Der Zähler meiner Besuche auf Ærø steht wohl schon locker auf über 20, immer wieder zieht es mich auf die kleine Insel im südfünischen Inselmeer. Das liegt nicht an der Fischerei alleine, es gibt wohl durchaus "hottere" Spots, aber mir gefällt´s dort einfach.
An meinem ersten Fischtag begleitet mich meine Freundin eine Zeitlang am Strand und so habe ich ihr schöne Bilder zu verdanken. Der Tag ist ziemlich neblig und nicht gerade gemütlich, die nasse Kälte lässt Finger, Klamotten und überhaupt alles ziemlich klamm werden.
Unter Wasser kümmert das zumindest einen Fisch überhaupt nicht, eine 49er wehrt sich zwar tapfer:
Unser zweiter Tag zeigt sich dann wesentlich gemütlicher, eine kleine Spätnachmittag-Session auf der Suche nach Fisch sieht dann so aus:
Das zeigt sich derart extrem, dass einer von uns innerhalb einer Viertelstunde vier, fünf Fische hakt und 30 Meter weiter rechts und links sich keine Flosse zeigt. Dies hat sich des öfteren wiederholt. Dabei ist die Varianz in der Größe der Fische erstaunlich, von 38 bis knapp 50 cm ist die Spanne in der Länge. Dabei ist durchaus davon auszugehen, dass es sich um ein und die selbe Generation handelt, Fische die schon einmal gelaicht haben sehen definitiv anders konditioniert aus.
Auch an diesem Tag bekomme ich Besuch von einem Schwarm, zwei Fischen schmeckt meine Polar Magnus und die dürfen bei einer Länge von ca. 40 cm natürlich zum Weiterwachsen im nassen Element bleiben.
Der 3. Tag bringt also die Ankunft von Jan, kurz vor 16.00 sehe ich die Fähre Kurs auf den Hafen zusteuern. Eine Stunde später ist er auch schon am Wasser, ich habe bis dahin immerhin eine 46er auf die Schuppen legen können.
Wir fischen noch eine Stunde bis zum Sonnenuntergang - leider ohne Fisch...
Wieder einen Tag später fischen wir dann schon zu fünft, es bleibt nahezu kein Spot unbefischt. Leider hat sich der Wind mittlerweile hart aus West festgesetzt, bis zum letzten Tag kommt viel Luft von links.
Trotzdem wir Fliegenfischer und Blinker- und Spirofischer in unserer Gruppe haben, uns aufteilen und unterschiedliche Spots mit unterschiedlichen Techniken von Morgens bis Abends befischen, es bleibt bis zum Schluss dabei: Es kommt kein großer Fisch raus. Wir wettern Hagelstürme im Wasser ab, wir fischen in der Welle und an ruhigen Spots mit Steilküste im Rücken, wir lassen nichts unversucht aber Petrus gönnt uns einfach keinen Großen. Immer wieder bleiben Fische um die 40 cm hängen, durchaus einige, aber die ältere Generation will von uns nichts wissen.
Trotzdem für mich ein entspannender und schöner Ausbruch aus dem Alltag, nette Kollegen und viel Austausch über alle relevanten Themen des Lebens ( Fischen, Fische, Geschichten über Fische, Fischtechniken sowie Theorien über den aktuellen ausbleibenden großen Fangerfolg ) bei dem ein oder anderen gekühlten Getränk.
Dabei lohnt es sich auch immer die Augen rechts und links ader Strände aufzuhalten, wunderschöne Ausblicke wie dieser sind es immer wert wahrgenommen zu werden.
Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß.
