UL aus Meerforelle

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Benutzeravatar
Lemar
...
Beiträge: 102
Registriert: 23.02.2016, 09:36
Wohnort: Flensburg

UL aus Meerforelle

Beitrag von Lemar »

Hallo zusammen,

gibt es hier Jemanden unter uns der nicht mit 6/7/8 Wt auf Mefo geht, sondern auch mal mit 3/4/5?
Habe neulich folgenden YT-Kanal gefunden.

- https://www.youtube.com/user/FlynderSage

Zwar finde ich ne TXL-F der Klasse 000 ziemlich heftig aber der Ansatz etwas leichter auf Forelle zu jagen ist recht interessant.
Man sollte sich echt wundern in welcher Zeit er damit gut konditionierte Fische landet.

Sein Setup erklärt er hier: https://www.youtube.com/watch?v=znKa8nyQteA

Viele Grüße
Leif
Zuletzt geändert von Lemar am 06.03.2018, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße von der Flensburger Förde
Leif
Benutzeravatar
Hawk
...
Beiträge: 1097
Registriert: 05.08.2011, 19:07
Wohnort: Kiel

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

Mit der #000 TXL kann man trotzdem ordentlich Druck machen wenn man sich traut und das Vorfach das hergibt.
Von den Drillzeiten her hab ich da am Bach keinen merklichen Unterschied zur #5.
Ich sehe aber keinen Sinn darin diese Rute auf Meerforelle einzusetzen.

Die #5er hab ich dagegen fast immer im Auto wenn wenig Wind angesagt ist oder ich vorhabe windgeschütze Spots anzusteuern. Die #5 mit Flohkrebs oder kleinen Shrimps ist doch eine Nummer unauffälliger als die 7er, das macht sich an Stellen mit flachem Wasser bei Ententeich schon bemerkbar.

Eine #4 Könnte man bei solchen Bedingungen sicherlich auch noch fischen, alles leichtere Empfinde ich an der Küste als Spielkram.
orkdaling
...
Beiträge: 2826
Registriert: 22.11.2015, 12:32
Wohnort: Orkanger/Norge

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von orkdaling »

Moin moin Leif,
interessantest Thema. Sicher kannst du auch mit leichterem Zeugs auf Mefo fischen, zu #7 oder #8 greift man ja eher wegen der æusseren Bedingungen wie Wind oder auch Sinkspitzen und Schusskøpfen.
Ich fische oft mit #6 in den stillen Abendstunden aber auch mit einer #5/6 wenn ich eher sehr kleine Køder benutze.
Weiter runten will ich aber nicht. Es schwimmen ja nicht nur Mefo rum und dann gibt es viel Tang und Seegras,
Da wird es schon schwierig mit so einer leichten Rute die Flucht in ein Hindernis zu verhindern.
Generell wære es møglich wenn die Bedingungen dazu passen.
Ich weis auch das in Nordschweden, dem ausgesuesstem Teil der Ostsee auf Mefo und Meeræsche gefischt wird.
Dort kommen #4 du #5 Ruten zum Einsatz. Musst halt mal eine Suchmachine anwerfen, da finden sich bestimmt Beitræge dazu.
Bin gespannt ob du was findest.
Gruss Hendrik

Oh, das hat sich ueberschnitten.
Aber wie du siehst liegen Hawk und ich nicht so weit auseinander mit unseren gedanken dazu.
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
sprottenfan
Spotter
...
Beiträge: 1282
Registriert: 23.07.2015, 16:35
Wohnort: Winnemark

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von sprottenfan »

Moin,
ich denke, daß das viel zu viel Wurfweite kostet, auch nur bei einer leichten Brise, ausserdem sind große Hornhechte mit einer Topkampfkraft auch nicht auszuschließen ( es bleibt nicht immer bei der gerade maßigen Forelle, die man damit zweifelsohne bændigt), gerade in den frühen Morgen - und Abendstunden nicht. Ausserdem glaube ich auch nicht, daß man damit größeren Erfolg, hat, gerade nicht nach einem ordentlichen Ostwind, wenn viel Kraut herumschwimmt, denn da geht der Fisch im Kampf erst recht rein und man kann ihm wenig entgegen setzen, mit dem Rückgrat einer Hungerpeitsche. Und eine 7 er Schnur lässt sich mit ein bißchen Geschick im Wurf genauso sanft ablegen wie die 5 er.
Deshalb bin ich da sehr skeptisch.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
Benutzeravatar
Lemar
...
Beiträge: 102
Registriert: 23.02.2016, 09:36
Wohnort: Flensburg

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Lemar »

sprottenfan hat geschrieben:Moin,
ich denke, daß das viel zu viel Wurfweite kostet, auch nur bei einer leichten Brise, ausserdem sind große Hornhechte mit einer Topkampfkraft auch nicht auszuschließen ( es bleibt nicht immer bei der gerade maßigen Forelle, die man damit zweifelsohne bændigt), gerade in den frühen Morgen - und Abendstunden nicht. Ausserdem glaube ich auch nicht, daß man damit größeren Erfolg, hat, gerade nicht nach einem ordentlichen Ostwind, wenn viel Kraut herumschwimmt, denn da geht der Fisch im Kampf erst recht rein und man kann ihm wenig entgegen setzen, mit dem Rückgrat einer Hungerpeitsche. Und eine 7 er Schnur lässt sich mit ein bißchen Geschick im Wurf genauso sanft ablegen wie die 5 er.
Deshalb bin ich da sehr skeptisch.

Also ich glaube der Dennis sieht das etwas anders, wenn er dir 10 Forellen vor deiner Nase weg fängt.. Oder damit 8-9 Kilo Lachse aus dem Fluss holt.

Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber die meisten fische die ich gefangen habe, haben zwischen 10-20 Metern gebissen.
Meine größte Forelle übrigens im Herbst 6-7 Meter vor mir.

Viele Grüße
Viele Grüße von der Flensburger Förde
Leif
Benutzeravatar
Hawk
...
Beiträge: 1097
Registriert: 05.08.2011, 19:07
Wohnort: Kiel

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

Werf mit der #000 mal 20m ;)
Das geht bei Idealbedingungen noch grade so aber auch da leidet schon die Präzision.
Bei normalen Küstenbedingungen wird das nichts.

Ich fische die Rute am Bach, mit 12er oder 14er Tippet und kleinen Trockenfliegen oder nymphen, dafür ist die gemacht.
Ein beschwerter Flohkrebs wie man ihn am Bach fischt ist für die Rute schon grenzwertig, Tangläufer o.ä. kannst damit vergessen.
sprottenfan
Spotter
...
Beiträge: 1282
Registriert: 23.07.2015, 16:35
Wohnort: Winnemark

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von sprottenfan »

Lemar hat geschrieben: Also ich glaube der Dennis sieht das etwas anders, wenn er dir 10 Forellen vor deiner Nase weg fängt.. Oder damit 8-9 Kilo Lachse aus dem Fluss holt.
Mag alles sein aber die Forellen und dicken Lachse muss er ja erstmal alle anlanden, mit nicht mehr Rückrat, als ihm eine Fliegenklatsche bietet. Wieviele Stunden oder besser Tage will er denn verbringen am Wasser, während ich vielleicht nur 8-9 Forellen fange und nach 4 Stunden nach Hause gehe? ;) 8) :grin:
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
orkdaling
...
Beiträge: 2826
Registriert: 22.11.2015, 12:32
Wohnort: Orkanger/Norge

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,
Leif, viel wurde ja schon gesagt zu Kaut, Fisch stoppen, Weite usw.
Natuerlich hast du mit einer duenneren unauffælligen Schnur/ Vorfach/ Spitze einen Vorteil bei klarem oder wenig Wasser.
Genau darum binde ich ja beim Lachsfischen im Sommer 0,35 an, im Fjord 0,25 , Andere bleiben bei 0,40 oder 0,45mm und selbst im Fjord bei 0,28mm.
Du willst aber sicher in der Ostsee damit fischen und du hængst sicher die Fliegen dran die du uns gezeigt hast, (schøner Shrimp!)
Das wird sich nicht gut werfen lassen wenn du auf eine sehr niedrige Klasse gehst, dann da Problem mit Kraut und grossen Fischen.
Ich denke auch das das nicht viel bringt, jedenfalls nicht bei dieser Fischerei.
Was anderes ist es wenn es keine Hindernisse gibt bzw du mit Fliegen Gr 12,12,16 fischt.
Ein Shrimp oder Streamer sind aber eine andere Hausnummer!
Kannst mir glauben, eine #6 und langes Vorfach ( meine sind i.d.R. 12 ft mit 1m 0,25mm dran) reichen vøllig aus um auch heikle Fische zu ueberlisten,
ist aber auch noch stark genug um was Grøsseres an Land zu ziehen.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
Benutzeravatar
Lemar
...
Beiträge: 102
Registriert: 23.02.2016, 09:36
Wohnort: Flensburg

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Lemar »

Hej Hendrik,

da hast Du recht.
Ich will so leicht nicht fischen. Wollte nur den Input liefern und mal paar Meinungen dazu hören.

Ich fische auf Meerforelle ne Rute der kl. 6(+)

Viele Grüße, Leif
Viele Grüße von der Flensburger Förde
Leif
Benutzeravatar
Frank Carstensen
...
Beiträge: 3456
Registriert: 26.04.2007, 13:18
Wohnort: Kappeln
Kontaktdaten:

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Frank Carstensen »

... ein Punkt gilt es noch zu erwähnen. Der hat aber eher was mit Respekt vor dem Tier zu tun. Einen möglichst langen Drill großer Fische mit unterdimensionierten Ruten bewust zu provozieren, ist in meinen Augen nahe dran an Quälerei. Es ist in unserem Fall ja nicht so, dass alle Mefos immer entnommen werden. Absteiger, Laichkleid, etc... gehören released. Und gerade da ist ein langer Drill mit wenig Druck keine gute Idee. Er führt zum übermäßig hohem Sauerstoffmangel im Muskelgewebe des Fisches. Die sich dadurch in der Muskulatur bildende Milchsäure kann den Fisch töten oder ihn so schwächen, dass er das Releasen nicht überlebt. Je schneller wir einen Fisch freilassen, desto größer ist seine Überlebenschance.
Grüße // Frank
Benutzeravatar
fly-dry
...
Beiträge: 129
Registriert: 18.09.2010, 15:33
Wohnort: Hagen / NRW

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von fly-dry »

Hallo,

Frank : .. ein Punkt gilt es noch zu erwähnen. Der hat aber eher was mit Respekt vor dem Tier zu tun. Einen möglichst langen Drill großer Fische mit unterdimensionierten Ruten bewust zu provozieren, ist in meinen Augen nahe dran an Quälerei.

Danke Frank ... das ist der " Punkt " !!!

Letztes Jahr September . habe ich das erleben müssen . Als ich eines Nachmittag ans Wasser kam , drillte ein junger Däne einen Fisch . Zu erst dachte ich an eine
mächtige Meerforelle , aber dann kam der Fisch kurz hoch .. ich traute meinen Augen kaum .. es war wie sich nachher herraus stellte eine gefärbte Forelle mit gut 50-52 cm . Er drillte "die Zeit die ich dabei war" ..gut 10min . Normal für so einen Fisch mit 7er Rute 3-5 Min ..! Er setzte den Fisch stolz zurück , und sie schwamm weg . Gut 20 Min später trieb sie regungslos im Wellensaum . Er hatte eine selber auf gebaute 3er / er sagte es sei eine 4er Rute . Sorry .. das gehört dort nicht hin ..

Gruss Heinz
Benutzeravatar
Hawk
...
Beiträge: 1097
Registriert: 05.08.2011, 19:07
Wohnort: Kiel

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Hawk »

Leute nochmal, die Drillzeit hängt kaum von der Schnurklasse ab, man muss halt nur wissen wie man auch mit den leichten Ruten ordentlich Druck aufbauen kann und das auch so anwenden.
Spätestens wenn man mit der Rutenspitze Richtung Fisch zeigt ist die Rutenklasse vollkommen egal, dann kann ich soviel Druck machen wie mein Vorfach aushält.
Wer natürlich meint Druck baut man auf indem man die Rute zum Halbkreis durchbiegt der wird mit so leichten Schnurklassen nicht glücklich werden...

Wenn man sich mal anguckt welche Fische im tropischen Salzwasser mit #7 oder #8 befischt werden dann macht man sich lächerlich wenn man meint für unsere müden Meerforellen bräuchte man diese Schnurklasse um sie schnell drillen zu können :oops

Bei Hendrik mögen die Verhältnisse etwas anders als an der Deutsch/Dänischen Ostseeküste sein ;)
Benutzeravatar
Harald aus LEV
...
Beiträge: 721
Registriert: 12.11.2005, 11:41
Wohnort: Leverkusen, Rheinland
Kontaktdaten:

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich sehe das genauso wie Frank. Nicht nur an der Küste, auch am Fluss.
Da wird gerne mit superleichtem Geschirr herumgespielt. Wenn dann mal ein guter Fisch anbeißt geht das Gezappel los.
In meinen Augen gibt es nur wenige, die dann in der Lage sind, den Fisch adäquat zu drillen.
Außerdem ist es so wie Hendrik schreibt, wenn der Fisch im Drill vor Hindernissen gebremst werden muss, tut man sich mit richtig dimensioniertem Gerät leichter.
Im Übrigen bin ich der Meinung, wer mit seinem Gerät umgehen kann, ist auch in der Lage, eine 7er-Schnur sanft abzulegen.
Versuche am Stillwasserfischen erziehen förmlich dazu.

Gruß
Harald
http://www.kurs-fliegenfischen.de
- Der natürliche Weg -
Fliegenfischerkurse naturnah + praxisorientiert

RFFS - Rheinischer Fliegenfischer Stammtisch

*** Open Mind for a different view ***
*** Forever trust in who you are ***
(Metallica)
Benutzeravatar
Frank Carstensen
...
Beiträge: 3456
Registriert: 26.04.2007, 13:18
Wohnort: Kappeln
Kontaktdaten:

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Frank Carstensen »

Das stimmt natürlich. Wer schon mal einen ordentlichen Hänger hatte weiß, dass heftiges hochreißen der Rute nichts bringt. Vielmehr hilft es die Rute zielgenau auf die Fliege zu richten und mit eingeklemmter Schnur nach hinten zu ziehen. Theoretisch hätten wir auch genau so den maximal Druck auch auf dem Fisch. Um aber ein Vorfachbruch zu vermeiden und um die Ausraster der wütenden Mefo stilgerecht zu parieren, müssen wir die Rute als Stoßdämpfer einbeziehen.

Hier eine schnell zusammengeschraubte Grafik zum Thema Rutenposition und Druck.

Bild

Oha, wenn die von Lemar gezeigte Art von Angeln mit unterdimensionierten Rutenklassen jemals Schule machen sollte, dann wird das Szenario welches Heinz & Harald beschreiben, der neue Dauerzustand werden. Bitte nicht!!! Die armen Fische!!! :cry: :cry: :cry:
Grüße // Frank
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2596
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Sven,

Du gibst mir Rätsel auf - wenn einer weiß, wie mit einer schlappen Fliegenrute für einen kurz zu haltenden Drill ausreichend Druck aufzubauen ist, wird er auch wissen, dass der Druck auf den Fisch mit einem steiferen Stock deutlich erhöht werden kann. Meine Rute biegt sich dabei aber nur bis zum Viertelkreis und erst dann zeigt die Rutenspitze zum Fisch.

Wie Frank schon ausführte, von quälend verlängerten Drillzeiten halte ich nichts und sogenannten Drillfetischisten versage ich jeglichen Respekt.

Klaus
Antworten