen bin ich der Meinung, wer mit seinem Gerät umgehen kann, ist auch in der Lage, eine 7er-Schnur sanft abzulegen.
Ja und wer mit seinem Gerät umgehen kann ist auch in der Lage eine #5er Schnur noch sanfter abzulegen ;)
Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir nicht wirklich. Für mich eher der Versuch irgendetwas zu entgegnen.
Der Sinn dieser Aussage ist doch ganz einfach. Eine leichtere Schnur lässt sich immer sanfter ablegen als eine schwerere.
Sprich in einer Situation wo es wirklich auf extrem unauffällige präsentation ankommt ist man mit der leichteren Schnurklasse immer im Vorteil.
Ich beziehe mich hier auf Situationen in denen ich zur 5er Rute an der Küste greife(wenn ich sie dabeihabe).
Und das ist idr. folgende Situation: keine Wellen, wenig Wind und fischen in sehr flachem Wasser.
Hab z.B. einen Spot wo ich bei den genannten Bedingungen erstmal mit der #5 das Flachwasser abfische und dann zur #7 wechsel. Warum ? Weil die Fische dort teilweise im Knietiefen Wasser auf einem Muschelriff unterwegs sind und meine Erfahrung ist das dort die Schnurklasse einen unterschied macht.

Wenn ich natürlich mit der #7 losziehe und spontan in die oben genannte Situation komme laufe ich natürlich nicht extra zum Auto sondern fische halt mit der Vorhanden Ausrüstung, verlängere eventuell noch mein Vorfach und versuche die Schnur so sanft wie möglich abzulegen.
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von knoesel »

Wenn Du mit der 5er Rute fischst, welche Schurklasse hat Deine Spitze?
Ist das nicht etwas leichtsinnig mit feinem Gerät den Uferbereich abzufischen (oder gibt's da keinen Tang usw.) ?
Klaus
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Zandermichi
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Zandermichi »

Wenn ich das hier so alles lese muss ich wohl noch mal über einen Kurs nachdenken ... :l:
Ich würde mich freuen wenn sich bei mir mal was biegt...
Aber die ganzen Daten/Tipps mit den Leinen (Vorfach) hab ich noch nicht verstanden und Angel immer mit der selben Schnur.
Ob auf Zander/Barsch oder Mefo ... Hab ich wieder was zu "lesen" die Tage
Guter Beitrag
Michi :zsch:
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Hawk
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

Ich fische auf Meerforelle im Salzwasser nie dünner als 0,25, im Fluss tendiere ich eher zu 0,30.
Wobei ich mich an der Küste noch an keine Situation erinnern kann wo ich diese auch nur ansatzweise ausgereizt habe.
Mit Tangfeldern o.ä. hatte ich noch nie Probleme. schwimmt die Forelle da rein dann zieht man sie halt wieder raus, oder man ist schnell und sammelt sie gleich mit dem Kescher ein ;)
Ich fische aber auch immer nur eine Fliege, muss mir also keine Gedanken machen das sich da im Tang irgendwas festsetzt.
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

immer wieder interessant. Es gibt Leute, die schon oft erfolgreich und souverän mit leichtem Gerät Fische gedrillt und zügig gelandet haben und Leute, die felsenfest überzeugt sind, dass das nicht geht... 8+)

Natürlich geht das. Ich habe das auch schon oft gemacht. Mit einem flachen Rutenwinkel kann man immer maximalen Druck auf einen Fisch machen, und gerade an der Küste, wo man den Fisch nicht aus der Tiefe hoch-"liften" oder in eine bestimmte Richtung dirigieren muss, ist das nicht wirklich ein Problem. Ich habe die meisten meiner Meeräschen - und die waren fast alle stärker als alle meine Meerforellen - mit einer fünfer Rute gefangen und zwar schneller gedrillt als andere Leute mit achter Gerät. Wer nicht weiß, wie man im Drill Druck macht, wird auch mit schwerem Gerät ewig "rumspielen". Sieht man ja oft genug an der Küste... :no:

Wir brauchen die hohen Schnurklassen aber zum Werfen der großen Fliegen. Mit leichten Schnüren irgendwas, das schwerer als ein Tangläufer ist, an der Küste gegen den Wind werfen zu wollen, ist albern. :no:


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von BjoernS »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin,

immer wieder interessant. Es gibt Leute, die schon oft erfolgreich und souverän mit leichtem Gerät Fische gedrillt und zügig gelandet haben und Leute, die felsenfest überzeugt sind, dass das nicht geht... 8+)

Natürlich geht das. Ich habe das auch schon oft gemacht. Mit einem flachen Rutenwinkel kann man immer maximalen Druck auf einen Fisch machen, und gerade an der Küste, wo man den Fisch nicht aus der Tiefe hoch-"liften" oder in eine bestimmte Richtung dirigieren muss, ist das nicht wirklich ein Problem. Ich habe die meisten meiner Meeräschen - und die waren fast alle stärker als alle meine Meerforellen - mit einer fünfer Rute gefangen und zwar schneller gedrillt als andere Leute mit achter Gerät. Wer nicht weiß, wie man im Drill Druck macht, wird auch mit schwerem Gerät ewig "rumspielen". Sieht man ja oft genug an der Küste... :no:

Wir brauchen die hohen Schnurklassen aber zum Werfen der großen Fliegen. Mit leichten Schnüren irgendwas, das schwerer als ein Tangläufer ist, an der Küste gegen den Wind werfen zu wollen, ist albern. :no:


Viele Grüße!


Achim
Dem ist nichts hinzuzufügen...genau so ist es!!! :+++:

Ich fische zu 90% eine #6er Kombi...und nur wenn es die äußeren Bedingungen (Wind ect.) erfordern oder wirklich große schwere Streamer zu werfen sind...erst dann greife ich zur #8er!

tl
Björn
tight lines

Björn :wink:

<°)))>< mbs-fishing.de | [Ö] bj-schumacher.de
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin,

immer wieder interessant. Es gibt Leute, die schon oft erfolgreich und souverän mit leichtem Gerät Fische gedrillt und zügig gelandet haben und Leute, die felsenfest überzeugt sind, dass das nicht geht... 8+)

Natürlich geht das. Ich habe das auch schon oft gemacht. Mit einem flachen Rutenwinkel kann man immer maximalen Druck auf einen Fisch machen, und gerade an der Küste, wo man den Fisch nicht aus der Tiefe hoch-"liften" oder in eine bestimmte Richtung dirigieren muss, ist das nicht wirklich ein Problem.
Moin Achim,

so einfach schlucke ich das nicht! - Ich will mal eine gedankliche Vorstellung übertreiben, Du hälst die Rute noch flacher, die Rute ist nicht beansprucht, die Spitze zeigt direkt auf den Fisch, der mögliche Druck entspricht der eingestellten Bremskraft maximal bis zur Tragkraft des Vorfachs (Tippetknoten). Wird die Rute angehoben und gebogen, kommt die "Rückbiegungskraft" der Rute und die Reibung in den Ringen hinzu, die Belastung des Tippetknotens kann ohne Bruchgefahr nicht erhöht werden, also muss die Bremskraft geringer eingestellt werden.

Bei einer flachen Rutenhaltung reisst ein ruckartig flüchtender Fisch fast direkt an der Rollenbremse, bei höher geführter Rute kann diese den Ruck abfedern, oder durch das Herunterziehen der Rute wird deren Biegung und damit die Ringreibung beim Abziehen veringert und so einem Schnurbruch bei der geringer eingestellten Bremse entgegen gewirkt.

Wenn ich dazu noch an die größere Haftreibung einer nicht drehenden Rolle denke und den sich bei langen Fluchten verringernden Aufspuldurchmesser ist mir ein bisschen Reserve schon lieber.

Ich mache es nicht wie Lee Wulff, wozu habe ich ein abfederndes Teil in der Hand, doch nicht um es nur unvollkommen zu nutzen.

Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 07.03.2018, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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